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Professionelles Handeln im Lehrberuf - PHBern

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AT 20.04 Sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung und ihr Beitrag zur<br />

Professionalisierung<br />

Fabrikstrasse 2E<br />

Raum 001<br />

Moderation: Caroline Bühler (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />

Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />

Der schulische Unterricht soll sich an den Erfahrungs- und Lebenswelten der Kinder<br />

orientieren: Dieser Anspruch ist für die konkrete Unterrichtsgestaltung best<strong>im</strong>mend<br />

geworden. Doch was wissen wir über das Leben der Kinder? Welches Wissen braucht die<br />

Lehrperson? Woher soll sie dieses Wissen nehmen?<br />

Die Kinder kommen mit höchst unterschiedlichen biografischen und soziokulturellen<br />

Hintergründen in die Schule. Zeitdiagnosen zeichnen das Bild einer "flüchtigen" und<br />

"übersättigten" Kindheit. Dies lässt den Anspruch auf den angemessenen Einbezug<br />

kindlicher Erfahrung als Illusion erscheinen.<br />

Die neue sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung sorgt für einen Perspektivenwechsel:<br />

Es geht nicht darum, die Bedingungen des Aufwachsens aus Erwachsenensicht zu<br />

kommentieren, sondern die Kinder sollen selber als Akteure wahrgenommen werden und<br />

sich zu ihrer Erfahrungswelt äussern. Das Interesse gilt dem Alltagsleben und den<br />

schulischen und ausserschulischen Erfahrungen der Kinder.<br />

Im Atelier soll diskutiert werden, welchen Beitrag dieser Forschungsbereich zur<br />

Professionalisierung des Berufs leisten kann.<br />

Burkhard Fuhs<br />

(Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät)<br />

Kindheitsforschung und schulische Praxis. Zwei Gegensätze?<br />

Maria Fölling-Albers<br />

(Universität Regensburg, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik)<br />

Entgrenzung von Schule und Kindheit<br />

Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />

Seite 27<br />

AT 20.05 Lehrpersonen zwischen Belastung und Zufriedenheit<br />

Unitobler,<br />

Lerchenweg 36<br />

Raum F011<br />

Moderation: Ursula Streckeisen (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundar-<br />

stufe I)<br />

Thomas Bieri<br />

(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung für Didaktik)<br />

Belastung, Belastungsverarbeitung und Zufriedenheit <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong><br />

Lehrkräfte klagen über sinkende Löhne und Anerkennung bei steigenden Belastungen und<br />

Anforderungen. Sie beklagen unmögliche Kinder, Zusatzaufgaben, ständiges Herumwerkeln<br />

an der Schule. Andererseits sollen sie es gut haben: viel Lohn und lange Ferien.<br />

Während fünf Jahren hat der Referent Aargauer Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen mit<br />

Fragen zu beruflicher Zufriedenheit, zum Ausmass an empfundenen Belastungen, zur<br />

Belastungsverarbeitung und zu ihrem körperlichen Wohlbefinden konfrontiert. Die ihre<br />

Stelle verlassenden Lehrpersonen wurden nach den Ursachen dieses Schrittes befragt.<br />

Werden neben Belastungen auch andere Einstellungen erhoben, etwa die berufliche<br />

Zufriedenheit oder die Absicht, den <strong>Lehrberuf</strong> <strong>im</strong> Fall einer erneuten Berufswahl wieder zu<br />

ergreifen, relativiert sich das eher düstere Bild der Belastungsstudien.<br />

Der Beitrag geht folgenden Fragen nach: Welche Sachverhalte werden als besonders<br />

belastend oder als nicht belastend eingeschätzt? Verlassen Lehrpersonen ihren Beruf, weil<br />

sie durch ihn stark belastet sind? Sind Lehrpersonen, die nicht kündigen, weniger belastet<br />

und zufriedener als kündigende? Welche weiteren Faktoren spielen eine Rolle? Sind dies<br />

z.B. das Geschlecht, der Lohn, die Klassengrösse? Sind Lehrerinnen oder Lehrer mit ihrem<br />

Beruf zufriedener? Welche Gruppe fühlt sich stärker belastet? Hängt das Ausmass an<br />

empfundenen Belastungen oder die Zufriedenheit vom Schultyp ab, an dem die Lehrpersonen<br />

unterrichten? Oder überwiegen Aspekte des Arbeitsinhaltes?<br />

Es werden Massnahmen zur Belastungsreduktion und Belastungsverarbeitung diskutiert.<br />

Silvio Herzog<br />

(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Päd. Psychologie)<br />

Beanspruchung und Bewältigung von Lehrpersonen: eine biographische und<br />

salutogenetische Betrachtung<br />

Auf Grund der zunehmenden Destandardisierung traditioneller Berufsbiographien werden<br />

Berufswechsler <strong>im</strong>mer mehr zum Normalfall, dies auch <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong>. Die vergleichende<br />

Studie zur Berufskarriere von Absolventinnen und Absolventen der seminaristischen<br />

Ausbildung zur Pr<strong>im</strong>arlehrkraft (s. Hauptreferat Brunner & Herzog am Mittwoch, 19. Okt.,<br />

14.00 Uhr) bietet die Möglichkeit, der Frage nachzugehen, welchen Einfluss ausgewählte<br />

biographische Übergänge auf die Beanspruchung und Bewältigung von Lehrpersonen<br />

haben. Mittels 155 Interviews wurden dazu Erfahrungen mit Unterbrüchen und Reduktionen<br />

der Pr<strong>im</strong>arlehrertätigkeit sowie auch mit Berufswechseln <strong>im</strong> biographischen Kontext der<br />

verschiedenen "Bewältigungsgeschichten" erfasst. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, in<br />

welcher Weise veränderte berufliche Rahmenbedingungen individuelle Prozesse prägen.<br />

Auf dieser Grundlage lassen sich bedeutsame Folgerungen für die Aus- und Weiterbildung<br />

von Lehrpersonen sowie die Gestaltung des Berufsauftrags und der Rahmenbedingungen<br />

für die Ausübung der Lehrertätigkeit ableiten.

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