Linde Technology - Linde Gas
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Lebensmittelgase<br />
mit einem Gemisch aus 90 Prozent Stickstoff, fünf Prozent Kohlendioxid<br />
und fünf Prozent Sauerstoff.<br />
Bei rohem Fleisch darf der Sauerstoff-Anteil in den Verpackungen<br />
auf bis zu 80 Prozent klettern, der Rest ist Kohlendioxid,<br />
das die Fäulnisbakterien unterdrückt. Normalerweise<br />
kommt die bakterien- und pilzhemmende Wirkung von Kohlendioxid<br />
erst bei Konzentrationen von über 20 Prozent zum Tragen.<br />
Bei Frischfleisch entfaltet das Kohlendioxid aber schon in geringerer<br />
Konzentration eine keimhemmende Wirkung: Es verbindet<br />
sich mit dem Wasser an der Fleischoberfläche zu Kohlensäure.<br />
Das senkt den pH-Wert und macht den Bakterien damit das Leben<br />
zusätzlich schwer.<br />
Reinheitsgebot für <strong>Gas</strong>e<br />
Welcher <strong>Gas</strong>emix für das jeweilige Produkt der richtige ist, wissen<br />
die <strong>Linde</strong>-Experten um Tommy Petersson ganz genau. „Das<br />
hängt in erster Linie vom Produkt ab, insbesondere vom Wassergehalt<br />
und vom Risiko mikrobieller Verunreinigungen bei der<br />
Verarbeitung“, so der <strong>Gas</strong>e-Spezialist, der bei <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> den Bereich<br />
Verpackungsatmosphären leitet. <strong>Linde</strong> bietet mit seiner<br />
Produktfamilie BIOGON ® zehn Standardmischungen an, die sich<br />
in vielen Einsatzfeldern bewährt haben. Bei kleineren Kunden<br />
liefert <strong>Linde</strong> das Verpackungsgas fertig gemischt. Großkunden<br />
bevorzugen dagegen reine <strong>Gas</strong>e, die zum Beispiel in Flüssiggastanks<br />
geliefert werden. Die passende <strong>Gas</strong>erezeptur wird dann<br />
erst unmittelbar vor dem Verpacken der Lebensmittel gemischt.<br />
Wie beim Bierbrauen gibt es auch bei <strong>Gas</strong>en ein Reinheitsgebot:<br />
„Kohlenmonoxid, Schwefelverbindungen oder Kohlenwasserstoffe<br />
haben in den Lebensmittelgasen nichts zu suchen.<br />
Die Anforderungen an die Reinheit sind hier besonders hoch“,<br />
erklärt Petersson. Die Spezifikationen dazu sind von der EU in<br />
der Richtlinie 96/77/EC festgelegt und veröffentlicht.<br />
In einer Datenbank haben die Experten von <strong>Linde</strong> <strong>Gas</strong> hunderte<br />
von MAP-Produktrezepturen erfasst. Dort steht, welches<br />
Lebensmittel am besten mit welchem <strong>Gas</strong>mix verpackt werden<br />
sollte – ein Erfahrungsschatz, von dem auch neue Kunden mit<br />
neuen Produkten profitieren. „Fertiggerichte sowie Obst- und<br />
Gemüsesalate sind der große Trend“, sagt Petersson. Bei diesen<br />
Lebensmitteln ist das Bedürfnis nach Frische und gesunder Ernährung<br />
verknüpft mit der Bequemlichkeit beim Einkaufen und<br />
Aufbewahren. Kein Wunder, dass dieses Segment mit rund zehn<br />
Prozent pro Jahr wächst. In Frankreich und England ist Chilled<br />
Food längst etabliert, Deutschland holt aber in Riesenschritten<br />
auf. Fertig portioniertes, verpacktes und ungewürztes Frischfleisch<br />
– in der Lebensmittelindustrie als „Case ready“ bezeichnet<br />
– verzeichnet gar Wachstumsraten von 50 Prozent. „Mittlerweile<br />
haben gekühlte Frischprodukte den tiefgekühlten<br />
Lebensmitteln sogar den Rang abgelaufen“, so Petersson.<br />
Frisch muss es sein: Rucola, Sandwiches<br />
oder Kaffee sollen möglichst wenig<br />
Aromastoffe oder Vitamine verlieren.