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Vergleichsarbeiten UDiKom Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in

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2.3 Testkonstruktion<br />

Welche Bedeutung haben Kompetenzstufen <strong>und</strong> was sagen sie aus? Wie werden Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler bei <strong>der</strong><br />

Ergebnisrückmeldung von <strong>Vergleichsarbeiten</strong> diesen Kompetenzstufen zugeordnet? Woher weiß man, dass die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler die jeweiligen Aufgaben dieser Stufen mit e<strong>in</strong>iger Sicherheit lösen können? Im folgenden Kapitel<br />

wird erläutert, wie aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufbauende Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen durch Kompetenzstufen beschrieben <strong>und</strong><br />

mit Hilfe sorgfältig ausgewählter Aufgaben erfassbar gemacht werden. Bei <strong>der</strong> Aufgabenerstellung <strong>und</strong> -auswahl<br />

steht die Passung <strong>in</strong> Bezug auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bildungsstandards im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Außerdem wird erläutert,<br />

wie man auf Basis des Testmodells nach Rasch (Rasch, 1960) sicherstellt, dass Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

ihrer Kompetenzstufe mit e<strong>in</strong>iger Sicherheit gewachsen s<strong>in</strong>d. Die aus Studienbrief 1 bekannten Konzepte<br />

<strong>der</strong> Testgüte werden an verschiedenen Stellen aufgegriffen.<br />

In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />

• Wie werden Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen durch Kompetenzstufen beschrieben?<br />

• Wie werden Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler den Kompetenzstufen zugeordnet? Welchen Beitrag leistet das Rasch-<br />

Modell zur Konstruktion von Kompetenzskalen?<br />

• Nach welchen Kriterien werden die Testaufgaben für <strong>Vergleichsarbeiten</strong> ausgewählt <strong>und</strong> wie wird sichergestellt,<br />

dass diese Kriterien e<strong>in</strong>gehalten werden?<br />

2.3.1 Die Beschreibung von Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen durch aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufbauende Kompetenzstufen<br />

Die <strong>in</strong> den Bildungsstandards festgeschriebenen Kompetenzerwartungen werden durch eigens für diesen Zweck Prüfung <strong>der</strong><br />

entwickelte <strong>und</strong> bzgl. ihrer Testgüte (vgl. Kapitel 1.3) sorgfältig überprüfte Aufgaben erfasst. Bei <strong>der</strong> Ergebnisrück- Testgüte<br />

meldung werden Aufgaben, die ähnlich komplexe Anfor<strong>der</strong>ungen be<strong>in</strong>halten, entsprechend ihrer Schwierigkeit<br />

gruppiert <strong>und</strong> als Kompetenzstufen <strong>in</strong>haltlich beschrieben. Die Kompetenzstufen bauen <strong>in</strong> ihren Anfor<strong>der</strong>ungen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

auf, d.h. Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler, die höhere Kompetenzstufen erreicht haben, beherrschen auch die Inhalte<br />

niedrigerer Stufen sicher <strong>und</strong> lösen die Aufgaben entsprechen<strong>der</strong> Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit.<br />

Beispielhaft sei dies im Folgenden an <strong>der</strong> Beschreibung e<strong>in</strong>es Kompetenzstufenmodells aus VERA<br />

(<strong>Vergleichsarbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten Jahrgangsstufe), Kompetenzbereich „Sachrechnen <strong>und</strong> Größen“, verdeutlicht<br />

(Helmke & Hosenfeld, 2004). Für diesen Kompetenzbereich <strong>der</strong> Primarstufen-Mathematik waren zu diesem Zeitpunkt<br />

noch drei Stufen vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgegrenzt worden, die e<strong>in</strong>e zunehmende Komplexität <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen (Progression)<br />

erkennen lassen.<br />

Beispiel: Erläuterungen zu den Kompetenzstufen Mathematik: „Sachrechnen <strong>und</strong> Größen“ bei VERA 2004<br />

Stufe 1: Elementare Kenntnisse<br />

• Die Anwendung von Addition (auch wie<strong>der</strong>holte Additionen) <strong>und</strong> Subtraktion <strong>in</strong> authentischen Aufgaben gel<strong>in</strong>gt<br />

bei Aufgaben mit <strong>Aus</strong>wahl aus vorgegebenen Lösungen.<br />

• Gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse von vertrauten Maße<strong>in</strong>heiten (Längen-, Zeit-, Gewichts- <strong>und</strong> Gelde<strong>in</strong>heiten).<br />

• Offensichtlich unlösbare Aufgaben werden erkannt.<br />

Stufe 2: Entwickelte Fähigkeiten im Umgang <strong>und</strong> Rechnen mit Größen<br />

• Im Umgang mit vertrauten Maße<strong>in</strong>heiten (Längen-, Zeit-, Gewichts- <strong>und</strong> Gelde<strong>in</strong>heiten) können Aufgaben bis<br />

<strong>in</strong> den Tausen<strong>der</strong>-Zahlenraum gelöst werden.<br />

• Lösungen von authentischen Aufgaben, die Umrechnungen von Maße<strong>in</strong>heiten erfor<strong>der</strong>n, gel<strong>in</strong>gen.<br />

• R<strong>und</strong>ungen <strong>und</strong> Schätzungen gel<strong>in</strong>gen bei Aufgaben mit vorgegebenen Lösungen.<br />

• Verknüpfungen von Operationen werden bewältigt.<br />

• Der Umgang mit elementaren Brüchen gel<strong>in</strong>gt.<br />

• Aufgaben mit mehreren zu verarbeitenden Größen werden gemeistert.<br />

Stufe 3: Eigenständige Problemlösungen<br />

• Unlösbare Aufgaben, die e<strong>in</strong>e mentale Vorstellung des geschil<strong>der</strong>ten Szenarios erfor<strong>der</strong>n, werden erkannt.<br />

• Bei Aufgaben ohne vorgegebene Fragestellung kann eigenständig e<strong>in</strong>e Aufgabe formuliert <strong>und</strong> bearbeitet<br />

werden.<br />

• Funktionale Beziehungen zwischen Maßen können eigenständig hergestellt <strong>und</strong> verglichen werden.<br />

• Die mathematische Modellierung problemhaltiger Sachsituationen gel<strong>in</strong>gt.<br />

• Aufgaben, die mehrere Teilschritte umfassen, werden beherrscht.<br />

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