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Die Wirtschaft Nr. 14 vom 8. April 2011

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TOURISMUS<br />

AKTIONSPLAN<br />

„Innovationsmillion“<br />

für den Tourismus<br />

<strong>Die</strong> im Bereich Tourismus verantwortlichen<br />

Regierungsmitglieder der<br />

Länder und <strong>Wirtschaft</strong>sminister Reinhold<br />

Mitterlehner haben sich in Linz<br />

nach einer zweitägigen Konferenz, zu<br />

der auch die wichtigsten Branchenvertreter<br />

geladen waren, auf einen<br />

„Aktionsplan“ für den Tourismus verständigt,<br />

von dem zusätzliche Impulse<br />

erwartet werden.<br />

Umfangreiches Maßnahmenpaket:<br />

Investitionsförderung, Leuchtturm-Projekte,<br />

Schulskikurse<br />

Der Aktionsplan sieht eine stärkere<br />

Abstimmung der Maßnahmen in den<br />

Bereichen Marketing, Förderungen<br />

und Innovationen vor.<br />

Um neuen Ideen zum Durchbruch zu<br />

verhelfen, stellen Bund und die beteiligten<br />

Länder von <strong>2011</strong> bis 2013<br />

jährlich eine „Innovationsmillion“ zur<br />

Bei der Tourismuskonferenz wurde ein<br />

gemeinsamer Aktionsplan beschlossen.<br />

Verfügung. Bis zu zehn sogenannte<br />

„Leuchtturm-Projekte“ sollen damit<br />

jeweils gefördert werden.<br />

Zudem werden die ERP-Mittel <strong>vom</strong><br />

Bund für den Sektor Tourismus ab<br />

2012 um 50 Prozent auf 50 Millionen<br />

Euro angehoben, um die Möglichkeit<br />

auf zinsgünstige Kredite auszuweiten.<br />

Darüber hinaus soll eine Kampagne<br />

zur Förderung von Schulskikursen<br />

gestartet werden. Vorgesehen ist,<br />

dass in jenen Ländern, in denen Wintersportwochen<br />

stattfinden, Koordinationsstellen<br />

eingerichtet werden.<br />

Sie haben die Aufgabe, die vielen unterschiedlichen<br />

Angebote zu bündeln,<br />

Qualität zu sichern sowie den<br />

Anbietern und Schulen eine attraktive<br />

Informations- und Präsentationsplattform<br />

zu bieten.<br />

8 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>8.</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Jobbörsen Ungarn: Positive<br />

Bilanz für alle Beteiligten<br />

Seit elf Jahren organisiert die Sparte Tourismus Jobbörsen in Budapest<br />

und seit drei Jahren in Veszprém (Plattensee) und besucht sie gemeinsam<br />

mit dem AMS. Zahlreiche Arbeitsverhältnisse können als Erfolg<br />

verbucht werden. Eine Evaluierung der Vermittlungen zeigt eine große<br />

Zufriedenheit seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />

<strong>Die</strong> Jobbörsen in Ungarn im<br />

vergangenen Herbst wurden<br />

von vielen Interessenten<br />

besucht. Von 118 Bewerbern,<br />

mit welchen Gespräche geführt<br />

wurden, haben sich 50 qualifiziert<br />

und wurden vermittelt. Der Großteil<br />

davon entfiel auf Servierkräfte<br />

und Zimmermädchen, Köche<br />

waren weniger darunter als erhofft.<br />

<strong>Die</strong> gemeinsam mit dem AMS<br />

durchgeführte Evaluierung erbrachte<br />

nun ein insgesamt sehr gutes Ergebnis.<br />

Mit dem fachlichen Können der<br />

Mitarbeiter waren die Unternehmer<br />

zufrieden, mit dem Arbeitseinsatz/<br />

Engagement und der Freundlichkeit<br />

sogar sehr zufrieden. Bei den<br />

sprachlichen Kenntnissen verteilten<br />

sich die Beurteilungen mit<br />

einem Durchschnittswert von 2,6<br />

Von unseren 75 Mitarbeitern<br />

stammen heuer fünf aus Ungarn,<br />

drei davon konnten wir<br />

über die Jobbörsen der WKV<br />

und des AMS finden. Ich bin<br />

sehr positiv überrascht von<br />

der Professionalität und der<br />

Ernsthaftigkeit dieser Mitarbeiter.<br />

Sie sind verlässlich und<br />

haben eine gute Einstellung<br />

zur Arbeit. Ich hoffe, dass sie<br />

auch im nächsten Winter wieder<br />

zu uns kommen und dass<br />

wir künftig vielleicht vermehrt<br />

auf Mitarbeiter aus Ungarn<br />

bauen können.<br />

Gebhard Jochum,<br />

Sporthotel Lorünser,<br />

Zürs am Arlberg<br />

von sehr zufrieden bis weniger zufrieden,<br />

die Kollegialität der Mitarbeiter<br />

untereinander wurde von<br />

den Unternehmern wieder sehr<br />

hoch beurteilt.<br />

Arbeitssuchende zufrieden<br />

<strong>Die</strong> Arbeitnehmer zeigten sich<br />

mit der Arbeitszeit je zur Hälfte sehr<br />

zufrieden und zufrieden. Bei der<br />

Einteilung der freien Tage, der Entlohnung,<br />

der Unterkunft und der<br />

Verpflegung wurde von 80 % der<br />

Befragten sehr zufrieden angekreuzt.<br />

Eine ähnlich gute Beurteilung<br />

erhielt das Betriebsklima gegenüber<br />

den Arbeitgebern, etwas<br />

schlechter wurde das Betriebsklima<br />

gegenüber den anderen Mitarbeitern<br />

bewertet.<br />

<strong>Die</strong> Jobbörsen und die dort erhaltenen<br />

Informationen sowie die ge-<br />

Sehr angenehm für uns war,<br />

dass die <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />

und das AMS bei den Jobbörsen<br />

die Interessenten informiert<br />

und eine Vorauswahl<br />

durchgeführt hat. <strong>Die</strong> Bewerber<br />

waren vorbereitet und<br />

wussten, was von ihnen erwartet<br />

wird, was das Einstellungsgespräch<br />

enorm erleichtert.<br />

So haben wir ein Zimmermädchen<br />

gefunden und waren sehr<br />

froh darüber. Weitere Bewerberinnen<br />

wollten lieber weniger<br />

weit von zu Hause entfernt<br />

arbeiten.<br />

Monika Feurstein, Hausdame<br />

im Genießer- & Kuschelhotel<br />

Gams, Bezau<br />

Erstmalig in dieser Wintersaison<br />

haben wir eine Mitarbeiterin<br />

aus Ungarn eingestellt. Positiv<br />

überrascht sind wir von<br />

der unbürokratischen Abwicklung,<br />

auch wurde vonseiten<br />

des AMS und der WKV die Zufriedenheit<br />

der Arbeitnehmerin<br />

und des Arbeitgebers abgefragt,<br />

was für Qualität spricht.<br />

Unsere Praktikantin hat sich zu<br />

einer wichtigen Kraft entwickelt<br />

und sehr gut ins „Team“ integriert.<br />

Wir freuen uns, sie auch<br />

im kommenden Winter wieder<br />

bei uns zu haben.<br />

Georg Strolz,<br />

Hotel Austria,<br />

Lech am Arlberg<br />

wonnenen Eindrücke wurden auch<br />

von den Arbeitssuchenden mehrfach<br />

gelobt und als entscheidend<br />

bezeichnet. Ohne diese Informationsmöglichkeit<br />

hätten einige den<br />

Schritt ins Ausland nicht gewagt.<br />

Ein Nachteil für Vorarlberg ist die<br />

große Entfernung. Einige der Bewerber<br />

haben im späteren Kontakt<br />

mit Unternehmern abgesagt oder<br />

haben während der Probezeit den<br />

Betrieb wieder verlassen, weil sie<br />

Arbeitsplätze in weniger weit entfernten<br />

Bundesländern gefunden<br />

haben. Trotz der aufgetretenen Probleme<br />

in Einzelfällen kann das Ergebnis<br />

als eindeutiger Auftrag für<br />

eine Fortsetzung der Jobbörsen verstanden<br />

werden. Über die Jahre<br />

wurden viele gute Mitarbeiter gefunden,<br />

die teilweise schon zum<br />

Stammpersonal zählen.<br />

Vorarlberg gefällt mir sehr<br />

gut, ich würde aber lieber<br />

näher an meiner Heimat arbeiten.<br />

Bei der großen Distanz<br />

von Ungarn nach Vorarlberg<br />

kann ich meine Familie<br />

und Freunde in meiner Heimat<br />

zu selten besuchen. Im<br />

Sommer möchte ich meine<br />

Englisch-Ausbildung mit dem<br />

Diplom abschließen und später<br />

anstatt als Zimmermädchen<br />

in einem Bereich arbeiten,<br />

in dem ich meine Sprachkenntnisse<br />

besser nützen<br />

und weiter verbessern kann.<br />

Kitti Szabó, Zimmermädchen<br />

im Hotel Austria,<br />

Lech am Arlberg

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