Interviewstudie Horst Rode - Transfer 21
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Seite 38 - © <strong>Horst</strong> <strong>Rode</strong>: Implementation der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Schulen<br />
Schließlich darf nicht übersehen werden, dass auch die Vielfalt der Aktivitäten Probleme in<br />
sich birgt: Oft entsteht der Eindruck, dass vieles nebeneinander, aber unverbunden läuft. Es<br />
fehlt an der Vernetzung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte zumindest auf der<br />
Ebene der Schulen.<br />
Aus Stärken und Schwächen lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:<br />
� Die Verankerung der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung an den Schulen sollte<br />
weiter gefördert werden. Den Schulen selbst ist - soweit noch nicht geschehen - zu<br />
empfehlen, feste Strukturen und Verbindlichkeiten zu etablieren. Diese könnten im Schulprogramm<br />
festgeschrieben und so unabhängiger von persönlichem Engagement werden.<br />
Darüber hinaus ist es wichtig, bei den Bemühungen um Verankerung alle schulischen<br />
Akteure, besonders auch die Eltern einzubinden.<br />
Eine deutlichere Berücksichtigung in Lehrplänen und Schulbüchern könnte eine wertvolle<br />
externe Unterstützung sein. Sie wird von einem erheblichen Teil der Schulen auch eingefordert.<br />
� Das Konzept der Gestaltungskompetenz muss insgesamt noch intensiver an die Schulen<br />
herangetragen werden. Vielfach bilden die einzelnen Aktivitäten der Schulen Aspekte von<br />
Gestaltungskompetenz ab, ohne dass sich die Beteiligten darüber klar sind. Eine bessere<br />
Vernetzung der Aktivitäten mit dem Fokus Gestaltungskompetenz könnte Synergieeffekte<br />
zwischen sonst unverbundenen Vorhaben nutzbar machen. Damit ließe sich auch die<br />
Attraktivität des Konzeptes Gestaltungskompetenz für alle Beteiligten in den Schulen<br />
besser erfahrbar machen, auch im Lichte der PISA-Studie.<br />
� In den Schulen sollten bei der Unterstützung von <strong>Transfer</strong>prozessen alle Möglichkeiten<br />
genutzt werden, die schulintern bestehen. Besonders die Nutzung von Anreizen und<br />
Belohnungen und die Einbindung in Schulentwicklungsprozesse könnten helfen. Die<br />
verstärkte Berücksichtigung in Lehrplänen würde nicht nur die Verankerung unterstützen,<br />
sondern auch beim <strong>Transfer</strong> hilfreich sein: Lehrpläne bilden eine amtliche Legitimation,<br />
sich in der Schule mit etwas zu beschäftigen und zugleich eine Verpflichtung, dies zu tun.<br />
Über gute Materialien könnte ein weiteres Plus an <strong>Transfer</strong> erreicht werden.