Gesundheit aus der Apotheke Gottes
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HUFLATTICH (Tussilago farfara)<br />
Wenn unsere Wiesen und Hänge noch kein bißchen Frühlingsgrün aufweisen,<br />
das Auge kaum ein zaghaftes Schwellen <strong>der</strong> Weidenkätzchen<br />
erkennt, streckt <strong>der</strong> Huflattich als erster im Vorfrühling seine gelben<br />
Blütenkelche hervor.<br />
Auf feuchten Böden, nackten Böschungen, Kiesgruben, Brachland und<br />
Schutthalden findet man ganze Pölster von Huflattichblüten, die lang<br />
vor den Blättern <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Erde hervorkommen. Bienen und Insekten holen<br />
sich bei ihnen die erste Nahrung. Huflattich gedeiht nur auf toniger,<br />
lehmiger Erde, er ist sozusagen das Kennzeichen für Ton- und Lehmböden.<br />
Es sind die ersten Blüten, die wir uns für den Wintervorrat<br />
sammeln können. Mit ihren schleimlösenden und entzündungswidrigen<br />
Eigenschaften können wir sie bei Bronchitis, Kehlkopf- und Rachenkatarrh,<br />
Bronchialasthma und Brustfellentzündung, ja sogar bei beginnen<strong>der</strong><br />
Lungentuberkulose mit bestem Erfolg anwenden. Bei langwierigemHusten<br />
und quälen<strong>der</strong> Heiserkeit sollte man öfters am Tag<br />
Huflattichtee mit Honig vermischt sehr heiß trinken.<br />
Später im Mai, wenn die oben grünen, auf <strong>der</strong> Unterseite jedoch silberweißen, filzigen Blätter nachkommen,<br />
verwenden wir sie wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes zu Suppengrün und Frühlingssalaten.<br />
Nachdem die Blätter mehr Wirkstoffe als die Blüten enthalten, sammelt man sie auch noch deshalb,<br />
um bei <strong>der</strong> Teebereitung eine Mischung von Blüten und Blättern verwenden zu können.<br />
Von den Naturärzten des Altertums bis zu Pfarrer Kneipp herrscht über den Huflattich einhelliges Lob.<br />
Die frischen Blätter gewaschen und als zerdrückten Blätterbrei auf die Brust gelegt, helfen bei je<strong>der</strong><br />
schweren Lungenerkrankung, bei Rotlauf und bei Gewebeverletzungen, die blaurote Anschwellungen<br />
haben und sogar bei Schleimbeutelentzündungen. Die Wirkungen dieser Breiumschläge sind verblüffend.<br />
Umschläge mit starkem Absud von Huflattichblättern werden bei skrofulösen Geschwüren angewendet.<br />
Huflattichdämpfe, sowohl von Blüten als auch von Blättern, sollen bei chronischer Bronchitis<br />
mit einhergehenden Anfällen und ersticken<strong>der</strong> Atemnot mehrmals am Tag eingeatmet werden. In<br />
kürzester Zeit stellt sich eine große Erleichterung ein. Geschwollene Füße sollten Sie öfters in einem<br />
Absud <strong>aus</strong> Huflattichblättern baden.<br />
Ein Sirup, den wir <strong>aus</strong> Huflattichblättern bereiten können, bewährt sich bestens bei Lungenleiden und<br />
Bronchialkatarrh. In einen irdenen Topf o<strong>der</strong> in ein Gurkenglas füllt man abwechselnd eine Schicht<br />
Blätter und eine Schicht Rohzucker, läßt alles setzen und füllt solange nach, bis das Gefäß voll ist.<br />
Dann wird es mit zwei bis drei Lagen starkem Pergament o<strong>der</strong> Cellophan gut zugebunden und im Garten<br />
an einer geschützten Stelle in ein Erdloch gestellt. Man legt ein Brett über das Ganze und schaufelt mit<br />
Erde zu. Die gleichmäßige Wärme bewirkt einen Gärungsprozeß. Nach acht Wochen gräbt man den Topf<br />
o<strong>der</strong> das Glas wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong> und kocht den gewonnenen Huflattichsirup ein- bis zweimal auf. Ausgekühlt<br />
i n kleinere, weithalsige Flaschen füllen. Dieser Sirup ist für die Winter- und Grippezeit unser bester<br />
Schutz. Man nimmt ihn teelöffelweise.<br />
Bei Asthmaleiden, dauernden Bronchial- und Raucherschäden leisten im Frühjahr zwei bis drei Teelöffel<br />
vom frisch<strong>aus</strong>gepreßten Saft <strong>der</strong> Huflattichblätter in einer Tasse Fleischbrühe o<strong>der</strong> warmer Milch<br />
<strong>aus</strong>gezeichnete Dienste.<br />
enenentzündung kann man <strong>aus</strong> frischen, zerstoßenen Blättern und frischem Obers (Sahne) eine<br />
salbenartige Masse bereiten, die man auf die entzündeten Stellen legt und mit einem Tuch leicht abbindet.<br />
Frisch gepreßter Saft <strong>aus</strong> den Huflattichblättern ins Ohr geträufelt hilft bei Ohrenschmerzen.<br />
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HUSTENTEE<br />
Wollen Sie einen schleimlösenden Hustentee, dann mischen Sie Huflattichblüten und -blätter,<br />
Königskerzenblüten, Lungenkraut und Spitzwegerichblätter zu gleichen Teilen. Von dieser Kräutermischung<br />
nehmen Sie zwei Teelöffel pro 1/4 Liter Wasser und brühen ab. Täglich drei Tassen<br />
dieses Tees mit Honig süßen und schluckweise warm trinken.