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Vergleichsarbeiten UDiKom Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in

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12<br />

<strong>in</strong>dividuelle<br />

Bezugsnorm;<br />

regelmäßige<br />

Lernstandsdiagnose<br />

Literatur<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fortbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrkräfte</strong> <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf Verbesserung <strong>der</strong> Diagnosefähigkeit,<br />

Umgang mit Heterogenität, <strong>in</strong>dividuelle För<strong>der</strong>ung – <strong>UDiKom</strong><br />

<strong>Vergleichsarbeiten</strong><br />

• Anteil <strong>der</strong> Arbeitslosen <strong>und</strong> <strong>der</strong> SGB II-Empfänger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Empfänger unter 18 Jahren im Schulumfeld<br />

Schulen des Standorttyps 1 s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en niedrigen Anteil von Empfänger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Empfängern staatlicher SozialhiIfeleistungen,<br />

von Arbeitslosen <strong>und</strong> von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> charakterisiert; Schulen des<br />

Standorttyps 5 bef<strong>in</strong>den sich h<strong>in</strong>gegen eher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lage mit schwierigen sozialen <strong>und</strong> kulturellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

(Isaac, 2011). Sozialräumliche Verän<strong>der</strong>ungen, wie etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerungsstruktur, werden durch regelmäßige<br />

Aktualisierung <strong>der</strong> amtlichen Daten berücksichtigt.<br />

Bei den Kompetenztests (http://www.kompetenztest.de) <strong>in</strong> den sechsten <strong>und</strong> achten Klassen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen werden<br />

die durchschnittlichen Testergebnisse von Klassen mit adjustierten Landesmittelwerten verglichen. Bei den Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schülern werden die folgenden Merkmale zum Zweck <strong>der</strong> Adjustierung <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Testleistung<br />

erhoben (Nachtigall, Kröhne & Müller, 2005):<br />

• Geschlecht<br />

• Muttersprache<br />

• Wie<strong>der</strong>holung e<strong>in</strong>er Klassenstufe<br />

• Beson<strong>der</strong>e Lernschwierigkeiten bzw. son<strong>der</strong>pädagogischer För<strong>der</strong>bedarf<br />

• Anzahl <strong>der</strong> Bücher im Elternhaus<br />

Auf Basis dieser Werte wird für jede Schüler<strong>in</strong> <strong>und</strong> jeden Schüler e<strong>in</strong> Erwartungswert6 berechnet; <strong>der</strong> durchschnittliche<br />

Erwartungswert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Klasse wird als Indikator für die zu erwartende Klassenleistung („korrigierter Landesmittelwert“)<br />

herangezogen. Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen erhalten dementsprechend e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen,<br />

auf die beson<strong>der</strong>e Zusammensetzung ihrer Klasse abgestimmten Erwartungswert <strong>der</strong> Leistungsstärke ihrer Lerngruppe.<br />

2.2.3 Individuelle Bezugsnorm bei <strong>Vergleichsarbeiten</strong><br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelschule lassen sich die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Vergleichsarbeiten</strong> für die Evaluation schulischer Entwicklungsprozesse<br />

nutzen, wenn zusätzliche diagnostische Informationen berücksichtigt werden. Materialien zur<br />

regelmäßigen Lernstandsdiagnose können an von <strong>Lehrkräfte</strong>n selbst gewählten Zeitpunkten für die Überprüfung <strong>der</strong><br />

Leistungsentwicklungen <strong>und</strong> Kompetenzzuwächse e<strong>in</strong>gesetzt werden (vgl. hierzu Kapitel 2.5).<br />

2.2.4 Weiterführende Literatur<br />

Die Bildungsstandards als zentrale kriteriale Bezugsnorm von <strong>Vergleichsarbeiten</strong> können über die Webseiten <strong>der</strong><br />

KMK als Onl<strong>in</strong>e-Dokumente bezogen werden (siehe Kapitel 2.4). Das Lehrbuch von Klauer (1987) gilt als Klassiker<br />

für die Darstellung kriteriumsorientierten Testens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. Faire Schulvergleiche thematisiert Arnold (1999).<br />

Die Bedeutung von H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>merkmalen für die Entstehung von Leistungsheterogenität <strong>und</strong> Möglichkeiten fairer<br />

Vergleiche werden von Nachtigall, Kröhne, En<strong>der</strong>s & Steyer (2008) dargestellt.<br />

2.2.5 Verständnis <strong>und</strong> Diskussionspunkte<br />

1. Wie ist die Passung zwischen den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Vergleichsarbeiten</strong> <strong>und</strong> den Lehrplänen zu bewerten? Inwiefern<br />

könnte e<strong>in</strong>e grobe, <strong>in</strong>direkte Anb<strong>in</strong>dung vorliegen?<br />

2. Bei Parallelarbeiten werden Aufgaben e<strong>in</strong>er schriftlichen Leistungsüberprüfung von den Fachlehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Fachlehrern e<strong>in</strong>er Jahrgangsstufe geme<strong>in</strong>sam entwickelt <strong>und</strong> <strong>in</strong> Parallelklassen e<strong>in</strong>gesetzt. Die <strong>Aus</strong>wertung <strong>der</strong><br />

Aufgabenlösungen erfolgt wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> Absprache zwischen den Fachlehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Fachlehrern. Diskutieren<br />

Sie bitte die Bedeutung von Parallelarbeiten vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> sozialen Bezugsnorm. Wie können sich<br />

<strong>Vergleichsarbeiten</strong> <strong>und</strong> Parallelarbeiten gegenseitig ergänzen?<br />

3. Denken Sie sich bitte <strong>in</strong> folgendes Szenario: Um e<strong>in</strong>e kosten<strong>in</strong>tensive Befragung von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern<br />

zu vermeiden, sollen die relativ leicht zugänglichen Daten <strong>der</strong> Schulstatistik herangezogen werden, um e<strong>in</strong>e Adjustierung<br />

von Schulleistungsdaten (z.B. aus <strong>Vergleichsarbeiten</strong>) vornehmen zu können <strong>und</strong> den Schulen damit<br />

faire Vergleiche zu ermöglichen. Welchen Kriterien sollten die Daten <strong>der</strong> Schulstatistik genügen? Welche<br />

Schwierigkeiten können entstehen, wenn solche Daten verwendet werden?<br />

6 Die Erwartungswerte werden über die Zellenmittelwerte e<strong>in</strong>er mehrfaktoriellen Varianzanalyse geschätzt, siehe Nachtigall, Kröhne, En<strong>der</strong>s & Steyer (2008).

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