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Professionelles Handeln im Lehrberuf - PHBern

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AT 18.03 Vom Schulmeister zur "reflektierenden Praktikerin". Berufsrolle<br />

und Berufsbild der Lehrperson <strong>im</strong> gesellschaftlichen Wandel<br />

Fabrikstrasse 2E<br />

Raum 001<br />

Moderation: Katharina Kellerhals (Universität Bern, Institut für<br />

Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Pädagogik)<br />

Claudia Crotti<br />

(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Pädagogik)<br />

Lehrprofession zwischen gestern und heute<br />

Die Berufsrolle und das Berufsbild von Lehrerinnen und Lehrern stehen in einem engen<br />

Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel. Veränderungen widerspiegeln sich in<br />

Kompetenzanforderungen angehender Lehrpersonen, die <strong>im</strong> 19. Jh. anders formuliert<br />

werden als <strong>im</strong> 21. Jh. Anhand eines Längsschnitts, der bei der vorinstitutionellen Lehrer-<br />

und Lehrerinnenbildung ansetzt und bis zur Gegenwart reicht, wird der Frage nachgegangen,<br />

welche Fähigkeiten zukünftige Lehrpersonen aufweisen mussten und müssen,<br />

um nach Ansicht unterschiedlicher Akteure <strong>im</strong> täglichen Unterrichtsgeschäft bestehen zu<br />

können. Dieses an die Lehrpersonen herangetragene Professionsverständnis wird in<br />

Verbindung mit gesellschaftlichen Veränderungen diskutiert, wobei sich die historische<br />

Rekonstruktion auf einige wesentliche Momente der Lehrerinnen- und Lehrerbildungsgeschichte<br />

beschränkt.<br />

Sonja Engelage<br />

(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Bildungssoziologie)<br />

Feminisierung des <strong>Lehrberuf</strong>es?<br />

Je höher die Schulstufe und entsprechend besser bezahlt die Stellen sind, desto kleiner ist<br />

der Anteil der Frauen an den Lehrpersonen. Erklärt wird dieses Phänomen mit den<br />

unterschiedlichsten Ansätzen. Zum einen über die Qualitäten weiblichen Berufsvermögens,<br />

indem den Frauen unterstellt wird, sie wären qua Geschlecht besser geeignet für den<br />

Umgang mit kleinen Kindern. Fragt man andererseits, welche Berufe für Frauen geeignet<br />

seien, steht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie häufig an erster Stelle. Sei es aufgrund<br />

der "typisch weiblichen" Eigenschaften von Lehrerinnen in der Unterstufe, oder<br />

Berufsmerkmalen des Lehrerstandes in der Pr<strong>im</strong>arschule: Konstatiert wird ein Mangel an<br />

Prestige, Tendenz sinkend.<br />

Das Prestige eines Berufes hängt ab vom Grad der Spezialisierung, die für seine Ausübung<br />

notwendig ist. Dabei gilt, je spezialisierter die Ausbildung und je restriktiver die<br />

Zugangschancen, desto professioneller und prestigeträchtiger das Berufsfeld. Soll dem<br />

Prestigeverlust der Lehrpersonen in Kindergarten und Pr<strong>im</strong>arstufe entgegengewirkt werden,<br />

kann dies scheinbar nur über eine Tertiarisierung der Ausbildung geschehen.<br />

Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />

Seite 11<br />

Beat Bucher<br />

(Coaching - Organisationsentwicklung - Konzepte; Luzern)<br />

Lernen ist Umgang mit Wandel: Die veränderungskompetente Lehrperson<br />

Meine Optik auf die Lehrprofession ist die der schulischen Organisationsentwicklung. Ich<br />

frage daher zunächst: Welche Organisation brauchen Schulen, sodann: Welche Lehrperson<br />

braucht die Organisation Schule in Zukunft? Im Zentrum der Überlegungen, die auch in den<br />

EDK-Bericht zum "Leitbild <strong>Lehrberuf</strong>" (Bern 2003) eingeflossen sind, stehen die möglichst<br />

selbstorganisierte Schule und entsprechend die selbstbewusste Lehrperson. Schule und<br />

<strong>Lehrberuf</strong> stehen heute nicht einfach nur vor ihrer alltäglichen Fortentwicklung, sondern vor<br />

einer grundlegenden Transformation. Ausgehend von den OECD-Szenarien von Hutmacher<br />

(OECD/CERI 1998) skizziere ich die Ansprüche an die Lehrperson der Zukunft: Sie ist nicht<br />

eine bürokratisch gefangene Berufsperson (also gewissermassen von einer zentralen<br />

Bildungsadministration fremdgesteuert) und auch nicht eine politisch freigesetzte<br />

Berufsperson (wo sie sozusagen dem Gesetz des Marktes und den jeweils aktuellen und<br />

individuellen Bildungs- und Konsumbedürfnissen ausgesetzt ist), sondern sie ist eine<br />

Fachperson für das Lernen, die sich – sozialkompetent – in "Schlüsselzentren der<br />

Gesellschaft" (Hutmacher) bzw. in "Zentren des Sozialen" (EDK-These 2) bewegt, die wir<br />

Schulen nennen.

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