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Deutsche Determinativkomposita und ihre Entsprechungen - OPUS ...

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Das tschechische Sprachsystem 19<br />

entsprechend formuliert, <strong>und</strong> damit den Sprecher (oder Schreiber) auch bestimmter festlegt<br />

(durch Flexionsformen, Präpositionen usw.).” 29<br />

Um alles zusammenzufassen, gibt es Fälle, wo ein Kompositum der ihm entsprechenden<br />

Wortgruppe inhaltlich gleichgesetzt wird. Fleischer erwähnt nur eine kleine Differenzierung:<br />

“Mit dem Kompositum wird die dem Gegenstand als dauerndes begriffliches Merkmal anhaftende<br />

Qualität, mit der Wortgruppe die augenblickliche – unter Umständen vorübergehende –<br />

Verwendung angeben.” 30<br />

Das Kompositum ist auf jeden Fall ein ökonomisches Mittel der Begriffsbenennung. In<br />

diesem Zusammenhang ist jedoch notwendig zu bemerken, dass es zahlreiche Beschränkungen<br />

im Gebrauch von Komposita gibt <strong>und</strong> dass nicht alle denkbaren Zusammensetzungen als<br />

sprachüblich gelten. Bei diesen Gebrauchsdifferenzen spielt der Kontext eine wichtige Rolle<br />

<strong>und</strong> deshalb werden wir uns mit diesen Fragen in Rahmen der praktischen Untersuchung gründlich<br />

beschäftigen.<br />

1.5 Das tschechische Sprachsystem im Vergleich<br />

zu dem deutschen<br />

Das Tschechische ist die Sprache, die in der Tschechischen Republik von etwa 10 Millionen<br />

Menschen gesprochen wird. Es gehört, wie das <strong>Deutsche</strong>, in die indogermanische Sprachfamilie<br />

<strong>und</strong> wird zusammen mit dem Slowakischen, Polnischen <strong>und</strong> dem Sorbischen den westslawischen<br />

Sprachen zugeordnet.<br />

Der größte Unterschied gegenüber dem <strong>Deutsche</strong>n besteht darin, dass das Tschechische<br />

mehr flektierend ist, es zählt sogar zu den am stärksten flektierenden Sprachen. “Als eine flektierende<br />

Sprache wird sie insbesondere dadurch charakterisiert, daß sie in einem einzigen Suffix<br />

mehrere grammatikalische Kategorien zum Ausdruck bringt.” 31<br />

Bei der ersten Betrachtung des Tschechischen <strong>und</strong> <strong>Deutsche</strong>n muss festgestellt werden, dass<br />

sich Sprachen in Bezug auf die Benennungsmöglichkeiten der gleichen Möglichkeiten bedie-<br />

nen: 32<br />

– einfache Wörter: Tisch–st˚ul<br />

– Derivation: Tischler – stolaˇr<br />

– Komposition: Dampfschiff – parolod’<br />

– Mehrwortbezeichnung: das laufende Band – běˇzící pás<br />

29FLEISCHER (1982), S. 57.<br />

30EBD. S. 59.<br />

31VINTR (2001), S. 11.<br />

32vgl. SCHWANZER (1967), S. 418.

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