27.02.2013 Aufrufe

Auf steigt das Gebet, hernieder steigt die Gnade. - Miteinander

Auf steigt das Gebet, hernieder steigt die Gnade. - Miteinander

Auf steigt das Gebet, hernieder steigt die Gnade. - Miteinander

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kafarnaum, im Haus der Schwiegermutter des Petrus:<br />

„… er ging zu ihr, fasste sie an der Hand<br />

und richtete sie auf. Da wich <strong>das</strong> Fieber von ihr<br />

und sie sorgte für sie.“<br />

basilika. In byzantinischer Zeit wurde Pilgern<br />

auch eine Höhle mit einer Quelle gezeigt, aus<br />

der Maria nach apokryphen Angaben Wasser<br />

geschöpft haben soll – möglicherweise <strong>die</strong><br />

Quelle unter der orthodoxen Kirche des Erzengels<br />

Gabriel. Sie murmelt noch. Man kann<br />

sich gut vorstellen, <strong>das</strong>s hier <strong>das</strong> im Orient<br />

übliche Ritual der Brautwerbung am Brunnen<br />

zwischen Gott und Maria stattgefunden hat.<br />

Der Name Gabriel bedeutet übersetzt: „Gott<br />

ist mein Mann.“ Eine Parallele tut sich auf:<br />

zur Frau am Jakobsbrunnen, der Jesus später<br />

begegnen wird. Eine Minute Stille ist uns gegönnt,<br />

um der Quelle zu lauschen – ein kurzer,<br />

aber bleibender Eindruck.<br />

Ad fontes<br />

Ein Abstecher zu einem der Quellflüsse des<br />

Jordan führt uns auch ins antike Cäsarea<br />

Philippi, wo Petrus auf <strong>die</strong> Jesusfrage „Ihr<br />

aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15)<br />

„Du bist Petrus und auf <strong>die</strong>sen Felsen werde ich<br />

meine Kirche bauen.“<br />

E X E R Z I T I E N<br />

<strong>das</strong> Messiasbekenntnis ausspricht und dafür<br />

von Jesus zum Felsen, auf dem <strong>die</strong> Kirche<br />

erbaut wird, „geadelt“ wird. Das ist auch ein<br />

anschauliches Beispiel, wie <strong>die</strong> Evangelisten<br />

ihre Texte komponiert haben.<br />

Die Quelle des Banyas, des östlichsten der drei<br />

Quellflüsse des Jordan, nahe den Golanhöhen<br />

Eine große Felswand ragt hier in den Himmel.<br />

Der Fingerzeig entspricht ganz der<br />

Praxis Jesu, den Zuhörern seine Botschaft<br />

mit Bildern und Gleichnissen aus ihrem Alltag<br />

zu vermitteln. Naheliegend ist auch, <strong>das</strong>s<br />

Matthäus <strong>die</strong> Verklärungsszene hier ansetzt<br />

und nicht auf dem Berg Tabor. Denn hinter<br />

Cäsarea Philippi ragt der 2800 Meter hohe<br />

Hermon empor, zur Zeit der Antike ein Symbol<br />

des Sonnengottes. Jesus löst all <strong>die</strong> antiken<br />

Götter ab.<br />

Wir aber bleiben bei der Frage hängen, für<br />

wen wir eigentlich Jesus halten. Was bedeutet<br />

er uns heute? Stoff für Stunden des Nachdenkens.<br />

Man bleibt dabei nicht allein. Den<br />

anderen in der Gruppe geht es ähnlich. In einer<br />

abendlichen Runde tauschen wir unsere<br />

Gedanken aus. Es ergibt sich ein gegenseitiges<br />

Beschenktwerden, ohne <strong>das</strong>s man viele<br />

Worte machen müsste.<br />

3/2012<br />

Biblische Texte in ihrer „Heimat“ zu lesen und zu<br />

bedenken, hat eine besondere Qualität.<br />

<strong>Auf</strong> der Rückfahrt durch den Golan, vorbei an<br />

vermintem Gelände, zeigt sich wieder <strong>die</strong> Tragik<br />

des Landes.<br />

Die Tage verfliegen. Viele kleine, aber bleibende<br />

Eindrücke prägen sich ins Gedächtnis ein.<br />

Abends geht es im Pilgerhaus hektisch zu.<br />

Den Bussen entsteigen Reisegruppen. Auch<br />

sie sind auf der Suche nach Begegnung mit<br />

der Heimat Jesu, aber jeden Tag an einem anderen<br />

Ort, oft hetzend von Sehenswürdigkeit<br />

zu Sehenswürdigkeit. Nach dem Frühstück<br />

reisen sie alle ab. Wir haben <strong>das</strong> gesamte Gelände<br />

wieder für uns und unsere sprichwörtliche<br />

„heilige Ruhe“.<br />

Erstaunlich ist, <strong>das</strong>s es bei den vielen Pilgerfahrten<br />

und -herbergen kaum Angebote solch<br />

geistlicher Tage im Heiligen Land gibt. Und erstaunlich<br />

ist auch, <strong>das</strong>s immer wieder von den<br />

Teilnehmern zu hören ist: „Warum hört man<br />

<strong>die</strong>s oder jenes zur Bibel in keiner Predigt?“<br />

Gibt es hier vielleicht Nachholbedarf?<br />

Kurt Schmidl ■<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!