Vergleichsarbeiten UDiKom Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in
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ichtsgegenstand <strong>und</strong> Aufgaben muss von ihnen richtig e<strong>in</strong>geschätzt werden. Entsprechende Hilfsmittel s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />
<strong>in</strong>zwischen entwickelt worden (vgl. ebenfalls die zuvor bereits beschriebene Webseite von for.mat).<br />
Im Folgenden werden zwei Beispiele zur Weiterarbeit im Unterricht vorgestellt.<br />
Beispiel 1: Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lesekompetenz im Deutschunterricht am Beispiel <strong>der</strong> Hierarchie-Ebenen<br />
„lokale Kohärenzbildung“ <strong>und</strong> „Bildung von Superstrukturen“<br />
Richter <strong>und</strong> Christmann (2002) unterscheiden <strong>in</strong> ihrer <strong>Aus</strong>gestaltung e<strong>in</strong>es kognitionstheoretischen Modells des Lesens<br />
verschiedene Hierarchie- o<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungs-Ebenen (vgl. Tabelle 9, S. 35), welche jeweils zum <strong>Aus</strong>gangspunkt<br />
für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lesekompetenz werden können (IQB, 2009; vgl. auch Rosebrock & Nix, 2008). Exemplarisch<br />
seien hier die Ebenen „lokale Kohärenzbildung“ als e<strong>in</strong>e hierarchieniedrige <strong>und</strong> „Bildung von Superstrukturen“ als<br />
e<strong>in</strong>e hierarchiehohe Prozessebene herausgegriffen. Unter „lokaler Kohärenzbildung“ werden Prozesse verstanden,<br />
bei denen die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern aus e<strong>in</strong>zelnen Satzfolgen S<strong>in</strong>nzusammenhänge bilden. Dies geschieht unter<br />
Berücksichtigung semantischer <strong>und</strong> syntaktischer Gesichtspunkte des Textes. Kontextspezifisches Vorwissen erleichtert<br />
es dabei Inferenzen zu bilden, also Leerstellen im Text s<strong>in</strong>nvoll zu ergänzen. Auf dieser hierarchieniedrigen Ebene<br />
können Viellese-Verfahren e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Leserout<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Lesemotivation se<strong>in</strong> (vgl. Rodebrock<br />
& Nix, 2008): Im Unterricht werden verb<strong>in</strong>dliche Term<strong>in</strong>e festgelegt, zu denen die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern <strong>in</strong>dividuell<br />
ausgewählte <strong>und</strong> im Unterricht nicht behandelte Texte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendliteratur lesen. Schwache Leser<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Leser, die über ke<strong>in</strong>e Lesemotivation verfügen, werden durch diese Verpflichtung an das Lesen herangeführt.<br />
Geübtere Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser können ohne Leistungsdruck eigenen Lesewünschen nachgehen, woraus zusätzliche<br />
Lesemotivation erwächst.<br />
Abbildung 13: Analyseschema für schwierigkeitsbestimmende Merkmale von Lernaufgaben des Kompetenzbereichs „Leseverstehen“ im Fach<br />
Deutsch<br />
Um auch e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Lesekompetenz zu erzielen, ist das Viellesen alle<strong>in</strong> möglicherweise nicht ausreichend<br />
(vgl. Rosebrock & Nix, 2008). Angesichts <strong>der</strong> Bedeutung des Vorwissens sollte daher neben dem textsortenbezogenen<br />
Wissen auch grammatisches <strong>und</strong> lexikalisches Wissen im Unterricht gezielt angesprochen werden. E<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit dazu bietet etwa die Wortschatzarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz mit idiomatischen Wendungen (vgl.<br />
IQB, 2009):<br />
1. Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Unterrichtssequenz wird beispielhaft e<strong>in</strong> ausgewähltes Sprichwort behandelt.<br />
2. Davon ausgehend diskutiert die Klasse allgeme<strong>in</strong> die Bedeutung von Sprichwörtern.<br />
3. Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Wortschatzerweiterung analysieren die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von<br />
Sprichwörtern <strong>in</strong> Gruppenarbeit. Die Gruppen bereiten e<strong>in</strong>e visuelle Darstellung ihrer Ergebnisse vor.<br />
4. Schließlich präsentieren die Gruppen ihre Arbeit <strong>der</strong> Klasse <strong>und</strong> beziehen diese <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>.<br />
35<br />
För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Lesekompetenz<br />
im Deutschunterricht