Geschäftsbericht 2011 - Spar- und Leihkasse Frutigen
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dende <strong>Spar</strong>pakete schnüren. Der lautstarke<br />
Protest der Bevölkerung liess nicht<br />
lange auf sich warten. Die Menschen befürchteten,<br />
dass die <strong>Spar</strong>übungen zulasten<br />
der arbeitenden Bevölkerung gehen<br />
würden. Schliesslich kam es in Griechenland<br />
zum Rücktritt von Ministerpräsident<br />
Papandreou <strong>und</strong> in Italien trat Berlusconi<br />
zurück. In beiden Ländern wurde eine<br />
technokratische Regierung eingesetzt.<br />
Der definierte Euro-Rettungsschirm<br />
musste mehrmals erhöht <strong>und</strong> verstärkt<br />
werden. Die Europäische Zentralbank<br />
kaufte mehrfach Staatsanleihen von<br />
Risikoländern auf. Die dauerhafte Lösung<br />
der Probleme in der Eurozone lässt bis<br />
heute auf sich warten. Doch auch die<br />
USA weisen einen immensen Schuldenberg<br />
auf. In den letzten zehn Jahren hat<br />
sich dieser mehr als verdoppelt. Anfang<br />
August wurde die Schuldenobergrenze<br />
in letzter Sek<strong>und</strong>e angehoben, um die<br />
Zahlungsunfähigkeit zu umgehen.<br />
Die Umweltkatastrophe mit den wohl<br />
aufsehenerregendsten Folgen war ein<br />
Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala<br />
vor der Küste Japans. Ein dadurch<br />
ausgelöster Tsunami verwüstete den<br />
Nordosten Japans. Die Zahl der Toten<br />
war hoch. Die zweite Katastrophe folgte<br />
zugleich, indem die Kühlsysteme des<br />
Kernkraftwerkes Fukushima durch die<br />
Fluten zerstört wurden, was zur Kernschmelze<br />
in mehreren Reaktorblöcken<br />
führte. Die japanischen Behörden versuchten<br />
den Ernst der Lage zunächst zu<br />
verharmlosen. Die Welt hielt den Atem<br />
an, galten doch Atomkraftwerke in hoch<br />
industrialisierten Ländern bisher als<br />
nahezu unzerstörbar. Während zum<br />
Beispiel Deutschland nur Tage darauf<br />
die Stilllegung der ältesten AKW umsetzte<br />
<strong>und</strong> die Überprüfung weiterer Anlagen<br />
vorsah, hielten andere Staaten wie<br />
zum Beispiel Frankreich eine Überprüfung<br />
der Energiestrategie nicht für nötig.<br />
Doch der Zeitpunkt, sich zumindest<br />
Gedanken zur künftigen sicheren, aber<br />
auch lückenlosen Energieversorgung zu<br />
stellen, dürfte gekommen sein.<br />
Ein immer grösser werdendes gesellschaftliches<br />
Problem, welches zu<br />
nachlassendem Vertrauen in Personen<br />
der Öffentlichkeit führt, stellt deren zunehmende<br />
Verstrickung in Skandale dar.<br />
Schlagzeilen <strong>und</strong> Medienfeldzüge dazu<br />
gibt es zur Genüge. Da wäre zu Jahresbeginn<br />
die Affäre Guttenberg. Der be-<br />
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liebte deutsche Verteidigungsminister<br />
wurde eines Plagiates bei seiner Dissertation<br />
zur Erlangung des Doktortitels<br />
überführt. Er trat schliesslich von all<br />
seinen Ämtern zurück. Im Mai geriet der<br />
Präsident des Internationalen Währungsfonds,<br />
Dominique Strauss-Kahn, ins<br />
Rampenlicht. Ihm wurde in Amerika die<br />
Vergewaltigung eines Zimmermädchens<br />
vorgeworfen. Das Verfahren wurde<br />
aufgr<strong>und</strong> von Widersprüchen in den<br />
Aussagen des mutmasslichen Opfers<br />
eingestellt. In Deutschland zog gegen<br />
Jahresende B<strong>und</strong>espräsident Christian<br />
Wulff die Aufmerksamkeit auf sich.<br />
Die Presse deckte auf, dass er einen<br />
Privatkredit über eine halbe Million Euro<br />
nicht korrekt deklariert hatte. An die<br />
Eskapaden des ehemaligen italienischen<br />
Staatspräsidenten Silvio Berlusconi hat<br />
man sich indessen gewöhnt. Auch die<br />
Schweiz war gegen Ende Jahr nicht von<br />
solchen Fällen verschont. Zum Beispiel<br />
kam Nationalbankpräsident Philipp<br />
Hildebrand unter Druck, weil er, bzw.<br />
seine Frau, grössere Devisentransaktionen<br />
getätigt hatte. Hildebrand trat schliesslich<br />
im Januar 2012 zurück.