Geschäftsbericht 2011 - Spar- und Leihkasse Frutigen
Geschäftsbericht 2011 - Spar- und Leihkasse Frutigen
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Jahresbericht <strong>2011</strong><br />
Unsere Region<br />
Genereller Rückblick<br />
In unserer Region hat sich <strong>2011</strong> einiges<br />
bewegt. So investieren beispielsweise<br />
Gewerbebetriebe auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Flugplatzes <strong>Frutigen</strong>. Die<br />
Landverkäufe wurden zwar durch Abklärungen<br />
bezüglich einer möglichen Schadstoffbelastung<br />
des Gr<strong>und</strong>stücks noch<br />
etwas verzögert. Sie konnten dann aber<br />
im Mai an der Gemeindeversammlung<br />
bewilligt werden. So stand einem Verkauf<br />
der knapp 10 000 m 2 Land an vier<br />
Betriebe nichts mehr im Wege. Unter<br />
anderem soll eine neue Landi-Geschäftsstelle<br />
entstehen. Auch im Dorf wurde ein<br />
Meilenstein gesetzt. Die Bevölkerung<br />
stimmte der Überbauungsordnung Widimärit<br />
mit einem klaren Ja zu. Der Bau<br />
des neuen Migros-Marktes ist inzwischen<br />
bereits in vollem Gange.<br />
Im Juli wurde in Reichenbach unter sehr<br />
guter Organisation das Oberländische<br />
Schwingfest durchgeführt. Der immer<br />
beliebtere Schwingsport lockte 800<br />
Besucher an. Die gute Feststimmung<br />
wurde nur durch ein kurzes, aber heftiges<br />
Gewitter mit Hagelschlag getrübt.<br />
Wiederum bei Sonnenschein konnte<br />
Matthias Sempach den kurzen Schlussgang<br />
zu seinen Gunsten entscheiden.<br />
In Konkurrenz zum Standort <strong>Frutigen</strong><br />
fand in Mülenen im August erstmals eine<br />
Viehvermarktung in der neuen Kanderarena<br />
statt. Nach r<strong>und</strong> einjähriger Bauzeit<br />
konnte die Halle in Betrieb genommen<br />
werden. Der danebenstehende Restaurantbetrieb<br />
wurde bereits gegen Ende<br />
2010 eröffnet <strong>und</strong> findet seither grossen<br />
Anklang.<br />
Mitten in einem sehr sonnenreichen<br />
Herbst verursachte ein Schlechtwetterwochenende<br />
Anfang Oktober grosse Unwetterschäden.<br />
Die gefallenen grossen<br />
Neuschneemengen in der Höhe, verb<strong>und</strong>en<br />
mit anschliessenden ergiebigen<br />
Regengüssen, führten auch in unserer<br />
Region zu massiven Überflutungen.<br />
So wurden am stärksten das Gasterntal,<br />
in welchem grosse Gebiete zerstört<br />
wurden, sowie die Ortschaft Blausee-<br />
Mitholz in Mitleidenschaft gezogen. Der<br />
Mitholztunnel musste erneut repariert<br />
werden.<br />
<strong>2011</strong> ereigneten sich in unserer Region<br />
zudem verschiedene grössere Brandfälle.<br />
So brannte im Juni in Adelboden<br />
ein Bauernhaus fast komplett nieder.<br />
In <strong>Frutigen</strong> stand im selben Monat eine<br />
Scheune unterhalb des Märitplatzes<br />
mitten in der Nacht im Vollbrand. Im<br />
Dezember gingen ebenfalls in <strong>Frutigen</strong><br />
zwei Häuser in Flammen auf <strong>und</strong> wurden<br />
komplett zerstört. Die Solidarität<br />
der Bevölkerung ist in unserer Region<br />
bei solchen Ereignissen stets gross. So<br />
wurden für die betroffenen Bewohner<br />
sofort Spendenkonten eingerichtet.<br />
Eine exotisch anmutende Meldung<br />
machte Anfang November Schlagzeilen:<br />
erster Frutiger Kaviar. Das Tropenhaus<br />
<strong>Frutigen</strong> lancierte unter dem Namen<br />
«Oona» die erste echt schweizerische<br />
Kaviarmarke. Das edle Produkt wird in<br />
einer eleganten Glasverpackung in<br />
verschiedenen Qualitätsstufen verkauft.<br />
Die noch geringe Produktionsmenge soll<br />
bereits im nächsten Jahr auf über eine<br />
Tonne erhöht werden.<br />
In Kandersteg erlitt im Spätherbst das<br />
Projekt des Nationalen Nordischen Skizentrums<br />
für eine neue Sprungschanze<br />
einen herben Dämpfer. Das Sportparlament<br />
lehnte eine finanzielle Unterstützung<br />
von 2 Mio. CHF trotz einer breiten<br />
Unterstützung von verschiedenen<br />
Interessenvertretern knapp ab. Doch die<br />
Initianten geben nicht auf <strong>und</strong> suchen<br />
nach neuen Lösungen.<br />
Auch für andere öffentliche Betriebe oder<br />
Projekte gab es Hürden. So ist die Zukunft<br />
des Schwimmbades in Adelboden<br />
stark in Frage gestellt, nachdem die<br />
Bevölkerung zwei Varianten für eine<br />
Sanierung verworfen hat. Die Realisierung<br />
des geplanten Alpenbades ist weiterhin<br />
ungewiss. Interessierte Investoren<br />
scheinen aber immer noch vorhanden zu<br />
sein <strong>und</strong> prüfen das Projekt im Detail.<br />
Auch die Sportzentrum <strong>Frutigen</strong> AG mit<br />
dem Hallen- <strong>und</strong> dem Schwimmbad gab<br />
wegen der schwierigen finanziellen Lage<br />
zu reden. Die Frutiger Stimmbevölkerung<br />
unterstützte dagegen die Bäder mit deutlich<br />
erhöhten Betriebsbeträgen. Ebenso<br />
beschloss die Gemeinde Reichenbach,<br />
die Sportbahnen Kiental AG mit jährlichen<br />
Beiträgen zu unterstützen, damit<br />
der Betrieb längerfristig sichergestellt<br />
werden konnte.<br />
Baugewerbe<br />
Das Baugewerbe konnte erneut ein<br />
gutes Jahr verbuchen. Begünstigt durch<br />
die guten Witterungsverhältnisse konnten<br />
bereits im 1. Quartal starke Umsätze<br />
verzeichnet werden. In allen drei vor-<br />
liegenden Quartalen wurden gegenüber<br />
dem Vorjahr erneut höhere Umsätze<br />
realisiert. Als grosse Stütze erwies sich<br />
wiederum der Tiefbau. Die Aufträge der<br />
öffentlichen Hand waren sehr willkommen.<br />
Auch der Wohnungsbau entwickelte<br />
sich gut. Die tiefen Zinsen <strong>und</strong> die<br />
anhaltende Zuwanderung qualifizierter<br />
Fachkräfte mit hoher Kaufkraft begünstigten<br />
die Aktivitäten. Dagegen ist die<br />
Bautätigkeit bei Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebauten<br />
verhalten. Sie widerspiegelt die<br />
unsicheren konjunkturellen Aussichten<br />
<strong>und</strong> die entsprechende Zurückhaltung<br />
vieler Unternehmen bei der Realisierung<br />
von Bauprojekten. Die hohe Zahl der<br />
baubewilligten <strong>und</strong> im Bau befindlichen<br />
Wohnungen lassen im Baugewerbe auf<br />
eine weiterhin erfreuliche Entwicklung<br />
hoffen.<br />
In den Berner Gemeinden mit über<br />
5 000 Einwohnern wurden in den ersten<br />
drei Quartalen am meisten Wohnungen<br />
in Bern (265) <strong>und</strong> in Burgdorf (200)<br />
erstellt. In Thun waren es 86 Einheiten,<br />
in Spiez 8 <strong>und</strong> in <strong>Frutigen</strong> immerhin 25.<br />
Zudem gab es in <strong>Frutigen</strong> 44 baubewilligte<br />
Wohnungen im gleichen Zeitraum.<br />
Metall verarbeitende<br />
Industrie<br />
Nach einer teilweisen Erholung im Jahr<br />
2010 hat sich die Lage in der Metall<br />
verarbeitenden Branche <strong>2011</strong> wiederum<br />
verschärft. Der erstarkte Schweizer<br />
Franken führte zu schwierigen Preis-<br />
verhandlungen <strong>und</strong> damit zu einem<br />
Margenzerfall. Die Definition der Eurountergrenze<br />
von CHF 1.20 durch die<br />
Nationalbank milderte die Umstände nur<br />
bedingt. Die Substitutionsmöglichkeiten<br />
für die Fabrikate waren für die Auftragseingänge<br />
bzw. die Auslastung mitentscheidend.<br />
Konnten die K<strong>und</strong>en ihre<br />
Produktionsaufträge ohne Know-how-<br />
oder Qualitätseinbussen in das Ausland<br />
verlagern, hatten die Schweizer Unternehmen<br />
einen schweren Stand. Für<br />
Eigenentwicklungen war der Wechsel