28.02.2012 Aufrufe

Die Wirtschaft Nr. 14 vom 8. April 2011

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

S’LOACKERHUUS<br />

Interview<br />

„Das Miteinander in<br />

Götzis bereichern“<br />

Herbert Fenkart, Sie sind der Leiter des „Loackerhuus“,<br />

welches nach gut einjährigen Umbauarbeiten<br />

seine Türen geöffnet hat. Wie haben Sie<br />

diese Zeit erlebt?<br />

Fenkart: Der Umbau war teilweise recht intensiv, aber<br />

gerade die Endphase hat für Vieles entschädigt. Man<br />

konnte richtig beobachten, wie sich das Haus immer<br />

mehr mit Leben gefüllt hat. Nun ist die Freude in unserem<br />

Team natürlich groß, bei den Menschen mit Behinderungen<br />

und den MitarbeiterInnen gleichermaßen.<br />

Wie schaut der Zeitplan für die nächsten<br />

Monate aus?<br />

Fenkart: Seit Ende März läuft im „Loackerhuus“ der Probebetrieb,<br />

der noch bis September gehen wird. Es ist wichtig,<br />

dass wir uns diese Zeit nehmen, denn gerade am Anfang<br />

kann einfach<br />

noch nicht alles perfekt<br />

laufen. Das<br />

Team muss sich zuerst<br />

aneinander gewöhnen<br />

und wir<br />

müssen uns selbst<br />

und auch den KundInnen<br />

Zeit geben,<br />

um das Neue kennenzulernen.<br />

Trotz<br />

Probebetrieb ist<br />

aber das gesamte<br />

„Loackerhuus“ besetzt,<br />

einzig die Glas-<br />

Herbert Fenkart zeichnet für die<br />

Leitung des „Loackerhuus“ verantwortlich.<br />

werkstätte im Kellergeschoss<br />

wird erst<br />

nach Ostern öffnen.<br />

Wie setzt sich die Belegschaft des<br />

„Loackerhuus“ zusammen?<br />

Fenkart: <strong>Die</strong> betreuten MitarbeiterInnen sind allesamt<br />

schon bei der Lebenshilfe Vorarlberg beschäftigt und<br />

wechseln daher nur ihren Arbeitsplatz. <strong>Die</strong> meisten von<br />

ihnen waren zuvor in der Werkstätte Götzis. <strong>Die</strong> MitarbeiterInnen,<br />

die die Betreuung übernehmen, kommen<br />

aus Götzis und Nofels.<br />

Was wünschen Sie sich für das Loackerhuus?<br />

Fenkart: Ich hoffe natürlich, dass die Götzner Bevölkerung<br />

eine großes Interesse am „Loackerhuus“ zeigt.<br />

Wir bieten eine Vielzahl von <strong>Die</strong>nstleistungen an, die von<br />

allen BesucherInnen genutzt werden können. Außerdem<br />

hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren<br />

Partnern und den Vereinen in der Region. Ganz wichtig<br />

ist mir, dass uns die Kundinnen und Kunden Zeit und<br />

Rückmeldungen geben. Für das, was uns gut gelungen<br />

ist oder was wir noch verbessern können. Für Vorschläge<br />

haben wir auf jeden Fall ein offenes Ohr und wir werden<br />

alles dran setzen, das Miteinander in Götzis und<br />

Umgebung zu bereichern.<br />

22 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>8.</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Das „Loackerhuus“ versteht sich als Begegnungs- und Impulszentrum im Herzen von Götzis.<br />

S’ Loackerhuus – die etwas<br />

andere Lebenshilfe-Werkstatt<br />

Das „Loackerhuus“ der Lebenshilfe Vorarlberg versteht sich weniger<br />

als eine Lebenshilfe-Werkstatt im herkömmlichen Sinne als<br />

vielmehr als ein offener Begegnungsraum und Impulsgeber für<br />

die Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben in der Marktgemeinde<br />

Götzis und in der gesamten Region.<br />

Im „Loackerhuus“ arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

zusammen und sie bieten ihren Gästen vielfältige<br />

<strong>Die</strong>nste an. Ende März <strong>2011</strong> startete der Probebetrieb.<br />

Dreh- und Angelpunkt im „Loackerhuus“ ist das Café<br />

im Erdgeschoss, wo Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

die BesucherInnen in einer gemütlichen und entspannten<br />

Atmosphäre mit Speis und Trank verwöhnen. Unter<br />

der Führung des gelernten Konditors Herbert Fenkart, der<br />

auch die Gesamtverantwortung für das Loackerhuus innehaben<br />

wird, bekommen die Gäste ausschließlich Produkte<br />

aus biologischen Zutaten serviert. „Das Echte und<br />

Gesunde passt zu uns. Und auch zu unseren Gästen, hoffen<br />

wir“, so Fenkart.<br />

Alles unter einem Dach<br />

Im familienfreundlichen Café, das auch über eine Spielecke<br />

für Kinder verfügen wird, gibt es außerdem Dekorations-<br />

und Geschenksartikel (lebens.ART aber auch<br />

Shop-in-Shop) zu kaufen, es werden von Menschen mit<br />

Behinderungen gemalte Bilder ausgestellt und selbst er-<br />

zeugte Glasprodukte verkauft. Mit das Besondere dabei<br />

ist, dass alles davon im „Loackerhuus“ hergestellt wird:<br />

Denn als eine große Kreativwerkstätte ist das „Loackerhuus“<br />

Menschen mit Behinderungen auch Arbeits-, Therapie-<br />

und Bildungsraum. Im einquartierten ARTelier ist<br />

mit Gästen und Künstlern gemeinsames Kunstschaffen<br />

angesagt und in der Glaswerkstätte mit eigenem Ofen werden<br />

einzigartige Glasprodukte hergestellt. Neben den öffentlichen<br />

Angeboten der Lebenshilfe nimmt sich die Inklusion<br />

im „Loackerhuus“ auch umgekehrt ihren Raum:<br />

Direkt neben dem Café befindet sich ein extern geführter<br />

Friseursalon, mit dem es bereits Planungen über eine<br />

Beschäftigungskooperation für Menschen mit Behinderungen<br />

gibt.<br />

Ende März nahmen das Café und das ARTelier ihren<br />

Betrieb auf. <strong>Die</strong> anderen „Begegnungsräume“ folgen im<br />

Laufe der folgenden Wochen, im Herbst <strong>2011</strong> ist dann die<br />

offizielle Eröffnung geplant. Bis zum Jahresende werden<br />

im „Loackerhuus“ insgesamt 22 Menschen mit Behinderungen<br />

beschäftigt sein, die von acht Lebenshilfe-MitarbeiterInnen<br />

begleitet und/oder betreut werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!