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Interviewstudie Horst Rode - Transfer 21

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© <strong>Horst</strong> <strong>Rode</strong>. Forschungsgruppe Umweltbildung. Paper 03-174 Seite 5<br />

2 Forschungsbefunde zu Innovation und <strong>Transfer</strong><br />

2.1 Begriffliche Klärung<br />

Bei der Gewinnung von Erkenntnissen über Innovation und <strong>Transfer</strong> gibt es zwei Probleme,<br />

deren Erforschung noch erhebliche Desiderate aufweist, auch wenn Ansätze zu beobachten<br />

sind: Zum einen muss geklärt werden, was unter einer Innovation im Schulwesen zu verstehen<br />

ist, zum anderen sind die Variablen zu identifizieren und in ihrer Erklärungskraft abzuschätzen,<br />

die zu Implementation und Dissemination innovativer inhaltlicher oder organisatorischer<br />

Komponenten in Schulen beitragen. Kurz: Wie sehen Gelingensbedingungen für den<br />

<strong>Transfer</strong> von Neuerungen aus - sowohl innerhalb der einzelnen Schule, als auch über<br />

„Pilotschulen“ hinaus?<br />

Der Begriff „Innovation“ weist eine erhebliche Unschärfe auf. Ist Innovation die Einführung<br />

einer grundlegenden, weitreichenden Neuerung, die Anwendung einer bekannten Problemlöseprozedur<br />

auf eine bisher als inkompatibel zum Lösungsweg betrachtete Problemstellung?<br />

Reicht die Einführung allein aus? Wieviele Personen und Einrichtungen müssen die Neuerung<br />

aktiv befördern, damit von einer (systemweiten) Innovation die Rede sein kann? Diese Fragen<br />

können hier weder eingehend diskutiert noch abschließend beantwortet werden. Vielmehr<br />

werden sich die folgenden Ausführungen an einer begrifflichen Klärung orientieren, die<br />

Nickolaus/Schnurpel (2001, S. 13) bei der Untersuchung der Frage der <strong>Transfer</strong>ierbarkeit von<br />

Modellversuchsergebnissen im berufsbildenden Bereich verwenden: „Mit dem Begriff der<br />

Innovation werden hier Veränderungen bezeichnet, die zumindest bezogen auf Modellversuchsort<br />

und –zeit und die daran Beteiligten Neuigkeitswert besitzen.“<br />

Auf der Grundlage der Komponenten pädagogischer Prozesse lassen sich Indikatoren definieren,<br />

mit denen sich der Innovationsgrad von Veränderungen beschreiben lässt. Drei Klassen<br />

von Indikatoren können unterschieden werden (vgl. ebenda, S. 15).<br />

1. Pädagogische Prozesskomponente, in der eine Neuerung oder Veränderung auftritt:<br />

Unterscheiden sich die Situationen vor Beginn und nach Ende des pädagogischen Prozesses in<br />

� ihren inhaltlichen Schwerpunkten und Richtungen,<br />

� ihrer Zielsetzung und gegebenenfalls Erfolgskontrolle,<br />

� der Nutzung unterschiedlicher Methoden, Interaktionsformen und der Gestaltung von<br />

Lehr-/Lernarrangements,<br />

� der Nutzung von Medien und Hilfsmitteln,<br />

� der Vermittlung von Handlungsorientierungen und -kompetenzen,<br />

� ihrer Einbettung in Schulalltag und -organisation?<br />

2. Veränderungs- oder Neuigkeitsgrad:<br />

Lassen sich die Veränderungen betrachten als<br />

� die Einführung grundlegender Neuerungen in einer oder mehreren Komponenten des<br />

pädagogischen Prozesses,<br />

� die Nutzung bekannter Elemente für neue Lehr-/Lernarrangements oder<br />

� die Nutzung bekannter Elemente zur Bewältigung neuer Lehr-/Lernsituationen?

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