Geschäftsbericht 2011 - Spar- und Leihkasse Frutigen
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September CHF 53 260.– <strong>und</strong> am<br />
31. Dezember CHF 47 371.– wert. Seit<br />
Dezember 2010 beträgt die Zunahme<br />
damit 11,2 %. Das Kilogramm Silber<br />
legte zwar nach einem ausgeprägt<br />
positiven Vorjahr zunächst nochmals<br />
stark zu, verlor dann aber deutlich an<br />
Wert <strong>und</strong> lag am 31. Dezember bei<br />
CHF 841.90 oder 9,1 % unter dem<br />
Vorjahresstand.<br />
Zinsentwicklung<br />
Zunächst war die Zinsentwicklung im<br />
Jahr <strong>2011</strong> noch stabil. Die Schweize-<br />
rische Nationalbank (SNB) hielt an einer<br />
expansiven Geldpolitik fest, erwog zur<br />
Abwendung der Teuerung aber auch<br />
eine leichte Anhebung des Zinsniveaus.<br />
Im Sommer kam mit der Erstarkung des<br />
Schweizer Frankens zunehmender Druck<br />
auf die Zinsen auf. Im August senkte die<br />
SNB das Zielband für den 3-Monats-<br />
Libor von 0 – 0,75 % auf 0 – 0,25 % <strong>und</strong><br />
erhöhte die Liquidität am Geldmarkt. In<br />
der Folge sank der Libor-Satz nahe gegen<br />
0 %. Auch die Zinsen am Kapitalmarkt<br />
kamen unter Druck. Die Rendite<br />
der B<strong>und</strong>esobligationen mit 10 Jahren<br />
Laufzeit betrug im Januar 1,82 %, im<br />
Dezember noch 0,74 %.<br />
Dieses historisch tiefe Niveau hatte zur<br />
Folge, dass auch Bankenspargelder <strong>und</strong><br />
Kassenobligationen erneut tiefer verzinst<br />
wurden. Dagegen wurden auch die<br />
Festhypotheken nochmals deutlich<br />
günstiger, was die Immobilienbesitzer<br />
freute.<br />
Wohin sich die Zinsen im Jahr 2012 entwickeln<br />
werden, ist schwer vorauszu-<br />
sagen. Wir rechnen mit einem anhaltend<br />
sehr tiefen Zinsniveau <strong>und</strong> gehen vorläufig<br />
nicht von einer markanten Erhöhung<br />
aus.<br />
Unsere Bank<br />
Einige Gedanken<br />
zum Bankenumfeld<br />
Die Situation in der Bankbranche war<br />
auch <strong>2011</strong> nicht einfach. Das tiefe Zinsniveau,<br />
auf welchem der Spielraum für<br />
die Senkung der Kontozinssätze nur<br />
noch beschränkt vorhanden ist, führt<br />
zu einem weiteren Margenrückgang.<br />
Im Hypothekargeschäft wird teilweise<br />
mit einer aggressiven Preispolitik ein<br />
grosses Wachstum angestrebt. Verschiedene<br />
Fachleute warnen vor möglicher<br />
Überhitzung <strong>und</strong> dem Eingehen<br />
von zu grossen Risiken. Auch auf dem<br />
Immobilienmarkt werden in einigen<br />
Hochpreisregionen die Warnfinger erhoben.<br />
Die Banken sind aber auch in Bezug<br />
auf die zunehmenden regulatorischen<br />
Vorschriften herausgefordert. Die ausgehandelten<br />
Steuerabkommen mit<br />
Deutschland <strong>und</strong> Grossbritannien oder<br />
der von den USA allen Staaten aufgedrückte<br />
FATCA (Foreign Account Tax<br />
Compliance Act) wird den Banken einen<br />
immensen Aufwand bescheren. Bereits<br />
jetzt haben US-amerikanische, in der<br />
Schweiz lebende Personen Mühe,<br />
überhaupt mit einer Schweizer Bank<br />
Geschäftsbeziehungen zu führen.<br />
Die vorgesehenen verschärften Eigenkapitalvorschriften<br />
(Basel III) fordern<br />
deutlich mehr Eigenkapital. Einige<br />
Banken müssen ihre Eigenkapitalquote<br />
erhöhen, um die neuen Bestimmungen<br />
noch erfüllen zu können. Doch ein gut<br />
dotiertes Eigenkapital ist, verb<strong>und</strong>en mit<br />
einer angemessenen Liquiditätshaltung<br />
<strong>und</strong> einer gewissen Zurückhaltung beim<br />
Eingehen von Risiken, eines der besten<br />
Mittel, die Sicherheit <strong>und</strong> die Stabilität<br />
einer Bank zu gewährleisten <strong>und</strong> damit<br />
das Vertrauen der K<strong>und</strong>schaft zu geniessen.<br />
Zinssätze<br />
13 12 | 13<br />
Auch bei unserer Bank erfuhren die<br />
Zinssätze der Kontopalette weitere<br />
kleinere Zinssenkungen. Auf unseren<br />
bestverzinsten Produkten gingen die<br />
Zinssätze ebenfalls leicht zurück.<br />
Deren Verzinsung, das <strong>Spar</strong>konto plus<br />
mit 0,91 % <strong>und</strong> das Aktionärsparkonto<br />
mit 1,25 % (bis CHF 100 000.–) per<br />
31.12.<strong>2011</strong>, stellt aber unverändert<br />
eine gute Geldanlage dar.<br />
Der Satz für variable Hypotheken war<br />
das ganze Jahr über unverändert. Die<br />
Zinssätze für Festhypotheken zogen im<br />
ersten Quartal leicht an. Im Sog der<br />
generellen Zinsentwicklung wurden die<br />
Festhypotheken aber zunehmend günstiger.<br />
Ausblick auf das<br />
176. Geschäftsjahr<br />
Auch im neuen Geschäftsjahr wollen<br />
wir an unseren Gr<strong>und</strong>sätzen einer nachhaltigen,<br />
langfristig ausgerichteten<br />
Geschäftspolitik festhalten. Es ist unverändert<br />
unser Bestreben, das Frutigland<br />
<strong>und</strong> die Region Spiez mit professionellen<br />
Bankdienstleistungen zu versorgen<br />
<strong>und</strong> der Bevölkerung <strong>und</strong> den Unternehmen<br />
in finanziellen Angelegenheiten mit<br />
fachlich versierter Beratung zur Seite zu<br />
stehen. Dafür setzen sich r<strong>und</strong> 65 Mitarbeitende<br />
Tag für Tag ein.<br />
Auch unter Berücksichtigung von verschiedenen<br />
Jubiläumsaktivitäten haben<br />
wir für das nächste Jahr einen leicht<br />
tieferen Bruttogewinn von 6,8 Mio. CHF<br />
budgetiert. Der Jahresgewinn dürfte<br />
dagegen in etwa auf dem Niveau des<br />
Vorjahres zu liegen kommen.<br />
Benutzte Quellen: Berner Konjunkturspiegel, B<strong>und</strong>esamt für Statistik, Die Berner Wirtschaft (BAK Konjunkturforschung<br />
Basel AG u.a.), Landwirtschaftlicher Informationsdienst, Proviande, Medien («Berner Oberländer»,<br />
«Frutigländer», «Der B<strong>und</strong>», «BZ», «NZZ», «Finanz <strong>und</strong> Wirtschaft», «Handelszeitung»), Staatssekretariat<br />
für Wirtschaft (SECO), Schweizerische Nationalbank SNB, Verband Berner Regionalbanken,<br />
Schweizerischer Baumeisterverband, Wikipedia.