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Die Wirtschaft Nr. 14 vom 8. April 2011

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BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG/FIW<br />

Schulden machen krank<br />

Beim 11. Treffen des Unternehmensnetzwerkes Betriebliche Gesundheitsförderung stand<br />

diesmal das Thema „Schuldenprävention in Unternehmen“ im Mittelpunkt.<br />

Das Thema Überschuldung, von dem immer<br />

mehr Menschen betroffen sind, wird in unserer<br />

Gesellschaft leider allzu oft verdrängt<br />

und als nicht vorhanden auf die Seite geschoben.<br />

Mit diesen Worten eröffnete Dr. Christoph Jenny,<br />

Direktor-Stv. der <strong>Wirtschaft</strong>skammer Vorarlberg das<br />

Treffen. „Im Rahmen unseres Netzwerkes wollen<br />

wir mit diesem Tabuthema brechen, wollen Lösungen<br />

aus diesem Dilemma aufzeigen. Wir wollen Bewusstsein<br />

für die Wahrnehmung und für einen adäquaten<br />

Umgang mit von Überschuldung Betroffenen<br />

wecken. Und wir wollen den Betroffenen<br />

Mut in einer für sie oft ausweglos erscheinenden<br />

Situation machen“, betonte Jenny und gab das Wort<br />

an IfS-Geschäftsführer Peter Kopf, der über die Ursachen<br />

der Überschuldung referierte und das Präventionsangebot<br />

der Schuldenberatung vorstellte.<br />

Schulden bedrohen den Arbeitsplatz<br />

In Vorarlberg sind 5.000 Haushalte überschuldet,<br />

10.000 Haushalte stehen an der Kippe, betroffen<br />

sind zwischen 30.000 und 45.000 Menschen<br />

- berichtete IfS-Geschäftsführer Peter Kopf in seinem<br />

Impulsreferat. <strong>Die</strong> Folgen von Überschuldung<br />

sind dramatisch: Kein Konto, weniger als 10 Euro<br />

am Tag, Weihnachten und Geburtstage ein Albtraum,<br />

Urlaub gibt es nur im Katalog und der Arbeitsplatz<br />

ist wegen den Lohnpfändungen bedroht.<br />

Schulden machen krank<br />

„Schulden und Armut stigmatisieren, beschämen,<br />

grenzen aus und machen krank. Acht von<br />

zehn Überschuldeten zeigen mindestens eine Erkrankung,<br />

im Durchschnitt allerdings mindestens<br />

zwei Krankheitsbilder wie Angstzustände, Depressionen,<br />

Psychosen, Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen<br />

sowie Suchterkrankungen“, informier-<br />

VERANSTALTUNG FRAU IN DER WIRTSCHAFT<br />

12 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>8.</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

IfS-Geschäftsführer Peter Kopf, Gabriele Graf (AK), Anita Häfele (Fonds Gesundes Vorarlberg), Perrine Palombo (Getzner),<br />

Christl Marte und Dr. Christoph Jenny (<strong>Wirtschaft</strong>skammer).<br />

te Peter Kopf über die schwerwiegenden gesundheitlichen<br />

Folgen der Überschuldung. Der Einstieg<br />

in die Schulden erfolge oft über das Auto, Handy,<br />

Miete, Möbel, Hobbies, Urlaube oder Kleidung.<br />

An die Unternehmer richtete Kopf das Angebot,<br />

in ihrem Betrieb über das Thema „Schuldenprävention“<br />

zu referieren. Mehr Infos: T 05574/46 185,<br />

E ifs.schuldenberatung@ifs.at, www.ifs.at.<br />

Projekt Finanzführerschein bei Getzner<br />

Perrine Palombo, Lehrlingsausbilderin bei<br />

Getzner, gab den Anwesenden im Publikum ihre<br />

Erfahrungen aus der Praxis weiter. 51 Lehrlinge<br />

werden im Betrieb in acht Lehrberufen ausgebildet.<br />

Dabei steht neben der klassischen Fachausbildung<br />

auch das Thema „Persönlichkeitsentwicklung“<br />

an wichtiger Stelle. Tanzkurse, Seminare,<br />

Frühsport und verschiedene Freizeitaktivitäten sollen<br />

den Lehrlingen zusätzliche Impulse für ihre<br />

Entwicklung geben. Bei Getzner war man sich auch<br />

Frauen sind einzigartig. Küchen und Möbel auch<br />

Frau in der <strong>Wirtschaft</strong> lädt zum Unternehmerinnen-<br />

Gespräch mit Ing. Christa Hase, Hase & Kramer<br />

Möbelwerkstätte in Dornbirn.<br />

Moderne Frauen haben meist ein gutes Gespür für schöne<br />

Formen, Farben und Materialien. Ob Küchen, Bäder,<br />

Schranksysteme oder Stühle: Im Familienunternehmen<br />

Hase & Kramer wird alles nach individuellen Wünschen<br />

und mit kreativer Maßarbeit, modernem Design und großer<br />

Leidenschaft hergestellt. Als Gesellschafterin und Marketingchefin<br />

trägt Ing. Christa Hase seit vielen Jahren zum<br />

guten Auftritt und Aussehen des Unternehmens bei. Ge-<br />

meinsam mit Ihrem Gatten und Sohn führt sie in fünfter<br />

Generation erfolgreich das Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong> Balance zwischen Tradition und Modernität und Vereinbarkeit<br />

zwischen Unternehmen und Familie zu finden<br />

stellt oft eine große Herausforderung dar. Wie Christa<br />

Hase dies und noch mehr Aufgaben seit Jahren managt,<br />

verrät uns die erfolgreiche Unternehmerin bei einer anregenden<br />

Gesprächsrunde.<br />

Mehr Informationen und Anmeldung<br />

Geschäftsstelle Frau in der <strong>Wirtschaft</strong> Vorarlberg<br />

Karin Furtner: T 05522 305 452, E furtner.karin@wkv.at<br />

einig, wie wichtig es ist, dass Jugendliche einen verantwortungsvolleren<br />

Umgang mit Geld leben, um<br />

so eine bessere Übereinstimmung des Lebensstils<br />

mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln<br />

zu erreichen. Durch das Projekt „Finanzführerschein“<br />

konnten die Lehrlinge gegenüber<br />

Schuldenfallen eine gesteigerte Sensibilität erreichen<br />

und setzten sich mehr mit themenspezifischen<br />

Inhalten (die eigenen Wünsche und<br />

Bedürfnisse, Verknüpfung von Lebensphase und<br />

Geld, Einnahmen - Ausgaben, Lebensplanung, etc.)<br />

auseinander.<br />

Der Vorarlberger Finanzführerschein wurde im<br />

Auftrag der Landesregierung von der IfS-Schuldenberatung<br />

gemeinsam mit verschiedenen Partnern<br />

entwickelt. Durch das Konzept werden viele Einflüsse,<br />

mit denen Jugendliche klarkommen<br />

müssen, angesprochen. Finanzwissen, Lebensplanung,<br />

Selbstkompetenz und Reflexion gehören<br />

zum Repertoire. Mehr Infos: www.fitfuersgeld.at.<br />

Terminaviso<br />

Unternehmerinnen-<br />

Forum, Do, 9. Juni <strong>2011</strong>,<br />

Otten Gravour Hohenems,<br />

Einlass 17.00 Uhr<br />

www.wko.at/vlbg/unternehmerin<br />

Vorsitzende Frau in der <strong>Wirtschaft</strong> Vorarlberg<br />

Evelyn Böhler: T 05522 38009, E office@werbeerfolg.at<br />

Termin: Di, 12. <strong>April</strong> <strong>2011</strong>. Beginn 16.00 Uhr in der Produktionswerkstätte<br />

im Schwefel 85, Dornbirn, anschließend<br />

Unternehmerinnen-Gespräch im Schauraum<br />

in der Eisengasse 6a.<br />

Anmeldung:<br />

www.wkv.at/events/unternehmerinnengespräch

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