Vergleichsarbeiten UDiKom Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in
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2.4.1.2 Kompetenzskalen im Fach Mathematik bei VERA 3<br />
In <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule soll <strong>der</strong> Mathematikunterricht entsprechend den Vorstellungen, wie sie <strong>in</strong> den Bildungsstandards<br />
dargelegt werden, mathematische Alltagserfahrungen <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aufnehmen <strong>und</strong> weiterentwickeln<br />
(KMK, 2004b). <strong>Aus</strong> ihnen sollen sich frühe Kompetenzen entfalten, die e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>lage für die <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit mathematischen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> späteren Lebenssituationen (<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Schule) bilden. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
betonen die Bildungsstandards auch die Bedeutung e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>legenden positiven E<strong>in</strong>stellung gegenüber <strong>der</strong><br />
Mathematik, die bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule bestmöglich geför<strong>der</strong>t werden soll.<br />
Die Bildungsstandards <strong>der</strong> Primarstufe für das Fach Mathematik beziehen sich nur <strong>in</strong>direkt auf Sachgebiete des Mathematikunterrichts<br />
<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule (Arithmetik, Geometrie, Größen <strong>und</strong> Sachrechnen). Vielmehr werden allgeme<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>haltsbezogene mathematische Kompetenzen abgegrenzt.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e mathematische Kompetenzen beziehen sich auf die Art <strong>und</strong> Weise, wie Mathematik betrieben wird, <strong>und</strong><br />
werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Mathematik erworben. Die <strong>Aus</strong>prägung <strong>der</strong> jeweiligen Kompetenzen ist damit<br />
abhängig von <strong>der</strong> Quantität <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> Unterrichtsgelegenheiten, <strong>in</strong> denen diese erprobt werden können.<br />
Die Bildungsstandards unterscheiden sechs Kompetenzbereiche (vgl. auch die Umschreibung <strong>der</strong> mathematischen<br />
Kompetenzen bei VERA 8 unten):<br />
1. Technische Gr<strong>und</strong>fertigkeiten<br />
2. Problemlösen<br />
3. Kommunizieren<br />
4. Argumentieren<br />
5. Modellieren<br />
6. Darstellen<br />
Inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen beziehen sich dagegen über die Grenzen <strong>der</strong> (curricularen) Sachgebiete<br />
des Mathematikunterrichts h<strong>in</strong>weg auf gr<strong>und</strong>legende mathematische Konzepte, die <strong>in</strong> fünf mathematische Leitideen<br />
geglie<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d:<br />
1. Zahlen <strong>und</strong> Operationen<br />
2. Raum <strong>und</strong> Form<br />
3. Muster <strong>und</strong> Strukturen<br />
4. Größen <strong>und</strong> Messen<br />
5. Daten, Häufigkeit <strong>und</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
Bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primarstufen-Mathematik greifen die Bildungsstandards damit wesentliche Ideen von Freudenthal<br />
(1977; 1983) auf, wonach <strong>der</strong> verständnisvolle Umgang mit Mathematik <strong>und</strong> ihre flexible Anwendung <strong>in</strong> verschiedenartigen<br />
Kontexten im Zentrum mathematischen Denkens stehen. In <strong>der</strong> Primarstufe kann diese Entwicklung <strong>in</strong><br />
Gang gesetzt werden, <strong>in</strong>dem Alltagserfahrungen <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aufgegriffen werden.<br />
Das vom IQB entwickelte Kompetenzstufenmodell be<strong>in</strong>haltet alle <strong>in</strong> den Bildungsstandards ausgewiesenen mathematischen<br />
Leitideen <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> fünf Kompetenzstufen aufgebaut, die von <strong>der</strong> Beschreibung basaler Kompetenzen bis<br />
h<strong>in</strong> zum elaborierten Umgangs mit mathematischen Inhalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primarstufe reichen (vgl. IQB, 2010; vgl. auch<br />
Reiss & W<strong>in</strong>kelmann 2009). Zentrale Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen dieser Stufen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 5 (S. 20) dargestellt<br />
(IQB, 2010). Für die <strong>Vergleichsarbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren jeweils zwei o<strong>der</strong> drei mathematische<br />
Leitideen ausgewählt, für die e<strong>in</strong>e kompetenzbezogene Rückmeldung erfolgte.<br />
In den Anfor<strong>der</strong>ungsbereichen „Reproduzieren“, „Zusammenhänge erkennen“ <strong>und</strong> „Verallgeme<strong>in</strong>ern <strong>und</strong> Reflektieren“<br />
wird die (kognitive) Komplexität <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> Kompetenzausprägung <strong>in</strong> den Bildungsstandards grob differenziert.<br />
E<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an diese Anfor<strong>der</strong>ungsbereiche ist bei VERA allerd<strong>in</strong>gs bisher nicht vorgenommen worden.<br />
Zumeist wird auf geschlossene Aufgabenformate zurückgegriffen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf Ergänzungs- <strong>und</strong> Multiple-<br />
Choice-Aufgaben, die adressatengerecht häufig durch mathematische Abbildungen als Stimulus e<strong>in</strong>geleitet werden.<br />
2.4.2 <strong>Vergleichsarbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> achten Jahrgangsstufe (VERA 8)<br />
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hatte im Zuge <strong>der</strong> Normierung <strong>der</strong> Bildungsstandards<br />
e<strong>in</strong>e umfangreiche Aufgabenentwicklung vorangetrieben, aus <strong>der</strong> seit 2009 auch die Aufgaben für die achte Jahrgangsstufe<br />
hervorgehen. Die Kompetenzen werden auf fünf gleich großen Stufen beschrieben, wobei die Zuordnung<br />
zu Stufe 2 im S<strong>in</strong>ne des Erreichens <strong>der</strong> M<strong>in</strong>deststandards (vgl. Kapitel 3.2 im Studienbrief Bildungsmonitor<strong>in</strong>g) diskutiert<br />
wird.<br />
Um <strong>der</strong> relativ großen Leistungsstreuung <strong>in</strong> Deutschland gerecht zu werden, werden Aufgabensätze <strong>in</strong> drei SchwierigAufgabenzusamkeitsstufen (Testheftversionen) entwickelt (vgl. http://www.iqb.hu-berl<strong>in</strong>.de/vera/faq). Welche dieser Schwierigkeitsstumenstellungen <strong>in</strong><br />
fen <strong>in</strong> welcher Schulart e<strong>in</strong>gesetzt wird, bestimmen die Län<strong>der</strong>. Zumeist erhalten aber alle Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler drei Schwierig-<br />
e<strong>in</strong>er Klasse dieselbe Testheftversion. Wie <strong>in</strong> Kapitel 2.3 erläutert, ist es möglich, Testergebnisse dieser unterschiedkeitsstufenlich schwierigen Testhefte zu vergleichen <strong>und</strong> damit auch die erworbenen Kompetenzen <strong>in</strong> Relation zu setzen.<br />
19<br />
Kompetenzen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Primarstufen-<br />
mathematik<br />
Allgeme<strong>in</strong>e<br />
mathe-<br />
matische<br />
Kompetenzen<br />
Inhalts-<br />
bezogene<br />
mathe-<br />
matische<br />
Kompetenzen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungs-<br />
bereiche<br />
Aufgaben-<br />
formate<br />
Aufgaben-<br />
entwicklung<br />
bei VERA 8