TOURISMUS AKTIONSPLAN „Innovationsmillion“ für den Tourismus <strong>Die</strong> im Bereich Tourismus verantwortlichen Regierungsmitglieder der Länder und <strong>Wirtschaft</strong>sminister Reinhold Mitterlehner haben sich in Linz nach einer zweitägigen Konferenz, zu der auch die wichtigsten Branchenvertreter geladen waren, auf einen „Aktionsplan“ für den Tourismus verständigt, von dem zusätzliche Impulse erwartet werden. Umfangreiches Maßnahmenpaket: Investitionsförderung, Leuchtturm-Projekte, Schulskikurse Der Aktionsplan sieht eine stärkere Abstimmung der Maßnahmen in den Bereichen Marketing, Förderungen und Innovationen vor. Um neuen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen, stellen Bund und die beteiligten Länder von <strong>2011</strong> bis 2013 jährlich eine „Innovationsmillion“ zur Bei der Tourismuskonferenz wurde ein gemeinsamer Aktionsplan beschlossen. Verfügung. Bis zu zehn sogenannte „Leuchtturm-Projekte“ sollen damit jeweils gefördert werden. Zudem werden die ERP-Mittel <strong>vom</strong> Bund für den Sektor Tourismus ab 2012 um 50 Prozent auf 50 Millionen Euro angehoben, um die Möglichkeit auf zinsgünstige Kredite auszuweiten. Darüber hinaus soll eine Kampagne zur Förderung von Schulskikursen gestartet werden. Vorgesehen ist, dass in jenen Ländern, in denen Wintersportwochen stattfinden, Koordinationsstellen eingerichtet werden. Sie haben die Aufgabe, die vielen unterschiedlichen Angebote zu bündeln, Qualität zu sichern sowie den Anbietern und Schulen eine attraktive Informations- und Präsentationsplattform zu bieten. 8 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>8.</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong> Jobbörsen Ungarn: Positive Bilanz für alle Beteiligten Seit elf Jahren organisiert die Sparte Tourismus Jobbörsen in Budapest und seit drei Jahren in Veszprém (Plattensee) und besucht sie gemeinsam mit dem AMS. Zahlreiche Arbeitsverhältnisse können als Erfolg verbucht werden. Eine Evaluierung der Vermittlungen zeigt eine große Zufriedenheit seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. <strong>Die</strong> Jobbörsen in Ungarn im vergangenen Herbst wurden von vielen Interessenten besucht. Von 118 Bewerbern, mit welchen Gespräche geführt wurden, haben sich 50 qualifiziert und wurden vermittelt. Der Großteil davon entfiel auf Servierkräfte und Zimmermädchen, Köche waren weniger darunter als erhofft. <strong>Die</strong> gemeinsam mit dem AMS durchgeführte Evaluierung erbrachte nun ein insgesamt sehr gutes Ergebnis. Mit dem fachlichen Können der Mitarbeiter waren die Unternehmer zufrieden, mit dem Arbeitseinsatz/ Engagement und der Freundlichkeit sogar sehr zufrieden. Bei den sprachlichen Kenntnissen verteilten sich die Beurteilungen mit einem Durchschnittswert von 2,6 Von unseren 75 Mitarbeitern stammen heuer fünf aus Ungarn, drei davon konnten wir über die Jobbörsen der WKV und des AMS finden. Ich bin sehr positiv überrascht von der Professionalität und der Ernsthaftigkeit dieser Mitarbeiter. Sie sind verlässlich und haben eine gute Einstellung zur Arbeit. Ich hoffe, dass sie auch im nächsten Winter wieder zu uns kommen und dass wir künftig vielleicht vermehrt auf Mitarbeiter aus Ungarn bauen können. Gebhard Jochum, Sporthotel Lorünser, Zürs am Arlberg von sehr zufrieden bis weniger zufrieden, die Kollegialität der Mitarbeiter untereinander wurde von den Unternehmern wieder sehr hoch beurteilt. Arbeitssuchende zufrieden <strong>Die</strong> Arbeitnehmer zeigten sich mit der Arbeitszeit je zur Hälfte sehr zufrieden und zufrieden. Bei der Einteilung der freien Tage, der Entlohnung, der Unterkunft und der Verpflegung wurde von 80 % der Befragten sehr zufrieden angekreuzt. Eine ähnlich gute Beurteilung erhielt das Betriebsklima gegenüber den Arbeitgebern, etwas schlechter wurde das Betriebsklima gegenüber den anderen Mitarbeitern bewertet. <strong>Die</strong> Jobbörsen und die dort erhaltenen Informationen sowie die ge- Sehr angenehm für uns war, dass die <strong>Wirtschaft</strong>skammer und das AMS bei den Jobbörsen die Interessenten informiert und eine Vorauswahl durchgeführt hat. <strong>Die</strong> Bewerber waren vorbereitet und wussten, was von ihnen erwartet wird, was das Einstellungsgespräch enorm erleichtert. So haben wir ein Zimmermädchen gefunden und waren sehr froh darüber. Weitere Bewerberinnen wollten lieber weniger weit von zu Hause entfernt arbeiten. Monika Feurstein, Hausdame im Genießer- & Kuschelhotel Gams, Bezau Erstmalig in dieser Wintersaison haben wir eine Mitarbeiterin aus Ungarn eingestellt. Positiv überrascht sind wir von der unbürokratischen Abwicklung, auch wurde vonseiten des AMS und der WKV die Zufriedenheit der Arbeitnehmerin und des Arbeitgebers abgefragt, was für Qualität spricht. Unsere Praktikantin hat sich zu einer wichtigen Kraft entwickelt und sehr gut ins „Team“ integriert. Wir freuen uns, sie auch im kommenden Winter wieder bei uns zu haben. Georg Strolz, Hotel Austria, Lech am Arlberg wonnenen Eindrücke wurden auch von den Arbeitssuchenden mehrfach gelobt und als entscheidend bezeichnet. Ohne diese Informationsmöglichkeit hätten einige den Schritt ins Ausland nicht gewagt. Ein Nachteil für Vorarlberg ist die große Entfernung. Einige der Bewerber haben im späteren Kontakt mit Unternehmern abgesagt oder haben während der Probezeit den Betrieb wieder verlassen, weil sie Arbeitsplätze in weniger weit entfernten Bundesländern gefunden haben. Trotz der aufgetretenen Probleme in Einzelfällen kann das Ergebnis als eindeutiger Auftrag für eine Fortsetzung der Jobbörsen verstanden werden. Über die Jahre wurden viele gute Mitarbeiter gefunden, die teilweise schon zum Stammpersonal zählen. Vorarlberg gefällt mir sehr gut, ich würde aber lieber näher an meiner Heimat arbeiten. Bei der großen Distanz von Ungarn nach Vorarlberg kann ich meine Familie und Freunde in meiner Heimat zu selten besuchen. Im Sommer möchte ich meine Englisch-Ausbildung mit dem Diplom abschließen und später anstatt als Zimmermädchen in einem Bereich arbeiten, in dem ich meine Sprachkenntnisse besser nützen und weiter verbessern kann. Kitti Szabó, Zimmermädchen im Hotel Austria, Lech am Arlberg
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