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Geschäftsbericht 2011 - Spar- und Leihkasse Frutigen

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Jahresbericht <strong>2011</strong><br />

Die Schweiz<br />

Die Schweizer Wirtschaft hat sich <strong>2011</strong><br />

ansprechend entwickelt. Das Bruttoinlandprodukt<br />

stieg um geschätzte 1,8 %.<br />

Das Wachstum lag allerdings deutlich<br />

unter dem Vorjahreswert. Die markante<br />

Erstarkung des Schweizer Frankens<br />

machte es der Exportindustrie <strong>und</strong> dem<br />

Tourismus schwer, ihre Auftragslage<br />

<strong>und</strong> ihre Margen zu halten. Im Sommer<br />

schlug der Wirtschaftsdachverband<br />

economie-suisse Alarm. Der für die<br />

Interventionen im Vorjahr kritisierten<br />

Nationalbank wurde zunehmend Passivität<br />

vorgeworfen. Rechtsbürgerliche<br />

Parteien hinterfragten vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

die politische Unabhängigkeit der<br />

Nationalbank. Doch diese Unabhängigkeit<br />

gegenüber der Sachpolitik ist ein<br />

Gr<strong>und</strong>prinzip der Geldpolitik. Eines der<br />

obersten Ziele ist die Wahrung der Preisstabilität.<br />

Diese liegt mit einer durchschnittlichen<br />

Teuerung von 0,8 % seit<br />

Einführung des Euro im Vergleich mit<br />

anderen Industrienationen auf tiefem<br />

Niveau. Ein weiteres Ziel ist eine Geld-<br />

<strong>und</strong> Währungspolitik, die den Interessen<br />

des Landes dient. Mit einem zwar abgekühlten,<br />

aber immer noch positiven Wirtschaftswachstum<br />

können wir uns auch<br />

nicht beklagen. Die Defi nition der Eurountergrenze<br />

von CHF 1.20 Anfang September<br />

war ein geschickter Schachzug<br />

<strong>und</strong> hat seine Wirkung nicht verfehlt.<br />

Der Euro unterschritt diese Grenze bisher<br />

noch nie.<br />

Die Währungssituation brachte jedoch<br />

nicht nur Nachteile. Die Importe wurden<br />

billiger. Nur weigerten sich einige Importeure<br />

oder auch die ausländischen Lieferanten<br />

selbst, die Währungsvorteile den<br />

Konsumenten weiterzugeben. So mussten<br />

einige gewichtige Detaillisten wie<br />

beispielsweise Coop oder Migros zuerst<br />

den Rauswurf aus dem Sortiment androhen,<br />

bevor die Importeure ihre Preise<br />

bewegten.<br />

Das Vertrauen in die Wirtschaft <strong>und</strong> im<br />

Besonderen in die Finanzindustrie ist<br />

noch nicht wieder hergestellt. Ein weiterer<br />

Skandal bei der UBS in London war<br />

auch nicht vertrauenerweckend. Ein<br />

Investmentbanker hat mit nicht abgesi-<br />

cherten spekulativen Geschäften einen<br />

Betrag von 2,3 Milliarden CHF in den<br />

Sand gesetzt. Es ist auch für Bankfachleute<br />

unvorstellbar, wie dies geschehen<br />

konnte. In Zeiten von ausgeklügelten<br />

internen Kontrollsystemen <strong>und</strong> umfassendem<br />

Risikomanagement sollte dies<br />

nicht möglich sein. Die Realität belehrt<br />

uns eines Besseren. Auch die Probleme<br />

diverser Schweizer Banken im US-<br />

Geschäft sind noch nicht vollständig<br />

gelöst. Es werden weitere Anklagen<br />

<strong>und</strong> die Herausgabe von Bankdaten<br />

befürchtet.<br />

In der politischen Landschaft der Schweiz<br />

dominierte ein Thema: die National-<br />

<strong>und</strong> Ständeratswahlen. Gross war die<br />

Spannung, als die Bevölkerung am<br />

23. Oktober zur Urne trat. Die BDP <strong>und</strong><br />

die Grünliberalen gehörten zu den Wahlgewinnern.<br />

Erstere wurde durch ihre<br />

B<strong>und</strong>esrätin Eveline Widmer-Schlumpf<br />

mitgetragen, Letztere konnte vom<br />

Fukushima-Effekt profi tieren, verb<strong>und</strong>en<br />

mit dem Umstand, dass sich nun<br />

auch liberale Wähler in einer ökologisch<br />

orientierten Partei wiedererkannten.

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