Vergleichsarbeiten UDiKom Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in
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För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Modellierungs-<br />
kompetenz im<br />
Mathematikunterricht<br />
<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fortbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrkräfte</strong> <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf Verbesserung <strong>der</strong> Diagnosefähigkeit,<br />
Umgang mit Heterogenität, <strong>in</strong>dividuelle För<strong>der</strong>ung – <strong>UDiKom</strong><br />
<strong>Vergleichsarbeiten</strong><br />
Ebene didaktisch bee<strong>in</strong>flussbare<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />
ausgewählte För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
Buchstaben-, Wort- Lesegenauigkeit (De- <strong>und</strong> Rekodierung <strong>in</strong>tensive Dekodierübungen auf <strong>der</strong> Wortebene<br />
<strong>und</strong> Satzerkennung von Wörtern)<br />
Automatisierung <strong>der</strong> Dekodierfähigkeit Übungen zur Lautbewusstheit <strong>und</strong> Lautsysnthese<br />
Lautleseverfahren zur Verbesserung <strong>der</strong> Leseflüssigkeit<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fähigkeit zum Sequenzieren<br />
von Sätzen<br />
Wortschatzarbeit<br />
Lokale Kohärenz- Bereichsspezifisches Vorwissen Viellese-Verfahren (freie Lesezeiten)<br />
bildung auf <strong>der</strong> Semantische <strong>und</strong> syntaktische Analyse- Wortschatzarbeit<br />
Satzebene<br />
fähigkeit <strong>der</strong> Sätze<br />
Globale<br />
Strategiewissen Tra<strong>in</strong>ieren von Lesestrategien<br />
Kohärenzbildung Selbste<strong>in</strong>schätzung als Leser<br />
Motivation<br />
Bildung von Super- Sprach-, Text- <strong>und</strong> Weltwissen Literaturunterricht<br />
strukturen<br />
Domänenspezifisches Wissen<br />
Erkennen<br />
Fähigkeit zur Reflektion <strong>der</strong> Textstruk- Produktorientierte Verfahren<br />
rhetorischer<br />
Strategien<br />
turen <strong>und</strong> rhetorischen Mittel<br />
Lese- <strong>und</strong><br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung als Leser Arbeit mit Selbste<strong>in</strong>schätzungsverfahren<br />
Lernmotivation Übernahme von Verantwortung für das<br />
eigene Lernen<br />
Lese-Lerntagebuch<br />
Motivation Verfahren <strong>der</strong> Leseanimation<br />
Tabelle 9: Ebenen des Leseprozesses, didaktisch bee<strong>in</strong>flussbare E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> ausgewählte För<strong>der</strong>möglichkeiten (vgl. IQB, 2009, S. 69)<br />
Auf hierarchiehöherer Ebene steht u.A. die „Bildung von Superstrukturen“ im Fokus: Unter Superstrukturen s<strong>in</strong>d Regeln<br />
<strong>und</strong> Kategorien zur Ordnung von Texten zu verstehen. Da sich Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser bei e<strong>in</strong>em neuen Text an<br />
ihrem bereits bestehenden Wissen (über die Eigenschaften von Textsorten) orientieren, besitzen Superstrukturen<br />
große Bedeutung für den Leseprozess. Die Fähigkeit zur Bildung von Superstrukturen ist wesentlich vom Sprach-,<br />
Text-, Welt- <strong>und</strong> domänenspezifischen Wissen abhängig. Sie kann im Unterricht <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch die Vermittlung<br />
von Wissen über Textsorten geför<strong>der</strong>t werden. Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler müssen dazu die Möglichkeit erhalten, im<br />
Unterricht charakteristische Textstrukturen zu erarbeiten, wobei <strong>der</strong> Literaturunterricht bereits wesentliche Arbeit<br />
leistet. Unterentwickelt sche<strong>in</strong>t bisher allerd<strong>in</strong>gs die Vermittlung von Textstrukturcharakteristika bei Sachtexten zu<br />
se<strong>in</strong>, welche sich deutlich von jenen bei narrativen Texten unterscheiden können. Hier ist die Weiterarbeit mit den<br />
Testmaterialien <strong>und</strong> -aufgaben zu empfehlen (vgl. IQB, 2009), <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>em Sachtext aus den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Vergleichsarbeiten</strong><br />
e<strong>in</strong> weiterer Sachtext zum selben o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em ähnlichen Thema zur Seite gestellt wird. Im Unterricht<br />
wird dann textvergleichend vorgegangen, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong> Gruppenarbeit <strong>der</strong> Aufbau bei<strong>der</strong> Texte schematisch gegenübergestellt<br />
wird. Die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler arbeiten so charakteristische Muster heraus.<br />
Beispiel 2: Von <strong>der</strong> Testaufgabe zur Lernaufgabe - För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Modellierungskompetenz im Mathematikunterricht<br />
Die nachfolgend beschriebene Aufgabe aus <strong>der</strong> Leitidee „Daten <strong>und</strong> Zufall“ wurde als Modifikation e<strong>in</strong>er Aufgabe <strong>der</strong><br />
Bildungsstandards formuliert (Lankes et al., 2005). Sie ermöglicht es darzustellen, wie unter demselben Stimulus<br />
durch Öffnung <strong>der</strong> Aufgabenformate verschiedene E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten als Test- <strong>und</strong> als Lernaufgabe im Unterricht<br />
konstruiert werden können. Unter den <strong>in</strong> Kapitel 2.4.2.3 aufgeführten Kompetenzen steht Modellieren im Zentrum;<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungsbereiche hängen vom jeweiligen Aufgabenteil ab:<br />
Weitspr<strong>in</strong>gen, <strong>der</strong> Spr<strong>in</strong>ger-Cup<br />
„An <strong>der</strong> Erich-Hüpf-Schule wird jedes Jahr e<strong>in</strong>e 6. Klasse mit dem „Spr<strong>in</strong>ger-Cup“ ausgezeichnet. Den Preis erhält die<br />
Klasse mit den besten Weitsprungergebnissen. Drei Klassen gehen dieses Mal mit folgenden Weiten <strong>in</strong>s Rennen (Abbildung<br />
14).“