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Juni - Euroregion Elbe/Labe

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© Infografik Welt Online Von 1918 an bildeten Tschechien und die Slowakei mit<br />

Unterbrechung in der Zeit des Nationalsozialismus einen Staat. Seit der Silvesternacht<br />

1992/93 sind die Länder getrennt Bild teilen<br />

Die Teilung der Tschechoslowakei an der Jahreswende 1992/93 ging als ausgesprochen<br />

friedlich in die Geschichtsbücher ein. Doch nach der Erinnerung des früheren<br />

slowakischen ersten Vizepremiers Martin Porubjak kam es 1992 bei<br />

einer Kabinettssitzung in Bratislava zu einem bislang unbekannten<br />

Eklat: Der damalige slowakische Innenminister Ladislav Pittner habe<br />

dort das Szenario einer Bombardierung Tschechiens ins Gespräch<br />

gebracht.<br />

Wie Porubjak in einem Beitrag für die slowakische Tageszeitung Sme<br />

schrieb, seien seinerzeit zu Beginn einer jeden Regierungssitzung<br />

zwei Minister mit aktuellen Berichten aus ihrem<br />

Zuständigkeitsbereich aufgetreten. Auf besagter Tagung habe<br />

Pittner den "sehr unvorteilhaften Standort" der slowakischen<br />

Luftwaffe thematisiert.<br />

Die habe ihren Standort in Sliac gehabt, rund 200 Kilometer von der<br />

Hauptstadt Bratislava entfernt. Dieser Standort entsprach einer<br />

internationalen Abmachung, die mit der Neutralität des Nachbarlandes Österreich<br />

zusammengehangen habe.<br />

© Archiv Der slowakische Dramaturg Martin Porubjak war 1991 erster Vizepremier der<br />

Slowakischen Republik. Nach der Teilung der Tschechoslowakei trat er zurück<br />

Danach sei es der Slowakei nicht erlaubt gewesen, in der Nähe von Bratislava<br />

Luftstreitkräfte zu unterhalten. Bratislava ist nur wenige Kilometer von der<br />

österreichischen Grenze entfernt.<br />

Angst vor Bomben über Bratislava<br />

Pittner habe ein Krisenszenario entwickelt, demzufolge sich die Slowakei nicht effektiv<br />

gegen eine "tschechische Aggression" zur Wehr setzen könnte. "Wenn die Tschechen<br />

entscheiden würden, Bratislava zu bombardieren, wären sie dort viel schneller als<br />

slowakische Bomber über dem tschechischen Brünn (Brno)", zitiert Porubjak den<br />

damaligen Innenminister.<br />

Der habe in der Folge seine Befürchtung mit einer genauen Kalkulation der Anflugzeiten<br />

für die tschechischen beziehungsweise slowakischen Bomber unterlegt.<br />

Porubjak ist nach eigener Aussage nach diesen Worten seines Ministerkollegen empört<br />

aufgesprungen und habe Pittner angeschrien, was er sich erlaube, so etwas überhaupt zu<br />

erwägen. Erst die Beschwichtigung des damaligen Regierungschefs Jan Carnogursky habe

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