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Gesundheit aus der Apotheke Gottes

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SALBEI (Salvia officinalis)<br />

Der als Lippenblütler bekannte Salbei, im Volksmund auch Edel- o<strong>der</strong> Gartensalbei,<br />

Königssalbei, Muskatellerkraut o<strong>der</strong> Scharleikraut genannt, stammt<br />

<strong>aus</strong> Südeuropa und wird bei uns im Garten gepflanzt. Er wird 30 bis 70 cm<br />

hoch, seine violetten Blüten stehen in Quirlen. Die gegenständigen, weißfilzigen<br />

Blätter tragen einen silbrigen Schimmer und strömen einen etwas<br />

bitteren, würzigen Duft <strong>aus</strong>. Gartensalbei soll an geschützter, sonniger Stelle<br />

seinen Platz haben. Ich decke ihn, da er frostempfindlich ist, wintersüber mit<br />

Fichtenzweigen leicht zu.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Art, den Wiesensalbei (Salvia pratensis), findet man auf Böschungen,<br />

Weiden und Wiesen. Von weitem leuchten die dunkelblau-violetten<br />

Blüten, die aromatischen Duft <strong>aus</strong>strömen. Man verwendet vom Wiesensalbei<br />

die Blüten meist nur zu Gurgelzwecken o<strong>der</strong> zur Herstellung von Salbei-Essig<br />

- man läßt eine Handvoll Blüten im Naturessig <strong>aus</strong>ziehen - und benützt ihn<br />

während eines längeren Krankenlagers als wähltuende und belebende Einreibung.<br />

Die Blätter werden vor <strong>der</strong> Blüte im Mai und Juni gesammelt. Nachdem<br />

die Pflanze an sonnigen, trockenen Tagen ätherische Öle entwickelt,<br />

werden die Blätter nur bei Sonne, am besten in <strong>der</strong> Mittagszeit, gepflückt und<br />

im Schatten getrocknet.<br />

Heilkräftiger als <strong>der</strong> Wiesensalbei ist jedoch <strong>der</strong> oben angeführte Edel- o<strong>der</strong> Gartensalbei, mit dem ich<br />

mich im folgenden <strong>aus</strong>führlicher beschäftige. Schon bei unseren Vorfahren war <strong>der</strong> Salbei eine vielgerühmte<br />

Heilpflanze. Ein Verslein <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zeit um 1300 besagt: »Warum soll ein Mensch sterben, wenn<br />

Salbei im Garten wächst?> Der Name allein schon gibt die hohe Wertschätzung wie<strong>der</strong>, die die<br />

Menschen seit altersher für diese Heilpflanze empfanden. Salvia wird vom Lateinischen »salvare« (heilen,<br />

gesunden) abgeleitet.<br />

Wie hoch <strong>der</strong> Salbei in früheren Zeiten gepriesen wurde, finden wir in einem alten, schönen Kräuterbuch:<br />

»Als die heilige <strong>Gottes</strong>mutter mit dem Jesuskind vor Herodes fliehen mußte, bat sie alle Blumen<br />

des Feldes, ihr zu helfen; aber keine gewährte ihr Obdach. Da neigte sie sich zum Salbei und siehe, hier<br />

fand sie Zuflucht. Unter seinen dichten, schützenden Blättern versteckte sie sich und das Kindlein vor<br />

den Schergen des Herodes. Sie zogen vorüber und sahen sie nicht. Da nun die Gefahr überstanden war,<br />

kam die Mutter <strong>Gottes</strong> hervor und sprach liebreich zum Salbei: »Von nun an bis in Ewigkeit wirst du eine<br />

Lieblingsblume <strong>der</strong> Menschen sein. Ich gebe dir die Kraft, die Menschen zu heilen von je<strong>der</strong> Krankheit;<br />

errette sie vom Tode, wie du es auch an mir getan hast.> Seither blüht das Kräutlein allezeit zu Heil und<br />

Hilfe <strong>der</strong> Menschen. - Wenn man jahrelang Erfahrungen mit Heilpflanzen gemacht und oft in schweren<br />

Fällen Schutz und Hilfe unserer lieben <strong>Gottes</strong>mutter angerufen hat, so spürt man <strong>aus</strong> tiefstem Glauben<br />

und wahrem Vertrauen, daß sie ihre schützenden Hände über unsere Heilpflanzen breitet.<br />

Salbeitee, öfters getrunken, kräftigt den ganzen Körper, verhütet Schlaganfälle und wirkt sehr günstig<br />

bei Lähmungen. Bei Nachtschweiß ist er neben Lavendel die einzige Heilpflanze, die Abhilfe schafft; sie<br />

heilt die Krankheit <strong>aus</strong>, die den Nachtschweiß verursacht, sie nimmt durch ihre belebenden Kräfte die<br />

große Schwäche, die mit diesem Leiden einhergeht. Viele Ärzte haben die guten Eigenschaften des<br />

Salbeis erkannt: sie gebrauchen ihn bei Krämpfen, Rückenmarkleiden, Drüsenerkrankungen und auch<br />

bei Zittern <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> mit bestem Erfolg. Bei oben angegebenen Leiden trinkt man tagsüber schluckweise<br />

zwei Tassen. Der Tee wirkt auch bestens auf die kranke Leber ein, nimmt Blähungen und alle<br />

Beschwerden, die mit <strong>der</strong> gestörten Leber zusammenhängen. Er wirkt blutreinigend, führt Schleim <strong>aus</strong><br />

den Atmungsorganen und dem Magen ab, wirkt appetitanregend und behebt Darmstörungen und<br />

Durchfälle. - - Bei Insektenstichen legt man zerriebene Salbeiblätter auf.<br />

Äußerlich ist Salbeitee bei allen Mandelentzündungen, Halsleiden, Eiterherden <strong>der</strong> Zähne, Entzündungen<br />

des Rachens und <strong>der</strong> Mundhöhle ganz beson<strong>der</strong>s anzuempfehlen. Bei vielen Kin<strong>der</strong>n und Erwachsenen<br />

wäre es zu keiner Mandeloperation gekommen, hätte man rechtzeitig Salbei eingesetzt. Wenn die<br />

Mandeln, die die Giftstoffe als Polizisten des Körpers aufhalten und verarbeiten, fehlen, kommen jene<br />

direkt auf die Nieren zu. Ein Aufguß von Salbei hilft auch bei blutenden und lockeren Zähnen, Zahnfleischschwund<br />

und -Beschwüren. Man gurgelt o<strong>der</strong> legt Wattebäuschchen auf.<br />

Sehr wichtig wäre bei nervenschwachen Menschen und unterleibskranken Frauen einmal in <strong>der</strong> Zeit ein<br />

Salbei-Sitzbad (siehe »Anwendungsarten>) zu nehmen.<br />

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