Auf steigt das Gebet, hernieder steigt die Gnade. - Miteinander
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20<br />
3/2012<br />
G U T , D A S S E S D I C H G I B T !<br />
Religionsunterricht: Philipp<br />
Scheffknecht mit Kindern bei der<br />
Bibelarbeit in Capitán Miranda<br />
➔➔➔<br />
Religionsunterricht,<br />
Kinder- und Jugendgruppen,<br />
Pfarrarbeit<br />
Nun zu meinen Tätigkeiten: Während<br />
der Schulzeit arbeite ich als<br />
Religionslehrer. Religion wird jedoch<br />
hier nicht – wie bei uns – als<br />
Schulfach unterrichtet. Ich durfte<br />
Kinderbibeln von der Pfarre verteilen.<br />
Mit <strong>die</strong>sen arbeite ich jetzt<br />
mit den Kindern. Sie freuen sich<br />
sehr über <strong>die</strong>ses Geschenk und<br />
überhaupt jedes Mal, wenn ich in<br />
ihre Schulen komme. Es gibt hier<br />
fünf Basisschulen, eine davon ist<br />
privat und eine ist ein Colegio, eine<br />
höhere Schule, <strong>die</strong> mit dem Erwerb<br />
einer Stu<strong>die</strong>nberechtigung<br />
endet, vergleichbar der Matura.<br />
Eine große Kinderaktion ist <strong>die</strong><br />
sogenannte „Infancia Misionera“.<br />
Diese ist mit der uns bekannten,<br />
hier aber unbekannten Sternsingeraktion<br />
zu vergleichen. Diese<br />
Kindergruppen sind jedoch während<br />
des ganzen Jahres auf Missionseinsatz:<br />
Sie besuchen Menschen,<br />
lesen in der Bibel, feiern<br />
Gottes<strong>die</strong>nste mit, treffen einander<br />
und haben Spaß in der Gruppe<br />
und am Wort Gottes. In Capitán<br />
Miranda gibt es unzählige<br />
Kapellen und Filialkirchen. Daher<br />
gibt es auch einige Gruppen<br />
der „Infancia Misionera“. In einer<br />
darf ich nun mithelfen, weil es<br />
dort Probleme gegeben hat und<br />
ein Neuaufbau nötig ist.<br />
Zurzeit versuchen wir auch gerade,<br />
eine solche Jugendgruppe aufzubauen.<br />
Weiters arbeite ich in der Pfarre<br />
mit, und ich besuche vor allem<br />
viele Menschen. Gastfreundschaft<br />
wird hier sehr groß geschrieben,<br />
auch wenn sie selbst nicht viel<br />
zum Leben haben. Die Familien<br />
sind hier noch viel größer. Und<br />
man lebt länger zusammen, als<br />
<strong>die</strong>s bei uns im Allgemeinen der<br />
Fall ist.<br />
Alles in allem ist es eine Freude<br />
und Ehre für mich, an <strong>die</strong>sem Ort<br />
am Wirken Gottes mitzuhelfen.<br />
So erhoffe ich mir, durch <strong>die</strong>se<br />
Erfahrungen meinen Horizont zu<br />
erweitern und den Blick auf <strong>das</strong><br />
Wesentliche, auf den Dienst am<br />
Mitmenschen, zu richten. Ich denke,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong>ses Jahr mich in allen<br />
Bereichen stärken wird und ich<br />
dann wieder <strong>die</strong> Arbeit in Österreich<br />
in Pastoral und Schule in<br />
Angriff nehmen kann.<br />
Philipp Scheffknecht ■<br />
Information:<br />
Die Steyler Missionare und<br />
Näheres zum Angebot<br />
„MissionarIn auf Zeit“ (MaZ)<br />
finden Sie im Internet:<br />
www.steyler.at<br />
Schauplätze des Lebens<br />
Die Bühne des Lebens habe ich<br />
schreiend betreten, um auf mich<br />
aufmerksam zu machen, damit<br />
ich ja nicht überhört werde, bis<br />
mich meine Eltern zärtlich berührten<br />
und mich liebevoll zum<br />
ersten Mal ansahen. Ich lernte<br />
<strong>die</strong> Welt um mich herum kennen,<br />
viele Begegnungen haben mich in<br />
den Reifungsprozess meines Lebens<br />
hinein verwoben. Manchen<br />
Lausbubenstreich und Schabernack<br />
habe ich genauestens geplant<br />
und ausgeführt. Und wenn<br />
mich meine Tanten küssten und<br />
durch meine lockigen Haare fuhren,<br />
habe ich laut aufgeschrien<br />
und mich heftigst gewehrt.<br />
Die Schule zählte nicht unbedingt<br />
zu meinen beliebtesten Schauplätzen.<br />
Dennoch habe ich mich entschlossen,<br />
mit viel Fleiß und Mühe,<br />
zielorientiert und mit überdurchschnittlich<br />
großem Gottvertrauen,<br />
<strong>die</strong> notwendige Schulausbildung<br />
für den Priesterberuf zu<br />
beginnen. Die österreichische<br />
Schulwelt, in meinem konkreten<br />
Fall <strong>die</strong> „Schola Hornana“ (<strong>Auf</strong>baugymnasium<br />
in Horn), hat mich<br />
für „reif“ erklärt und mir damit<br />
<strong>die</strong> Chance gegeben, an der Universität<br />
einen besseren Erfolg<br />
zu erzielen. Die höheren Stu<strong>die</strong>n<br />
schloss ich an der Leopold-Franzens-Universität<br />
in Innsbruck ab.<br />
Bischof Maximilian Aichern weihte<br />
mich 1998 im Linzer Mariendom<br />
zum Priester. Seit <strong>die</strong>sem<br />
Zeitpunkt lebe und arbeite ich<br />
als Spielmann Gottes.<br />
B E R U F U N G<br />
Ein Spi<br />
Persönliches zu seiner Priesterber<br />
Spielmann Gottes<br />
Gott hat mich hineingestellt in<br />
meine Welt mit seinem Licht, um<br />
jenen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> viel zu dunkle Welt<br />
als erschreckend und beängstigend<br />
erleben, <strong>die</strong>ses Licht weiterzureichen.<br />
Das bringt einen Mehrwert<br />
an Leben, den niemand in<br />
<strong>die</strong>ser Welt bezahlen kann. Gott<br />
selbst gab mir auch einen kostbaren<br />
Kelch mit Wein voller Lebensqualität.<br />
Die erlesenen Trauben<br />
mussten geerntet werden und<br />
gekeltert sein. Erst nach <strong>die</strong>sem<br />
Reifungsprozess darf ich den<br />
Kelch weiterreichen und versuchen,<br />
den Menschen, Zuversicht,<br />
Kraft und Freude zu schenken.<br />
Den winzigen Samen seines Wortes<br />
hat er in mein Herz hineingelegt<br />
und jeden Tag bitte ich: „Lass<br />
es in meinem Herzen aufklingen<br />
als <strong>das</strong> Lied des Lachens, der<br />
Hoffnung und der <strong>Auf</strong>erstehung.“<br />
Mein Leben wurde so zu einer<br />
Bühne für Gott.