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Michael Krummacher, Roderich Kulbach, Sebastian Schmidt ...

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<strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>, <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong>,<br />

<strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

Schlussbericht des Projekts:<br />

WEITERENTWICKLUNG<br />

DER INTERKULTURELLEN ÖFFNUNG<br />

DER DIAKONIE DÜSSELDORF<br />

Bochum, Dezember 2011<br />

Projektförderung von


INHALT<br />

1. Einführung: Projektauftrag, Untersuchungsmethoden, Projektverlauf …….....…........ 3<br />

2. Teilbericht: Dokumentenanalyse …………………..………………...……………….. 7<br />

3. Teilbericht: Schriftliche Befragung ………………...................................................... 15<br />

4. Teilbericht: Schlüsselpersoneninterviews ………………………………...……….… 65<br />

5. Zentrale Untersuchungsergebnisse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf …………………………..….. 109<br />

6. Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Einrichtungen<br />

der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ………………………………………..…. 123<br />

ANHANG<br />

Zitierte Literatur und Dokumente ………………………………………………… 138<br />

Projektskizze ………………………………………………………...……....…..... 140<br />

Schriftliche Befragung: Fragebogen und Begleitschreiben ………………………. 142<br />

Schlüsselpersoneninterviews: Leitfragen und Begleitschreiben ………………...... 150<br />

Autorenangaben …………………………………………………………….....….. 153<br />

2


1. Einführung: Projektauftrag, Untersuchungsmethoden, Projektverlauf<br />

Projektauftrag und Untersuchungsmethoden<br />

Der vorliegende Bericht dokumentiert den Verlauf, die Untersuchungsbefunde sowie die<br />

Empfehlungen des Projekts „Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“.<br />

Das Projekt mit der Laufzeit von November 2010 bis Dezember 2011 wurde von der Dia-<br />

konie Rheinland-Westfalen-Lippe und der Diakonie Düsseldorf an die Verfasser mit den<br />

Leitzielen einer Evaluation und Analyse des aktuellen Stands der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf, Anregungen zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf sowie Überlegungen zur Übertragbarkeit der Ergebnisse auf an-<br />

dere diakonische Werke im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Mit Blick auf die genannten Ziele des Projekts wurden zwischen den Auftraggebern und<br />

den Autoren des vorliegenden Berichts (Prof. <strong>Krummacher</strong> und Prof. <strong>Kulbach</strong> – beide Ev.<br />

Fachhochschule RWL-Bochum sowie <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong> als freier Mitarbeiter) folgende<br />

Projektaufgaben und Untersuchungsmethoden vereinbart:<br />

1. Dokumentenanalyse und Auswertung von zur Verfügung gestellten schriftlichen Do-<br />

kumenten, Daten und Fakten zur bisherigen interkulturellen Arbeit und interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf;<br />

2. Schriftliche standardisierte Befragung der Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf;<br />

3. Aufbauend auf den Ergebnissen der schriftlichen Befragung – 12 qualitative Schlüs-<br />

selpersonen-Interviews mit ausgewählten Vertretern/innen der Diakonie Düsseldorf;<br />

4. Erstellung eines schriftlichen Schlussberichts zu den Projektergebnissen;<br />

5. Vorstellung und Diskussion zentraler Ergebnisse im Rahmen eines abschließenden<br />

Projekt-Workshops. Konkret geplant sind hierzu die Vorstellung und Diskussion der<br />

Projektergebnisse im Rahmen einer Sitzung des erweiterten Vorstands im Dezember<br />

2011 sowie im Rahmen einer Mitarbeiter/innen-Fortbildung im Januar 2012.<br />

Projektverlauf<br />

3


Der Projektverlauf ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst.<br />

Übersicht: Projekt: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf – PROJEKTVERLAUF<br />

November 2010 – Februar 2011<br />

• Konzeptabsprachen zwischen der Auftraggeberin und den Auftragnehmern zum<br />

Projektverlauf (regelmäßige ergänzende Absprachen im weiteren Projektverlauf)<br />

• Sammlung und Auswertung schriftlicher Dokumente<br />

• Vorbereitung der schriftlichen Akteure-Befragung<br />

• Themenbezogene Dokumenten- und Literaturrecherche<br />

↓<br />

Februar bis Juni 2011<br />

• Fortführung der Auswertung themenbezogener Dokumente und Literatur<br />

• Erstellung und Vorlage der Teilberichte „Dokumentenanalyse“ und „Schriftliche<br />

Befragung“<br />

• Planung und Beginn von 12 Schlüsselpersoneninterviews mit ausgewählten Akteuren<br />

der Diakonie Düsseldorf<br />

↓<br />

Juli bis November 2011<br />

• Fortführung der Auswertung themenbezogener Dokumente und Literatur<br />

• Fortführung, Auswertung und Dokumentation der Schlüsselpersoneninterviews<br />

mit ausgewählten Akteuren der Diakonie Düsseldorf<br />

• Erstellung und Vorlage des Projekt-Schlussberichts<br />

↓<br />

Dezember 2011 bis Januar 2012<br />

• Vorstellung und Diskussion der Projektbefunde im Rahmen einer Vortandssitzung<br />

und eines Projektseminars der Diakonie Düsseldorf<br />

• Konzeption eines Nachfolgeprojekts zur Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf<br />

andere Einrichtungen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

<strong>Krummacher</strong>/ <strong>Kulbach</strong> 2011<br />

Aufbau des Berichts<br />

4


Der vorliegende Projekt-Schlussbericht besteht aus folgenden Kapiteln:<br />

1. Einführung<br />

2. Teilbericht Dokumentenanalyse<br />

3. Teilbericht schriftliche Befragung<br />

4. Teilbericht Schlüsselpersoneninterviews<br />

5. Zentrale Untersuchungsergebnisse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

6. Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Einrichtungen der Diakonie Rhein-<br />

land-Westfalen-Lippe<br />

Die Verfasser bedanken sich zunächst bei den Auftragebern für ihre kontinuierliche und<br />

engagierte Unterstützung des Projekts.<br />

Des Weiteren bedanken sie sich bei den zahlreichen befragten Einrichtungen und Akteu-<br />

ren der Diakonie Düsseldorf für ihre Projektunterstützung im Rahmen der schriftlichen<br />

Befragung, der Interviews und der Diskussion von Zwischenergebnissen. Ohne diese Un-<br />

terstützung wäre die vorliegende Evaluation und Begutachtung der interkulturellen Arbeit<br />

der Diakonie Düsseldorf nicht möglich gewesen.<br />

Abschließend danken Sie ausdrücklich Frau Ioanna Zacharaki (Referentin der Diakonie<br />

RWL) für die Anregung des Projekts, die Bereitstellung von Projekt-Ressourcen sowie für<br />

ihre sachkundige Beratung im Rahmen des gesamten Projektverlaufs.<br />

2. Teilbericht: Dokumentenanalyse<br />

5


2.1 Einführung: Eckpunkte Interkultureller Öffnung<br />

2.2 Interkulturelle Öffnung in der Diakonie Düsseldorf<br />

2.2.1 Leitsätze<br />

2.2.2 Befragung zur Interkulturellen Öffnung 2008<br />

2.2.3 Bestehende und geplante Maßnahmen im Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales<br />

2.2.4 Umsetzung auf dem Hintergrund bisheriger Bemühungen<br />

2.3 Anpassungen im Bereich der Interkulturellen Öffnung<br />

6


2.1 Einführung: Eckpunkte Interkultureller Öffnung<br />

Der Prozess der interkulturellen Öffnung von Organisationen in einer Zuwanderergesell-<br />

schaft verläuft bewusst und unbewusst, geplant und ungeplant. Wenn sich Leitungen des<br />

Themas annehmen, haben i.d.R. bereits viele Aktivitäten stattgefunden, weil sich operative<br />

Stellen der Wirklichkeit im alltäglichen Geschehen stellen mussten. Dabei lag bisweilen in<br />

verschiedenen Diensten der Diakonie nicht immer ein klares Verständnis von „Interkultu-<br />

reller Öffnung“ vor.<br />

Das Diakonische Werk der EKD hat diesen Umstand nach Verabschiedung des Zuwande-<br />

rungsgesetzes im Jahre 2005 zum Anlass genommen, zur interkulturellen Öffnung Positi-<br />

on zu beziehen. Interkulturelle Öffnung zielt danach zum einen auf die Reform sozialer<br />

Dienste und öffentlicher Institutionen und zum anderen auf die Gestaltung diskriminie-<br />

rungsfreier Prozesse. Einerseits wird dabei als Folge der durch vermehrte Einwanderungs-<br />

prozesse gekennzeichneten Gesellschaft gefordert, die Förderung interkultureller Kompe-<br />

tenz und Sensibilität als Teilaufgabe interkultureller Öffnung zu unterstützen. Andererseits<br />

werden die Leitungen in die Pflicht genommen, interkulturelle Öffnung immer wieder an-<br />

zustoßen und auf die Ebene der Mitarbeitenden zu tragen (Diakonisches Werk der EKD<br />

2007).<br />

Zugleich wird darauf hingewiesen, dass interkulturelle Öffnung ein nachhaltiger Prozess<br />

ist, der konzeptionelle Überlegungen und die Verankerung im Leitbild der Dienste erfor-<br />

dert. Dabei müssen sich interkulturelle Öffnung und evangelische Prägung diakonischer<br />

Einrichtungen nicht gegenüber stehen, sondern können einander befördern, weil mit dem<br />

Fremden das Eigene wieder neu wahrgenommen werden kann. Selbstverständlich bedeutet<br />

dies für die Diakonie auch, ihre evangelische Identität nach innen und außen sichtbar zu<br />

machen, um durch theologische Grenzziehung Unkenntlichkeit zu vermeiden (Diakoni-<br />

sches Werk der EKD 2008). Gleichzeitig wird betont, dass im Prozess der interkulturellen<br />

Öffnung die Chance liegt, durch neue Kooperationsmöglichkeiten und die Einbindung in<br />

Netzwerke die Fachlichkeit der Mitarbeitenden zu fördern.<br />

7


2.2 Interkulturelle Öffnung in der Diakonie Düsseldorf<br />

2.2.1 Leitsätze<br />

Interkulturelle Öffnung setzt, wie erwähnt, eine „Offenheit“ voraus, unter der Thorsten<br />

Nolting, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Düsseldorf, Offenheit für alle Menschen ver-<br />

steht, die sich auch auf die Kooperationsbereitschaft von Initiativen und Institutionen, Re-<br />

ligionsgemeinschaften und unterschiedliche soziale und kulturelle Prägungen bezieht<br />

(Nolting 2010a). Ein derartiges Verständnis ist denn auch in die Leitsätze des Vorstands<br />

der Diakonie Düsseldorf von 2008 zu Diversity-Management eingeflossen (Diakonie Düs-<br />

seldorf 2009):<br />

„1. Zum Evangelischen Profil der Diakonie Düsseldorf gehört der bewusste Umgang mit<br />

der Diversität einer modernen Stadtgesellschaft.<br />

2. Unsere Angebote sollen allen Menschen offen stehen, unabhängig von Alter, soziokultureller<br />

Zugehörigkeit, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Behinderung, Religion.<br />

3. Unser Ziel ist es, das die Mitarbeiter/-innen unsere Identität als evangelischer Wohlfahrtsverband<br />

wahrnehmen und wertschätzen und sich deshalb selbstbewusst nach außen<br />

öffnen können.<br />

4. Die Konsequenzen in den Bereichen Personalentwicklung und Personalauswahl werden<br />

bis Ende des Jahres 2009 gemeinsam mit den Abteilungsleitenden erörtert und ein Verfahren<br />

für die Festlegung und die Evaluation von Maßnahmen bis Mitte 2010 beschrieben.“<br />

Dabei dürfte zu beachten sein: Die Diakonie kann gängige Konzepte eines Diversity-<br />

Managements nicht unreflektiert übernehmen. Adolf–Leopold Krebs, Fachvorstand der<br />

Diakonie Düsseldorf, weist darauf hin, dass die Diakonie ihre rechtliche Legitimation aus-<br />

schließlich über die Kirche erhält. Als Teil (Lebens- und Wesensäußerung) der Kirche<br />

muss sie durch Satzung und Praxis ihre rechtliche Sonderstellung faktisch leben, um den<br />

Schutz- und Gestaltungsspielraum des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts nicht zu ver-<br />

lieren (Krebs 2010).<br />

Wie aus der Präambel der Satzung des Diakonischen Werkes der EKD hervorgeht, hat die<br />

Kirche den Auftrag, Gottes Liebe zur Welt in Jesu Christus allen Menschen zu bezeugen;<br />

Diakonie als eine Gestalt dieses Zeugnisses nimmt sich besonders der Menschen in leibli-<br />

cher Not, in seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnissen an (Boeßene-<br />

cker 1995: 126 ff). Beachtet werden muss hierbei die legitime Zielsetzung der Diakonie,<br />

ihre konfessionelle Prägung – auch in arbeitsrechtlicher Hinsicht - zu wahren, was bedeu-<br />

tet, dass die Mitarbeitenden grundsätzlich der evangelischen Kirche zugehörig sind.<br />

„Grundsätzlich“ bedeutet, dass auch Mitarbeitende anderer Konfessionen eingestellt wer-<br />

8


den können bzw. nach der Loyalitätsrichtlinie des Rates der EKD (Art. 9, Buchstabe b<br />

Grundordnung über die Anforderungen der privatrechtlichen beruflichen Mitarbeit in der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland und des Diakonischen Werkes der EKD vom 4. Juli<br />

2005) auch konfessionslose Bewerber, solange diese den kirchlich–diakonischen Auftrag<br />

beachten und zum Bestandteil ihrer Arbeit machen.<br />

Das Diakoniegesetz der Evangelischen Kirche im Rheinland vom Januar 2005 präzisiert in<br />

§ 4(1) (Diakonie EKiR 2005):<br />

„Organmitglieder und leitende Mitarbeiter des Diakonischen Werkes und seiner Mitglieder<br />

müssen grundsätzlich einem evangelischen Bekenntnis angehören oder dem Bekenntnis<br />

einer Kirche, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen mitarbeitet, die übrigen<br />

Mitarbeitenden sollen einem solchen Bekenntnis angehören. Durch Kirchengesetz<br />

oder Mitgliedschaftsrecht des Diakonischen Werkes kann Abweichendes bestimmt werden.“<br />

Für die Diakonie Düsseldorf verdeutlicht wurde diese grundsätzliche Position auf der Lei-<br />

tungskonferenz in Wittenberg im Dezember 2010 (Diakonie Düsseldorf 2010):<br />

„1. Es soll weiterhin Ausnahmegenehmigungen geben in Feldern, wo wir durch Klientenstruktur<br />

in besonderer Weise auf Kultur- und Sprachverständnis angewiesen sind. Leitende<br />

sollen auch weiterhin, und hier sind alle gemeint, die nach MVG (Mitarbeitervertretungsgesetz)<br />

Personalvertretung haben, evangelisch seien. Auch hier gilt die Öffnung für die<br />

Regelung nach § 4 (1) Klausel der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (‚ACK-<br />

Klausel’).<br />

2. Eine Frage, die noch nicht beantwortet ist, ist die nach dem Umgang mit geringfügig<br />

Beschäftigten, Aufwandsentschädigten und Ehrenamtlichen. Hier liegen noch keine Daten<br />

vor.<br />

3. Gegenüber Mitarbeitenden soll es keine Wertung geben, die zur Vernachlässigung der<br />

ACK–Klausel führt.“<br />

Für den Fall von Ausnahmen (keine Konfession, Muslime usw.) wenn das Angebot nicht<br />

aufrecht erhalten werden kann, müssen Kriterien entwickelt werden (z. B. eine Quote oder<br />

ein Verfahren, das die Schwierigkeiten für einen evangelischen Träger in allen Leitungs-<br />

funktionen berücksichtigt, § 4 außer Acht zu lassen). Hierüber soll mit detaillierten Anga-<br />

ben zur Entscheidung noch einmal diskutiert werden (Nolting 2010b).<br />

9


2.2.2 Befragung zur Interkulturellen Öffnung 2008<br />

Erfahrungen mit Diversity–Konzepten in vielen Organisationen weisen auf die Gefahr hin,<br />

dass dort wo allen Unterschieden Rechnung getragen werden soll, bisweilen eine beliebige<br />

Unterschiedskategorie gewählt wird, um Erfolge nachzuweisen und andere Unterschiede<br />

(die der größten Zahl oder die der höchsten Relevanz) aus dem Blickfeld geraten. Die Di-<br />

akonie Düsseldorf hat daher in Ausfüllung der Leitsätze im Jahre 2008 einen Fragebogen<br />

für die Leitungsebene zum Diversity-Gesichtspunkt der interkulturellen Öffnung erstellt:<br />

„Vielfalt leben – Interkulturelle Öffnung in der Diakonie Düsseldorf“ (unter Einbeziehung<br />

von renatec und efa, ohne Jugendhilfeverbund 4), der von 90 % der Befragten bearbeitet<br />

wurde. Die Antworten zeigten (Pastwa/ te Heesen/ Beaugrand 2009):<br />

• kulturelle Vielfalt ist in der Diakonie Düsseldorf ein wichtiges Thema;<br />

• ihre Bedeutung wird in fast allen Arbeitsfeldern anerkannt;<br />

• in vielen Arbeitsfeldern hat dies bereits zu konkreten Maßnahmen geführt;<br />

• dennoch ist kulturelle Vielfalt im alltäglichen Geschehen vielfach noch keine Selbstverständlichkeit;<br />

• deshalb muss das Thema weiter voran getrieben werden.<br />

2.2.3 Bestehende und geplante Maßnahmen im Geschäftsbereich Gesundheit und<br />

Soziales<br />

Im Geschäftsbereich „Gesundheit und Soziales“ ist interkulturelle Kompetenz schon seit<br />

vielen Jahren punktuell konzeptionell und praktisch verankert. Dies wird u.a. durch Maß-<br />

nahmen verdeutlicht, wie (Broich 2010):<br />

• Qualitätsleitsätze (s.u.);<br />

• Konzeptionen (Stadtteilläden, Sozialpädagogische Familienhilfe und Familienpflege,<br />

Ev. Beratungsstellen);<br />

• Sachgebiet Heilpädagogik;<br />

• Strukturelle Verankerung (AG Interkulturelle Erziehung, AG Sprachförderung, Matrixschwerpunkt<br />

Integration, Matrixschwerpunkt interkulturelle Erziehung);<br />

• Fort- und Weiterbildung auf den Ebenen Einzelne, Gruppen, Teams und Sachgebiete;<br />

• Unterschiedliche Projekte, u. a. Erzählen in vielen Sprachen, Workshops zum Thema<br />

Vielfalt, Projekt „DüsselTalk“, „Soronto-Projekt“ u.a. (s. u.);<br />

• Kooperationsvereinbarungen (Haus der Interkulturalität, Jugendmigrationsdienst).<br />

Im Geschäftsbereich „Gesundheit und Soziales“ wird der bewusste Umgang mit Diversität<br />

darüber hinaus angestrebt durch eine Zielformulierung, die in geplante Maßnahmen mün-<br />

det (Broich 2010):<br />

10


Ziel:<br />

In allen Fachbereichen des Geschäftsbereiches „Gesundheit und Soziales“ finden Men-<br />

schen unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, soziokultureller Zugehörigkeit, Hautfarbe,<br />

sexueller Orientierung, Behinderung und Religion eine angemessene Hilfe in Form von<br />

Beratung, Betreuung oder Behandlung.<br />

Maßnahmen:<br />

• alle Konzeptionen der Arbeitsgebiete im Geschäftsbereich werden um den Punkt „Diversity“<br />

überprüft und ggf. ergänzt (sofern noch nicht erfolgt);<br />

• die besonderen Anliegen und Ausgangslagen der Menschen je nach Alter, Geschlecht,<br />

soziokultureller Zugehörigkeit, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Behinderung, Religion<br />

werden im Zugang zur Hilfe und den fachlichen Angeboten angemessen berücksichtigt;<br />

• ein besonderer Bedarf wird bei den Anliegen und Ausgangslagen von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund und Behinderung gesehen;<br />

• bei Neueinstellungen von Mitarbeiter/innen wird bewusst überprüft, ob Bewerberinnen<br />

und Bewerber mit Migrationshintergrund oder Behinderungen eingestellt werden können;<br />

• es wird eine angemessene und akzeptierte Regelung gefunden zur Einstellung von Mitarbeitenden,<br />

die nicht einer Religionsgruppe der ACK angehören (die Verantwortlichen<br />

im Geschäftsbereich setzen sich im erweiterten Führungskreis für eine angemessene<br />

Regelung in der Diakonie Düsseldorf ein);<br />

• in allen Arbeitsbereichen des Geschäftsbereiches werden Diversity–Trainings für die<br />

Teams durchgeführt (soweit noch nicht erfolgt).<br />

2.2.4 Umsetzung auf dem Hintergrund bisheriger Bemühungen<br />

Wie erwähnt, beginnt der Prozess der interkulturellen Öffnung in einer Organisation nicht<br />

mit Beschlüssen für die Zukunft an einem bestimmten Zeitpunkt. Vielmehr muss interkul-<br />

turelle Öffnung von der Leitungsebene gewollt und immer wieder angestoßen auf die Mit-<br />

arbeiterebene getragen werden. Hier sind i. d. R. vorher eine Vielzahl von Bemühungen,<br />

Diskussionen, Veranstaltungen und Projekte gelaufen, die es strategisch zu bündeln und<br />

inhaltlich zu systematisieren gilt. Dieser institutionelle Prozess umfasst einerseits die För-<br />

derung interkultureller Kompetenz und Sensibilität aller Mitarbeitenden. Andererseits ge-<br />

hört zur interkulturellen Öffnung eine breite und fähige institutionelle Landschaft, die in-<br />

nerverbandlich Motivation und nach außen Präsenz zeigt.<br />

Diese Gesichtspunkte finden sich in vielen Aktivitäten der Diakonie Düsseldorf wieder.<br />

Exemplarisch kann dies an verschiedenen Maßnahmen der Integrationsagentur der Diako-<br />

nie Düsseldorf zur interkulturellen Öffnung verdeutlicht werden. Die bisherigen Migrati-<br />

onsfachdienste wurden ab 2007 durch Integrationsagenturen abgelöst, die vor Ort Beiträge<br />

11


für eine wirksame Integration anregen und Potentiale aktivieren sollen. Insbesondere sol-<br />

len sie (AG Integrationsagenturen NRW 2006):<br />

• Einrichtungen und Institutionen der Infrastruktur – von den Kindertageseinrichtungen<br />

bis zu Senioreneinrichtungen – dabei unterstützen, die Dienstleistungen für Zugewanderte<br />

zu öffnen und zielgruppenspezifische Angebote zu machen;<br />

• in Stadtteilen mit sozialen Problemlagen die Eigeninitiative von Vereinen und Organisationen<br />

zu fördern;<br />

• durch Mitarbeit in relevanten Netzwerken das Integrationsmanagement vor Ort leisten.<br />

Die Integrationsagentur der Diakonie Düsseldorf kommt diesem Auftrag z.B. durch die<br />

folgenden Angebote nach (Annoussi 2010; Weber 2010):<br />

Im Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie<br />

• in der Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder: Trainings zur interkulturellen Verständigung<br />

für Erzieher/innen; Beratung; Förderung von Mehrsprachigkeit; Kooperationsvereinbarungen;<br />

• in der Abteilung Beratung: interkulturelles Training für das Team der Sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe; Planung eines interkulturellen Trainings für das Sachgebiet Adoptions-<br />

und Pflegekinderdienst; Fortbildungsangebot „Interkulturelle Sensibilisierung“<br />

für das Sachgebiet Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung;<br />

• mit dem Fortbildungsinstitut des Jugendhilfeverbundes: Zertifikatskurs „Basisqualifikation<br />

interkulturelle Kompetenz für soziale Berufe“ der Diakonie RWL und der Evangelischen<br />

Fachhochschule RWL; Bildungsreise „In der Fremde sich selbst begegnen<br />

– ohne Angst verschieden sein“;<br />

• in der Abteilung Allgemeine Förderung, Schule und Prävention: Fortbildungen „Interkulturelle<br />

Verständigung“ für Erzieher/innen in der offenen Ganztagsschule;<br />

• in der Abteilung Familienbildung: Klausurtag „Evangelische Familienbildung auf dem<br />

Weg zur interkulturellen Öffnung“; interkulturelle Öffnung in Stadtteilläden.<br />

Im Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales<br />

• in der Abteilung „Hilfen für Menschen ohne Wohnung“: interkulturelles Training und<br />

Beratung zur Organisationsentwicklung „Cafe Pur“, „Horizont“, „Shelter“; Klausurtag<br />

zum Thema Umsetzung der interkulturellen Öffnung;<br />

• Bahnhofsmission: Beratung und Planung für ein interkulturelles Training;<br />

• Hilfen für Frauen: interkulturelles Training und Beratung zur Umsetzung der interkulturellen<br />

Öffnung für die Teams von „Ariadne“ und „Icklack“.<br />

Im Kaufmännischen Geschäftsbereich<br />

• Abteilung Ehrenamt/ Freiwilligenzentrale: Aufbau von Sprachzirkeln; interkulturelle<br />

Öffnung der Freiwilligenagentur; Fortbildung für Ehrenamtliche zum Thema interkulturelle<br />

Sensibilisierung.<br />

12


Im Geschäftsbereich „Leben im Alter“<br />

• „Zentren plus“/ Altenhilfe: Aufbau von Sprachzirkeln in den Stadtteilen Benrath, Flingern,<br />

Golzheim; Angebote für Senioren mit Zuwanderungsgeschichte im Sozialraum;<br />

Mitarbeit in themenbezogenen Arbeitskreisen.<br />

Geschäftsbereichsübergreifend<br />

• Fachtag 2007; Migrationskonferenz 2008; Ausstellung 2009; Zertifikatskurs mit der<br />

Diakonie RWL und der EFH-RWL-Bochum 2009–2010; Fachtagung „Antidiskriminierung“<br />

2010;<br />

• Fortbildungsangebote für Sprach- und Kulturmittler/innen; Aufbau eines Sprach- und<br />

Kulturmittlerpools; Fachtagung „Auf gleicher Augenhöhe“ 2008.<br />

2.3 Anpassungen im Bereich der Interkulturellen Öffnung<br />

Die aufgezeigten Maßnahmen zeigen, dass die interkulturelle Öffnung ein wichtiges The-<br />

ma der Diakonie Düsseldorf ist. Dennoch ist der Prozess nie abgeschlossen. Wenn auf<br />

Nachhaltigkeit Wert gelegt wird, muss die Implementation von interkultureller Öffnung<br />

vielmehr immer wieder überprüft werden. Dies gilt gleichermaßen für die Organisations-<br />

entwicklung wie für die Personal- und Qualitätsentwicklung. Hierzu dienen im Rahmen<br />

des laufenden Projekts „Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“ sowohl die schriftliche Befragung aller Dienste und Einrichtungen als auch<br />

die qualitativen Leitfadeninterviews mit ausgewählten Schlüsselpersonen (s. nachfolgende<br />

Berichtsteile). Ihre Funktion ist neben einer neuerlichen Sensibilisierung für das Thema<br />

auch die Vergewisserung mit der Frage, ob alle Verantwortlichen den eigenen Standpunkt<br />

in die Anforderungen der Institution eingebettet sehen. Schließlich kann sie wesentliche<br />

Hinweise auf eine langfristig anzustrebende strukturelle Verankerung der Anforderungen<br />

interkultureller Öffnung geben.<br />

13


3. Teilbericht: Schriftliche Befragung<br />

3.1 Ziele der Befragung, Methodik und Aufbereitung der Ergebnisse<br />

3.2 Darstellung und Interpretation der Befragungsergebnisse<br />

Fragen zur Einrichtung (A – C)<br />

Fragebereich 1: Interkulturelle Orientierung und Öffnung<br />

der Einrichtung (Fragen 1.1 - 1.7)<br />

Fragebereich 2: Bekanntheit und Transparenz der Vorstandsbeschlüsse<br />

zur interkulturellen Orientierung (Frage 2.1)<br />

Fragebereich 3: Interkulturelle Sensibilisierung und Kompetenz<br />

der Mitarbeiter/innen (Fragen 3.1 und 3.2)<br />

Fragebereich 4: Interkulturelle Fort- und Weiterbildung (Fragen 4.1 – 4.3)<br />

Fragebereich 5: Interkulturelle Vernetzung und Kooperation (Fragen 5.1 - 5.4)<br />

Fragebereich 6: Gesamtbewertung (Fragen 6.1 und 6.2)<br />

3.3 Darstellung der Ergebnisse der offenen Fragen (Fragen 6.3. und 6.4)<br />

Ergebnisse zu Frage 6.3: Interkulturelle Projekte und Maßnahmen<br />

Ergebnisse zu Frage 6.4: Anregungen für die künftige interkulturelle<br />

Arbeit der Diakonie Düsseldorf<br />

3.4 Zusammenfassende Thesen zu den Ergebnissen der schriftlichen Befragung<br />

14


3.1 Ziele der Befragung, Methodik und Aufbereitung der Ergebnisse<br />

Zielsetzung und Methodik<br />

Im Rahmen des Projekts „Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“ wurde im März/ April 2011 eine anonymisierte, schriftliche Befragung aller<br />

226 Dienste und Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf durchgeführt. Ergänzend zur Dokumentenanalyse<br />

und zu den geplanten vertiefenden Schlüsselpersoneninterviews bildete<br />

die schriftliche Befragung einen wichtigen Baustein des projektbezogenen Evaluationskonzeptes<br />

(siehe Projektskizze und Fragebogen im Anhang). Ihre spezielle Zielsetzung<br />

war es, den Stand der interkulturellen Orientierung aus der Sicht der Einrichtungen zu ermitteln,<br />

die konkreten interkulturellen Maßnahmen und Projekte zu erfassen sowie Anregungen<br />

für die künftige interkulturelle Arbeit in der Diakonie Düsseldorf zu erhalten.<br />

Befragt wurden alle 226 Dienste und Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf; sie sind gegliedert<br />

nach den Handlungsfeldern bzw. Arbeitsbereichen:<br />

• Kinder, Jugend und Familie;<br />

• Arbeit und Soziales;<br />

• Gesundheit;<br />

• Leben im Alter;<br />

• Zentrale Dienste und Verwaltung.<br />

Im Rahmen des standardisierten Fragebogens mit überwiegend geschlossenen Fragen<br />

wurden - mit Ausnahme von zwei offenen Abschlussfragen - zunächst drei einführende<br />

Fragen zum Handlungsfeld bzw. Arbeitsbereich der Einrichtung sowie zum aktuellen und<br />

zum (erwarteten) künftigen Anteil der „Migranten/innen bzw. Nutzer/innen mit Migrationshintergrund“<br />

der jeweiligen Einrichtung gestellt. 1<br />

Der Hauptteil der Befragung besteht aus 21 Einzelfragen, die nach sechs Leitfragen gegliedert<br />

sind. Die Leitfragen bzw. Fragebereiche beziehen sich auf folgende Themenaspekte:<br />

1. Interkulturelle Orientierung und Öffnung der Einrichtung (7 Fragen);<br />

2. Bekanntheit und Transparenz der Vorstandsbeschlüsse zur interkulturellen Orientierung<br />

(1 Frage);<br />

3. Interkulturelle Sensibilisierung und Kompetenz der Mitarbeiter/innen (2 Fragen);<br />

4. Interkulturelle Fort- und Weiterbildung (3 Fragen);<br />

5. Interkulturelle Vernetzung bzw. Kooperation (4 Fragen);<br />

6. Gesamtbewertung zum Stand der interkulturellen Öffnung und Anregungen zur Weiterentwicklung<br />

(4 Fragen).<br />

Zu den genannten Leitfragen wurden Einzelfragen gestellt und den befragten Einrichtungen<br />

standardisierte Antwortmöglichkeiten im Rahmen einer 5-stufigen Skalierung mit den<br />

Skalenstufen von „1 = trifft nicht zu“ bis „5 = stimme überhaupt nicht zu“ gegeben. Außerdem<br />

wurde die Antwortmöglichkeit „0 = ich weiß nicht“ eingefügt.<br />

1 Definition ‚Migranten/innen’ und ‚Migrationshintergrund’: Darunter werden in der Befragung<br />

selbst zugewanderte Ausländer/innen und Spätaussiedler/innen sowie ihre Kinder in erster<br />

Generation verstanden. Dies entspricht sowohl der Definition des Statistischen Bundesamtes wie<br />

derjenigen in der Fachöffentlichkeit.<br />

15


Rücklauf und Auswertung der Ergebnisse: Hervorragende Rücklaufquote der schriftlichen<br />

Befragung von 62%<br />

Von der Grundgesamtheit der 226 befragten Dienste und Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf<br />

haben 140 Einrichtungen den ausgefüllten Fragebogen zurückgesandt. Dies entspricht<br />

einer Ausschöpfungs- bzw. Rücklaufquote von 62 Prozent.<br />

Nach gängigen wissenschaftlichen Standards ist diese Rücklaufquote hervorragend und in<br />

Bezug auf die Gesamtheit der Befragten die Repräsentativität der Ergebnisse eindeutig<br />

gegeben; anders ausgedrückt: Die Ergebnisse der nachfolgenden Grundauswertung sind<br />

eindeutig repräsentativ für die befragten Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf.<br />

Um zusätzliche Hinweise zur IST-Situation und zur Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf zu erhalten, wurden ergänzend zur Grundauswertung<br />

(= Auswertung der Rückläufe aus der Gesamtheit aller Befragten) sog. „Kreuzauswertungen“<br />

bzw. Sonderauswertungen nach dem Handlungsfeld bzw. Arbeitsbereich der jeweiligen<br />

Einrichtungen sowie nach dem aktuellen Migrantenanteil der Nutzer/innen ihrer Angebote<br />

vorgenommen. Mit Bezug auf die entsprechenden Ergebnisse dieser „Kreuzauswertungen“<br />

sind zwar Trends erkennbar; im Unterschied zur Grundauswertung kann jedoch<br />

keine eindeutige Repräsentativität der Befunde behauptet werden, weil die Zahl der<br />

Rückläufe nach Handlungsfeldern z.T. gering ist und die anonymisierte Befragung keine<br />

weiterreichende Aussagen zulässt.<br />

16


3.2 Darstellung und Interpretation der Befragungsergebnisse<br />

Im Folgenden werden nach Leit- und Einzelfragen strukturiert die statistischen Ergebnisse<br />

der Grundauswertung in Form von Abbildungen bzw. Säulendiagrammen dargestellt und<br />

die Ergebnisse jeweils in Kurzform schriftlich zusammengefasst.<br />

Ergänzend zur Darstellung der jeweiligen Prozentangaben werden der „arithmetische Mit-<br />

telwert“ sowie der „Median“ der Befragungsergebnisse vorgestellt. Der arithmetische Mit-<br />

telwert bezeichnet den rechnerischen Durchschnitt der Angaben aller Befragten. Der in der<br />

Statistik oft verwendete Median (oder Zentralwert) bezeichnet dagegen eine Grenze zwi-<br />

schen zwei Hälften und halbiert eine Verteilung. Er unterscheidet sich vom arithmetischen<br />

Mittelwert bzw. rechnerischen Durchschnitt (aller Angaben) v.a. dadurch, dass er „Ausrei-<br />

ßer“ ausklammert und dadurch die Normalverteilung der Angaben der Befragten wieder-<br />

gibt.<br />

Außer der Grundauswertung werden die Ergebnisse der „Kreuzauswertungen“ erstens<br />

nach den Handlungsfeldern bzw. Arbeitsbereichen der befragten Einrichtungen, zweitens<br />

nach dem Migrantenanteil der Einrichtungs-Nutzer/innen vorgestellt, um ggf. signifikante<br />

Bewertungsunterschiede gegenüber dem Durchschnitt aller Einrichtungen zu verdeutlichen.<br />

Als signifikante Abweichungen vom Durchschnittswert bzw. signifikante Bewertungsunterschiede<br />

wurden klassifiziert:<br />

• Prozentangaben: Abweichungen der jeweiligen Skalenwerte vom Durchschnitt von<br />

plus/ minus 10 % und mehr;<br />

• Mittelwert: Abweichungen vom Mittelwert bzw. vom Median von plus/ minus 0,5 und<br />

mehr.<br />

Bei der Beurteilung und Interpretation der dargestellten Ergebnisse sollte beachtet werden:<br />

• Bei den Angaben der Befragten handelt es sich um subjektive Einschätzungen aus der<br />

Sicht der jeweiligen Einrichtung.<br />

• Die Ergebnisse der Grundauswertung sind als repräsentativ für alle befragten Einrichtungen<br />

der Diakonie Düsseldorf zu werten. Demgegenüber lassen die Kreuzauswertungen<br />

nach Arbeitsbereichen und Migrantenanteilen zum Teil zwar signifikante Einschätzungsunterschiede<br />

erkennen; die Ergebnisse sind aufgrund teilweise zu geringer<br />

Fallzahlen jedoch nur bedingt als repräsentativ zu werten. Daher werden im Folgenden<br />

nur signifikante Trends der Kreuzauswertungen vorgestellt.<br />

17


FRAGEN ZUR EINRICHTUNG (A - C)<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen A – C<br />

In den Fragen zur Einrichtung wurde das Handlungsfeld bzw. der Arbeitsbereich der Ein-<br />

richtung (A), der aktuelle Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen (B) sowie die Ein-<br />

schätzung erfragt, ob der Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen künftig vermutlich<br />

steigen oder sinken wird (C).<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

• Zu A: Die Hälfte der Einrichtungen ist im Handlungsfeld „Kinder, Jugend und Familie“<br />

sowie 1/4 im Handlungsfeld „Leben im Alter“ tätig. Die anderen Einrichtungen<br />

ordnen sich den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“ (9%), „Zentrale Dienste und<br />

Verwaltung“ (10%) sowie „Gesundheit“ (4%) zu.<br />

• Zu B: Der aktuelle Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen liegt bei 1/3 der Einrichtungen<br />

bei unter 10%, bei gut 1/3 bei 10%-30% sowie bei 29% bei über 30%. In<br />

den Handlungsfeldern „Kindern, Jugend und Familie“ sowie „Arbeit und Soziales“<br />

liegt der Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen über den Durchschnittswerten,<br />

in den Handlungsfeldern „Gesundheit“, Leben im Alter“ sowie „Zentrale Dienste und<br />

Verwaltung“ darunter.<br />

• Zu C: Nach Einschätzung von 61% der Befragten wird der Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

künftig „vermutlich steigen“, nach Auffassung von 5% wird er<br />

„vermutlich sinken“; 34% vermögen dies nicht einzuschätzen.<br />

18


A. Handlungsfeld bzw. Arbeitsbereich der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 140<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Die Hälfte der Einrichtungen ist im Handlungsfeld „Kinder, Jugend und Familie“ tätig (71<br />

= 51%), ein Viertel im Handlungsfeld „Leben im Alter“ (36 = 26%), jeweils ein Zehntel in<br />

den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“ (12 = 9%) sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“<br />

(14 = 10). Sechs bzw. 4% der Einrichtungen haben sich dem Handlungsfeld<br />

„Gesundheit“ zugeordnet.<br />

19


B. Aktueller Migrantenanteil der Einrichtungs-Nutzer/innen?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 140<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Bei 1/3 der Einrichtungen liegt der aktuelle Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

bei unter 10 Prozent (47 = 34%), bei gut 1/3 liegt er zwischen 10 und 30 Prozent (50 =<br />

36%) und bei 1/5 der Einrichtungen zwischen 30 und 60 Prozent (30 = 21%). In 11 bzw.<br />

8% der Einrichtungen liegt der Anteil bei über 60 Prozent.<br />

Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern (Abweichung von der Grundauswertung)<br />

Gegenüber den Durchschnittswerten der Grundauswertung ist der aktuelle Migrantenanteil<br />

der Einrichtungsnutzer/innen in den Handlungsfeldern „Kinder, Jugend und Familie“ sowie<br />

„Arbeit und Soziales“ überdurchschnittlich, dagegen in den Handlungsfeldern „Gesundheit“,<br />

„Leben im Alter“ sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“ unterdurchschnittlich.<br />

20


C. Einschätzung zur künftigen Entwicklung des Migrantenanteils der Einrichtungs-<br />

Nutzer/innen?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 140<br />

Ergebnisse der Grundauswertung:<br />

Nach Einschätzung von 86 bzw. 61% der Einrichtungen wird künftig der Migrantenanteil<br />

der Einrichtungsnutzer/innen vermutlich steigen. 47 bzw. 34% der Befragten können dies<br />

nicht einschätzen. Nach Auffassung von sieben bzw. 5% der Einrichtungen wird der<br />

Migrantenanteil vermutlich sinken.<br />

21


FRAGEBEREICH 1:<br />

INTERKULTURELLE ORIENTIERUNG UND ÖFFNUNG DER EINRICHTUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen 1.1 bis 1.7<br />

Bei den Fragen zum Stand der interkulturellen Orientierung und Öffnung wurde erfragt,<br />

ob die interkulturelle Orientierung im Einrichtungskonzept verankert ist (1.1), ob die Ein-<br />

richtungsangebote periodisch mit Blick auf die Bedürfnisse von Migranten/innen reflek-<br />

tiert werden (1.2), ob die Migranten/innen die Einrichtung gemäß ihrem Anteil an der<br />

Zielgruppe nutzen (1.3), ob die interkulturelle Orientierung in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

deutlich wird (1.4), ob bei Bedarf mehrsprachige Informationen und/oder Dolmet-<br />

scher/innen verfügbar sind (1.5), ob es in der Einrichtung migrantenspezifische Informati-<br />

onen und Beratungen gibt (1.6) sowie, ob die Zielgruppenerreichung und die Kundenzu-<br />

friedenheit von Migranten/innen als Einrichtungsnutzer/innen erhoben wird?<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

Die Ergebnisse der Grundauswertung zeigen Zustimmungsquoten („trifft gut/ sehr gut<br />

zu“) von über 40% bis 47% und Nicht-Zustimmungsquoten („trifft kaum oder nicht zu“)<br />

von ca. 1/5 bei den allgemeinen Fragen zur interkulturellen Orientierung der Einrichtung<br />

(1.1, 1.2).<br />

Die Zustimmungsquoten sinken auf jeweils etwa 1/3 bei den Fragen zur Nutzung der Ein-<br />

richtungsangebote durch Migranten/innen, zur interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />

zur Verfügbarkeit von mehrsprachigen Informationen bzw. Dolmetscher/innen (1.3-1.5).<br />

Bei den konkreten Fragen zu migrantenspezifischen Informationen und Beratungen (1.6)<br />

liegen die Zustimmungsquoten bei 28% und bei der Frage zur Überprüfung der Kundenzu-<br />

friedenheit migrantischer Einrichtungsnutzer/innen bei 14%. Die Nicht-<br />

Zustimmungsquoten steigen bei den konkreteren Fragen deutlich und signalisieren Hand-<br />

lungsbedarf.<br />

Die Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern zeigen, dass die Befunde im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ und im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“ den Durch-<br />

schnittswerten entsprechen, dass bei mehreren Fragen die Befunde im Handlungsfeld „Le-<br />

ben im Alter“ von den Durchschnittswerten positiv und in den Handlungsfeldern „Zentrale<br />

Dienste und Verwaltung“ und „Gesundheit“ negativ abweichen.<br />

22


Die Kreuzauswertung nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen zeigt, dass<br />

die Zustimmungsquoten bei den meisten Fragen mit zunehmendem Migrantenanteilen<br />

steigen.<br />

23


Frage 1.1: Verankerung interkultureller Orientierung im Konzept der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 137, Mittelwert 3.28, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach der Einschätzung von knapp der Hälfte ist die interkulturelle Orientierung im Konzept<br />

ihrer Einrichtung „gut bzw. sehr gut“ verankert; nach Auffassung von 31% der Befragten<br />

trifft dies „einigermaßen“ und von 20% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von der Grundauswertung)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; signifikant positive Abweichungen gibt es im Handlungsfeld<br />

„Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“ sowie<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich folgender Trend: Die Verankerung der interkulturellen Orientierung<br />

im Einrichtungskonzept steigt mit wachsendem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen.<br />

24


Frage 1.2: Regelmäßige Überprüfung der Angebote der Einrichtung mit Blick auf<br />

die Bedürfnisse von Migranten/innen?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 139, Mittelwert 3.15, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von 43% der Befragten werden die Einrichtungsangebote regelmäßig<br />

mit Blick auf die Bedürfnisse von Migranten/innen überprüft („trifft gut/ sehr gut zu“);<br />

nach Aussage von 1/3 trifft dies „einigermaßen“ sowie von 1/5 der Einrichtungen „kaum<br />

oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von der Grundauswertung)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; signifikant positive Abweichungen gibt es in den Handlungsfeldern<br />

„Arbeit und Soziales“ sowie „Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern<br />

„Gesundheit“ sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich, dass die Überprüfung der Angebote mit Blick auf die Bedürfnisse<br />

von Migranten/innen mit wachsendem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

steigt.<br />

25


Frage 1.3: Nutzung der Einrichtungsangebote durch Migranten/innen entsprechend<br />

ihrem Anteil an der/den Zielgruppe/n?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 136, Mittelwert 2.99, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von 36% der Befragten werden die Einrichtungsangebote von Migranten/innen<br />

entsprechend ihrem Anteil an der Zielgruppe genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“);<br />

nach Aussage von 37% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 21% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von der Grundauswertung)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; signifikant positive Abweichungen gibt es im Handlungsfeld<br />

„Arbeit und Soziales“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“, „Leben<br />

im Alter“ sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich (erwartungsgemäß), dass die positiven/ negativen Abweichungen<br />

vom Durchschnittswert wesentlich mit dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zusammenhängen.<br />

26


Frage 1.4: Berücksichtigung der interkulturellen Orientierung in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 138, Mittelwert 2.87, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von 1/3 der Befragten wird die interkulturelle Orientierung der Einrichtung<br />

in ihrer Öffentlichkeitsarbeit „gut bzw. sehr gut“ berücksichtigt („trifft gut/ sehr<br />

gut zu“); nach Aussage von 28% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 38% „kaum oder<br />

nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Arbeit und Soziales“, positive im Handlungsfeld<br />

„Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“ sowie<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich (erwartungsgemäß), dass die positiven/ negativen Abweichungen<br />

vom Durchschnittswert wesentlich mit dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

„korrelieren“ bzw. zusammenhängen.<br />

27


Frage 1.5: Verfügbarkeit mehrsprachiger Informationen und/oder Dolmetscher/innen<br />

bei Bedarf?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 138, Mittelwert 2.84, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

1/3 der Befragten verfügt bei Bedarf über mehrsprachige Informationen bzw. über Dolmetscher/innen<br />

(„trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 22% trifft dies „einigermaßen“<br />

sowie von 40% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Arbeit und Soziales“, positive im Handlungsfeld<br />

„Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“ sowie<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich (erwartungsgemäß), dass die positiven/ negativen Abweichungen<br />

vom Durchschnittswert wesentlich mit dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

„korrelieren“ bzw. zusammenhängen.<br />

28


Frage 1.6: Migrantenspezifische Informationen und Beratung in der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 137, Mittelwert 2.60, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 28% der Befragten gibt es in der Einrichtung migrantenspezifische Informationen<br />

und Beratungen („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 26% trifft dies<br />

„einigermaßen“ sowie von 45% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Arbeit und Soziales“, positive im Handlungsfeld<br />

„Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“ sowie<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

29


Frage 1.7: Überprüfung der Erreichung und der Zufriedenheit von Migranten/innen<br />

als Nutzer/innen der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 138, Mittelwert 2.12, Median 2<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 14% der Befragten überprüft die Einrichtung die Erreichung der Zielgruppe<br />

Migranten/innen und ihre Zufriedenheit mit den Einrichtungsangeboten („trifft gut/<br />

sehr gut zu“); nach Aussage von 21% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 63% „kaum<br />

oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“, positive im Handlungsfeld „Leben im Alter“, negative<br />

in den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“, „Gesundheit“ sowie „Zentrale Dienste<br />

und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

30


FRAGEBEREICH 2:<br />

BEKANNTHEIT UND TRANSPARENZ DER VORSTANDSBESCHLÜSSE ZUR<br />

INTERKULTURELLEN ORIENTIERUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu Frage 2.1<br />

In der Frage 2.1 wurde die Bekanntheit und Transparenz der Beschlüsse des Vorstands der<br />

Diakonie Düsseldorf zur interkulturellen Orientierung und Diversity-Management ermit-<br />

telt.<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlicher und Grafik<br />

s.u.):<br />

• Mehr als 2/5 der Befragten sind die Vorstandsbeschlüsse bekannt und halten diese für<br />

transparent („trifft gut/ sehr gut zu“). Die Nicht-Zustimmungsquoten („trifft kaum bzw.<br />

nicht zu“) von 30% sowie 6% „Weiß nicht-Antworten“, zeigen aber auch, dass noch<br />

deutliche Informationslücken bestehen und signalisieren Handlungsbedarf.<br />

• Die Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern zeigen positive Abweichungen von den<br />

Durchschnittswerten in den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“, „Leben im Alter“<br />

sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“, negative in den Handlungsfeldern „Kinder,<br />

Jugend und Familie“ und „Gesundheit“.<br />

• Die Kreuzauswertung nach dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt keinen klaren Trend der Übereinstimmung bzw. Abweichung von den<br />

Durchschnittswerten.<br />

31


Frage 2.1: Bekanntheit und Transparenz der Vorstandsbeschlüsse zur interkulturellen<br />

Orientierung und zum Diversity-Management?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 139, Mittelwert 3.01, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 44% der Befragten sind die Vorstandsbeschlüsse zur interkulturellen<br />

Orientierung und zum Diversity-Management bekannt und transparent („trifft gut/ sehr gut<br />

zu“); nach Aussage von 20% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 30% „kaum oder nicht“<br />

zu. Sechs Prozent haben mit „weiß nicht“ geantwortet.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es signifikant positive<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Arbeit und Soziales“, „Leben im Alter“ sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“,<br />

negative in den Handlungsfeldern „Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Gesundheit“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

ist kein klarer Trend erkennbar. Es zeigen sich keine signifikanten Abweichungen<br />

vom Durchschnittswert der Grundauswertung bei Einrichtungen mit einem<br />

Migrantenanteil von 10% bis 30%, positive bei einem Migrantenanteil von unter 10%<br />

sowie von über 60%.<br />

32


FRAGEBEREICH 3:<br />

INTERKULTURELLE SENSIBILISIERUNG UND KOMPETENZ DER MITAR-<br />

BEITER/INNEN<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen 3.1 und 3.2<br />

In diesem Bereich wurde erfragt, ob die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbei-<br />

ter/innen bekannt sind und genutzt werden (3.1) und, ob bei den Mitarbeitern/innen ein<br />

Klima der interkulturellen Offenheit und Reflektionsbereitschaft besteht (3.2)?<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

• Die Befunde der Grundauswertung zeigen zu beiden Fragen hohe Zustimmungsquoten<br />

(„trifft gut/ sehr gut zu“) und relativ niedrige Nicht-Zustimmungsquoten („trifft kaum<br />

oder nicht zu), im Einzelnen bei der Frage zur Bekanntheit und Nutzung vorhandener<br />

interkultureller Kompetenzen (3.1): Zustimmung von 62% und Nicht-Zustimmung von<br />

20% sowie bei der Frage zur interkulturellen Offenheit und Reflektionsbereitschaft der<br />

Mitarbeiter/innen (3.2): Zustimmung von 75% (!) und Nicht-Zustimmung von lediglich<br />

7%. Handlungsbedarf scheint v.a. in den Einrichtungen zu bestehen, in denen die<br />

interkulturellen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter/innen noch nicht bekannt sind.<br />

• Die Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern zeigt, dass die Befunde in den meisten<br />

Handlungsfeldern in etwa den Durchschnittswerten entsprechen; bei Frage 3.1 weichen<br />

die Ergebnisse im Handlungsfeld „Zentrale Dienste und Verwaltung“, bei Frage 3.2 die<br />

Ergebnisse im Handlungsfeld „Gesundheit“ von den Durchschnittswerten negativ ab.<br />

33


Frage 3.1: Bekanntheit und Nutzung von interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter/innen?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 140, Mittelwert 3.36, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 52% der Befragten sind die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter/innen<br />

bekannt und werden genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 27%<br />

trifft dies „einigermaßen“ sowie von 20% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Leben im Alter“, positive in den Handlungsfeldern<br />

„Arbeit und Soziales“ und „Gesundheit“, negative im Handlungsfeld<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

ist kein klarer Trend erkennbar. Es zeigen sich keine signifikanten Abweichungen<br />

vom Durchschnittswert der Grundauswertung bei Einrichtungen mit einem<br />

Migrantenanteil von unter 10% sowie von 10% bis 30%, positive bei einem Migrantenanteil<br />

von über 60%, negative bei einem Migrantenanteil von 30% bis 60%.<br />

34


Frage 3.2: Interkulturelle Offenheit der Mitarbeiter/innen und Reflektion im Team<br />

der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 140, Mittelwert 3.9, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 75% (!) der Befragten ist die interkulturelle Offenheit und Reflektionsbereitschaft<br />

im Mitarbeiter/innen-Team gut/ sehr gut („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage<br />

von 17% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 7% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“, „Leben im Alter“, „Arbeit und Soziales“ sowie<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“, negative nur im Handlungsfeld „Gesundheit“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

ist als deutlicher Trend erkennbar: Mit steigendem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

steigt auch die interkulturelle Offenheit und Reflektionsbereitschaft<br />

der Mitarbeiter/innen.<br />

35


FRAGEBEREICH 4:<br />

INTERKULTURELLE FORT- UND WEITERBILDUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen 4.1 bis 4.3<br />

Erfragt wurde, ob die Mitarbeiter/innen der Einrichtung die Möglichkeit zur Teilnahme an<br />

interkulturellen Weiterbildungen haben (4.1), ob sie diese nutzen (4.2) und, ob die inter-<br />

kulturellen Weiterbildungsangebote ausgebaut und differenziert werden sollten (4.3)?<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

• In ca. 3/4 der Einrichtungen haben die Mitarbeiter/innen die Möglichkeit, an interkulturellen<br />

Fortbildungen teilzunehmen („trifft gut/ sehr gut zu), nur in 7% der Einrichtungen<br />

scheint das nicht der Fall zu sein („trifft kaum oder nicht zu“).<br />

• Die reale Teilnahme an interkulturellen Fortbildungen scheint deutlich geringer zu<br />

sein, als die Möglichkeit dazu; 1/3 der Befragten gibt an, dass die Nutzung „gut/ sehr<br />

gut“ ist, 1/3 gibt an „trifft kaum oder nicht zu“; 28% haben mit „trifft einigermaßen<br />

zu“ geantwortet.<br />

• Eine deutliche Mehrheit der Befragten (58%) ist der Auffassung, dass die interkulturellen<br />

Weiterbildungsangebote ausgebaut werden sollten; 18% sind nicht dieser Auffassung,<br />

8% haben mit „weiß nicht“ geantwortet. Das Mehrheitsvotum zum Ausbau interkultureller<br />

Weiterbildungen sollte mit Blick auf konkrete Bedarfe geprüft und umgesetzt<br />

werden.<br />

Die Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern zeigt, dass die Befunde zu den Fragen 4.1<br />

und 4.2 im Handlungsfeld „Kinder, Jugend und Familie“ den Durchschnittswerten ent-<br />

sprechen, dass sie im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“ positiv und in den Handlungs-<br />

feldern „Leben im Alter“ und „Zentrale Dienste und Verwaltung“ negativ davon abwei-<br />

chen. Bei Frage 4.3 entsprechen die Befunde in den meisten Handlungsfeldern den Durch-<br />

schnittswerten, positive Abweichungen bestehen im Handlungsfeld „Leben im Alter“, ne-<br />

gative im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“.<br />

Die Kreuzauswertung nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen zeigt bei<br />

4.1 keine signifikanten Abweichungen von den Durchschnittswerten. Bei den Fragen 4.2<br />

und 4.3 steigt sowohl die Nutzung vorhandener Angebote, wie das Votum zum Ausbau<br />

der interkulturellen Weiterbildungsangebote mit dem aktuellen Migrantenanteil der Ein-<br />

richtungsnutzer/innen.<br />

36


Frage 4.1: Möglichkeit der Mitarbeiter/innen der Einrichtung zur Teilnahme an interkulturellen<br />

Fort- und Weiterbildungen?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 139, Mittelwert 3.94, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 73% (!) der Befragten besteht die Möglichkeit der Mitarbeiter/innen<br />

interkulturelle Fort- und Weiterbildungen zu besuchen („trifft gut/ sehr gut zu“); nach<br />

Aussage von 15% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 7% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“, positive in den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“<br />

sowie „Gesundheit“, negative in den Handlungsfeldern „Leben im Alter“ sowie „Zentrale<br />

Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

37


Frage 4.2: Nutzung interkultureller Fort- und Weiterbildungen durch die Mitarbeiter/innen<br />

der Einrichtung?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 138, Mittelwert 2.87, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 1/3 der Befragten werden die Möglichkeiten interkultureller Fort- und<br />

Weiterbildungen von den Mitarbeiter/innen der Einrichtung gut bzw. sehr gut genutzt<br />

(„trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 28% trifft dies „einigermaßen“ sowie von<br />

36% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“, positive im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“, negative<br />

im Handlungsfeld „Gesundheit“, „Leben im Alter“ sowie „Zentrale Dienste und<br />

Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich als deutlicher Trend: Mit steigendem Migrantenanteil steigt auch<br />

die Nutzung interkultureller Fort- und Weiterbildungsangebote.<br />

38


Frage 4.3: Notwendigkeit zum Ausbau interkultureller Fort- und Weiterbildungsangebote?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 139, Mittelwert 3.30, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von 58% der Befragten ist ein Ausbau der interkulturellen Fort- und<br />

Weiterbildungsangebote notwendig („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 15% trifft<br />

dies „einigermaßen“ sowie von 20% „kaum oder nicht“ zu. Acht Prozent haben mit „weiß<br />

nicht“ geantwortet.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“, „Gesundheit“ sowie „Zentrale Dienste und<br />

Verwaltung“; positive gibt es im Handlungsfeld „Leben im Alter“, negative im Handlungsfeld<br />

„Arbeit und Soziales“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich als deutlicher Trend: Mit steigendem Migrantenanteil steigt auch<br />

die Einschätzung, dass die interkulturellen Fort- und Weiterbildungsangebote ausgebaut<br />

werden sollten.<br />

39


FRAGEBEREICH 5:<br />

INTERKULTURELLE VERNETZUNG UND KOOPERATION<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen 5.1 bis 5.4<br />

Erfragt wurde, ob bei Bedarf spezielle interkulturelle Kompetenzen anderer Dienste und<br />

Einrichtungen erschlossen und genutzt werden (5.1), ob ein Dolmetscherpool zur Verfü-<br />

gung steht (5.2), ob die vorhandenen Angebote der Migrationsfachdienste bekannt sind<br />

und genutzt werden (5.3) sowie, ob die Migrantenselbstorganisationen als Ressource er-<br />

kannt und genutzt werden (5.4)?<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

• Zu 5.1: Etwa die Hälfte der Einrichtungen erschließen und nutzen bei Bedarf die interkulturellen<br />

Kompetenzen anderer Einrichtungen („trifft gut/ sehr gut zu), bei knapp 1/5<br />

der Einrichtungen scheint dies nicht der Fall zu sein („trifft kaum oder nicht zu“).<br />

• Zu 5.2: Nach Aussage von 1/5 der Einrichtungen steht ihnen ein Dolmetscherpool zur<br />

Verfügung („trifft gut/ sehr gut zu“); für die Hälfte trifft dies „kaum oder nicht zu“.<br />

• Zu 5.3: Nach Aussage von 2/5 der Einrichtungen sind ihnen die Angebote der Migrationsfachdienste<br />

bekannt und werden von ihnen genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“); für<br />

3/10 trifft dies „kaum oder nicht zu“; 3/10 haben mit „trifft „einigermaßen“ oder „weiß<br />

nicht“ geantwortet.<br />

• Zu 5.4: Nach Aussage von weniger als 1/5 der Befragten sind ihnen Ressourcen der<br />

Migrantenselbstorganisationen bekannt und werden von ihnen genutzt („trifft gut/ sehr<br />

gut zu“); nach Aussage von 1/4 der Befragten trifft dies „einigermaßen“ sowie von fast<br />

der Hälfte (!) „kaum oder nicht“ zu.<br />

Die Kreuzauswertung nach Handlungsfeldern zeigen Durchschnittsbefunde im Handlungs-<br />

feld „Kinder, Jugend und Familie“, positive Abweichungen von den Durchschnittswerten<br />

v.a. im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“, negative v.a. in den Handlungsfeldern „Ge-<br />

sundheit“ und „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

Die Kreuzauswertung nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen zeigen kei-<br />

ne einheitlichen Trends der Übereinstimmung und Abweichung von den Durchschnitts-<br />

werten (Details s. Einzelfragen).<br />

40


Frage 5.1: Erschließung und Nutzung interkultureller Kompetenzen anderer Einrichtungen<br />

bei Bedarf?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 135, Mittelwert 3.55, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 59% der Befragten werden bei Bedarf die interkulturellen Kompetenzen<br />

anderer Einrichtungen erschlossen und genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage<br />

von 21% trifft dies „einigermaßen“ sowie von 18% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Leben im Alter“; positive gibt es im<br />

Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“, negative in den Handlungsfeldern „Gesundheit“<br />

sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

41


Frage 5.2: Verfügbarkeit eines Dolmetscherpools?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 136, Mittelwert 2.41, Median 2<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 1/4 der Befragten steht ihnen bei Bedarf ein Dolmetscherpool zur Verfügung<br />

(„trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 1/5 der Befragten trifft dies „einigermaßen“<br />

sowie von 50% (!) „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; positive gibt es in den Handlungsfeldern „Arbeit und<br />

Soziales“ sowie „Gesundheit“, negative in den Handlungsfeldern „Leben im Alter“<br />

sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

ist kein klarer Trend erkennbar: Keine signifikanten Abweichungen vom<br />

Durchschnitt zeigen sich bei den Einrichtungen mit 10- bis 30%-Migrantenanteil sowie<br />

mit 30- bis 60%-Migrantenanteil. Positive Abweichungen vom Durchschnitt zeigen<br />

sich bei einem Migrantenanteil von unter 10% und von über 60% der Einrichtungsnutzer/innen.<br />

42


Frage 5.3: Bekanntheit und Nutzung von Angeboten der Migrationsfachdienste?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 137, Mittelwert 3.04, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 2/5 der Befragten sind ihnen Angebote der Migrationsfachdienste (Jugendmigrationsdienst/<br />

Integrationsagenturen/ Flüchtlingsberatung) bekannt und werden<br />

von ihnen genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Aussage von 27% der Befragten trifft<br />

dies „einigermaßen“ sowie von 30% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Leben im Alter“; positive gibt es in den<br />

Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“ sowie „Gesundheit“, negative im Handlungsfeld<br />

„Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

43


Frage 5.4: Bekanntheit und Nutzung der Migrantenselbstorganisationen als Ressource?<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 137, Mittelwert 2.33, Median 2<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Aussage von 18% der Befragten sind ihnen Ressourcen der Migrantenselbstorganisationen<br />

bekannt und werden von ihnen genutzt („trifft gut/ sehr gut zu“);<br />

nach Aussage von 27% der Befragten trifft dies „einigermaßen“ sowie von 48% (!) „kaum<br />

oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; positive gibt es im Handlungsfeld „Leben im Alter“,<br />

negative in den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“, „Gesundheit“ sowie „Zentrale<br />

Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

ist kein klarer Trend erkennbar: Keine signifikanten Abweichungen vom<br />

Durchschnitt zeigen sich bei den Einrichtungen mit 10- bis 30%-Migrantenanteil und<br />

mit 30- bis 60%-Migrantenanteil. Positive Abweichungen vom Durchschnitt zeigen<br />

sich bei einem Migrantenanteil von unter 10%, negative bei einem von über 60%.<br />

44


FRAGEBEREICH 6:<br />

GESAMTBEWERTUNG UND ANREGUNGEN ZUR INTERKULTURELLEN<br />

ÖFFNUNG<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Fragen 6.1 und 6.2<br />

Im Rahmen der Gesamtbewertung wurden die Zustimmung bzw. Nicht-Zustimmung zu<br />

folgenden Aussagen erfragt:<br />

„Die interkulturelle Herausforderung der diakonischen Arbeit wurde erkannt. Im Rahmen<br />

der Umsetzung werden jetzt schon gute Ergebnisse erzielt“(6.1)?<br />

„Der weiter wachsende Anteil von Migranten/innen erfordert künftig verstärkte Anstren-<br />

gungen zur interkulturellen Öffnung der Diakonie“ (6.2)?<br />

Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden (ausführlich mit Grafiken s.u.):<br />

Zu 6.1: Mehr als 1/3 der Befragten hat die Einschätzung, dass interkulturelle Herausforderung<br />

in der diakonischen Arbeit angekommen ist und schon jetzt gute Ergebnisse erzielt<br />

wurden („trifft gut/ sehr gut zu“), knapp 1/5 ist nicht dieser Meinung („trifft kaum<br />

oder nicht zu“), nach Einschätzung von 2/5 trifft dies „einigermaßen zu“.<br />

Zu 6.2: Etwa 3/4 der Befragten sind der Auffassung, dass der weiter wachsende Migrantenanteil<br />

verstärkte Anstrengungen zur interkulturellen Öffnung der Diakonie erfordert;<br />

lediglich 6% sind nicht dieser Auffassung, knapp 1/5 ist unentschieden („trifft einigermaßen<br />

zu“ oder „weiß nicht“).<br />

Das eindeutige Mehrheitsvotum der Befragten signalisiert die Ermittlung, Konkretisierung<br />

und Umsetzung von Maßnahmen zur weiteren interkulturellen Öffnung der Diakonie.<br />

Die Kreuzauswertung nach dem Handlungsfeld der Befragten zeigen keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten in den Handlungsfeldern „Kinder, Jugend<br />

und Familie“, „Arbeit und Soziales“ sowie „Leben im Alter“, negative Abweichungen bei<br />

den Handlungsfeldern „Gesundheit“ sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

Die Kreuzauswertung nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen zeigen kei-<br />

ne signifikanten Abweichungen von den Durchschnittswerten bei der Frage 6.1. Bei der<br />

Frage 6.2 steigen die Zustimmungsquoten eindeutig mit dem aktuellen Migrantenanteil der<br />

Einrichtungsnutzer/innen (Details s. Einzelfragen).<br />

45


Frage 6.1: Die interkulturelle Herausforderung der diakonischen Arbeit wurde erkannt.<br />

Im Rahmen der Umsetzung werden jetzt schon gute Ergebnisse erzielt.<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 137, Mittelwert 3.01, Median 3<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von 36% der Befragten wurde die interkulturelle Herausforderung der<br />

diakonischen Arbeit erkannt und in der Umsetzung schon gute Ergebnisse erzielt („trifft<br />

gut/ sehr gut zu“); nach Einschätzung von 39% der Befragten trifft dies „einigermaßen“<br />

sowie von 18% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung im Handlungsfeld<br />

„Kinder, Jugend und Familie“; positive gibt es in den Handlungsfeldern „Arbeit und<br />

Soziales“ sowie „Leben im Alter“, negative in den Handlungsfeldern, „Gesundheit“<br />

sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen sich keine signifikanten Abweichungen vom Durchschnittswert der<br />

Grundauswertung.<br />

46


Frage 6.2: Der weiter wachsende Anteil von Migranten/innen erfordert künftig verstärkte<br />

Anstrengungen zur interkulturellen Öffnung der Diakonie.<br />

Auswertbar bzw. 100% n = 136, Mittelwert 3.78, Median 4<br />

Ergebnisse der Grundauswertung<br />

Nach Einschätzung von fast 3/4 der Befragten erfordert der weiter wachsende Migranten/innen-Anteil<br />

der Bevölkerung künftig verstärkte Anstrengungen zur interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie („trifft gut/ sehr gut zu“); nach Einschätzung von 18% der Befragten<br />

trifft dies „einigermaßen“ sowie von 6% „kaum oder nicht“ zu.<br />

Ergebnisse der Kreuzauswertungen (Abweichungen von Durchschnittswerten)<br />

• Handlungsfelder: Differenziert nach Arbeitsbereichen gibt es keine signifikanten<br />

Abweichungen von den Durchschnittswerten der Grundauswertung in den Handlungsfeldern<br />

„Kinder, Jugend und Familie“ sowie „Leben im Alter“; positive gibt es im<br />

Handlungsfeld „Gesundheit“, negative in den Handlungsfeldern „Arbeit und Soziales“<br />

sowie „Zentrale Dienste und Verwaltung“.<br />

• Migrantenanteil: Differenziert nach dem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigt sich als deutlicher Trend: Mit steigendem Migrantenanteil steigt auch<br />

die Einschätzung, dass verstärkte Anstrengungen der Diakonie zur interkulturellen<br />

Öffnung notwendig sind.<br />

47


3.3. Darstellung der Ergebnisse der offenen Fragen 6.3 und 6.4<br />

Im Rahmen der Befragung wurden abschließend zwei offene Fragen gestellt:<br />

Frage 6.3: Aktuelle und konkret geplante interkulturelle Projekte und Maßnahmen der<br />

Einrichtung?<br />

Frage 6.4: Anregungen für die künftige interkulturelle Arbeit der Diakonie Düsseldorf?<br />

Die Ergebnisse der offenen Fragen werden jeweils zunächst nach Handlungsfeldern und<br />

Häufigkeit der Nennungen sortiert zusammengefasst. Anschließend werden alle Antwor-<br />

ten zu beiden offenen Fragen ausführlich dokumentiert.<br />

Ergebnisse zur Frage 6.3: Interkulturelle Projekte und Maßnahmen<br />

Im Ergebnis der Beantwortung der Frage 6.3 haben 65 Einrichtungen insgesamt 150 aktu-<br />

elle und konkret geplante Projekte und Maßnahmen genannt. Das Spektrum der interkultu-<br />

rellen Projekte und Maßnahmen ist breit und differenziert. Es kann wie folgt zusammenge-<br />

fasst werden.<br />

Zusammenfassung<br />

HANDLUNGSFELD KINDER, JUGEND, FAMILIE (89 Projekte und Maßnahmen in 36<br />

Einrichtungen)<br />

• Interkulturelle Veranstaltungen, Feste, Ausstellungen und Seminare (19 Nennungen)<br />

• Sprachförderung, Sprachangebote, Einbindung von Dolmetscher/innen (13 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Fortbildung der Mitarbeiter/innen (13 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Kinder- und Schülerarbeit (12 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Elternarbeit und Elterncafes (11 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Beratung und –betreuung, interkulturelle Stadtteilarbeit (8 Nennungen)<br />

• Berücksichtigung religiöser Vorschriften, interreligiöse Themen und Begegnungen<br />

(7 Nennungen)<br />

• Sonstige interkulturelle Projekte und Maßnahmen (6 Nennungen)<br />

HANDLUNGSFELD ARBEIT UND SOZIALES (15 Projekte und Maßnahmen in 6 Einrichtungen)<br />

• Mehrsprachige Informationen, Beratungen (6 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Mitarbeiterfortbildung (3 Nennungen)<br />

• Interkulturelle und interreligiöse Themen und Begegnungen (3 Nennungen)<br />

• Sonstige interkulturelle Projekte und Maßnahmen (3 Nennungen)<br />

48


HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT<br />

• 3 Projekte und Maßnahmen in einer Einrichtung: Mitarbeiterfortbildung, Verankerung<br />

der interkulturellen Orientierung im Einrichtungskonzept und mehrsprachige Informationen<br />

HANDLUNGSFELD LEBEN IM ALTER (41 Projekte bzw. Maßnahmen in 19 Einrichtungen)<br />

• Interkulturelle Treffs, Beratung und Betreuung (13)<br />

• Nationalitätenspezifische Maßnahmen und Angebote (11)<br />

• Demenzberatung und Betreuung für Migranten/innen (8)<br />

• Sprachförderung, Sprachangebote (5)<br />

• Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung (4)<br />

HANDLUNGSFELD ZENTRALE DIENSTE UND VERWALTUNG<br />

• 2 Projekte bzw. Maßnahmen in 2 Einrichtungen: Förderung interkultureller Trainings<br />

und Websitehinweise für fremdsprachige Mitarbeiter/innen<br />

Dokumentation aller auswertbaren Antworten<br />

Insgesamt wurden von 65 Einrichtungen 150 Projekte bzw. Maßnahmen genannt.<br />

HANDLUNGSFELD KINDER, JUGEND, FAMILIE<br />

(89 Projekte und Maßnahmen in 36 Einrichtungen)<br />

Interkulturelle Veranstaltungen, Feste, Ausstellungen und Seminare (19)<br />

1. Informationen zu Herkunftsländern, internationales Kochen<br />

2. Ausstellung zum Thema "Vielfalt der Kulturen"<br />

3. Fest der Kulturen<br />

4. geplant: monatlicher Frühstückstreff für türkische Migranten/innen<br />

5. Thematisierung von Sprache, Kultur, Geschichte und Religion der Migranten/innen<br />

6. interkulturelle Feste<br />

7. Förderung interkultureller Kontakte<br />

8. interkulturelle Feste<br />

9. gemeinsame interkulturelle Feste<br />

10. interkultureller/ internationaler Kochkurs<br />

11. Förderung von Kontakten mit Migrantenfamilien<br />

12. interkulturelle Ausstellung mit Workshop<br />

13. Eltern-Kind-Aktiv-Tage, Initiative Nachbarinnen und Stadtteilfest mit interkultureller<br />

Orientierung<br />

14. Thementag "Interkulturelle Begegnung" mit Ehrenamtlichen<br />

15. interkulturelle Veranstaltungen (Kochen, Landeskunde,...)<br />

16. interkulturelle und interreligiöse Workshops für Bürger/innen<br />

17. interkulturelle Familienbildung<br />

18. interkultureller Basar, Begegnungstisch<br />

19. interkulturelle Feste<br />

49


Sprachförderung, Sprachangebote, Einbindung von Dolmetscher/innen (13)<br />

20. Vorlesen in fremden Sprachen<br />

21. Einbindung von Kultur- und Sprachmittlern<br />

22. Sprachförderung für Kinder<br />

23. Erzählen in verschiedenen Sprachen<br />

24. Eltern-Kind-Sprachkurs<br />

25. Projekt "Erzählen in vielen Sprachen ... " mit Ehrenamtlichen Migranten/innen<br />

26. Projekt "Lesen in vielen Sprachen" von Eltern<br />

27. stetiger Ausbau Dolmetscherpool<br />

28. Projekt mit Ehrenamtlichen "Erzählen in vielen Sprachen"<br />

29. Sprachkurse<br />

30. Vorlesen in fremden Sprachen<br />

31. „Rucksackprojekt" in Kooperation mit RAA<br />

32. Projekt "Griffbereit" mit RAA<br />

Interkulturelle Fortbildung der Mitarbeiter/innen (13)<br />

33. interkulturelle Fortbildung für alle Mitarbeiter/innen<br />

34. spezielle Fortbildungen von Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund<br />

35. Fortbildung des gesamten Teams zum Thema "Interkulturelle Kompetenz"<br />

36. (interkulturelle) Supervision<br />

37. interkulturelle Fortbildungen einzelner Mitarbeiter/innen und des Teams<br />

38. Teamfortbildung Interkulturelle Kompetenz<br />

39. interkulturelle Mitarbeiterfortbildungen<br />

40. Thematisierung von interreligiösen Fragestellungen<br />

41. Rücksichtnahme auf religiöse Vorschriften<br />

42. interkulturelle Sensibilisierung bei der Arbeit mit Migrantenfamilien<br />

43. Mitarbeiterqualifizierung zum Thema Diversity<br />

44. Entwicklung und Erprobung von Bausteinen für das soziale Lernen in der Schule<br />

unter besonderer Berücksichtigung von interkultureller Kompetenz und Antirassismus<br />

45. Seminare und Diskurse zu Interkulturalität und Diversity<br />

Interkulturelle Kinder- und Schülerarbeit (12)<br />

46. aktuelles Jahresprojekt für künftige Schulkinder "Woher kommst Du?" (Elternmitarbeit)<br />

47. Ferienprogramme zum Thema "Internationale Schule"<br />

48. Vorlesepaten<br />

49. Eltern berichten über ihre Herkunft<br />

50. interkulturelle Projekte mit Kindern (Religionen, Landeskunde,...)<br />

51. Umsetzung des Projekts "Chancen der Vielfalt nutzen lernen" in Kooperation mit<br />

RAA und FH Düsseldorf an einer Hauptschule<br />

52. Projekt "Bildung trifft Erziehung"<br />

53. Projekt "Chancen der Vielfalt nutzen" in Kooperation mit RAA und FH Düsseldorf<br />

54. Interkulturelle Schülerzeitung<br />

55. Förderunterricht für Migrantenkinder<br />

56. Spiele- und Bücherausleihe aus anderen Ländern<br />

57. Lesen in verschiedenen Sprachen von Migranteneltern<br />

50


Interkulturelle Elternarbeit und Elterncafes (11)<br />

58. mehrsprachige thematische Elternabende<br />

59. regelmäßiges Elterncafe<br />

60. spezielle Elternangebote<br />

61. Elterncafes in verschiedenen Sprachen<br />

62. Elterncafe und interkulturelle Angebote für Eltern<br />

63. interkulturelle Elternarbeit-Elterncafe<br />

64. Elterncafe<br />

65. interkulturelles Elterncafe<br />

66. Elterncafe<br />

67. interkulturelle Elternarbeit<br />

68. Interkulturelles Elterncafe, Kochkurs, Spieletreff-Eltern-Kinder<br />

Interkulturelle Beratung und –betreuung, interkulturelle Stadtteilarbeit (8)<br />

69. geplant: Überlegungen zur interkulturellen Öffnung spezieller Bereiche in der stationären<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

70. Flüchtlingsberatung<br />

71. Hilfestellung für Migranten/innen bei Amtsangelegenheiten<br />

72. Beratungsangebote für Familien mit Migrationshintergrund<br />

73. Projekt "Stadtteilmütter"<br />

74. Aufbau eines betreuten Wohnens für Flüchtlinge und Jugendliche mit besonderem<br />

Betreuungsbedarf<br />

75. Stadtteilprojekt mit ehrenamtlichen Migranten/innen<br />

76. Vermittlung von Migrantenkindern U3 in Kindertagespflege<br />

Berücksichtigung religiöser Vorschriften, interreligiöse Themen und Begegnungen<br />

(7)<br />

77. geplant: interreligiöse Angebote/ Feste<br />

78. Berücksichtigung religiöser Vorschriften (Essen)<br />

79. Berücksichtigung religiöser Vorschriften (Essen)<br />

80. Erstellung interreligiöser Kalender<br />

81. Fortbildung zu interreligiösen Themen<br />

82. Abraham-Haus: interreligiöse Angebote<br />

83. interreligiöse Angebote und Begegnungsfeste<br />

Sonstige interkulturelle Projekte und Maßnahmen (6)<br />

84. Austausch mit anderen Institutionen zu interkulturellen Themen<br />

85. Bildung Arbeitsgruppe Integration<br />

86. bei Neueinstellungen sind interkulturelle Kompetenz und Migrationshintergrund Kriterien<br />

87. im Regelangebot: Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Herkunft<br />

88. Anwerbung von Kindertagespflegepersonen mit Migrationshintergrund (Sprache)<br />

89. kulturspezifische Anforderungen und Herausforderungen werden bei Bedarf thematisiert<br />

51


HANDLUNGSFELD ARBEIT UND SOZIALES<br />

(15 Projekte und Maßnahmen in 6 Einrichtungen)<br />

Mehrsprachige Informationen, Beratungen (6)<br />

90. mehrsprachiges Infomaterial (Flyer, Infotafeln, Migrationshandbuch)<br />

91. bei Bedarf polnische Sprechstunde<br />

92. mehrsprachige Informationsangebote (Flyer)<br />

93. mehrsprachiges Informationsmaterial (Flyer)<br />

94. Kooperation mit mehrsprachigen Sozialarbeiter/innen<br />

95. soziale Beratung für Menschen mit Migrationshintergrund<br />

Interkulturelle Mitarbeiterfortbildung (3)<br />

96. Weiterführung Fortbildung zur interkulturellen Kompetenz<br />

97. interkulturelle Fortbildungen, u.a. Aktualisierung ausländerrechtlicher Kenntnisse<br />

98. Workshop zu interkultureller Öffnung<br />

Interkulturelle und interreligiöse Themen und Begegnungen (3)<br />

99. interreligiöse Gespräche<br />

100. interreligiöse Aktivitäten<br />

101. Speiseangebot unter Berücksichtigung kultureller/ religiöser Besonderheiten<br />

Sonstige interkulturelle Projekte und Maßnahmen (3)<br />

102. interkultureller Kochkurs<br />

103. Partizipation an interkulturellen Projekten<br />

104. interkulturelles Fest<br />

HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT<br />

(3 Projekte und Maßnahmen in 1 Einrichtung)<br />

105. interkulturelle Teamfortbildung<br />

106. Verankerung interkultureller Orientierung im Einrichtungskonzept<br />

107. mehrsprachige Informationen<br />

HANDLUNGSFELD LEBEN IM ALTER<br />

(41 Projekte bzw. Maßnahmen in 19 Einrichtungen)<br />

Interkulturelle Treffs, Beratung und Betreuung (13)<br />

108. internationale regelmäßige Gruppenangebote (Gespräche, Frauen, Musik)<br />

109. interkulturelle Treffs<br />

110. fallspezifische interkulturelle Arbeit<br />

111. Beratungsangebot für Migranten/innen<br />

112. interkulturelle Kontakt- und Beratungsangebote<br />

113. Projekt "Im Süden zu Hause"<br />

114. interkulturelles Begegnungsangebot<br />

115. interkulturelle Veranstaltung<br />

116. Angebote zur interkulturellen Begegnung<br />

117. Angebote zu Integration und Partizipation<br />

118. Angebote zur interkulturellen Begegnung (Sprache)<br />

52


119. interkulturelles/ internationales Begegnungsangebot (Gesprächskreis, Kulturveranstaltungen)<br />

120. Integrationslotsen im Stadtteil<br />

Nationalitätenspezifische Maßnahmen und Angebote (11)<br />

121. Betreuungscafe für russische Migranten/innen<br />

122. Kooperation mit einem japanischen Hilfsnetzwerk<br />

123. nationalitätenspezifisches Beratungs- und Informationsangebot<br />

124. Beratungsangebote für Menschen aus GUS-Staaten<br />

125. geplant: russisch-deutsches Sprachcafe, generationsübergreifender Kochkurs mit<br />

Türken/innen<br />

126. Zusammenarbeit mit russischen Ehrenamtlichen<br />

127. Kontakt mit einer russischen Schule<br />

128. Kontaktaufnahme mit italienischen Vereinsvertretern<br />

129. Informations- und Beratungsangebote für italienische Migranten/innen in Kooperation<br />

mit Migrationsdienst der Caritas und ehrenamtlichen Migranten/innen<br />

130. Kooperationsprojekt zwischen Diakonie und japanischem Verein "TAKE" e.V. zum<br />

Leben im Alter<br />

131. Begegnungs- und Beratungsangebote für russisch-sprachige Migranten/innen<br />

Demenzberatung und Betreuung für Migranten/innen (8)<br />

132. Projekt "Demenz und Migration" und Aufbau einer Betreuungsgruppe<br />

133. Projekt "Migration und Demenz"<br />

134. BEAte Projekt (Demenzbetreuung pflegender Angehöriger)<br />

135. Demenzberatung (für russisch-sprachige) Spätaussiedler/innen unter Einbindung von<br />

russisch-sprachigen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

136. Demenzbetreuung für russische, griechische und italienische Migranten/innen<br />

137. interkulturelle Arbeit in den "Zentren plus" in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf<br />

138. interkulturelle Angebote "BEAte Projekt" (Demenzbetreuung pflegender Angehöriger)<br />

139. Demenzbetreuung für (russische) Migranten/innen<br />

Sprachförderung, Sprachangebote (5)<br />

140. Sprachpatenschaften und Analphabetisierungsangebot<br />

141. Sprachkurse als Fortbildung<br />

142. Sprachkurse für Pflegekräfte<br />

143. sprachliche Fortbildung für Pflegekräfte mit Migrationshintergrund<br />

144. Sprachangebote<br />

Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung (4)<br />

145. interkulturelle Personalführung als Leitungsaufgabe<br />

146. Praktikumsplätze für Schüler/innen mit Migrationshintergrund<br />

147. prozesshafte Interkulturelle Öffnung der Einrichtung<br />

148. interkulturelle Öffnung der Sozialberatung<br />

53


HANDLUNGSFELD ZENTRALE DIENSTE UND VERWALTUNG<br />

(2 Projekte bzw. Maßnahmen in 2 Einrichtungen)<br />

149. Förderung von interkulturellen Projekten und Trainings durch den Vorstand<br />

150. Websitehinweise auf fremdsprachige Mitarbeiter/innen<br />

54


Ergebnisse zur Frage 6.4: Anregungen für die künftige interkulturelle Arbeit der<br />

Diakonie Düsseldorf<br />

Im Ergebnis der Beantwortung der Frage 6.4 haben 54 Einrichtungen insgesamt 101 An-<br />

regungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit der Diakonie Düsseldorf<br />

gegeben. Das Spektrum der Anregungen ist breit und differenziert. Es kann wie folgt zu-<br />

sammengefasst werden.<br />

Zusammenfassung<br />

HANDLUNGSFELD KINDER, JUGEND, FAMILIE (49 Anregungen von 26 Einrichtungen)<br />

• Mehrsprachige Informationsmaterialien, Sprachförderung, Dolmetscherpool (12 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (11 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (10 Nennungen)<br />

• Kooperation und Vernetzung (6 Nennungen)<br />

• Interkultureller und interreligiöser Dialog (5 Nennungen)<br />

• Sonstige Anregungen (5 Nennungen)<br />

HANDLUNGSFELD ARBEIT UND SOZIALES (13 Anregungen von 6 Einrichtungen)<br />

• Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (7 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (4 Nennungen)<br />

• Sonstige Anregungen (2 Nennungen)<br />

HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT<br />

• 3 Anregungen von 2 Einrichtungen: Ausbau Sprachförderangebote; mehrsprachiges<br />

Informationsmaterial; Öffnung der Personalpolitik gegenüber Angehörigen anderer Religionen<br />

HANDLUNGSFELD LEBEN IM ALTER (32 Anregungen von 17 Einrichtungen)<br />

• Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (13 Nennungen)<br />

• Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (11 Nennungen)<br />

• Mehrsprachige Informationsmaterialien, Sprachförderung, Dolmetscherpool (7 Nennungen)<br />

HANDLUNGSFELD ZENTRALE DIENSTE UND VERWALTUNG<br />

• 5 Anregungen von 3 Einrichtungen: interkulturelle Sensibilisierung v.a. in den Bereichen<br />

Kindertagesstätten und Pflege; Förderung interkultureller Fortbildung durch Leitungen;<br />

Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund und interkulturelle Projekte fördern;<br />

Website/ Medienpflege mit mehrsprachigen Hinweisen; mehrsprachige Beschilderung<br />

der Diakonie.<br />

55


Dokumentation aller auswertbaren Antworten<br />

Insgesamt wurden von 54 Einrichtungen 101 Anregungen gegeben.<br />

HANDLUNGSFELD KINDER, JUGEND, FAMILIE<br />

(49 Anregungen von 26 Einrichtungen)<br />

Mehrsprachige Informationsmaterialien, Sprachförderung, Dolmetscherpool (12)<br />

Dolmetscherliste/-pool<br />

Dolmetscher für Elternversammlungen<br />

Sprachkurse für Eltern in der Kita<br />

leichter Zugriff auf Dolmetscherpool<br />

mehrsprachige Informationsmaterialien<br />

Dolmetscherpool<br />

fremdsprachige Honorarkräfte<br />

Ausbau interkultureller Informationen und Fortbildungen<br />

mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit/ Informationsmaterial<br />

Dolmetscherpool<br />

Informationsmaterial für migrantenspezifische Angebote<br />

professionelle Dolmetscher bei Problemfällen der Erziehungs- und Familienberatung<br />

Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (11)<br />

Einrichtung eines internen Forums um Angebote bedarfsgerecht weiterzuentwickeln<br />

Erhöhung des Migrantenanteils in den eigenen Kindertagesstätten zur Entlastung benachbarter<br />

Kindertagesstätten<br />

Interkulturalität bei Hilfen zur Erziehung entwickeln<br />

Beratungen mit Sprach- und Kulturvermittlern durchführen<br />

Möglichkeit zur interkulturellen Fallsupervision schaffen<br />

Themenangebote "Älterwerden von Migranten/innen"<br />

Ausbau der interkulturellen Orientierung im Leitbild, Strategien und praktische Arbeit<br />

Ausbau und finanzielle Vergütung von Ehrenamtlichen mit Migrationshintergrund<br />

Ausbau der Bildungsangebote für Migranten/innen<br />

Intensivierung der bestehenden interkulturellen Stadtteilarbeit (durch Sachmittel und Einstellung<br />

neuer Mitarbeiter/innen)<br />

gezielte interkulturelle Öffentlichkeitsarbeit und vermehrte interkulturelle Kommunikation<br />

in den Einrichtungen<br />

Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (10)<br />

mehr Mitarbeiterfortbildung zum Thema "Was bedeutet interkulturelle Öffnung in der Diakonie"<br />

Gewinnung von mehr Ehrenamtlichen mit Zuwanderungsgeschichte<br />

muslimische Fachkräfte im offenen Ganztag<br />

Einstellung von Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund, auch muslimischen Glaubens<br />

Ausbau interkultureller Teamschulung<br />

kulturspezifische Fortbildungen zu Familienstrukturen, Erziehungszielen- und stilen<br />

verstärkte Einstellung von Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund<br />

Ausbau interkultureller Fortbildungen<br />

56


Fortbildungen durch Fachkräfte mit interkultureller Kompetenz<br />

mehr Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund einstellen<br />

Kooperation und Vernetzung (6)<br />

Einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung<br />

Vernetzungsangebote öffentlicher machen<br />

Transparenz und Erweiterung der bestehenden (interkulturellen) Angebote<br />

verstärkte Zusammenarbeit mit MSO<br />

Einbindung des Migrationsdienstes in die tägliche Arbeit<br />

Ausbau der Vernetzung mit anderen Institutionen<br />

Interkultureller und interreligiöser Dialog (5)<br />

interkulturelle Offenheit bei Wahrung der evangelischen Identität<br />

interkulturelle Offenheit bei Wahrung der evangelischen Identität<br />

Ausbau des interreligiösen Dialogs<br />

Ausbau religionspädagogischer Angebote im Abraham-Haus<br />

Ausbau der Angebote für interkulturelles Kennenlernen<br />

Sonstige Anregungen (5)<br />

Zusammenarbeit mit Vertretern der Botschaften<br />

Skepsis gegen Überbetonung von Interkulturalität<br />

Migrationsarbeit bedarf einer angemessenen Finanzierung<br />

Berücksichtigung des Zeit- und Arbeitsaufwandes von Kooperation und Vernetzung<br />

sprachliche Alternativen zu Begriffen wie Migrationshintergrund<br />

HANDLUNGSFELD ARBEIT UND SOZIALES<br />

(13 Anregungen von 6 Einrichtungen)<br />

Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (7)<br />

Auseinandersetzung mit der Frage "Vereinbarkeit von Stärkung des evangelischen Profils<br />

und Diversity-Management?"<br />

stärkere Positionierung der Diakonie zum Thema Interkulturalität<br />

Sensibilisierung für älter werdende Migranten/innen und Ausbau der Angebote<br />

Verstärkte Aufmerksamkeit für interkulturelle Stadtteilarbeit<br />

Verstärkung interkultureller Öffentlichkeitsarbeit<br />

Anwerbung von Ehrenamtlichen als "Integrationslotsen"<br />

Ausbau Sprachkurse<br />

Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (4)<br />

mehr Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund einstellen<br />

Nutzung der Sprachressourcen von Mitarbeiter/innen der Diakonie<br />

Öffnung der Personalpolitik gegenüber Angehörigen anderer Religionen<br />

Öffnung der Personalpolitik gegenüber Angehörigen anderer Religionen<br />

Sonstige Anregungen (2)<br />

Ausbau der interkulturellen Kompetenz von Migranten/innen<br />

Interkulturalität als Prozess auf Gegenseitigkeit<br />

57


HANDLUNGSFELD GESUNDHEIT<br />

(3 Anregungen von 2 Einrichtungen)<br />

Ausbau Sprachförderangebote<br />

mehrsprachiges Informationsmaterial<br />

Öffnung der Personalpolitik gegenüber Angehörigen anderer Religionen<br />

HANDLUNGSFELD LEBEN IM ALTER<br />

(32 Anregungen von 17 Einrichtungen)<br />

Interkulturelle Konzept- und Angebotsentwicklung (13)<br />

Ausbau der Angebote zum Thema "Migration und Demenz"<br />

Ausbau der interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit (Diakonie als allgemeiner Ansprechpartner<br />

für Migranten/innen)<br />

Ausbau der interkulturellen Öffnung im Bereich Pflege (Sprachmittler, Mitarbeiter/innen<br />

mit Migrationshintergrund, Kundenorientierung)<br />

Unterstützung bei der Erschließung der Zielgruppe ältere Migranten/innen<br />

mehr Information zur interkulturellen Öffnung und bessere Vernetzung<br />

Ausbau der Angebote für demente Migranten/innen<br />

interkulturelle Kulturarbeit<br />

interkulturelle Orientierung im Einrichtungskonzept<br />

abteilungsübergreifende Förderung und Vernetzung interkultureller Maßnahmen<br />

interkulturelle Öffnung ausbauen und Ressourcen zur Verfügung stellen: Personal, Finanzen,<br />

Räume, Fortbildungen)<br />

Ausbau der Ressourcen für die interkulturelle Arbeit im Quartier<br />

interkulturelle Feste<br />

Änderung der Förderrichtlinien zur besseren Betreuung von Flüchtlingen<br />

Interkulturelle Fortbildung und Personalpolitik (11)<br />

Öffnung der Personalpolitik gegenüber Angehörigen anderer Religionen<br />

Personalausbau der "Integrationsagentur" zur Beratung und Unterstützung der Regeldienste<br />

beim Aufbau interkultureller Angebote<br />

stärkere Nutzung der Kompetenzen von Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund<br />

Schüler/innen (Praktikanten/innen) mit Migrationshintergrund als "Türöffner" für Familien<br />

und Gemeinschaften erkennen<br />

mehr Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund einstellen<br />

Stärkung der evangelischen Identität der Mitarbeiter/innen der Diakonie<br />

interkulturelle Fortbildungen<br />

Öffnung der Personalpolitik gegenüber Mitarbeiter/innen anderer Religionen (Altenhilfe)<br />

interkulturelle Schulungen für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />

Weiterentwicklung interkulturelle Kompetenz über Fortbildung<br />

Stärkung der evangelischen Identität der Mitarbeiter/innen der Diakonie<br />

Mehrsprachige Informationsmaterialien, Sprachförderung, Dolmetscherpool (7)<br />

mehrsprachiges Informationsmaterial<br />

Dolmetscherpool<br />

Ausbau von Sprachangeboten<br />

mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit<br />

Förderung Mehrsprachigkeit der Mitarbeiter/innen<br />

58


Aufbau eines abteilungsübergreifenden Dolmetscherpools<br />

Dolmetscherservice<br />

HANDLUNGSFELD ZENTRALE DIENSTE UND VERWALTUNG<br />

(5 Anregungen von 3 Einrichtungen)<br />

interkulturelle Sensibilisierung v.a. in den Bereichen Kindertagesstätten und Pflege<br />

Förderung interkultureller Fortbildung durch Leitungen<br />

Mitarbeiter mit Migrationshintergrund und interkulturelle Projekte fördern<br />

Website/ Medienpflege mit mehrsprachigen Hinweisen<br />

mehrsprachige Beschilderung der Diakonie<br />

59


3.4 Zusammenfassende Thesen zu den Ergebnissen der schriftlichen Befragung<br />

Im Rahmen des Projekts „Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“ wurde im März/April 2011 eine anonymisierte, schriftliche Befragung al-<br />

ler 226 Dienste und Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf durchgeführt (Fragebogen<br />

s. Anhang). Ihre Zielsetzung war es, den Stand der interkulturellen Öffnung aus der<br />

Sicht der Einrichtungen zu ermitteln, die interkulturellen Aktivitäten zu erfassen sowie<br />

Anregungen für die künftige interkulturelle Arbeit in der Diakonie Düsseldorf zu erhal-<br />

ten. 140 von 226 Einrichtungen haben an der Befragung teilgenommen; aufgrund die-<br />

ser hohen Rücklaufquote von 62% sind die Ergebnisse der Grundauswertung nach wis-<br />

senschaftlichen Standards als repräsentativ für die Diakonie Düsseldorf zu bewerten.<br />

Die Ergebnisse der ergänzenden Kreuzauswertungen nach Handlungsfeldern der Ein-<br />

richtungen sowie nach dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen z.T. zwar signifikante Unterschiede auf; aufgrund von zu geringen Fallzahlen<br />

sind diese Ergebnisse aber nicht repräsentativ und müssen vorsichtig interpretiert wer-<br />

den.<br />

Die Ergebnisse der Grund- und Kreuzauswertungen zu den standardisierten Fragen zeigen<br />

handlungsfeldübergreifend eine sehr hohe Akzeptanz der interkulturellen Arbeit der<br />

Diakonie Düsseldorf, des Weiteren relativ weit entwickelte Standards der interkulturel-<br />

len Orientierung und Sensibilisierung der Einrichtungen und ihrer Mitarbeiter/innen<br />

und deuten auf ein breites Spektrum interkultureller Aktivitäten hin, das sich bei der<br />

Auswertung der offenen Fragen eindrucksvoll bestätigt.<br />

(Selbst-)Zufriedenheit mit der bisherigen Entwicklung der interkulturellen Arbeit wäre<br />

trotz These 2 nicht gerechtfertigt: Abgesehen von oft hohen Anteilen der Antworten<br />

„trifft einigermaßen zu“, sollten die teilweise hohen Anteile der Antworten „trifft kaum<br />

oder trifft nicht zu“ bei wichtigen standardisierten Fragen zu denken geben und signa-<br />

lisieren Handlungsbedarf.<br />

60


Die Kreuzauswertungen nach Handlungsfeldern bzw. Arbeitsbereichen der Befragten zei-<br />

gen zwar einige signifikante Unterschiede in der Bewertung; dramatisch sind diese Ak-<br />

tivitäts- und Einschätzungsunterschiede bei den meisten Fragen jedoch nicht. Unter<br />

dem Vorbehalt teilweise geringer Fallzahlen zeigen die Kreuzauswertungen nach<br />

Handlungsfeldern v.a. folgende Trends:<br />

Im Handlungsfeld „Kinder, Jugend und Familie“ entsprechen die Befunde überwiegend<br />

den Durchschnittswerten der Grundauswertung. Generell sind die interkulturellen<br />

Aktivitäten in diesem Handlungsfeld besonders zahlreich.<br />

Im Handlungsfeld „Arbeit und Soziales“ gibt es zum Teil sowohl signifikant ‚positive’<br />

wie ‚negative’ Abweichungen von den Durchschnittswerten. 2 Eine schlüssige Erklärung<br />

dafür gibt es nicht.<br />

Im Handlungsfeld „Gesundheit“ fallen die oftmals ‚negativen’ Abweichungen von den<br />

Durchschnittswerten auf und deuten unter Umständen auf Handlungsbedarf hin. Allerdings<br />

sind die Ergebnisse aufgrund sehr geringer Fallzahlen in diesem Bereich<br />

nur mit großer Vorsicht zu interpretieren.<br />

Im Handlungsfeld „Leben im Alter“ entsprechen die Ergebnisse häufig den Durchschnittswerten,<br />

oder sie weichen von diesen signifikant ‚positiv’ ab. Dies überrascht<br />

zunächst, erklärt sich aber bei der offenen Frage zu den interkulturellen Projekten/<br />

Maßnahmen mit den zahlreichen interkulturellen Aktivitäten.<br />

Im Handlungsfeld „Zentrale Dienste und Verwaltung“ weichen die Ergebnisse häufig<br />

signifikant ‚negativ’ von den Durchschnittswerten ab. Eine wesentliche Erklärung<br />

dafür dürfte sein, dass die entsprechenden Arbeitsbereiche v.a. mit den Mitarbeitern/innen,<br />

dagegen wenig mit den Zielgruppen bzw. Adressaten der diakonischen<br />

Arbeit zu tun haben. Allerdings signalisieren die Anregungen im Rahmen der offenen<br />

Frage 6.4, dass es auch in diesem Handlungsfeld wichtige Bedarfe zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung gibt (z.B. ‚Kundenorientierung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Erschließung neuer Adressatengruppen, Personalpolitik, Fortbildungen<br />

…), zumal sich zahlreiche Maßnahmen zur Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf nur über ihre Stabsabteilungen und zentralen<br />

Dienste sinnvoll erschließen lassen.<br />

Die Kreuzauswertungen nach dem aktuellen Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

zeigen (erwartungsgemäß) überwiegend einen weitgehend eindeutigen Trend: Je höher<br />

der aktuelle Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen ist, desto ausgeprägter ist<br />

die interkulturelle Orientierung und Sensibilisierung und desto zahlreicher sind die in-<br />

terkulturellen Aktivitäten der jeweiligen Einrichtungen im Handlungsfeld.<br />

2 Signifikant ‚positive’ Abweichungen vom Durchschnittswert meint Zustimmungsquoten zu den<br />

Vorgaben „trifft gut/ sehr gut zu“ von mehr als 10%. Signifikant ‚negative’ Abweichungen vom<br />

Durchschnittswert meint überdurchschnittliche Antwortanteile zu den Vorgaben „trifft kaum oder<br />

nicht zu“ von mehr als 10%.<br />

61


Die Ergebnisse der offenen Frage 6.3 zu den aktuellen und konkret geplanten interkultu-<br />

rellen Projekten und Maßnahmen belegen ein vielfältiges und breites Spektrum, das<br />

(erwartungsgemäß) nach Handlungsfeldern differenziert. Ohne Anspruch auf Vollstän-<br />

digkeit werden nach der Häufigkeit der Nennungen folgende interkulturelle Aktivitäten<br />

besonders oft genannt (ausführlich siehe entsprechenden Abschnitt):<br />

Sprachförderung, mehrsprachige Informationen, Dolmetscherdienste;<br />

handlungsfeld- und zielgruppenbezogene Beratungen und Betreuungen für Migranten/innen;<br />

interkulturelle Veranstaltungen, Feste, Themen- und Gruppenangebote …;<br />

interkulturelle Fortbildungen für Mitarbeiter/innen;<br />

Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs;<br />

Aktivitäten zur interkulturellen Öffnung der Einrichtungen.<br />

Die Ergebnisse zur offenen Frage 6.4 zu den Anregungen zur Weiterentwicklung der in-<br />

terkulturellen Arbeit in der Diakonie Düsseldorf belegen ein vielfältiges und breites<br />

Spektrum, das ebenfalls (erwartungsgemäß) nach Handlungsfeldern differenziert. Ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit werden nach der Häufigkeit der Nennungen folgende<br />

Anregungen zur Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit besonders oft genannt<br />

(ausführlich siehe entsprechenden Abschnitt):<br />

• handlungsfeld- und zielgruppenbezogener Ausbau der interkulturellen Konzept-<br />

und Angebotsentwicklung;<br />

• Bereitstellung mehrsprachiger Informationen, Sprachförderung und Dolmetscherdienste;<br />

• Ausbau der interkulturellen Mitarbeiterfortbildung und interkulturelle Personalpolitik<br />

(unter Einschluss der Einstellung von Mitarbeiter/innen mit nicht-christlicher<br />

Religionszugehörigkeit);<br />

• Ausbau der Kooperation und Vernetzung mit anderen Einrichtungen zur interkulturellen<br />

Arbeit und Öffnung (diakonie-intern, -extern sowie mit Migrantenselbstorganisationen);<br />

• Ausbau des interkulturellen und interreligiösen Dialogs;<br />

• Ausbau der interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie.<br />

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der schriftlichen Befragung, dass die Einrichtungen der<br />

Diakonie Düsseldorf mit einigen Unterschieden nach Handlungsfeldern schon jetzt<br />

ziemlich gut aufgestellt sind, dass es aber auch wichtige Handlungsbedarfe zur künfti-<br />

gen Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit gibt. Die zahlreichen Vorschläge<br />

und Anregungen der befragten Einrichtungen liefern zentrale Anhaltspunkte dafür und<br />

sollten im Hinblick auf ihre Konkretisierung und die Möglichkeit zur Umsetzung kon-<br />

kret überprüft werden.<br />

62


4. Teilbericht: Schlüsselpersoneninterviews<br />

4.1 Zielsetzung der Interviews, Methodik und Aufbereitung der Ergebnisse<br />

4.2 Auswertung der Interviews in Stichworten<br />

Antworten zu Frage 1: Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf?<br />

Antworten zu Frage 2: Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf?<br />

Antworten zu Frage 3: Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf<br />

zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung?<br />

Antworten zu Frage 4: Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

Antworten zu Frage 5: Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in<br />

Ihrem Verantwortungsbereich?<br />

Antworten zu Frage 6: Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die<br />

interkulturelle Öffnung?<br />

Antworten zu Frage 5: Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

4.3 Dokumentation der Interviewprotokolle<br />

Interview mit Herrn Christian Arnold (Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Soziales)<br />

Interview mit Frau Daniela Bröhl (Sachgebietsleiterin Integration, Migration und Flucht)<br />

Interview mit Herrn Karl-Heinz Broich (Abteilungsleiter Suchtkrankenhilfe und<br />

Betreuungen)<br />

Interview mit Herrn Rudolf Brune (Abteilungsleiter Kinder, Jugend und Familie)<br />

Interview mit Herrn Adolf-Leopold Krebs (Vorstand)<br />

Interview mit Herrn Detlef Lange (Geschäftsbereichsleiter kaufmännischer Bereich)<br />

Interview mit Frau Beate Linz (Geschäftsbereichsleiterin Leben im Alter)<br />

Interview mit Herrn Gunther Rhenelt (Abteilungsleiter Kinder, Jugend und Familie)<br />

Interview mit Frau Stefanie Walther (Abteilungsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder)<br />

Interview mit Frau Barbara Weber (Abteilungsleiterin Leben im Alter)<br />

Interview mit Frau Margit Weber (Integrationsagentur)<br />

Interview mit Herrn Peter Wienß (Abteilungsleiter Leben im Alter)<br />

64


4.1 Zielsetzung der Interviews, Methodik und Aufbereitung der Ergebnisse<br />

Im Rahmen des Projekts „Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“ wurden im Juli/August 2011 zwölf etwa 1-stündige Leitfadeninterviews mit<br />

Schlüsselpersonen der Diakonie Düsseldorf durchgeführt. Ergänzend zur Dokumentenanalyse<br />

und der schriftlichen Befragung bildeten die Schlüsselpersoneninterviews den 3. Projektbaustein<br />

des Evaluationskonzeptes (siehe Projektskizze und Leitfragen im Anhang).<br />

Die spezielle Zielsetzung der Interviews war es, die Untersuchungsbefunde der vorgängigen<br />

Projektbausteine aus der Sicht der ausgewählten Schlüsselpersonen zu vertiefen und<br />

zu ergänzen sowie zusätzliche Anregungen für die künftige interkulturelle Arbeit in der<br />

Diakonie Düsseldorf zu erhalten.<br />

Die Leitfragen und die 12 Interviewpartner/innen wurden in Absprache mit dem Auftrag-<br />

geber und im Einvernehmen mit den Befragten aus den zentralen Geschäftsbereichen der<br />

Diakonie Düsseldorf ausgewählt. Interviewpartner/innen waren:<br />

Der Fachvorstand der Diakonie Düsseldorf (1 Interview);<br />

der Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Soziales sowie der Abteilungsleiter Suchtkrankenhilfe<br />

und Betreuungen (2 Interviews);<br />

die Sachgebietsleiterin Integration, Migration und Flucht sowie die Leiterin der Integrationsagentur<br />

(2 Interviews);<br />

drei Abteilungsleiter/innen aus dem Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie<br />

(3 Interviews);<br />

die Geschäftsbereichsleiterin sowie zwei Abteilungsleiter/innen des Geschäftsbereich Leben<br />

im Alter (3 Interviews);<br />

sowie der Geschäftsbereichsleiter Kaufmännischer Geschäftsbereich (1 Interview).<br />

Die sieben Leitfragen lauteten:<br />

Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und ihre Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung der<br />

Diakonie Düsseldorf?<br />

Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem Verantwortungsbereich?<br />

Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle Öffnung?<br />

Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

Im Folgenden werden zunächst die Auswertungsergebnisse der Interviews zu den einzel-<br />

nen Fragen zusammenfassend in Stichworten vorgestellt.<br />

Anschließend werden die von den Interviewpartnern/innen genehmigten zusammenfas-<br />

senden Interviewprotokolle dokumentiert.<br />

65


Im Rahmen der Zusammenfassung der Auswertungsergebnisse wurden sinngemäß gleiche<br />

Aussagen der Interviewpartner/innen als Mehrfachnennungen (MN) gekennzeichnet. So-<br />

weit keine Kennzeichnung als Mehrfachnennungen (MN) erfolgt, handelt es sich um Ein-<br />

zel-Aussagen.<br />

4.2 Auswertung der Interviews in Stichworten<br />

Antworten zu Frage 1: Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und ihre Verbindung<br />

zur interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf?<br />

Alle 12 Interviewten sind Mitarbeiter/innen der Diakonie Düsseldorf mit Leitungsauf-<br />

gaben. Mit Blick auf ihre Aufgabenbereiche wurden folgende Interviews durchge-<br />

führt:<br />

ein Interview mit dem Fachvorstand der Diakonie Düsseldorf: Herrn Krebs;<br />

drei Interviews mit den Geschäftsbereichsleiter/innen der Bereiche „Gesundheit<br />

und Soziales“, „Leben im Alter“ sowie „kaufmännischer Geschäftsbereich“:<br />

Herrn Arnold, Frau Linz und Herrn Lange;<br />

drei Interviews mit Abteilungsleiter/innen aus dem Geschäftsbereich „Kinder,<br />

Jugend und Familie“: Herrn Brune, Herrn Rhenelt und Frau Walther;<br />

zwei Interviews mit Abteilungsleitern/innen aus dem Geschäftsbereich „Leben<br />

im Alter“: Frau Weber und Herrn Wienß;<br />

ein Interview mit dem Abteilungsleiter „Suchtkrankenhilfe und Betreuungen“:<br />

Herrn Broich<br />

zwei Interviews mit Leiterinnen aus dem Sachgebiet „Migration und Flucht“:<br />

Frau Bröhl und Frau Weber.<br />

Alle Interviewten sind in ihrer Arbeit auf die eine oder anderer Art und Weise mit dem<br />

Thema ‚Diversity und Interkulturelle Öffnung’ befasst und sehen die Notwendig-<br />

keit zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf.<br />

Die konkreten Themenbezüge und Begründungen der Interviewten variieren zwar;<br />

sie können aber wie folgt zusammen gefasst werden (Details s. Dokumentation der<br />

Interviews):<br />

Zahlreiche Mitarbeiter/innen der Diakonie Düsseldorf haben einen eigenen<br />

Migrationshintergrund (selbst Zugewanderte oder Kinder von Zugewanderten);<br />

dies muss bei der Mitarbeiterführung und –betreuung berücksichtigt<br />

werden. (MN)<br />

In zahlreichen Arbeitsfeldern der Diakonie Düsseldorf haben schon jetzt erhebliche<br />

Anteile der Klienten/innen bzw. Einrichtungsnutzer/innen einen<br />

Migrationshintergrund; daraus folgen z.T. kultur- und herkunftsspezifische<br />

Bedürfnisse und Anforderungen an die Angebote der Diakonie. (MN)<br />

66


Mit Blick auf den demografischen und sozialen Wandel der Stadtgesellschaft ist<br />

mit weiter steigenden Migrantenanteilen zu rechnen. Die Diakonie muss<br />

dies bei der Entwicklung ihrer Angebote berücksichtigen und sich weiter interkulturell<br />

öffnen. (MN)<br />

Das Thema ‚Diversity’ und Interkulturelle Öffnung’ wird vom Vorstand seit<br />

langem ernst genommen und die weitere interkulturelle Öffnung in den Arbeitsfeldern<br />

gefördert. (MN)<br />

Nach Arbeitsfeldern differenziert, zeigen die Interviews, dass:<br />

die Fachdienste im Handlungsfeld ‚Integration, Migration und Flucht’ natürlich<br />

besonders mit dem Thema befasst sind und als Experten/innen auch andere<br />

Sachgebiete beraten;<br />

dass im Arbeitsbereich ‚Kinder, Jugend und Familie’ schon jetzt hohe Anteile<br />

der Einrichtungsnutzer/innen einen Migrationshintergrund haben und dies<br />

bei den Angeboten berücksichtigt wird;<br />

dass im Arbeitsbereich ‚Leben im Alter’ zwar noch wenige Einrichtungsnutzer/innen<br />

migrantischer Herkunft sind, dass aber auch die interkulturelle<br />

Öffnung begonnen hat und perspektivisch als wichtig eingeschätzt wird;<br />

dass die sozialraumorientierte (Stadtteil-)Arbeit und die Suchthilfe der Diakonie<br />

bewusst auch Migranten/innen als Zielgruppen anspricht;<br />

dass es mehrere konkrete Maßnahmen und Projekte gibt, die Migranten/innen<br />

als vorrangige Zielgruppen haben.<br />

Antworten zu Frage 2: Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der<br />

interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

Nach der Häufigkeit der Mehrfachnennungen (MN) werden als wichtigste Stärken der<br />

interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf angesehen:<br />

• Der Vorstand und die Geschäftsbereichsleitungen betrachten das Thema Diversity<br />

und die Interkulturelle Öffnung als ‚Stabsaufgabe’ und unterstützen entsprechende<br />

Bemühungen in den Arbeitsfeldern. (MN)<br />

• In der Diakonie Düsseldorf gibt es viele Bemühungen, sich zu den Themen Diver-<br />

sity und interkulturelle Öffnung zu positionieren (Leitbild, Leitziele, Teilkonzepte,<br />

Qualitätssicherung …). (MN)<br />

• Das Diversity-Training für Führungskräfte und die interkulturellen Schulungen in<br />

mehreren Arbeitsfeldern belegen den hohen Stellenwert des Themas. (MN)<br />

• Aufgrund der Angebotsvielfalt und Vielfalt der Fachkräfte gibt es zu allen Fragen<br />

von Diversity und Interkulturalität kompetente Ansprechpartner/innen in der Dia-<br />

konie Düsseldorf. (MN)<br />

67


• Viele Mitarbeitende der Diakonie haben einen eigenen Migrationshintergrund und<br />

verfügen z.T. über ausgeprägte interkulturelle Kompetenzen. (MN)<br />

Schwächen<br />

Nach der Häufigkeit der Mehrfachnennungen (MN) werden als wichtigste Schwächen<br />

bzw. als Grenzen der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf angesehen:<br />

• Die evangelische Identität der Diakonie begrenzt die Möglichkeiten der interkultu-<br />

rellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf, sie verbietet eine ‚zu offensive’ Vorge-<br />

hensweise beim Thema Interkulturelle Öffnung in Bezug auf die Personalpolitik<br />

(„ACK-Klausel“) und sie begrenzt z.T. die Erreichbarkeit von Klientengruppen<br />

z.B. mit nicht-christlicher oder ohne Religionszugehörigkeit. (MN)<br />

• Mit Bezug auf die Beschlüsse und die Umsetzung der „ACK-Klausel“ in der Dia-<br />

konie Düsseldorf sind jeweils drei Interviewte der Auffassung, dass die praktische<br />

Umsetzung durch den Vorstand genügend Spielraum für Ausnahmeregelungen bie-<br />

te und drei Interviewte der Auffassung, dass eine weitere Öffnung sinnvoll sei.<br />

(MN)<br />

• Mit Bezug auf die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter/innen betonen mehre-<br />

re Interviewte, dass die Zahl der Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund noch<br />

zu gering ist und/ oder, dass die Fortbildungen zur Vermittlung von Diversity- bzw.<br />

interkultureller Kompetenzen weiter ausgebaut werden sollten. (MN)<br />

• Mehrere Interviewte betonen, dass es noch nicht in allen Arbeitsfeldern und Diens-<br />

ten der Diakonie gelungen sei, genügend Offenheit für Diversity und Interkulturel-<br />

le Öffnung zu verankern (MN),<br />

o weil die Belastungen des Arbeitsalltags und der (noch) geringe Anteil der<br />

Klienten/innen mit Migrationshintergrund in einigen Arbeitsfeldern noch<br />

keine systematische interkulturelle Öffnung erlaubt, und/ oder,<br />

o weil die Umsetzung grundlegender Veränderungen in einer so großen Organisation<br />

wie der Diakonie Düsseldorf ‚Zeit und Geduld’ braucht und nur<br />

langfristig organisiert werden kann.<br />

• Weitere Einzelnennungen beziehen sich auf folgende Aspekte:<br />

o Bislang fehlt eine systematisch-strukturelle Verankerung der interkulturellen<br />

Öffnung als Querschnittsaufgabe in allen Arbeitsfeldern;<br />

o es gibt noch keine systematische Erfassung der interkulturellen Kompetenzen<br />

der Mitarbeiter/innen;<br />

o das Bewusstsein für internationale und interkulturelle Entwicklungen und<br />

Herausforderungen ist in der Diakonie noch nicht genügend ausgeprägt;<br />

68


o die Wichtigkeit des Themas als Zukunftsaufgabe wird z.T. noch unterschätzt<br />

und/oder beschränkt sich z.T. auf gemeinsames Kochen und ‚Feste feiern’;<br />

das sei aber zu wenig.<br />

Antworten zu Frage 3: Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie<br />

Düsseldorf zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung?<br />

Nach der Häufigkeit der Mehrfachnennungen (MN) werden die bisherigen Bemühun-<br />

gen der Diakonie Düsseldorf zur Interkulturellen Öffnung wie folgt bewertet:<br />

• Alle Interviewten bewerten die bisherigen Bemühungen zur interkulturellen Öff-<br />

nung überwiegend positiv und begründen dies mit Beispielen, die zum Teil schon<br />

im Rahmen von Frage 2 zum Aspekt ‚Stärken’ genannt wurden:<br />

o Große Themenbedeutung von Seiten des Vorstands sowie erfolgreiche<br />

Durchführung von Diversity-Fortbildungen (MN);<br />

o ausgeprägte interkulturelle Offenheit und zahlreiche konkrete Aktivitäten<br />

zur interkulturellen Öffnung in mehreren Arbeitsfeldern der Diakonie Düsseldorf<br />

(MN);<br />

o fruchtbare themenbezogene Zusammenarbeit mit der Evangelischen Fachhochschule<br />

RWL-Bochum in der Weiterbildung und im Rahmen des aktuellen<br />

Projekts „Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf“ (MN);<br />

o gute Erreichung von russischsprachigen Migranten/innen;<br />

o spezielle erfolgreiche Einzelmaßnahmen und Projekte zur interkulturellen<br />

Öffnung.<br />

• Ergänzend zu dieser positiven Bewertung der bisherigen Entwicklung werden mit<br />

Blick auf die Weiterentwicklung auch kritischen Aspekte genannt:<br />

o Die bisherigen Bemühungen zu ‚Diversity und interkulturelle Öffnung’ waren<br />

vor allem von ‚oben nach unten’ über Beschlüsse, Leitsätze, Fortbildungen<br />

ausgerichtet; künftig kommt es v.a. darauf an, dies professionell, alltags- und<br />

praxistauglich umzusetzen, dies sei bislang noch nicht erreicht (MN);<br />

o Die bisherigen Vorstandsbeschlüsse zu ‚Diversity’ und ‚Interkulturelle Öffnung’<br />

werden bisher nur von Teilen der Mitarbeitenden wahr genommen; bei<br />

der Umsetzung gibt es noch Nachholbedarf; in einem mehrjährigen Prozess<br />

muss dies in Veranstaltungen, Diskussionen, Fortbildungen … immer wieder<br />

kommuniziert und konkret umgesetzt werden (MN);<br />

o trotz positiver Entwicklung in den letzten Jahren gibt es noch keine systematisch-strukturelle<br />

Verankerung der interkulturellen Öffnung als Querschnittsaufgabe<br />

in allen Arbeitsfeldern der Diakonie Düsseldorf. Dies muss<br />

weiter entwickelt werden.<br />

69


Antworten zu Frage 4: Einschätzung des Standes der „Interkulturellen Öff-<br />

nung“?<br />

Generell wird der Stand der „Interkulturellen Öffnung“ in der Diakonie Düsseldorf als<br />

relativ hoch eingeschätzt; z.T. wird im eigenen Verantwortungsbereich differenziert.<br />

Besonderer Wert wird auf Schulungen gelegt. Bei einer angemessenen Auslegung der<br />

„ACK–Klausel“ bestehen bereits jetzt keine wesentlichen Hindernisse, mehr Men-<br />

schen ohne christliche bzw. mit anderer Konfession einzustellen.<br />

Positiv<br />

Die im Jahr 2008 vom Vorstand beschlossenen Leitziele werden überwiegend als<br />

„sehr gut“ bzw. „gut“ oder mindestens als „ausreichend“ bezeichnet. (MN)<br />

Bei der Personalentwicklung wird der Faktor „Interkulturalität“ sehr beachtet, wobei<br />

der Gesichtspunkt bei Neueinstellungen besonders zum Tragen kommen kann<br />

(namentlich, wenn man die Personen bereits aus Honorartätigkeiten kennt). (MN)<br />

Es besteht ein engagiertes Ringen um die „richtige“ Lösung für die „ACK – Klausel“.<br />

Diese darf die Öffnungen gemäß gesellschaftlicher Entwicklungen nicht behindern,<br />

gleichzeitig ist es wichtig, dass es in der Diakonie Düsseldorf eine gemeinsame<br />

Wertebasis für alle Beschäftigten gibt. Leitungskräfte müssen evangelisch sein<br />

bzw. ab einer bestimmten Ebene einer christlichen Kirche angehören. (MN)<br />

Positiv werden die Fortbildungen im Bereich ‚Diversity’ hervorgehoben. (MN)<br />

In einigen Bereichen sind wir ausgesprochen weit in der interkulturellen Öffnung; z.T.<br />

basiert dies auf einem interkulturellen Team, z.T. arbeiten hoch motivierte deut-<br />

sche Kollegen/innen mit Sprach- und Kulturmittlern zusammen.<br />

Negativ<br />

Die Leitziele des Vorstands zu ‚Diversity’ und zur interkulturellen Öffnung müssen<br />

zum Teil noch verdeutlicht und weiterentwickelt werden. (MN)<br />

In einigen Bereichen besteht Nachholbedarf. Dies gilt insbesondere für Stellen, die<br />

vorwiegend mit deutschen Klienten/innen zusammen arbeiten. (MN)<br />

Trotz der Stärken der interkulturellen Orientierung gibt es bislang noch keine systema-<br />

tische Personalentwicklung. (MN)<br />

Es fehlt noch eine systematische strukturelle Umsetzung bzw. Verankerung der inter-<br />

kulturellen Öffnung als Querschnittsaufgabe. (MN)<br />

Es müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um spezielle Migranten-<br />

70


gruppen zu erreichen. (MN)<br />

Ergänzend werden weitere Einzel-Einschätzungen genannt, die künftig beachtet wer-<br />

den sollten:<br />

o Durchführung von Diversity–Trainings im Team;<br />

o Berücksichtigung interkultureller Kompetenzen bei der Einstellung;<br />

o Das Thema interkulturelle Öffnung reicht auch in andere Schwerpunkte hinein,<br />

wie Inklusion und Qualitätsmanagement.<br />

Vorschläge<br />

• Interkulturelle Öffnung wird in dem am 1. August 2011 gegründeten internen Fort-<br />

bildungsinstitut sicherlich eine große Rolle spielen.<br />

Antworten zu Frage 5: Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Ein-<br />

richtungen?<br />

Die Einschätzung der interkulturellen Kompetenz schwankt zwischen hoch bis verbes-<br />

serungswürdig je nach Bereich und Ebene. Ihre Bedeutung wird von der Geschäftslei-<br />

tung und den Abteilungsleitungen anerkannt und muss auf andere Ebenen übertragen<br />

werden.<br />

Positiv<br />

• In einigen Bereichen ist die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter/innen sehr<br />

hoch. (MN)<br />

• Die Aus- und Fortbildungen zum Thema haben sehr geholfen. (MN)<br />

• Die Umorganisation der hauseigenen Fortbildung wird das Thema noch unterstüt-<br />

zen.<br />

Negativ<br />

• Es besteht weiter Handlungsbedarf. Die Kompetenzen sind sicherlich unterschied-<br />

lich zu bewerten. (MN)<br />

• Ziel muss es sein, die interkulturelle Kompetenz insgesamt zu heben. (MN)<br />

• Konkret wird darauf hingewiesen, dass einige Bereiche auf einer Skala von 1 bis<br />

10 sicherlich zwischen 8 und 10 anzusiedeln sind; andere Bereiche, die mit dem<br />

Thema weniger zu tun haben, sind nicht so hoch einzuschätzen. Die zentralen<br />

Fachdienste bewegen sich danach nur zwischen 3 und 5.<br />

71


Antworten zu Frage 6: Herausforderungen für die Diakonie Düsseldorf im Hin-<br />

blick auf die Interkulturelle Öffnung?<br />

Besonders wichtig wäre die Entwicklung einer konkreten Strategie mit verbindlichen<br />

Leitzielen für die Implementierung von Nachhaltigkeit auf diesem Gebiet. Die struktu-<br />

relle Implementierung des Themas Interkulturelle Öffnung/ Diversity könnte entweder<br />

durch die Anbindung an den Vorstand erfolgen (Stabsstelle) oder im Rahmen von<br />

Matrixfunktionen als Stellenanteil von Leitungskräften für einen Geschäftsbereich.<br />

Zur besseren Implementierung müsste ggf. eine Stabsstelle eingerichtet werden, die<br />

leitenden Mitarbeiter/innen müssten im Sinne einer Matrix Zeitanteile für die Ar-<br />

beit eingeräumt bekommen. (MN)<br />

Die Diakonie muss sich grundsätzlich entscheiden, ob sie sich den Herausforderungen<br />

der Einwanderungsgesellschaft stellen will. Insbesondere in den refinanzierten Be-<br />

reichen wird dies eine unerlässliche Zukunftsentscheidung. (MN)<br />

Die Wichtigkeit des Themas variiert; im Kinder- und Jugendbereich gibt es ggf.<br />

mehr Notwendigkeiten der Berücksichtigung als im Altenhilfebereich.<br />

Im Bereich der Personalpolitik müsste die „ACK-Klausel“ überdacht werden; es ist<br />

jedoch nicht einfach geeignete Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund zu fin-<br />

den.<br />

Der Bedarf älterer Migranten/innen nach sozialen Dienstleistungen wird deutlich zu-<br />

nehmen; es wird eine zentrale Herausforderung der Zukunft sein, diesen zu berück-<br />

sichtigen.<br />

Es wird weiterhin vermutet, dass besonders im Kita–Bereich Migranten/innen bewusst<br />

evangelische Einrichtungen wählen, weil sie viele Werte, die dort vermittelt wer-<br />

den, teilen.<br />

Antworten zu Frage 7: Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturel-<br />

len Öffnung der Diakonie Düsseldorf?<br />

Insgesamt wird hier in zusammengefasster Form wiederholt, was bereits in anderen<br />

Fragen Erwähnung fand, insbesondere die Entwicklung einer Strategie, die Wichtig-<br />

keit ihrer Umsetzung in Organisationsstrukturen, der Einsatz von Fortbildung und die<br />

Offenheit für zukünftige Entwicklungen. Außerdem wird vorgeschlagen:<br />

72


Neugierde auf (kulturelle) Vielfalt (MN);<br />

Motivationssteigerung durch Würdigung von absolvierten Fortbildungen, die gezielt<br />

angeboten werden müssten;<br />

Einstellung einer/s Diversity–Beauftragten;<br />

Ausbau erfahrungsgestützter Strategien;<br />

Systematischer, partizipativer Prozess mit den Bausteinen zu Leitzielen, Personalent-<br />

wicklung, strukturelle interkulturelle Öffnung und konkrete Umsetzung;<br />

Einbeziehung interkultureller Öffnung in das Qualitätsmanagement der Diakonie Düs-<br />

seldorf;<br />

Systematischeres Herangehen mit einem längerfristigen Fahrplan unter Verwendung<br />

von niedrigschwelligen Kennzahlen/-ziffern.<br />

73


4.3 Dokumentation der Interviewprotokolle<br />

Die Zusammenfassung aller nachfolgend dokumentierten Interviewprotokolle wurde von<br />

den jeweiligen Interviewpartnern/innen genehmigt.<br />

Interview mit Herrn Christian Arnold (Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Soziales)<br />

Interview mit Frau Daniela Bröhl (Sachgebietsleiterin Integration, Migration und Flucht)<br />

Interview mit Herrn Karl-Heinz Broich (Abteilungsleiter Suchtkrankenhilfe und Betreu-<br />

ungen)<br />

Interview mit Herrn Rudolf Brune (Abteilungsleiter Kinder, Jugend und Familie)<br />

Interview mit Herrn Adolf-Leopold Krebs (Vorstand)<br />

Interview mit Herrn Detlef Lange (Geschäftsbereichsleiter kaufmännischer Bereich)<br />

Interview mit Frau Beate Linz (Geschäftsbereichsleiterin Leben im Alter)<br />

Interview mit Herrn Gunther Rhenelt (Abteilungsleiter Kinder, Jugend und Familie)<br />

Interview mit Frau Stefanie Walther (Abteilungsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder)<br />

Interview mit Frau Barbara Weber (Abteilungsleiterin Leben im Alter)<br />

Interview mit Frau Margit Weber (Integrationsagentur)<br />

Interview mit Herrn Peter Wienß (Abteilungsleiter Leben im Alter)<br />

74


01<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 22.07. 2011, 09:15 – 10:30 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Herr Arnold (Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und<br />

Soziales)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich führe den Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales. Es ist mit ca. 200 Mitarbeitern/innen<br />

der kleinste Geschäftsbereich, aber er hat eine große Themenvielfalt<br />

von suchtkranken Menschen über wohnungslose Menschen bis hin zu Flüchtlingen;<br />

von der Klientel her vermutlich der schwierigste). Außerdem gibt es in einigen<br />

Bereichen keine oder kaum eine Regelfinanzierung.<br />

• In der Diakonie Düsseldorf bin ich schon seit vielen Jahren. Nach einer kaufmännischen<br />

Lehre habe ich in der 1968iger Bewegung Sozialarbeit studiert und bin dann<br />

auf vielen Feldern in der Diakonie Düsseldorf tätig gewesen, hauptsächlich in der<br />

Suchtkrankenhilfe und der Wohnungslosenhilfe.<br />

• Ein Markenzeichen der Diakonie Düsseldorf ist die Förderung von Fort- und Weiterbildungen<br />

(Teilnahme an Fortbildungen); bei mir selbst waren das solche in Sozialtherapie<br />

und Sozialmanagement.<br />

• Interkulturelle Öffnung im weitesten Sinne ist für mich die Integration von Menschen<br />

am Rande der Gesellschaft. Dies war immer mein Arbeitsgebiet. Im engeren<br />

Sinne auf Menschen mit Migrationshintergrund bezogen trifft dies heute bei mir<br />

besonders zu, weil der Arbeitsbereich in meinem Geschäftsbereich angesiedelt ist.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• In der Diakonie Düsseldorf gibt es viele Bemühungen, sich auf dem Feld der interkulturellen<br />

Öffnung zu positionieren. Dies wird in auch in meinem Geschäftsbereich<br />

in verschiedensten Papieren deutlich, z.B. bei der Zielformulierung zur Diversität,<br />

zu Konzeptionen und zu Qualitätsleitsätzen.<br />

• Darüber hinaus sind die ‚Diversity-Trainings’ für Führungskräfte zu nennen, die<br />

sich in meinem Bereich auf alle Teams erstrecken.<br />

Schwächen<br />

• Bei einer so großen Organisation wie der Diakonie Düsseldorf ist bei Veränderungen<br />

Geduld nötig. Darüber hinaus schränkt unser evangelisches Korsett auch eine<br />

zu offensive Vorgehensweise auf dem Gebiet der interkulturellen Öffnung ein.<br />

Zwar sind wir weiter als andere Träger, aber es bedarf stets kontinuierlicher weiterer<br />

Anstrengungen. Was gegenwärtig noch in einzelnen unserer Arbeitsfelder als<br />

Ausnahme gesehen wird, ist vielleicht in naher Zukunft die Regel.<br />

75


3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Die bisherigen Bemühungen zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf können kurz zusammengefasst als ‚von oben nach unten’<br />

gestützte Bemühungen bezeichnet werden.<br />

• Als Beispiel kann die ‚Diversity-Fortbildung’ genannt werden. Sie hat gezeigt, was<br />

mir schon in meiner therapeutischen Ausbildung begegnet ist: Die entsprechende<br />

(Grund-)Haltung ist bei vielen Kollegen/innen schon da, sie muss dann aber auch<br />

in den Alltag transportiert werden.<br />

• Bei der Sprachproblematik bemerkt man z.B. viel Problembewusstsein, indem man<br />

die Klienten über Broschüren usw. erreichen will. Dies reicht vielfach nicht aus, so<br />

dass wir in einzelnen Feldern ‚Sprach- und Kulturmittler’ einsetzen.<br />

• Natürlich gibt es auch immer wieder Niederlagen. Da Randgruppen immer für negative<br />

Entwicklungen in der Gesellschaft verantwortlich gemacht werden, werfen<br />

uns bestimmte Ereignisse, wie z.B. die (aktuelle) Griechenland–(Finanz)Krise zurück.<br />

Dagegen muss man ankämpfen. Die größte Gefahr ist, dass die ‚Verbindung<br />

der Schwachen in unserer Gesellschaft zum Normalbereich’ verloren geht. Solche<br />

Trends können wir nicht umwenden, aber wir müssen trotzdem dagegen ankämpfen.<br />

• Man kann sich vielfach nicht vorstellen, wie belastend die Arbeiten in vielen Bereichen<br />

ist, z.B. die Arbeit mit Flüchtlingen. Es ist sehr anstrengend für die Kollegen/innen<br />

zu arbeiten. Sie müssen gestützt werden.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Bei uns haben alle Arbeitsbereiche einen hohen Anteil von Migranten/innen und es<br />

wird in Schulungen im Bereich der interkulturellen Öffnung der Teams ein hoher<br />

Stellenwert eingeräumt.<br />

• In der Personalentwicklung gibt es wenig Rotation, daher kommt das Thema bei<br />

Neueinstellungen zur Sprache.<br />

• Unsere Konzepte werden regelmäßig überarbeitet, sie sind hoch einzuschätzen,<br />

womit ich noch nicht sagen will, dass die interkulturelle Öffnung bereits in allen<br />

Konzepten angemessen gewürdigt wird.<br />

• Viele Kollegen/innen sind, wie gesagt ‚fortgebildet’ und sehen die Menschen „mit<br />

den Augen des anderen“, wobei die Grundlage nicht immer eine interkulturelle<br />

Fortbildung ist.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Hier genügt ein Wort: hoch.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Ein Weiterdenken ist u.a. bei der ‚ACK-Klausel’ erforderlich. Muslimische Bewerber/innen<br />

sind ggf. wertgebundener als „Normalbewerber“.<br />

• Die heutige Sozialarbeit ist in Gefahr, Hilfskraft im Getto zu sein. Erforderlich ist<br />

die Integration von Randgruppen nicht die Beschäftigung mit ihnen. Hier muss Di-<br />

76


akonie Unterstützung anbieten, sie muss dazu weniger Teil des Systems sein als<br />

vielmehr das mutige Bekenntnis zur Veränderung. Wir müssen also zu 100 Prozent<br />

bei den 3 Prozent sein, die zu uns kommen.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Es besteht eine gute Basis für die Interkulturelle Öffnung der Diakonie Düsseldorf.<br />

Aufgabe der Zukunft wird die konkrete Umsetzung in der Praxis sein. Allerdings<br />

darf dabei nicht vergessen werden, dass für eine angemessene Migrationsarbeit<br />

auch mehr Finanzspielraum notwendig ist.<br />

77


02<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 13.07. 2011, 09:00 – 10:30 Uhr<br />

Interviewpartnerin: Frau Daniela Bröhl (Sachgebietsleiterin Migration und Flucht)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich leite das Sachgebiet Integration, Migration, Flucht mit den Aufgaben Flüchtlingsberatung,<br />

Rückkehrberatung, Integrationsagentur, Migrationsberatung, Jugendmigrationsdienst.<br />

• Daneben betreue ich drei Projekte, davon zwei EU–Projekte. Eins wird gefördert<br />

aus dem Europäischen Integrationsfond mit zwei Mitarbeiterinnen zum Thema Gesundheit<br />

und Migrantinnen. Ein weiteres erhält Mittel aus dem Europäischen<br />

Flüchtlingsfond (Projekt für besonders Schutzbedürftige). Ferner untersteht mir das<br />

BAMF Projekt „Kinder in Vielfalt“, das die Stärkung der Erziehungsfähigkeit von<br />

Eltern zum Ziel hat (besonders solchen aus West – Afrika).<br />

• Insgesamt sind hier ca. 20 Hauptamtliche und ca. 20 Honorarkräfte und Ehrenamtliche<br />

mit Aufwandsentschädigung tätig.<br />

• Mein Bezug zur interkulturellen Öffnung ergibt sich aus meinem Arbeitsgebiet. Ich<br />

bin seit 2008 bei der Diakonie Düsseldorf tätig und leitete vorher die Flüchtlingsberatung<br />

im Kirchenkreis Düsseldorf, die seinerzeit von der Diakonie Düsseldorf<br />

übernommen wurde. Außerdem bin ich seit 1984 im Verband binationaler Familien<br />

und Partnerschaften, iaf e.V. (früher IAF) ehrenamtlich engagiert.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Als Stärken sehe ich an: Der Vorstand steht hinter der interkulturellen Öffnung; die<br />

lange zähe Vorbereitungsarbeit verschiedener Kolleginnen wie Frau Weber und<br />

Frau Annoussi; das wachsende Interesse an der Basis verbunden mit der Einsicht,<br />

dass der Hintergrund der Klienten/innen sich verändert; sicher spielt auch ein gewisser<br />

Druck eine Rolle (keine Vermittlung ohne interkulturelle Kenntnisse),<br />

schließlich wachsendes Interesse durch Schulungen.<br />

Schwächen<br />

• Die Wichtigkeit der interkulturellen Öffnung wird von manchem auf der mittleren<br />

Ebene unterschätzt. Dies betrifft sowohl die Haltung (christliches und humanistisches<br />

Weltbild) als auch die Notwendigkeit des professionellen Handelns. Schließlich<br />

ist die interkulturelle Öffnung mittelfristig im eigenen wirtschaftlichen Sinne,<br />

weil sie den Fortbestand sichert. Einige Dienste haben diesen Paradigmenwechsel<br />

noch nicht richtig erkannt, vielleicht weil sie in ihrer Komm – Struktur noch genügend<br />

Klienten haben (z.B. Ehe- und Familienberatung). Auch gibt es nicht selten<br />

78


ein unzureichendes Verständnis von interkultureller Öffnung, wenn sich diese z.B.<br />

in Kindertagesstätten auf gemeinsames Kochen oder Feste reduziert. Vielleicht gibt<br />

es da und dort auch rassistische Vorurteile, die die Beschäftigung mit dieser Aufgabe<br />

erschweren.<br />

• Im eigenen Fachdienst sollten noch mehr Schulungen wahrgenommen werden.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Positiv dürften folgende Sachverhalte Erwähnung finden: Es gab einen riesigen<br />

Schub durch die Migrationskonferenz von 2008. Auch das Positionspapier hat uns<br />

vorangebracht. Ferner haben interkulturelle Themen in verschiedene Publikationen<br />

Eingang gefunden (z.B. die Hefte zur ‚Armutsbekämpfung’). Daneben ist die Projektgruppe<br />

zur ‚Diversity–Entwicklung’ zu nennen. Zum ersten Mal haben sich<br />

Vorstand und Abteilungsleitungen beim Diversity–Thema so lange schulen lassen<br />

(von einer sehr ausgewiesenen Fachfrau vom psychosozialen Zentrum Düsseldorf).<br />

• Ein weiterer positiver Trend ist die wachsende Bereitschaft, sich zu diesem Thema<br />

schulen zu lassen. Hier erhält insbesondere Frau Weber viel Lob. Zu nennen ist<br />

auch die Teilnahme an Schulungen der Diakonie-Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

(DW-RWL) und der Ev. Fachhochschule-RWL-Bochum. Zu nennen ist ferner die<br />

Schulung mit der Fortbildungsabteilung der Sozialpädagogischen Familienhilfe<br />

(SPFH), die auch eine gelungene Abschlussveranstaltung hatte. Das Fortbildungsinstitut<br />

der Jugendhilfe der Diakonie Düsseldorf wird auf die gesamte Diakonie<br />

Düsseldorf ausgeweitet, wobei interkulturelle Themen aufgrund einer Bedarfsabfrage<br />

ein höheres Gewicht erhalten sollen (z.B. migrationssensibler Kinderschutz;<br />

interkulturelle Öffnung).<br />

• Schließlich wird die Untersuchung der Ev. Fachhochschule-RWL-Bochum zu diesem<br />

Thema selbst den positiven Trend unterstützen. Auch die Veranstaltung der<br />

Diakonie-Rheinland-Westfalen-Lippe (DW-RWL) vom Juni 2011 in Hagen zum<br />

Thema ‚Interkulturelle Öffnung der Diakonie-RWL’ wird weitere Impulse setzen,<br />

nicht zuletzt, weil Herr Arnold (Geschäftsbereichsleiter der Diakonie Düsseldorf)<br />

in das weitere Geschehen eingebunden wurde.<br />

• Einige Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund und mit muslimischer Religionszugehörigkeit<br />

konnten in Arbeitsfeldern, in denen sie nicht ersetzbar sind, eingestellt<br />

werden.<br />

• Zu den Verbesserungstrends zählt die Tatsache, dass in einigen Arbeitsbereichen,<br />

in denen es durchaus Positives gibt, noch viel getan werden könnte (z.B. Kindertagestätten<br />

oder auch im Altenhilfebereich). In einigen Bereichen herrscht bisweilen<br />

auch die Meinung vor, man selbst brauche sich dem Thema nicht zu widmen, weil<br />

es Kollegen/innen mit Migrationshintergrund gibt.<br />

• Man muss auch den Faktor Zeit bedenken. Die Diakonie Düsseldorf ist ein „großer<br />

Tanker“; Veränderungen brauchen Zeit. Allerdings belebt Konkurrenz auch das<br />

Geschäft, der „Caritas-Verband“ ist diesbezüglich an einigen Stellen schon weiter.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Die Leitziele zur interkulturellen Öffnung sind in meinem Sachgebiet noch nicht<br />

definiert. Dieser Punkt steht allerdings auf der Agenda.<br />

• Bei der Personalentwicklung achte ich sehr darauf, dass der Faktor ‚Interkulturalität’<br />

mit berücksichtigt wird. Im Sachgebiet sind von 20 Kollegen/innen nur vier<br />

79


ohne Migrationshintergrund im weiteren Sinne.<br />

• Wir bieten Schulungen an und werden viel angefragt aus anderen Sachgebieten<br />

(z.B. in der Abteilung Hilfen für Menschen ohne Wohnung; Wohnen für Frauen,<br />

‚Horizont’, ‚Cafe Pur’, Sozialpädagogische Familienhilfen (SPFH) sowie Kindertagestätten).<br />

Das ist eine Bereicherung und zeigt in der praktischen Arbeit Entwicklungen,<br />

die positiv sind.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Dies ist sehr unterschiedlich von sehr hoch bis eher niedrig. Dafür, dass wir der Migrationsbereich<br />

sind, würde ich sagen dass sie ausbaufähig ist.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Notwendig wäre die Entwicklung einer konkreten Strategie. Sie müsste verbindliche<br />

Leitziele enthalten und die Implementierung von Fortbildungen mit Nachhaltigkeit.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Wir sollten die Motivation durch Würdigung nach absolvierten Fortbildungen steigern.<br />

• Zudem sollten mehr handlungsorientierte Projekte entwickelt und vorgestellt werden.<br />

• ‚Last but not least’ müssten entsprechende Mittel für Fortbildungen bereit gestellt<br />

werden.<br />

• Schließlich sollte geprüft werden, ob eine ‚Diversity–Beauftragte’ angestellt werden<br />

könnte.<br />

80


03<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 20.07. 2011, 16:00 – 17:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Herr Karl-Heinz Broich (Abteilungsleiter Suchtkrankenhilfe<br />

und Betreuungen)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich leite die Abteilung Suchtkrankenhilfe und Betreuung. Hierzu gehören der Betreuungsverein,<br />

Fachambulanz und Tagesklinik für Suchtkranke, Betreutes Wohnen<br />

sowie das Markus-Haus und Helmut-Gollwitzer-Haus zwei stationäre Einrichtungen<br />

für Suchtkranke. Innerhalb meines Verantwortungsbereiches arbeiten ca. 80<br />

hauptamtliche Mitarbeiter/innen sowie weitere Honorarkräfte und Ehrenamtliche.<br />

• Zwei Berührungspunkte zur interkulturellen Öffnung möchte ich besonders hervorheben:<br />

Das mehrtägige Diversity-Training für Leitungskräfte der Diakonie Düsseldorf<br />

sowie die starke Diskrepanz zwischen Hilfebedarf und tatsächlicher Inanspruchnahme<br />

von suchtkranken Menschen aus Osteuropa (Spätaussiedler, Polen,<br />

GUS-Staaten). Hier gab und gibt es weiterhin große Vorbehalte gegenüber Institutionen.<br />

Trotz verschiedener Maßnahmen unsererseits (mehrsprachiges Informationsmaterial,<br />

russische Honorarkraft, spezielle Angebote) ist die Erreichbarkeit dieser<br />

Zielgruppe weiterhin schwierig.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Das Thema Interkulturalität/ Interkulturelle Öffnung wird von der Geschäftsführung<br />

und der Leitung ernst genommen und in den einzelnen Bereichen aktiv mitgetragen.<br />

Schwächen<br />

• Angesichts der täglichen Belastung und vieler anderer Sonderthemen in einzelnen<br />

Arbeitsbereichen stellt sich die Frage, inwieweit Interkulturelle Öffnung systematisch<br />

in die Arbeit integriert werden kann. Dies muss langfristig organisiert werden.<br />

• Weiterhin stellt sich das bereits in der Frage 1 angesprochene Problem der schwierigen<br />

Erreichbarkeit einzelner Gruppen in der ambulanten Suchtkrankenhilfe.<br />

81


3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Ich sehe die bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Interkulturellen<br />

Öffnung positiv.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• In meinem Geschäftsbereich sollen, sofern noch nicht geschehen, in den Sachgebieten<br />

für die Teams Diversity-Trainings durchgeführt werden.<br />

• Die Berücksichtigung des Diversity-Ansatzes sollte ein fester Bestandteil der konzeptionellen<br />

Weiterentwicklung sein. Wichtig ist, dass wir alle relevanten Zielgruppen<br />

erreichen und die notwendigen Angebote realisieren.<br />

• Die Berücksichtigung notwendiger besonderer interkultureller Kompetenzen (Herkunft,<br />

Kultur, Religion, Sprache, usw.) bei der Einstellung neuer Mitarbeiter/innen<br />

ist wichtig.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Die Interkulturelle Kompetenz variiert von Team zu Team, ich sehe aber einen generellen<br />

Bedarf zum Ausbau/ zur Weiterentwicklung der Interkulturellen Kompetenz.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• In Bezug auf die interkulturelle Öffnung hat die Diakonie Düsseldorf offensiv die<br />

Diskussion eröffnet und ist auf einem guten Weg.<br />

• Im Bereich der Personalpolitik sehe ich einen Zielkonflikt. Die Diakonie kann sich<br />

allen Zielgruppen in ihren sozialen Angeboten nur stellen, wenn sie sich für Mitarbeiter/innen<br />

anderer Religionen öffnet (Konflikt mit der ACK-Klausel). Zum Beispiel<br />

wenn Muslime Betreuung in der Altenhilfe, Jugendhilfe usw. benötigen. Die<br />

Vielfalt der Zielgruppen muss sich in der Vielfalt der Teams widerspiegeln. Fortbildungen<br />

können nur zu einem bestimmten Teil die besonderen Bedarfe von Migranten/innen<br />

abdecken. Hier sollten wir weiter in der Diskussion bleiben.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Die Sensibilisierung für das Thema Interkulturalität/ Diversity sowie die Neugierde<br />

auf (kulturelle) Vielfalt sind für mich besonders wichtig.<br />

82


04<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 22.7.2011: 08:00 – 09:15<br />

Interviewpartner/in: Herr Rudolf Brune (Abteilungsleiter Erziehung und Beratung)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung im Geschäftsbereich Kinder,<br />

Jugend und Familie. Hier gehört Interkulturalität selbstverständlich dazu.<br />

• Die vom Vorstand vorgegebene Schulung zu Diversity, die von Mitarbeiter/innen<br />

des Psychosozialen Zentrums Düsseldorf gegeben wurde, erlaubte noch einmal tiefere<br />

Einblicke auch für das Thema Interkulturalität zu gewinnen.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Die Diakonie ist sehr heterogen; das beinhaltet selbstverständlich Unterschiede,<br />

Diversity zu leben. Einige Bereiche unserer Arbeit in der Abteilung befassen sich<br />

sehr intensiv mit dem Thema Interkulturalität.<br />

• Bemühungen, wie auch diese Befragung, heben das Thema immer wieder ins Bewusstsein<br />

und entfalten so eine Sogwirkung.<br />

Schwächen<br />

• In anderen Bereichen gibt es hier bestimmt noch Nachholbedarf. Sie ist keine<br />

Selbstverständlichkeit; eher wirkt sie „manchmal“ als betriebswirtschaftlicher Faktor.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Das ist pauschal schwer zu bewerten.<br />

• In meiner neuen Abteilung mit 280 Mitarbeitern/innen gibt es in einzelnen Bereichen<br />

sicherlich noch Nachholbedarf. Wir stehen gegenwärtig vor der Herausforderung,<br />

die Ergebnisse des QM – Prozesses im gesamten Bereich zu implementieren<br />

und hierzu gehören u. a. auch die Bemühungen hinsichtlich Diversity und Interkulturalität.<br />

83


4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Wie gesagt, einige Bereich sind weiter andere haben noch Nachholbedarf.<br />

• Die Sozialpädagogische Familienhilfe und die Familienpflege sind ausgesprochen<br />

weit in der interkulturellen Öffnung. Hier arbeitet ein interkulturell gemischtes<br />

Team von 25 Mitarbeiterinnen mit unterschiedlicher Herkunft (polnisch, russisch,<br />

türkisch, afrikanisch). Interkulturelle Arbeit ist dabei ein Markenzeichen und durch<br />

Fortbildungen in die Konzepte eingeflossen.<br />

• Auch in der Evangelischen Beratungsstelle der Diakonie Düsseldorf Flingern ist<br />

Interkulturalität im Konzept verankert. Hier arbeiten hoch motivierte deutsche<br />

Kollegen/innen mit Sprach- und Kulturmittlern zusammen und versuchen, mit den<br />

Honorarkräften interkulturelle Öffnung zu vertiefen.<br />

• In anderen Beratungsstellen, wie in der Evangelischen Beratungsstelle Altstadt mit<br />

95 % deutschen Klienten ist der Druck weniger groß.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Wie gesagt ist die interkulturelle Kompetenz in den einzelnen Bereichen der Abteilung<br />

unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Zum Beispiel wird jetzt die Fortbildung zum 01.08.2011 in einem Fortbildungsinstitut<br />

der Diakonie Düsseldorf zentralisiert. Hier wird die Interkulturelle Öffnung eine<br />

große Rolle spielen. Deshalb bin ich für die Zukunft guter Hoffnung.<br />

Konkret gesagt sind einige Bereiche, wie die Beispiele zeigen, auf einer Skala von 1<br />

bis 10 sicherlich zwischen 8 und 10 anzusiedeln. Andere Bereiche, die mit dem<br />

Thema weniger tangiert sind nicht so hoch einzuschätzen. Die zentralen Fachdienste<br />

würde ich zwischen 2 und 4 einschätzen.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Die Herausforderung wird sein, die Kollegen/innen von der Wichtigkeit des Anliegens<br />

zu überzeugen, dann erreichen wir die oben ausgeführte Sogwirkung.<br />

• In meiner Abteilung gibt es zum Beispiel viermal im Jahr eine Vollversammlung<br />

aller Mitarbeiter/innen mit einer Beteiligung von 80 bis 90 %. Bei den angesprochenen<br />

Themen merken die Kollegen/innen, dass das Thema wichtig ist. Sie sehen<br />

aber auch Kolleg/innen mit Migrationshintergrund und erfahren dies als Normalität.<br />

• Leider ist es nicht sehr einfach, kompetente Kollegen/innen mit Migrationshintergrund<br />

für bestimmte Arbeitsfelder zu gewinnen (z. B. muslimischen Mann mit<br />

psychologischem Hintergrund, der seinerseits auch interkulturell fortgebildet ist).<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Wir sollten eine Strategie haben, die unsere Erfahrungen berücksichtigt; Motto:<br />

„Mache mehr von dem was funktioniert“.<br />

84


05<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 26.07. 2011, 11:00 – 12:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Herr Adolf-Leopold Krebs (Fachvorstand)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin als Fachvorstand zuständig für alle operativen Bereiche der Diakonie Düsseldorf.<br />

Dies bezieht sich auf die drei Geschäftsbereiche Kinder, Jugend und Familie,<br />

Gesundheit und Soziales sowie Leben im Alter.<br />

• Im Rahmen von Zielvereinbarungen wird die kurz- und mittelfristige Entwicklung<br />

für Finanzen, Fachlichkeit, Markt, öffentliche Darstellung sowie evangelische/ diakonische<br />

Identität festgelegt.<br />

• Interkulturelle Öffnung ist für mich eine Kernaufgabe der Diakonie. Der Anteil der<br />

Migranten an der Bevölkerung wird weiter wachsen und Diakonie will für alle<br />

Menschen in Düsseldorf da sein. Ein zentraler Aspekt der Qualitätssicherung bildet<br />

für mich die Verbindung aus der Bereitstellung kompetenter sozialer Dienstleistungen<br />

für unsere Klienten/innen und der Gewährleistung von (Arbeits-<br />

)Bedingungen, die es den Mitarbeiter/innen ermöglichen, qualitativ gute Hilfsangebote<br />

bereit zu stellen. Dieser doppelseitige Qualitätsanspruch steht für mich an<br />

erster Stelle und muss selbstverständlich auch für die interkulturelle Öffnung Gültigkeit<br />

haben.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• In einzelnen Arbeitsfeldern gibt es bereits sehr kompetente Mitarbeiter/innen, die<br />

das Thema Interkulturelle Öffnung aktiv vorantreiben.<br />

Schwächen<br />

• Wir haben es noch nicht geschafft, die vorhandenen Kompetenzen auf die gesamte<br />

Diakonie zu übertragen, so dass alle Arbeitsbereiche davon profitieren können. Die<br />

interne Kommunikation und Struktur ist hier noch nicht gut genug. Beispielsweise<br />

gibt es noch keine systematische Erfassung bestehender interkultureller Kompetenzen<br />

bei den Mitarbeitenden.<br />

• Weiterhin ist innerhalb der Diakonie das Bewusstsein für internationale und interkulturelle<br />

Entwicklungen insgesamt noch zu wenig entwickelt. In diesem Bereich<br />

hat die „Caritas“ eine stärkere Tradition.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Die Vorstandsbeschlüsse zur Interkulturellen Öffnung der Diakonie werden bisher<br />

85


nur von Teilen der Mitarbeiterschaft wahrgenommen. Hierbei handelt es sich um<br />

einen mehrjährigen Prozess, bei dem wir durch Fortbildungen und Veranstaltungen<br />

das Thema immer und immer wieder kommunizieren müssen. Die Wirkung zeigt<br />

sich zum Beispiel in der Diskussion zur Entwicklung des Leitbildes der Diakonie<br />

Düsseldorf, die von den Mitarbeitenden in der letzten Mitarbeiterbefragung sehr<br />

positiv bewertet wurde.<br />

• Positive Entwicklungen sehe ich in der Zusammenarbeit mit der Ev. Fachhochschule<br />

RWL und dem aktuellen Projekt zur Weiterentwicklung der Interkulturellen<br />

Öffnung.<br />

• Außerdem bewerte ich das Themeninteresse der Leitenden sowie die große Bereitschaft<br />

innerhalb der Diakonie Düsseldorf, die Interkulturelle Öffnung weiter zu<br />

entwickeln sehr positiv.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Die im Jahr 2008 vom Vorstand beschlossenen Leitziele halte ich generell für ausreichend.<br />

Die Notwendigkeit, das Thema noch intensiver in allen Bereichen der<br />

Diakonie zu kommunizieren, hatte ich bereits angesprochen.<br />

• Bei der Personalentwicklung liegt die Herausforderung zwischen der bewussten<br />

Bindung der Diakonie Düsseldorf an die „ACK-Klausel“ und dem Bestreben einzelner<br />

Arbeitsfelder, mehr Menschen ohne bzw. mit anderer Konfession einzustellen.<br />

Hier geht es unter anderem um die Entwicklung von Prüfkriterien für Ausnahmegenehmigungen.<br />

Das engagierte Ringen um die für uns „richtige“ Lösung<br />

zeigt, wie wichtig uns das Thema ist.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf. Die Bandbreite innerhalb der Diakonie ist<br />

sehr groß: Wir haben einige Einrichtungen bzw. Fachdienste, die interkulturell bereits<br />

sehr gut aufgestellt sind, andere dagegen noch sehr wenig. Unser Ziel ist es,<br />

die Interkulturelle Kompetenz der Einrichtungen insgesamt auf ein höheres Niveau<br />

zu heben.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Die Beschlüsse des Vorstandes zur Interkulturellen Öffnung bzw. zu Diversity geben<br />

eine Grundrichtung vor. Die konkrete Gestaltung und Umsetzung kann nur über<br />

die einzelnen Mitarbeiter/innen gelingen. Hierin sehe ich eine besondere Herausforderung.<br />

• Weiterhin stellt sich die Frage, wie wir das Thema Interkulturelle Öffnung/ Diversity<br />

künftig strukturell in der Diakonie verankern wollen. Hierzu gibt es unterschiedliche<br />

Modelle, die wir diskutieren müssen: entweder direkte Anbindung an<br />

den Vorstand im Rahmen einer Stabsstelle oder im Rahmen von sog. Matrixfunktionen<br />

als Stellenanteil von Leitungskräften für einen Geschäftsbereich und/oder im<br />

Rahmen der Kompetenzzentren, wobei Mitarbeiter/innen mit besonderen Kompetenzen<br />

- neben ihrer eigentlichen Arbeit - eine (Teil-)Freistellung erhalten, um ein<br />

Thema innerhalb der Diakonie aktiv voranzutreiben.<br />

• Die Herausforderungen sind außerdem abhängig vom jeweiligen Arbeitsbereich.<br />

Im Bereich Kinder, Jugend und Familie wird der Anteil von Klienten/innen mit<br />

86


Migrationshintergrund weiterhin deutlich steigen. Hier bewegen wir uns in einem<br />

Spannungsfeld zwischen diakonischer Arbeit unsererseits und bewusster (muslimischer)<br />

Identitätsbildung seitens der Klienten/innen bzw. Nutzer/innen. Im Bereich<br />

Leben im Alter sehe ich dagegen kurz- und mittelfristig noch keine eindeutige<br />

Trendwende hin zu einem höheren Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen.<br />

In anderen Bereichen sind wir zum Teil bereits mit Spezialangeboten (z.B. Suchtkrankenhilfe)<br />

vertreten.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Im Rahmen der unter der Frage 6 genannten Modelle müssen wir diskutieren, wie<br />

wir eine dauerhafte strukturelle Implementierung des Themas Interkulturelle Öffnung/<br />

Diversity innerhalb der Diakonie erreichen können. Zusätzlich sollten wir<br />

das Thema in die bereits vorhandenen Regelmechanismen der Arbeit der Diakonieleitung<br />

integrieren. Ein Ansatz könnte die Einbeziehung Interkultureller Fragestellungen<br />

in unser Qualitätsmanagement sein.<br />

87


06<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 12.07.2011, 11:00–11:45<br />

Interviewpartner/in: Herr Detlev Lange (Leiter Kaufmännischer Geschäftsbereich)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin kaufmännischer Geschäftsbereichsleiter, dazu gehört das Personalwesen,<br />

Informationstechnologie (IT), Rechnungswesen, Immobilien, Einkaufsmanagement.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Bisher habe ich weder Stärken noch Schwächen festgestellt. Auch in unserem Bereich<br />

arbeiten wir mit Menschen zusammen, die einen Migrationshintergrund haben.<br />

Dies gilt z. B. besonders für den IT-Bereich.<br />

Schwächen<br />

• Keine Aussagen<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Die Diversity–Schulung war bereits in Planung, als ich in die Diakonie Düsseldorf<br />

kam. Ich konnte dadurch allerdings partizipieren, weil sich mein Blickfeld erweitert<br />

und geschärft hat. Darüber hinaus konnte man auch Wissen erwerben. Die Referentin<br />

war sehr überzeugend.<br />

• Sehr positiv war, dass alle Leitungspersonen teilgenommen haben, dadurch wird<br />

die Nachhaltigkeit gestärkt. Dies ist auch ein Markenzeichen der Diakonie Düsseldorf.<br />

Schließlich geht es nicht darum, sich etwas auf die Fahne zu schreiben sondern<br />

Themen auch anzugehen.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Eine Verbindung hierzu gibt es durch die Personalverwaltung. Allerdings ist die<br />

Personalentwicklung nicht unmittelbar in meinem Bereich.<br />

• Die „ACK-Klausel“ muss meines Erachtens differenziert betrachtet werden. Sie<br />

darf Öffnungen gemäß gesellschaftlicher Entwicklungen nicht behindern, aber die<br />

Leitungskräfte müssen evangelisch sein, bzw. ab einer bestimmten Ebene einer<br />

christlichen Kirche angehören.<br />

• Gleichzeitig ist es wichtig, dass es in der Diakonie Düsseldorf eine gemeinsame<br />

Wertebasis für alle Beschäftigte gibt.<br />

88


• Unser Arbeitsauftrag ist zwar nicht auf evangelische Christen beschränkt. Wir<br />

müssen aber auch darauf achten, dass, wenn es nicht passt, eine Zusammenarbeit<br />

nicht anzustreben.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Hier fehlen mir die tieferen Einblicke. Ich kann jedoch sagen, dass ich eine hervorragende<br />

Kompetenz bei den Leitungskräften bemerkt habe, die ich kenne, und<br />

schließe daraus, dass dies auch für die interkulturelle Kompetenz gilt.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Die Welt umfasst nicht nur Deutschland. Das spiegelt sich auch in unserer Arbeit<br />

wieder und ist eine Herausforderung für die Diakonie Düsseldorf. Andererseits<br />

sind wir kein global operierender Konzern. Dort ist das Thema Interkulturalität sicher<br />

schon länger verbreitet.<br />

• Wir müssen die interkulturellen Herausforderungen auf der regionalen Ebene erkennen<br />

und beachten. Wir akzeptieren dies und stellen uns darauf ein.<br />

• Dies gilt auch für meinen Bereich. Wir haben zwar keinen direkten Kundenkontakt<br />

aber wir unterstützen die interkulturellen Bemühungen.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Wichtig ist, offen für alles bleiben und den Blick nicht einschränken. Ich persönlich<br />

pflege keine Denkverbote und stehe neuen Entwicklungen – nicht nur der interkulturellen<br />

Öffnung – vorbehaltlos gegenüber.<br />

89


07<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 29.07. 2011, 14:00 – 15:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Frau Beate Linz (Geschäftsbereichsleiterin Leben im Alter)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich leite den Geschäftsbereich Leben im Alter der Diakonie Düsseldorf mit ca. 800<br />

Mitarbeiter/innen. Dieser Bereich ist unterteilt in acht Abteilungen, sieben davon<br />

mit stationärer- und teilstationärer Pflege sowie gemeinwesenorientierter Altenarbeit<br />

(„zentrum plus“) und ein ambulanter Bereich (Notruf/ Pflegedienst/ Betreuung/<br />

Hilfen zu Hause).<br />

• Die Verbindung zum Thema Interkulturelle Öffnung ist sehr vielfältig. Wir haben<br />

in unserer Mitarbeiterschaft einen erheblichen Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund.<br />

Im Bereich der stationären Pflege haben wir bisher nur wenige<br />

pflegebedürftige Migranten/innen während in der gemeinwesenorientierten Altenarbeit<br />

der Anteil von älteren Migranten/innen deutlich ansteigt. Dies hängt auch<br />

mit unserer Bereitschaft zur Öffnung gegenüber diesen Zielgruppen zusammen.<br />

Ergänzend gibt es in zwei Stadtteilen muttersprachliche Angebote zur Betreuung<br />

von demenziell erkrankten Migranten/innen. In zwei anderen Stadtteilen versuchen<br />

wir gerade den Kontakt zu älteren italienischen bzw. griechischen Migranten/innen<br />

aufzubauen.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Das Thema Interkulturelle Öffnung ist der Diakonie ein wichtiges Anliegen und<br />

wird sehr ernst genommen.<br />

• Eine weitere Stärke sehe ich in der Angebotsvielfalt der Diakonie. Dies bedeutet<br />

auch eine Vielfalt von Kompetenzen und damit die Möglichkeit, für interkulturelle<br />

Fragestellungen einen kompetenten Ansprechpartner zu finden.<br />

• Weiterhin hat die vor zwei Jahren durchgeführte interkulturelle Schulung der Leitungskräfte<br />

das Bewusstsein für das Thema geschärft und es sind konkrete Maßnahmen<br />

in den einzelnen Arbeitsfeldern entstanden.<br />

Schwächen<br />

• Als eine mögliche Schwäche sehe ich die konfessionelle Bindung der Diakonie als<br />

Wohlfahrtsverband. Einerseits kann die „ACK-Klausel“ die Rekrutierung geeigneten<br />

Fachpersonals erschweren. Sofern wir keine geeigneten Pflegefachkräfte finden,<br />

können wir inzwischen in Einzelfällen auch Mitarbeitende ohne christliche<br />

Konfession einstellen. Dabei achten wir besonders auf eine Identifikation der neuen<br />

Mitarbeitenden mit dem christlichen Leitbild der Diakonie. Andererseits gibt es<br />

90


möglicherweise Zielgruppen, die mit der konfessionellen Ausrichtung der Diakonie<br />

ein Problem haben.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Das Thema Interkulturelle Öffnung wird aktiv angegangen und wir haben bisher<br />

schon viel erreicht. Die Bereitschaft zur Öffnung der Diakonie ist vorhanden, so<br />

dass ich hier eine positive Entwicklung sehe.<br />

• Über Zielvereinbarungen im letzten Jahr haben wir festgelegt, den Anteil von Migranten/innen<br />

in den „zentren plus“ zu erhöhen, denn hier werden wir die Zielgruppen<br />

zuerst erreichen. Die konfessionelle Prägung wird den Zugang zu einigen<br />

Gruppen sicherlich erschweren. Ein wichtiger Bestandteil zur Erreichung wird<br />

muttersprachliches Personal sein. Bei den russischen Migranten/innen ist der Bedarf<br />

an Pflegeleistungen bereits jetzt da und ich sehe hier auch eine Offenheit dieser<br />

Gruppe der Diakonie gegenüber. Bei anderen Gruppen stellt sich die Frage, inwieweit<br />

wir diese als Diakonie erreichen können und wollen.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Siehe Antworten zu Frage 2 und 3<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Die Interkulturelle Kompetenz unserer Einrichtungen ist sehr unterschiedlich. Ich<br />

glaube, auf der Ebene der Geschäftsleitung und Abteilungsleitungen ist sie sehr<br />

gut, auf der Ebene der Wohnbereichsleitungen und in den Einrichtungen selbst sehe<br />

ich noch Nachholbedarf.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Der Bedarf älterer Migranten/innen an altengerechten sozialen Dienstleistungen<br />

wird deutlich zunehmen. Die zentrale Herausforderung liegt darin, diesen Menschen<br />

gerecht zu werden. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass m.E. nicht alle<br />

Migrantengruppen von den Regelangeboten der Diakonie erreicht werden können.<br />

Hier sind teilweise besondere „interkulturelle“ Angebote nötig.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Wir sollten das Thema Interkulturelle Öffnung systematischer angehen.<br />

91


08<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 14.07.2011, 10:30–11:30 Uhr<br />

Interviewpartnerin: Herr Gunther Rehnelt (Abteilungsleiter im Bereich Kinder, Jugend<br />

und Familie)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin Abteilungsleiter im Bereich Kinder, Jugend und Familie und seit 28 Jahren<br />

in der Jugendhilfe der Diakonie Düsseldorf tätig. Begonnen habe ich im Stadtteilladen<br />

Düsseldorf–Flingern in der stadtteilbezogenen Jugendsozialarbeit als Teil der<br />

klassischen Gemeinwesenarbeit (kulturelle und Freizeitangebote, Hausaufgabenhilfe,<br />

Einzelbetreuung von Schüler/innen, Sozialberatung, Sprachkurse usw.). Bereits<br />

damals war der interkulturelle Bereich immer Teil meiner Arbeit.<br />

• Dies hat sich fortgesetzt durch die einzelnen Stationen meiner beruflichen Tätigkeit<br />

bis zu meinem heutigen Aufgabenbereich, wo meine Mitarbeiter/innen in der<br />

Schulsozialarbeit oder im Offenen Ganztag täglich mit dem Thema zu tun haben.<br />

• Beide Bereiche haben auch für die Diakonie Düsseldorf eine wesentliche Bedeutung.<br />

Die Schulsozialarbeit der Wohlfahrtsverbände wird in Düsseldorf über den<br />

Kinder- und Jugendhilfebereich bestellt und alle arbeiten nach einer Rahmenkonzeption.<br />

Wir haben gegenwärtig 13 Mitarbeiter/innen in den unterschiedlichen<br />

Schulformen. Zusätzlich gibt es zwei Stellen für die Beratung beim Übergang<br />

Schule und Beruf. Die Angebote in der Offenen Ganztagsschule umfassen zurzeit<br />

100 Gruppen zu 25 Schüler/innen. Zusätzlich unterhalten wir das Trebecafe mit 11<br />

Mitarbeiterinnen; neben der Grundversorgung im Trebecafé umfasst mein Arbeitsgebiet<br />

Streetwork sowie den Präventionsbereich.<br />

• In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass es gar nicht einfach ist, fachlich<br />

versierte Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund zu bekommen. Die Notwendigkeit<br />

von Fachkräften zeigt sich u.a. im Stadtteilladen Flingern. Hier konnten wir<br />

durch eine marokkanische Sozialpädagogin gezielt das Beratungsangebot für Frauen<br />

mit Migrationshintergrund erweitern. Die hohe Nachfrage bzw. Akzeptanz<br />

zeigt, dass dies eine richtige Entscheidung war.<br />

92


2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• In letzter Zeit hat das Thema Interkulturalität in der Diakonie Düsseldorf erheblich<br />

an Aufmerksamkeit gewonnen. Dies zum einen durch die Fortbildung der Leitungen<br />

zum Thema ‚Diversity’. Wir haben uns gefragt, was bedeutet interkulturelle<br />

Öffnung einerseits für unsere Organisation und andererseits für unser jeweiliges<br />

Arbeitsgebiet. Zum anderen hat der Vorstand das Thema befördert, indem er dahinter<br />

steht.<br />

• Wichtig sind auch Frau Weber und Frau Annoussi, die nicht nur nach außen, sondern<br />

auch nach innen wirken.<br />

Schwächen<br />

• Die Schwierigkeit besteht darin, das Thema mit seiner Bedeutsamkeit im Arbeitsalltag<br />

zu erhalten. Es darf kein Modethema werden.<br />

• Wie gesagt, wünsche ich mir auch mehr Kollegen/innen mit Migrationshintergrund<br />

in meinem Arbeitsbereich. Hier ist nicht die ACK–Klausel das Problem. Bei einer<br />

nachvollziehbaren Begründung erteilt unser Vorstand Herr Nolting ohne Weiteres<br />

eine Ausnahmegenehmigung. Es ist jedoch schwer, die entsprechenden Bewerber/innen<br />

mit guter Qualifikation zu bekommen. Darüber hinaus haben wir auch<br />

schon die Erfahrung gemacht, dass nicht der Migrationshintergrund entscheidend<br />

dafür ist, ob jemand zu uns passt.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Positiv zu bewerten ist, wie erwähnt die Beförderung des Themas durch den Vorstand.<br />

Die verpflichtende Leitungsfortbildung zeigt dies deutlich. Von ihr gingen<br />

über die Kollegen/innen auch Impulse in die gesamte Mitarbeiterschaft.<br />

• In meinem Arbeitsgebiet ist das Thema Interkulturalität sowieso gelebte Realität.<br />

Natürlich gibt es Unterschiede bei 100 Mitarbeitern/innen in der Prioritätensetzung.<br />

Und, es gibt auch Unterschiede in der Qualität der Auseinandersetzung mit den<br />

damit verbundenen Herausforderungen.<br />

• Aber es gibt auch ‚Highlights’, wie z.B. das „Abraham Haus“. Hier wurden drei<br />

Räume nach den großen Weltreligionen ausgestattet und eine Verbindung zur Religionspädagogik<br />

hergestellt. Viele Gruppen aus dem Offenen Ganztag und auch<br />

Schulklassen haben die Räume gesehen und so vor Ort eine Menge über Ähnlichkeiten<br />

und Verschiedenheiten der Religionen erfahren. Überhaupt verspreche ich<br />

mir größere Erfolge über unsere Organisation hinaus, wenn man das Thema interkulturelle<br />

Öffnung stärker religionspädagogisch einbindet.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Wie erwähnt gibt es im Bereich der Personalauswahl noch einiges zu tun, verbunden<br />

mit den erwähnten Schwierigkeiten. Am einfachsten ist es, wenn man die Bewerber/innen<br />

schon vorher aus der ehrenamtlichen Arbeit oder von Honorarstellen<br />

kennt. Dies war z.B. bei Frau Powileit im Stadtteilladen Flingern der Fall, wo sich<br />

ein ehemaliger Schüler und Student der Sozialarbeit prima ins Team (Streetwork in<br />

Flingern) eingearbeitet hatte.<br />

93


• Darüber hinaus haben wir im Fortbildungsinstitut sowie abteilungsintern die Möglichkeit<br />

genutzt, das Thema Interkulturalität weiter zu befördern. Dies umso mehr,<br />

weil die Kollegen/innen selbst Vorschläge für Themen machen können.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Die Kompetenzen sind sicherlich unterschiedlich zu bewerten. Wir haben mehrere<br />

Mitarbeitern/innen, die Ausbildungen und Fortbildungen zum Thema gemacht haben.<br />

Dennoch gibt es sicher hier noch einiges zu tun.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Wir sind auf einem sehr guten Weg, ohne schon sagen zu können, dass alles glänzend<br />

ist. Ein Beispiel: In der Sozialberatung wird die Diakonie Düsseldorf von<br />

Menschen unterschiedlichster Herkunft sehr gut angenommen. Die Leute merken,<br />

dass hier nicht missioniert wird und doch nach einem Wertekanon gearbeitet wird.<br />

• Auch im Stadtteilladen hören wir immer: “Wir haben kein Problem mit Euch. Ihr<br />

steht für Werte. Wir haben gemerkt, dass unsere Kinder bei Euch in guten Händen<br />

sind.“<br />

• Unterschied?: Wir bemühen uns, dass Leitbild in der täglichen Arbeit an Beispielen<br />

zu thematisieren:<br />

• Klienten/innen melden uns zurück, dass sie sich angenommen fühlen mit ihren<br />

Fragen, unabhängig vom sozialen Status, Religionszugehörigkeit, Herkunft, Geschlecht<br />

etc..<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Vielleicht wäre es gut, einen längerfristigen Fahrplan zu entwickeln. Das gilt z. B.<br />

für die Mitarbeiter/innen-Qualifikation: Wo stehen wir, wo wollen wir in fünf Jahren<br />

stehen?<br />

• Hierzu bräuchte man niedrigschwellige Kennzahlen, ferner Aussagen darüber, woran<br />

ich merke, dass das Thema in meinem Arbeitsgebiet ernst genommen wird.<br />

94


09<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 14.07. 2011, 09:00 – 10:00 Uhr<br />

Interviewpartnerin: Frau Stefanie Walther (Abteilungsleiterin Tageseinrichtungen<br />

für Kinder)<br />

Interviewer: <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin Abteilungsleiterin für die Tageseinrichtungen für Kinder mit 47 Einrichtungen,<br />

davon 20 Familienzentren, wobei die anderen Kindertagestätten (Kitas) auf<br />

dem Weg dorthin sind. Es werden dort ca. 3.000 Kinder von ungefähr 500 Erzieherinnen<br />

betreut. Seit dem 01.01.2011 gehört auch die Tagespflege zu meinem Aufgabengebiet.<br />

Hier werden noch einmal 624 Kinder betreut. Für die Auswahl und<br />

Beratung habe ich acht Fachberater/innen. Seit dem 01.01.2009 wurden die Kitas<br />

von der Diakonie übernommen. Sie waren früher bei den Kirchengemeinden angesiedelt.<br />

Über die Synode können die Kirchengemeinden jedoch weiter Einfluss<br />

nehmen, denn die Synode ist gleichzeitig die Mitgliederversammlung der Diakonie<br />

Düsseldorf.<br />

• Die Verbindung zur interkulturellen Öffnung ergibt sich in meiner Abteilung durch<br />

die tägliche Arbeit. In manchen unserer Einrichtungen haben bis zu 50% der Kinder<br />

einen Migrationshintergrund.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Die Wichtigkeit des Themas wurde vom Vorstand erkannt. So wurde vor einiger<br />

Zeit eine Fortbildung zum Thema ‚Diversity’ flächendeckend für alle Leitungskräfte<br />

verpflichtend angeboten. Alle Teilnehmer/innen waren sehr engagiert bei der<br />

Sache. Die Leitung lag bei Frau Eva van Keuk vom Psychosozialen Zentrum in<br />

Düsseldorf.<br />

• Als Stärken ist auch die Verankerung des Themas im Leitbild zu nennen.<br />

Schwächen<br />

• Wir haben noch zu wenige Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund in unseren<br />

Einrichtungen. Dies rührt allerdings nicht von Vorbehalten oder Einstellungsrichtlinien<br />

her. Wir haben einfach zu wenig qualifizierte Bewerber/innen.<br />

• Im eigenen Fachdienst sollten noch mehr Schulungen wahrgenommen werden.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Wie schon gesagt ist das Thema interkulturelle Öffnung im Rahmen von ‚Diversi-<br />

95


ty’ in der Diakonie Düsseldorf angekommen und der Vorstand steht voll dahinter,<br />

was auch durch Ressourcenbereitstellung (siehe die o.g. viertägige Fortbildung) belegt<br />

wird.<br />

• Das Thema findet sich selbstverständlich auch in unserem evangelischen Profil<br />

(unter anderem beim Umgang mit dem ‚Anderen’).<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Ich arbeite als Abteilungsleiterin unter dem Vorstand und habe einen Stellvertreter.<br />

Dann kommen drei Sachgebietsleiterinnen, die je 13 bis 17 Kitas betreuen. Im Sinne<br />

einer Matrix–Struktur sind die Sachgebietsleiterinnen ferner für Schwerpunkte<br />

zuständig, zu denen auch die interkulturelle Öffnung gehört, die von einer Sachgebietsleiterin<br />

vertreten wird.<br />

• Das Thema interkulturelle Öffnung reicht aber auch in andere Schwerpunkte hinein,<br />

wie ‚Inklusion’ oder ‚Qualitätsmanagement’.<br />

• Daneben haben wir tagtäglich damit zu tun, sei es in der konkreten Arbeit (z.B.<br />

beim Essen) oder in Projekten, wie Zweisprachigkeit, Erzählen in verschiedenen<br />

Sprachen usw..<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter/innen ist z.T. sehr hoch. Das wird in der<br />

Tagesarbeit ebenso deutlich wie an der Konzeptionsarbeit.<br />

Selbstverständlich ist andererseits der Wissensstand in Teilgebieten unterschiedlich<br />

(z.B. bei der Förderung der Muttersprache). Deshalb legen wir großen Wert auf<br />

Fortbildungen auf diesem Gebiet. Durch die Umorganisation der organisationseigenen<br />

Fortbildung im nächsten Jahr wird das Thema sicher noch besser wahrnehmbar<br />

(eigenes Fortbildungsinstitut).<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Eine große Herausforderung wird sich durch den demographischen Wandel ergeben.<br />

Diese Frage wird auch die Kirchengemeinden beschäftigen: Wo sind in unserer<br />

Gemeinde die evangelischen Kinder? In welcher Intensität müssen wir uns um<br />

nicht-christliche Kinder kümmern?<br />

• Wir machen allerdings in unseren Einrichtungen die Erfahrung, dass viele Nichtchristen<br />

ihre Kinder bewusst in eine evangelische Einrichtung schicken, weil sie<br />

viele Werte, die dort vermittelt werden, teilen und schätzen. Sie machen dabei die<br />

Erfahrung, dass dort nicht missioniert wird, obwohl der evangelische Charakter der<br />

Einrichtungen auch nicht geleugnet wird.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Die Diakonie Düsseldorf ist sicher auf einem guten Weg. Dies wird für mich jederzeit<br />

deutlich, wenn ich aus dem Fenster schaue. Der Platz der Diakonie ist ein Platz<br />

der Begegnung mit vielen Diensten rundherum, die für alle Menschen da sind. Dies<br />

ist auch ein Zeichen für Aufbruch und dafür, dass die Diakonie Düsseldorf auf einem<br />

guten Weg ist.<br />

96


10<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 26.07. 2011, 14:00 – 15:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Frau Barbara Weber (Leiterin eines Altenzentrums)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin Leiterin eines Altenzentrums im Stadtteil Garath/ Hellerhof. Zu unseren<br />

Angeboten gehören die stationäre Pflege, Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege, stationärer<br />

Mittagstisch sowie gemeinwesenorientierte Altenarbeit im Rahmen des<br />

„zentrum plus“. Wir sind damit für 500 bis 600 Senioren/innen im Stadtteil Ansprechpartner.<br />

Innerhalb meines Verantwortungsbereiches gibt es ca. 110 hauptamtliche<br />

Mitarbeiter/innen.<br />

• Die Verbindungen zu den Themen Interkulturelle Öffnung/ Diversity sind sehr<br />

vielfältig. Ich habe an der Fortbildung „Migration als Leitungsaufgabe“ teilgenommen.<br />

Die Frage nach dem Umgang und dem Miteinander ist hier besonders<br />

präsent, da etwa die Hälfte unserer Mitarbeiter/innen einen Migrationshintergrund<br />

hat; der Stadtteil Garath hat eine starke Zuwanderung v.a. russischer und polnischer<br />

Migranten/innen (Spätaussiedler) erfahren. Mit dieser Tatsache müssen wir<br />

uns in der praktischen Arbeit auseinandersetzen. In unserem Haus besteht ein Klima<br />

kultureller Offenheit, sowohl innerhalb der Belegschaft als auch im gemeinsamen<br />

Miteinander, was ich sehr schätze.<br />

• Zusätzlich habe ich mehrere Projekte initiiert, u.a. eine Aktionswoche im Haus mit<br />

der Frage nach Herkunft und damit besonderen Kompetenzen sowie der Aufbau<br />

eines niedrigschwelligen Angebotes im „zentrum plus“ für russisch-sprachige Migranten/innen<br />

zur Entlastung pflegender Angehöriger. Letzeres Projekt wird durch<br />

ehrenamtliche Migranten/innen unterstützt.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Das Thema ist sehr breit innerhalb der Diakonie angesiedelt und wird sowohl vom<br />

Vorstand als auch den anderen Leitenden mitgetragen.<br />

• Die Diakonie als Organisation ist vielfältig und offen für Aspekte von Diversität.<br />

Dies sehe ich als Stärke, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind.<br />

• Weiterhin ist es innerhalb der Diakonie möglich, vielfältige Wege zu gehen und<br />

Neues zu probieren. Dieses Maß an Freiheit macht Diakonie mit aus.<br />

Schwächen<br />

• Der Bereich der Altenarbeit sollte sich stärker für menschliche Vielfalt, u.a. auch<br />

für unterschiedliche sexuelle Orientierungen von alten Menschen öffnen.<br />

97


• Es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Anspruch biographiebezogener<br />

Altenarbeit seitens unserer Auszubildenden und ihren vielfach fehlenden Informationen<br />

zu historischen Themen wie Flucht und Vertreibung z.B. als Folge des 2.<br />

Weltkriegs. Dazu habe ich das Projekt „Geschichtswerkstatt“ initiiert. Hier sehe ich<br />

noch weiteren Handlungsbedarf.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Siehe Antworten zu Frage 2<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Die Leitziele des Vorstandes zu Diversity und zur interkulturellen Öffnung müssen<br />

zum Teil verdeutlicht und weiterentwickelt werden.<br />

• Im Bereich der Personalentwicklung halte ich die bestehenden Ausnahmeregelungen<br />

von der „ACK-Klausel“ für ausreichend. Die Bereitschaft des Vorstandes in<br />

begründeten Fällen Mitarbeiter/innen ohne bzw. mit anderer Konfessionszugehörigkeit<br />

einzustellen, schätze ich sehr. Die Fortbildung von Mitarbeiter/innen mit<br />

Migrationshintergrund u.a. zu Feinheiten in der deutschen Sprache - die infolge der<br />

Rückbesinnung auf die Muttersprache in der Altenarbeit sehr wichtig ist - läuft bereits<br />

sehr gut.<br />

• In der praktischen Arbeit unternehmen wir in unserer Einrichtung bereits seit Jahren<br />

Anstrengungen zur Sensibilisierung zu Diversity-Aspekten.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Ich halte die interkulturelle Kompetenz hier im Haus bereits für gut, auch wenn sie an<br />

einigen Stellen noch verbesserungswürdig ist. Generell sind wir auf einem guten<br />

Weg.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Wir stehen als Diakonie seit Jahren in einem stetigen Veränderungsprozess, dem<br />

wir uns aktiv und mit viel Offenheit stellen. Ein Aspekt im Bereich Leben im Alter<br />

wird die langfristige Zunahme älterer Migranten/innen sein. Aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung werden ihre Zahl und ihr Anteil als (mögliche) Nutzer/innen<br />

sozialer Dienstleistungen im Pflege – und Altenhilfebereich steigen. Im<br />

Hinblick darauf werden wir über weitere Veränderungen der interkulturellen Orientierung<br />

im Bereich „Leben im Alter“ diskutieren müssen.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Ich wünsche mir, dass wir als Diakonie weiterhin offen bleiben für künftige Entwicklungen<br />

und die Offenheit zur Initiierung von interkulturellen Maßnahmen und<br />

Projekten bestehen bleibt.<br />

98


11<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 26.07. 2011, 09:00 – 10:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Frau Margit Weber (Leiterin Integrationsagentur)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich arbeite in der Integrationsagentur der Diakonie Düsseldorf mit dem Schwerpunkt<br />

Interkulturelle Öffnung (interne Fortbildungen/ Organisationsberatung).<br />

Weitere Arbeitsfelder sind: Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements von<br />

und für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, Projekte „Erzählen in vielen<br />

Sprachen“ und „Sprachzirkel“, Koordination Ehrenamt, Sozialraumanalyse (Stadtteil<br />

Flingern), Antidiskriminierungsarbeit in Kooperation mit anderen Integrationsagenturen<br />

sowie Mitwirkung am Projekt „Sprach- und Kulturmittler“ (Qualifizierung/<br />

Koordination/ Fortbildung) in Kooperation mit Fachhochschulen und dem<br />

LVR-Klinikum Düsseldorf.<br />

2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Der Vorstand hat Interkulturelle Öffnung als ein wichtiges Thema erkannt (Vorstandsbeschluss<br />

2008) und 2009 eine Schulung für Führungskräfte zur Interkulturellen<br />

Öffnung durchgeführt.<br />

• Es wurden mehrere Interkulturelle Fortbildungen für einzelne Teams der Diakonie<br />

durch die Integrationsagentur durchgeführt.<br />

• Aus meiner Sicht besteht eine große Offenheit für das Thema Interkulturelle Öffnung<br />

v.a. in den Bereichen Familienzentren und Kindertagesstätten.<br />

• Die Diakonie Düsseldorf ist inhaltlich sehr breit aufgestellt. Damit besteht aktuell<br />

und künftig die Möglichkeit, das Thema Interkulturelle Öffnung in die verschiedenen<br />

Arbeitsfelder einzubringen und als Querschnittsthema zu verankern.<br />

• Migrationsarbeit ist kein ‚gewachsener Bereich’ innerhalb der Diakonie. Mit Blick<br />

auf die weitere Entwicklung kann dies sowohl Stärke als auch Schwäche sein.<br />

Schwächen<br />

• Bisher fehlt eine strukturelle Verankerung und Umsetzung der Interkulturellen<br />

Öffnung in der Diakonie Düsseldorf. Diakonieinterne Fortbildungen zur interkulturellen<br />

Öffnung bilden bislang keine Querschnittsaufgabe, sondern kommen nur auf<br />

Initiative der Einrichtungen/ Teams zustande.<br />

• Aufgrund starker Arbeitsbelastung und zum Teil aufgrund fehlender Ressourcen<br />

haben einzelne Bereiche kaum die Möglichkeit, das Thema Interkulturelle Öffnung<br />

grundsätzlich anzugehen;<br />

99


• Die Kommunikation zum Thema Interkulturelle Öffnung innerhalb der Diakonie<br />

(von der Leitung bis zu den einzelnen Mitarbeiter/innen) sowie die Partizipation<br />

der Mitarbeiterschaft zu diesem Thema ist bislang ungenügend.<br />

• Unter anderem aufgrund der Richtlinien der „ACK-Klausel“ gibt es in der Mitarbeiterschaft<br />

zu wenige Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund.<br />

• Bei den ‚good-practice-Maßnahmen’ zur interkulturellen Öffnung handelt es sich<br />

bislang fast nur um Einzelprojekte. Deshalb fehlt in der Diakonie-Düsseldorf eine<br />

systematisch-strukturelle Umsetzung Interkultureller Öffnung.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Siehe Antworten zu Frage 2.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• Trotz der o.g. Stärken der interkulturellen Orientierung der Diakonie Düsseldorf<br />

gibt es bislang keine systematische Personalentwicklung und nur wenig konkrete<br />

Leitziele zur Interkulturellen Öffnung. Im Rahmen der praktischen Arbeit gibt es<br />

vereinzelt gute Entwicklungen, es fehlt jedoch die bereits erwähnte strukturelle<br />

Umsetzung bzw. Verankerung als Querschnittsaufgabe.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

Im Hinblick auf die strukturelle Verankerung als Querschnittsthema und die konkrete<br />

Interkulturelle Kompetenz zahlreicher Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf sehe<br />

ich großen Bedarf zur Weiterentwicklung.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Die Diakonie muss sich grundsätzlich entscheiden, ob sie sich den Herausforderungen<br />

der Einwanderungsgesellschaft stellt und sich konsequent interkulturell öffnet.<br />

Insbesondere in den refinanzierten Bereichen Sozialer Arbeit (Jugendhilfe, Altenpflege)<br />

ist dies aufgrund des aktuell und erst recht künftig hohen Migrantenanteils<br />

der Nutzer/ Klienten unerlässlich.<br />

• Innerhalb des Verbandes sollte Interkulturelle Öffnung als Querschnittsaufgabe<br />

beim Vorstand angegliedert werden. Zur Koordinierung und Rückkoppelung mit<br />

dem Vorstand sollte es eine/n Diversity-Beauftragte/n der Diakonie-Düsseldorf geben.<br />

• Mit Blick auf die Personalentwicklung sollten auf allen Ebenen interkulturelle<br />

Teamstrukturen geschaffen werden. Die derzeitige enge Bindung an die Richtlinien<br />

der „ACK-Klausel“ sollte überdacht werden: Denn, wenn sich die Diakonie nicht<br />

„auf den Weg“ zur weiteren interkulturellen Öffnung macht, werden es andere<br />

Träger/ Organisationen tun; dadurch dürften im Anbieterwettbewerb für soziale<br />

Dienstleistungen langfristig auch ‚Marktanteile’ verloren gehen.<br />

7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

100


• Zur Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung bedarf es eines systematischen,<br />

partizipativen Prozesses mit unterschiedlichen Bausteinen: Personalentwicklung,<br />

Leitziele, strukturelle Entwicklung und konkrete Umsetzung in der praktischen<br />

Arbeit.<br />

101


12<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Kulbach</strong>/ Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Betreff: Leitfadeninterviews<br />

Interview am: 20.07. 2011, 14:00 – 15:00 Uhr<br />

Interviewpartner/in: Herr Peter Wienß (Abteilungsleiter im Bereich Leben<br />

im Alter)<br />

Interviewer: <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

1. Aufgabenbereich(e) des/r Befragten und Verbindung zur interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

• Ich bin Abteilungsleiter im Bereich Leben im Alter und Leiter eines Altenzentrums<br />

der Diakonie Düsseldorf im Stadtteil Oberkassel. Schwerpunkte unserer Arbeit<br />

sind gemeinwesenorientierte Altenarbeit, Wohnen im Alter sowie stationäre und<br />

teilstationäre Pflege. Innerhalb meines Aufgabenbereiches sind ca. 100 Mitarbeiter/innen<br />

beschäftigt.<br />

• Seit ca. 10 Jahren besteht Kontakt zur japanischen Gemeinde in Oberkassel, die<br />

sich im Laufe der Zeit zu einer Kooperationsbeziehung entwickelt hat. Im Rahmen<br />

des stetig wachsenden Austauschs und der Kooperation wurde von Japanern der<br />

Verein „Takenokai“ gegründet. Dieser Verein unterstützt Japaner/innen, die dauerhaft<br />

in Deutschland leben wollen, u.a. durch Beratungsangebote und Veranstaltungen.<br />

Die Kooperation zwischen der Diakonie Düsseldorf „Leben im Alter Oberkassel"<br />

und dem Japanischen Hilfenetzwerk TAKE e.V. Düsseldorf für Japaner und<br />

Japanerinnen mit Zuwanderungsgeschichte bezieht sich v.a. auf die Bildung eines<br />

gemeinsamen kulturellen, sozialen und intergenerativen Netzwerkes, auf kultursensible<br />

Altenhilfe für Menschen mit japanischer Zuwanderungsgeschichte und auf<br />

den interkulturellen Austausch.<br />

• Weiterhin besteht Kontakt zum japanischen Lehrstuhl der Universität Düsseldorf,<br />

zur japanischen Schule im Stadtteil und zu einer buddhistischen Einrichtung. Der<br />

Kontakt zum japanischen Kindergarten ist geplant. Durch die Ausbildung einer Japanerin<br />

zur Altenpflegerin erhalten wir mittelfristig Zugang im Bereich Pflege von<br />

Japanern/innen.<br />

• Außerdem treffen sich im Rahmen des „Demenznetzes Düsseldorf“ in dem „zentrum<br />

plus“ Heerdt v.a. russisch-sprachige Migranten/innen zum gemeinsamen Austausch,<br />

begleitet von russisch-sprachigen Ehrenamtlichen.<br />

• Weiterhin haben ca. ein Viertel der Mitarbeiter/innen in meinem Verantwortungsbereich<br />

einen Migrationshintergrund (insbesondere Polen, ehem. GUS-Staaten/<br />

Spätaussiedler).<br />

102


2. Einschätzung der aktuellen Stärken und Schwächen der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf?<br />

Stärken<br />

• Die Diakonie hat eine eigene Abteilung (u.a. Integrationsagentur, Flüchtlingsberatung,<br />

Migrationsfachdienste), die kompetent vor Ort tätig ist und gleichzeitig interkulturelle<br />

Fragestellungen innerhalb der Diakonie kommuniziert.<br />

• Wir beziehen als Diakonie öffentlich Stellung zu migrationsspezifischen Problemen<br />

(aktuell zur Lage von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Deutschland).<br />

• Wir haben eine gute Gemeinwesenarbeit, die verschiedene ethnisch-kulturelle<br />

Gruppen im Stadtteil mit einbezieht (u.a. in den Stadtteilläden).<br />

• Wir haben viele Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund. Wir versuchen, diesen<br />

Menschen offen zu begegnen und sie gleichzeitig als „normale“ Mitarbeiter/innen<br />

der Diakonie zu sehen.<br />

Schwächen<br />

• Menschen mit Migrationshintergrund, die soziale Dienstleistungen in Anspruch<br />

nehmen möchten, haben z.T. ein Problem mit der evangelischen Identität der Diakonie<br />

und wenden sich deshalb an andere Träger.<br />

• Im Rahmen der Personalpolitik sehe ich weiteren Handlungsbedarf zur Öffnung für<br />

Fachkräfte mit nicht-evangelischer oder ohne Religionszugehörigkeit.<br />

3. Bewertung der bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur Weiterentwicklung<br />

der interkulturellen Öffnung?<br />

• Ich sehe die bisherigen Bemühungen der Diakonie Düsseldorf zur interkulturellen<br />

Öffnung sehr positiv.<br />

4. Einschätzung des Standes der ‚Interkulturellen Öffnung’?<br />

• In der Personalpolitik sehe ich, wie oben erwähnt, weiteren Handlungsbedarf. Ansonsten<br />

haben wir bereits interkulturelle Themen bzw. einzelne Migrantengruppen<br />

konzeptionell verankert (in der Altenarbeit z.B. „zentren plus“). Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

gibt es eine deutsch-japanische Homepage des Vereins „Takenokai“,<br />

an deren Erstellung wir mitgearbeitet haben.<br />

• Die Erreichbarkeit der unterschiedlichen migrantischen Herkunftsgruppen ist sehr<br />

verschieden. Hier sind besondere Anstrengungen nötig, um Gruppen zu erreichen,<br />

die wir bislang noch wenig erreichen.<br />

5. Einschätzung der interkulturellen Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem<br />

Verantwortungsbereich?<br />

siehe Antworten zu Frage 1 und 2.<br />

6. Herausforderungen der Diakonie Düsseldorf im Hinblick auf die interkulturelle<br />

Öffnung?<br />

• Die wichtigste Herausforderung sehe ich in der Erreichbarkeit älterer Migranten/innen<br />

in den Stadtteilen bzw. Wohnquartieren. Hier brauchen wir Fachkräfte<br />

mit besonderen Kompetenzen (Sprache und Kultur), die in den multikulturellen<br />

Stadtteilen kultursensibel arbeiten können. Die Ermöglichung von Leben und<br />

Wohnen zu Hause im hohen Alter ist eine Stadtteilaufgabe und gelingt nur im Zusammenschluss<br />

aller im Stadtteil Lebender.<br />

103


7. Anregungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf?<br />

• Das Thema Interkulturelle Öffnung muss weiterhin auf der Agenda stehen;<br />

• Wir benötigen in einzelnen Arbeitsbereichen gezielte interkulturelle Fortbildungen.<br />

104


5. Zentrale Untersuchungsergebnisse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der<br />

interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

5.1 Zentrale Untersuchungsergebnisse: Stärken-Schwächen-Analyse aus Gutachtersicht<br />

5.1.1 Ressourcen und Stärken der bisherigen Entwicklung<br />

5.1.2 Problemfelder und Schwächen der bisherigen Entwicklung<br />

5.1.3 Bilanz der Untersuchungsbefunde: Die Diakonie Düsseldorf ist ein ‚Good-practice-<br />

Beispiel’ für die interkulturelle Öffnung diakonischer Träger<br />

5.2 Zehn Vorschläge zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf<br />

105


5. Zentrale Untersuchungsergebnisse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der<br />

interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

5.1 Zentrale Untersuchungsergebnisse: Stärken-Schwächen-Analyse aus Gutachter-<br />

sicht<br />

5.1.1 Ressourcen und Stärken der bisherigen Entwicklung<br />

(1) Leitsätze zum ‚Diversity-Management’ haben zu zahlreichen interkulturellen Pro-<br />

jekte und Maßnahmen geführt<br />

2008 hat der Vorstand der Diakonie Düsseldorf „Leitsätze zum Diversity-Management“<br />

beschlossen. Im Hinblick auf die interkulturelle Orientierung bieten die Leitsätze eine her-<br />

vorragende Grundlage für den Prozess der interkulturellen Öffnung (Wortlaut s. Kap 2).<br />

Ergänzend zu den Leitsätzen wurde eine Befragung mit dem Thema „Vielfalt leben – In-<br />

terkulturelle Öffnung in der Diakonie Düsseldorf“ durchgeführt und ausgewertet. Die<br />

Leitsätze und die Befragungsergebnisse von 2008 verweisen schon damals auf ein hohes<br />

Maß an interkultureller Offenheit der Diakonie Düsseldorf. Ergänzend dazu bestätigen die<br />

Ergebnisse des vorliegenden Projekts zum Stand der Umsetzung (2011) eindrucksvoll,<br />

dass der Vorstandsbeschluss zum Diversity-Management keineswegs „Symbolpolitik“<br />

geblieben ist, sondern in der Umsetzung zu zahlreichen konkreten und inhaltlich guten<br />

interkulturellen Maßnahmen und Projekten in fast allen Arbeitsfeldern geführt hat (vgl.<br />

Kap. 3, 4).<br />

(2) Die interkulturelle Herausforderung ist in der Diakonie Düsseldorf ‚angekommen;<br />

sie wird vom Vorstand als „Stabsaufgabe“ definiert und von den Mitarbeitenden mehr-<br />

heitlich angenommen.<br />

Der demographische und soziale Wandel unserer Stadtgesellschaften (‚wir werden weni-<br />

ger, älter, bunter und sozial ungleicher’) sowie die zunehmende Diversität bzw. Vielfalt<br />

der Adressaten diakonischer Arbeit erfordern nachhaltige Innovationen in Bezug auf die<br />

Ausrichtung der Angebote und die Erreichung neuer Zielgruppen. Insbesondere in mehre-<br />

ren refinanzierten Handlungsfeldern ist der Anteil potentieller Nutzer/innen mit Migrati-<br />

onshintergrund besonders hoch, das heißt, die Diakonie wird sich im Anbieterwettbewerb<br />

106


nur behaupten können, wenn sie sich aktiv auf die besondere Ausgangssituation und die<br />

Bedürfnisse dieser Nutzergruppen einstellt. Nach Auffassung der EKD (2007) ist die in-<br />

terkulturelle Öffnung eine zentrale Herausforderung und eine Leitungsaufgabe im Dialog<br />

mit den Mitarbeitenden. Nach den Projektbefunden ist diese Herausforderung schon seit<br />

längerem in der Diakonie Düsseldorf eindeutig ‚angekommen’: Sowohl die Ergebnisse der<br />

schriftlichen Einrichtungs-Befragung wie die Ergebnisse der Schlüsselpersoneninterviews<br />

zeigen, dass die interkulturelle Öffnung vom Vorstand als ‚Stabsaufgabe’ begriffen wird<br />

und die interkulturellen Bemühungen der Einrichtungen aktiv unterstützt werden. Die Er-<br />

gebnisse zeigen auch, dass die Mehrheit der Mitarbeiterschaft die interkulturellen Be-<br />

schlüsse und Aktivitäten positiv aufnimmt und mit trägt (vgl. Kap.3, 4).<br />

(3) Breites Spektrum interkultureller Aktivitäten und zahlreiche „Good-practice-<br />

Beispiele“ in den Handlungsfeldern<br />

Insbesondere die schriftliche Einrichtungsbefragung verweist auf ein breites und differen-<br />

ziertes Spektrum interkultureller Projekte und Maßnahmen in den meisten Handlungsfel-<br />

dern der Diakonie Düsseldorf. Bei der Beantwortung der Frage nach den aktuellen inter-<br />

kulturellen Aktivitäten haben 65 Einrichtungen 150 aktuelle oder konkret geplante inter-<br />

kulturelle Maßnahmen genannt. Erwartungsgemäß ist Zahl und Vielfalt der Projekte in<br />

den Handlungsfeldern mit derzeit hohem Migrantenanteil der Einrichtungsnutzer/innen<br />

besonders groß (Handlungsfelder ‚Integration, Migration und Flucht’ sowie ‚Kinder, Ju-<br />

gend und Familie’); aber auch in Handlungsfeldern und Einrichtungen mit derzeit noch<br />

geringem Migrantenanteil (Handlungsfeld ‚Leben im Alter’ sowie ‚Gesundheit und Sozia-<br />

les’) wurden konkrete interkulturelle Aktivitäten eingeleitet oder sind konkret geplant.<br />

Zahlreiche interkulturelle Projekte sind als „Good-practice-Beispiele“ in dem Sinne zu<br />

werten, dass sie im Rahmen des diakonieinternen und –externen Erfahrungsaustauschs mit<br />

anderen Trägern Vorbildfunktion entfalten können. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

sind v.a. zu nennen: Die Fortbildungsmaßnahmen zur Steigerung der interkulturellen Sen-<br />

sibilität und Kompetenz der Leitungskräfte und der Mitarbeiterschaft, die Aktivitäten zur<br />

Verankerung der interkulturellen Orientierung in den Einrichtungskonzepten, die Maß-<br />

nahmen zur Beratung und Betreuung von speziellen Migrantengruppen, die Beschlüsse<br />

und Maßnahmen zum interreligiösen Dialog, die zahlreichen Sprachförderprojekte, die<br />

107


interkulturellen Treffs sowie eine Reihe weiterer Angebote zur Förderung des interkultu-<br />

rellen Austauschs zwischen Einheimischen und Zugewanderten.<br />

(4) Engagierter Dialog und pragmatische Rahmenbeschlüsse zur Vereinbarkeit von e-<br />

vangelischer Identität und interkultureller Öffnung („ACK-Klausel“)<br />

Diversity-Management und interkulturelle Öffnung der Diakonie bewegen sich zwangs-<br />

läufig im Spannungsfeld zwischen der selbstbewussten Wahrung und Sichtbarmachung<br />

der evangelischen Identität und dem Postulat interkultureller Personalpolitik, das u.a. den<br />

Abbau von Zugangsbarrieren für Adressaten- und Beschäftigtengruppen mit Migrations-<br />

hintergrund vorsieht. Im Rahmen des demographischen und sozialen Wandels der Stadtge-<br />

sellschaften gehören erhebliche Teile potentieller Adressaten in den refinanzierten Hand-<br />

lungsfeldern der Diakonie keiner Kirche der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen<br />

(ACK)“ an; außerdem lassen sich in einigen Arbeitsfeldern (z.B. im Altenhilfe- und Pfle-<br />

gebereich) die Beschäftigten nicht ohne weiteres aus Mitgliedern der „ACK-Kirchen“ rek-<br />

rutieren. In der konkreten Personalpolitik führt dies zu einem Konflikt zwischen der<br />

„ACK-Klausel“ und dem Postulat der interkulturellen Öffnung für muslimische oder reli-<br />

gionslose Beschäftigte. Die Beschlüsse zur „ACK-Klausel“ besagen, dass die Mitarbeiten-<br />

den der Diakonie grundsätzlich evangelische Christen sein sollen, im Ausnahmefall einer<br />

Kirche der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen – ACK“ angehören können und nur<br />

im Einzelfall muslimische Glaubensangehörige oder Religionslose beschäftigt werden<br />

können (vgl. Linzbach 2010). Die Projektbefunde zu diesem Thema, insbes. die Leitfaden-<br />

interviews zeigen (Kap. 4), dass das angesprochene Spannungsfeld dem Vorstand und den<br />

Mitarbeitenden der Diakonie Düsseldorf bewusst ist, dass dazu ein engagierter diakoniein-<br />

terner Dialog geführt wird und, dass bei der Umsetzung der „ACK-Klausel“ in begründe-<br />

ten Fällen pragmatische Lösungen für die Einstellung von Nicht-Christen gesucht und ge-<br />

funden werden. Aus Gutachtersicht ist dieser offene Dialog und der pragmatische Umgang<br />

damit als eine Stärke des Öffnungsprozesses der Diakonie Düsseldorf zu werten; aller-<br />

dings lässt sich damit das aufgezeigte Spannungsfeld der Personalpolitik nicht wegdisku-<br />

tieren und werden Grenzen der Öffnung markiert (siehe auch unten Problemfelder …).<br />

108


(5) Zukunftsorientierung durch Evaluation und Projekte zur Weiterentwicklung der<br />

interkulturellen Öffnung<br />

Interkulturelle Öffnung von großen Organisationen ist ein langwieriger und komplexer<br />

Prozess, der Zeit und Geduld braucht und als ‚Querschnittsaufgabe’ langfristig angelegt<br />

sein muss. Ohne periodische Überprüfung und Selbstvergewisserung zum erreichten Stand<br />

der Öffnung, mit einer nüchternen Stärken-Schwächen-Analyse und daraus resultierenden<br />

Überlegungen zur systematischen Weiterentwicklung droht der Öffnungsprozess im Ar-<br />

beitsalltag zu ‚versanden’. Daher besteht eine deutliche Stärke des bisherigen Öffnungs-<br />

prozesses der Diakonie Düsseldorf darin, dass sie in der o.g. Befragung bereits 2008 den<br />

seinerzeitigen Stand der interkulturellen Öffnung untersucht hat, dass sie mit dem vorlie-<br />

genden Projekt eine externe Begutachtung zum aktuellen Stand des Öffnungsprozesses in<br />

Auftrag gegeben hat sowie, dass sie mit ihrer Mitarbeit in der Steuerungsgruppe „Interkul-<br />

turelle Herausforderung für die eigene Organisationsentwicklung“ der Diakonie Rhein-<br />

land-Westfalen-Lippe (vgl. Diakonie RWL 2011) zum Ausdruck bringt, dass sie durch E-<br />

valuation und Projekte zur Weiterentwicklung gewillt ist, zukunftsorientiert die interkultu-<br />

relle Öffnung der Diakonie voranzutreiben.<br />

(6) Zahlreiche wegweisende Vorschläge zur Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung<br />

Im Rahmen der schriftlichen Einrichtungsbefragung und der Schlüsselpersoneninterviews<br />

des vorliegenden Projekts wurden u.a. Anregungen für die Weiterentwicklung der inter-<br />

kulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf erfragt. Im Ergebnis wurden zahlreiche<br />

grundlegende und z.T. sehr konkrete Vorschläge gemacht, die nicht nur einen weiteren<br />

Beleg für den bereits erreichten Stand der interkulturellen Sensibilisierung liefern, sondern<br />

auch wegweisend für den weiteren Öffnungsprozess und die nachfolgenden Empfehlungen<br />

dieses Projekts sind (vgl. Kap. 3, 4). Vorgeschlagen wird:<br />

Ein systematischerer, partizipativer Öffnungsprozess mit den Bausteinen: Leitziele, Personalentwicklung,<br />

strukturelle interkulturelle Öffnung und konkrete Umsetzung;<br />

die Bestellung einer/s Diversity–Beauftragten und deren/dessen organisatorische Anbindung<br />

beim Vorstand;<br />

• ein handlungsfeld- und zielgruppenbezogener Ausbau der interkulturellen Konzept-<br />

und Angebotsentwicklung in den einzelnen Einrichtungen sowie die Bereitstellung<br />

mehrsprachiger Informationen, Sprachförderungen und Dolmetscherdienste;<br />

109


• ein Ausbau interkultureller Mitarbeiterfortbildungen und der Ausbau einer interkulturellen<br />

Personalpolitik (unter Einschluss der vermehrten Einstellung von Mitarbeiter/innen<br />

mit nicht-christlicher Religionszugehörigkeit);<br />

• die Weiterentwicklung und Erprobung erfahrungsgestützter Strategien der interkulturellen<br />

Öffnung;<br />

• ein Ausbau der Kooperation und Vernetzung mit anderen Einrichtungen zur interkulturellen<br />

Arbeit und Öffnung (diakonie-intern, -extern sowie mit Migrantenselbstorganisationen);<br />

• ein Ausbau des verbandsinternen interkulturellen und interreligiösen Dialogs sowie der<br />

Ausbau der interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie;<br />

die Einbeziehung interkultureller Öffnung in das Qualitätsmanagement der Diakonie Düsseldorf<br />

sowie eine systematischere Umsetzung mit einem längerfristigen Fahrplan unter<br />

Verwendung von niedrig-schwelligen Kennzahlen/-ziffern.<br />

5.1.2 Problemfelder und Schwächen der bisherigen Entwicklung<br />

(1) Trotz formulierter Leitziele und zahlreicher interkultureller Maßnahmen fehlt es<br />

bislang an systematischer Steuerung und Umsetzung des Öffnungsprozesses<br />

Alle Bausteine der Projektuntersuchungen, d.h. die Dokumentenanalyse, die schriftliche<br />

Einrichtungsbefragung und die Schlüsselpersoneninterviews zeigen, dass sich die Diako-<br />

nie Düsseldorf aktiv und beispielgebend mit dem Thema interkulturelle Öffnung befasst<br />

und in der bisherigen Entwicklung gute (Zwischen-)Erfolge aufzuweisen hat. Sie zeigen<br />

aber auch, dass der Prozess der interkulturellen Öffnung – trotz formulierter Leitziele und<br />

zahlreicher interkultureller (Einzel-)Maßnahmen der Einrichtungen - bislang wenig syste-<br />

matisch und kaum gesteuert verläuft. Auf den Punkt gebracht: Der interkulturelle Öff-<br />

nungsprozess der Diakonie Düsseldorf folgt bislang dem Steuerungsprinzip des „Inkre-<br />

mentalismus“, das heißt positiv ausgedrückt, einem Steuerungsstil des behutsamen ‚Schritt<br />

für Schritt-Vorgehens’ mit geringem Ressourcenaufwand, einer an ‚Versuch und Irrtum’<br />

angelehnten Verfahrungsweise und einer Steuerungsmethode, die v.a. auf die Reformein-<br />

sicht von unten setzt; negativ interpretiert bedeutet dies ein Steuerungsstil, der gar keine<br />

oder nur allgemeine Vorgaben macht und die Umsetzung von Rahmenbeschlüssen dem<br />

Zufall und/ oder der Einzelinitiative der jeweils Verantwortlichen überlässt. Die Ergebnis-<br />

se bestehen dann meist in einem sog. „Muddling Through“ oder deutsch ausgedrückt in „Ge-<br />

wurstel“. Im Rahmen der Realität interkultureller Öffnungsprozesse von Organisationen<br />

ist dies leider bisher die Regel. Aus Gutachtersicht wünschenswert ist dagegen eine kon-<br />

zeptionell-systematische Steuerungsmethode, die die Umsetzung von Rahmenbeschlüssen<br />

110


systematisch steuert, einleitet, auf ihre Wirksamkeit überprüft und im Hinblick auf aktuel-<br />

le Herausforderungen entsprechend verändert.<br />

(2) Trotz interkultureller Sensibilität der Mitarbeiterschaft werden interkulturelle Viel-<br />

falt und Öffnung nur z.T. als „Querschnittsaufgabe“ nachhaltiger Diakonie-<br />

Entwicklung erkannt und Migranten/innen z.T. noch ungenügend erreicht<br />

Auf Grundlage der ‚Selbsteinschätzung’ der befragten Einrichtungen ist die interkulturelle<br />

Sensibilität der Mitarbeiterschaft sehr ausgeprägt; die Auswertung anderer Fragen sowie<br />

die Ergebnisse der Schlüsselpersoneninterviews bestätigen dies auch. Die Ergebnisse an-<br />

derer Fragen relativieren diese Einschätzung und einige Befragte schätzen die interkultu-<br />

relle Kompetenz zahlreicher Einrichtungen und Mitarbeiter/innen eher gering ein (vgl.<br />

Kap. 3, 4). Da es sich um jeweils subjektive Einschätzungen handelt, lässt sich keine ein-<br />

deutige Aussage treffen. Aus Gutachtersicht ist die allgemein-ethische interkulturelle Sen-<br />

sibilität der Mitarbeiterschaft sehr hoch einzuschätzen, die Kompetenz zur konkreten Um-<br />

setzung interkultureller Öffnung jedoch sehr viel geringer. Welche konkreten Konsequen-<br />

zen aus dem Postulat der interkulturellen Öffnung für eine nachhaltige Diakonieentwick-<br />

lung, für die Einrichtungskonzepte und für die eigene Arbeit folgen scheint oftmals nicht<br />

bewusst zu sein. Anders ausgedrückt: Die allgemeine Zustimmung zum Postulat der inter-<br />

kulturellen Öffnung ist ausgeprägt; aber, je konkreter die Fragen zu den Herausforderun-<br />

gen interkultureller Öffnung von Einrichtungen werden, desto schwammiger sind auch die<br />

Antworten. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der schriftlichen Befragung: Teile der<br />

Einrichtungen erreichen Migranten/innen als Einrichtungsnutzer/innen bislang nur unge-<br />

nügend und, Teile der Einrichtungen reduzieren ihr Verständnis von interkultureller Öff-<br />

nung auf gemeinsames ‚Kochen’ und ‚Feste feiern’. Sie erkennen damit noch nicht den<br />

Charakter der interkulturellen Öffnung als ‚Querschnittsaufgabe’. Mit Blick auf die Zu-<br />

kunftsorientierung der Diakonie als Mitbewerber im Markt für soziale Dienstleistungen<br />

sind hier Nachbesserungen erforderlich.<br />

(3) Das Spannungsfeld zwischen evangelischer Identität und interkultureller Öffnung<br />

markiert Grenzen des Öffnungsprozesses und schafft z.T. Probleme<br />

Im vorgehenden Abschnitt ‚Stärken’ (5.1.1) wurde das Spannungsfeld diakonischer Träger<br />

zwischen der Wahrung und Sichtbarmachung ihrer evangelischen Identität und dem Postu-<br />

111


lat nach vermehrter Einstellung von Migranten/innen, darunter auch von Nicht-Christen<br />

skizziert. Dabei wurde der offene Dialog der Diakonie Düsseldorf zur „ACK-Klausel“ und<br />

der pragmatische Umgang mit begründeten Ausnahmeregelungen ausdrücklich als Stärke<br />

des bisherigen Öffnungsprozesses charakterisiert. Aber: Das Profil evangelisch-<br />

diakonischer Träger markiert natürlich auch Grenzen der interkulturellen Öffnung in der<br />

Personalpolitik, in der Angebotsgestaltung und in der Erreichung von Zielgruppen diako-<br />

nischer Arbeit. Probleme und ggf. Konflikte schafft dies in solchen meist refinanzierten<br />

Handlungsfeldern, in denen die Anteile andersgläubiger und/ oder religionsloser Klienten-<br />

gruppen hoch sind, die interkulturelle Öffnung spezielle Sprach- und Kultursensibilitäten<br />

erfordert und eine kultursensible interkulturelle Teambildung der Mitarbeiter/innen zur<br />

qualifizierten Ausrichtung der Leistungsangebote erforderlich ist. Zum Teil ist auch die<br />

Personalrekrutierung nur unter Mitgliedern der „ACK-Kirchen“ schwierig. Die Diakonie<br />

Düsseldorf sollte sich daher überlegen, ob und in wieweit sie die Anwendung der „ACK-<br />

Klausel“ weiter öffnen kann und will. Die Einschätzungen der Interviewpartner/innen der<br />

Schlüsselpersoneninterviews zu diesem Thema sind unterschiedlich.<br />

(4) Der diakonieinterne Dialog und Erfahrungsaustausch zum Thema ‚Diversity’ / in-<br />

terkulturelle Öffnung scheint bislang wenig ausgeprägt zu sein<br />

Im Rahmen der schriftlichen Einrichtungsbefragung und der Schlüsselpersoneninterviews<br />

bezogen sich jeweils einzelne Fragen auf den themenbezogen diakonie-internen Erfah-<br />

rungsaustausch; andere Fragen lassen dazu Rückschlüsse zu (vgl. Kap 3, 4). Die Auswer-<br />

tung der Ergebnisse zu diesen Fragen bieten zwar keine eindeutigen quantitative Befunde,<br />

sie deuten jedoch darauf hin, dass der Dialog zur interkulturellen Öffnung zwischen ‚oben<br />

und unten’ sowie zwischen den unterschiedlichen Handlungsfeldern und Einrichtungen<br />

wenig koordiniert, eher zufällig und unsystematisch verlaufen ist. So sind z.B. die Vor-<br />

standsbeschlüsse zum Diversity-Management in 20% der Einrichtungen nur „einigerma-<br />

ßen“ und in 30% der Einrichtungen „kaum oder gar nicht“ bekannt. Auch zu den ‚Good-<br />

practice-Beispielen’ der interkulturellen Arbeit scheint es nur wenig Erfahrungsaustausch<br />

zu geben. Dies ist bedauerlich, weil die Ressource des „Voneinander-Lernens“ somit zu<br />

wenig zum Tragen kommt.<br />

112


(5) Eine themenbezogen verbandsübergreifende Kooperation und Vernetzung mit ande-<br />

ren Trägern und Migrantenselbstorganisationen sind kaum erkennbar<br />

Im Rahmen der schriftlichen Einrichtungsbefragung befassen sich drei Einzelfragen mit<br />

der Kooperation und Vernetzung mit den Trägern anderer Verbände und der Kooperation<br />

mit Migrantenselbstorganisationen. Die Auswertung der Schlüsselpersoneninterviews er-<br />

laubt ergänzende Rückschlüsse (vgl. Kap. 3, 4). Die Untersuchungsbefunde zeigen, dass<br />

themenbezogene Kooperationen mit Trägern anderer Verbände eher selten sind, vor allem<br />

aber Kooperationen mit Migrantenselbstorganisationen kaum statt finden. Mit Blick auf<br />

einen nachhaltigen Öffnungsprozess halten die Gutachter den Ausbau der themenbezoge-<br />

nen verbandsübergreifenden Kooperationen, sowie eine Zusammenarbeit mit Migranten-<br />

selbstorganisationen für wichtig.<br />

(6) Eine periodische Berichterstattung und ein ‚Monitoring’ zum interkulturellen Öff-<br />

nungsprozess fehlen bislang<br />

Im Rahmen der Darstellung der Stärken des bisherigen interkulturellen Öffnungsprozesses<br />

wurde die Evaluation und Auswertung der interkulturellen Aktivitäten der Diakonie Düs-<br />

seldorf im Rahmen der Befragung von 2008 und des aktuellen Projekts ausdrücklich posi-<br />

tiv hervorgehoben. Mit Blick auf eine systematische Weiterentwicklung des Öffnungspro-<br />

zesses reicht dies aber nicht. Nach gängigen Standards einer nachhaltigen Umsetzung und<br />

Qualitätssicherung sind eine periodisch-systematische Berichterstattung sowie ein ‚Moni-<br />

toring’ mit Kennziffern zu den Erfolgen, Problemfeldern und Schwächen des Öffnungs-<br />

prozesses unerlässlich. Dies fehlt bislang und sollte im Rahmen der Weiterentwicklung<br />

des Diversity-Management und der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

entwickelt und verankert werden.<br />

5.1.3 Bilanz der Untersuchungsbefunde: Die Diakonie Düsseldorf ist ein ‚Good-<br />

practice-Beispiel’ für die interkulturelle Öffnung diakonischer Träger<br />

Zusammenfassend ist die bisherige Entwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf als ein ‚Good-practice-Beispiel’ für die interkulturelle Orientierung und Öff-<br />

nung eines großen diakonischen Trägers zu würdigen. Das Beispiel der Diakonie Düssel-<br />

dorf zeigt, dass aufbauend auf dem evangelischen Profil eine bewusste und aktive interkul-<br />

113


turelle Arbeit und Öffnung diakonischer Träger möglich ist, dass in den vergangenen Jah-<br />

ren bereits große Fortschritte bei der Implementation und Umsetzung erzielt wurden, die<br />

eine hervorragende Grundlage für die künftige Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung bieten.<br />

Natürlich gibt es auch Problemfelder und Schwächen; angesichts der Langfristigkeit der<br />

Querschnittsaufgabe Interkulturelle Öffnung und der Schwierigkeit neue Leitziele und<br />

Orientierungen in großen Organisationen umzusetzen ist nichts anderes zu erwarten. Aus<br />

Gutachtersicht bestehen v.a. Problemfelder und Schwächen in Bezug auf die systematische<br />

Erarbeitung von Konzeptbausteinen und Schwerpunkten der Umsetzung, in Bezug auf die<br />

organisatorische Verankerung als ‚Querschnittsaufgabe’ in der Gesamtorganisation und<br />

den einzelnen Einrichtungen sowie in Bezug auf partizipativ-dialogische Qualitätssiche-<br />

rung und Steuerung der Umsetzung des Öffnungsprozesses.<br />

Was daraus für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düssel-<br />

dorf folgt, soll in den nachfolgenden Vorschlägen deutlich werden.<br />

5.2 Zehn Vorschläge zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Dia-<br />

konie Düsseldorf<br />

Aufbauend auf der vorgestellten Stärken-Schwächen-Analyse sowie auf den Anregungen<br />

der Einrichtungsbefragung und der Schlüsselpersoneninterviews werden im Folgenden<br />

Vorschläge zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

vorgestellt. Die Vorschläge beziehen sich auf die Handlungsebenen<br />

• Verbesserung der Strukturqualität,<br />

• Verbesserung der Prozessqualität und<br />

• Verbesserung der Effektqualität.<br />

Die Vorschläge und die Erläuterungen dazu sind bewusst allgemein und kurz gefasst, weil<br />

sie sich aus der vorgestellten Stärken-Schwächen-Analyse sowie aus den Anregungen der<br />

befragten Einrichtungen und Schlüsselpersonen ableiten und, weil eine Konkretisierung<br />

dessen, was die Diakonie Düsseldorf ‚tun oder lassen sollte’ ohnehin nicht von externen<br />

Gutachtern vorgegeben werden kann.<br />

Aus Autorensicht ist es wünschenswert, dass die Vorschläge verbandsintern diskutiert,<br />

ggf. verändert, operationalisiert und möglichst umgesetzt werden.<br />

114


I. Handlungsebene: Verbesserung der Strukturqualität interkultureller Öffnung<br />

Die Verbesserung der Strukturqualität bezieht sich v.a. auf die Organisation und Steuerung<br />

des interkulturellen Öffnungsprozesses. Hierzu wird vorgeschlagen:<br />

(1) Die „Querschnittsaufgabe“ Diversity-Management/ interkulturelle Öffnung sollte<br />

beim Vorstand angesiedelt werden.<br />

(2) Zur Koordinierung und Rückkopplung des Diskurses zwischen Vorstand und Mitar-<br />

beiterschaft sollten ein/e Diversity-Beauftragte/r/ sowie eine Steuerungsgruppe mit Ver-<br />

tretern/innen des Vorstands und aller Geschäftsbereiche eingerichtet werden.<br />

(3) Im Rahmen der Qualitätssicherung der interkulturellen Arbeit sollten Zielvereinba-<br />

rungen zu Schwerpunkten der Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung entwi-<br />

ckelt werden.<br />

Dazu:<br />

Im Rahmen der Stärken-Schwäche-Analyse wurden positiv die Verabschiedung von Leit-<br />

sätzen des Vorstands zum Diversity-Management sowie die Anerkennung als ‚Stabsauf-<br />

gabe’ der Diakonie Düsseldorf hervorgehoben. Als Schwäche der bisherigen Umsetzung<br />

wurden eine unzureichend systematische Steuerung des Umsetzungsprozesses festgestellt.<br />

Dem Charakter der Querschnittsaufgabe Diversity-Management/ Interkulturelle Öffnung<br />

für eine nachhaltige Diakonieentwicklung entspricht es, dass diese Querschnittsaufgabe<br />

beim Vorstand angesiedelt ist, ein/e Diversity-Beauftragte/r mit den Aufgaben der Vor-<br />

stands- und Einrichtungsberatung, der Strategieentwicklung, der Dialog-Koordination und<br />

der Berichterstattung bestellt wird. Außerdem sollten mit allen Geschäftsbereichen über-<br />

prüfbare Ziele für das Diversity-Management in ihren Geschäftsbereichen vereinbart wer-<br />

den.<br />

Der im Rahmen eines Interviews geäußerte Alternativ-Vorschlag einer Verankerung der<br />

Interkulturellen Öffnung als eine bei den Geschäftsbereichen angesiedelte „Matrixaufga-<br />

be“ der Qualitätssicherung wird aus Gutachtersicht als mögliche ‚zweitbeste’ Lösung an-<br />

gesehen.<br />

115


II. Handlungsebene: Verbesserung der Prozessqualität interkultureller Öffnung<br />

Die Verbesserung der Prozessqualität bezieht sich v.a. auf den diakonieinternen und -<br />

externen Diskurs zur interkulturellen Öffnung, auf die Personalentwicklung, auf den Ab-<br />

bau von Barrieren, die der Erreichung der Migranten/innen entgegenstehen sowie auf die<br />

trägerübergreifende Kooperation und Vernetzung. Hierzu wird vorgeschlagen:<br />

(4) Der diakonieinterne Diskurs und Erfahrungsaustausch zum Thema Diversity-<br />

Management/ interkulturelle Öffnung zwischen Vorstand und Mitarbeiterschaft sowie<br />

zwischen den Einrichtungen sollte ausgebaut werden.<br />

(5) Die Möglichkeiten des weiteren Ausbaus der interkulturellen Öffnung der Personal-<br />

politik sollten geprüft und offensiv genutzt werden.<br />

(6) Der themenbezogene Erfahrungsaustausch, die Kooperation und Vernetzung mit<br />

überörtlichen Trägern der Diakonie, mit anderen Wohlfahrtsverbänden sowie mit<br />

Migrantenselbstorganisationen sollte weiter entwickelt werden.<br />

Dazu:<br />

Im Rahmen der Stärken-Schwächen-Analyse wurden positiv festgestellt, dass der Vor-<br />

stand der Diakonie Düsseldorf aufbauend auf den Rahmenbeschlüssen zum Diversity-<br />

Management die Einrichtungen bei ihren Bemühungen zur interkulturellen Öffnung aktiv<br />

unterstützt hat, und dass in der Diakonie eine engagierte Auseinandersetzung zur Verein-<br />

barkeit von evangelischer Identität und interkultureller Öffnung stattfindet. Gleichzeitig<br />

wurde festgestellt, dass die Vorstandsbeschlüsse in Teilen der Einrichtungen kaum oder<br />

gar nicht bekannt sind, und dass der interkulturelle Erfahrungsaustausch innerhalb der Di-<br />

akonie sowie mit externen Trägern wenig ausgeprägt ist. Aus dieser Zwischenbilanz leiten<br />

sich zunächst die Vorschläge nach Ausbau des diakonieinternen Diskurses zwischen Vor-<br />

stand und Basis ab. Weiterhin sollte geprüft werden, ob und in welchen Fällen mit Blick<br />

auf die vermehrte Einstellung von Migranten/innen eine weitere Öffnung der „ACK-<br />

Klausel“ möglich ist. Außerdem erscheint es geboten, themenbezogen sowohl die überört-<br />

liche Kooperation mit anderen diakonischen Trägern, als auch die lokale Kooperation mit<br />

Trägern anderer Wohlfahrtsverbände und Migrantenselbstorganisationen auszubauen. Mit<br />

Blick auf die überörtliche Kooperation diakonischer Träger und die Mitarbeit der Diakonie<br />

116


Düsseldorf in der Steuerungsgruppe der Diakonie RWL zur interkulturellen Öffnung wur-<br />

de ein guter Anfang gemacht.<br />

III. Handlungsebene: Verbesserung der Effektqualität<br />

Die Verbesserung der Effektqualität bezieht sich v.a. Maßnahmen, die dazu beitragen die<br />

Überprüfbarkeit und Qualität der interkulturellen Arbeit zu verbessern. Hierzu wird vorge-<br />

schlagen:<br />

(7) Grundlegende Voraussetzung für eine Verbesserung der Effektqualität interkultu-<br />

reller Arbeit bilden der Aufbau und die periodische Auswertung eines pragmatischen<br />

‚Monitoring’.<br />

(8) Die Schwerpunkte des künftigen interkulturellen Öffnungsprozesses sollten aufbau-<br />

end auf einer vorgängigen Berichterstattung und aktuellen Herausforderungen be-<br />

stimmt werden.<br />

(9) Zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz des Personals sollten interkulturelle<br />

Teams gebildet sowie die bestehenden interkulturellen Fortbildungen ausgebaut wer-<br />

den.<br />

(10) Interkulturelle Arbeit der Diakonie sollte sich in der Öffentlichkeit und gegenüber<br />

den Zielgruppen selbstbewusst darstellen und politisch eine aktive Lobby für die Belan-<br />

ge von Migranten/innen sein.<br />

Dazu:<br />

Im Rahmen der Stärken-Schwächen-Analyse wurden positiv festgestellt, dass die Diako-<br />

nie Düsseldorf 2008 und im Rahmen des vorliegenden Projekts 2011 den jeweiligen Stand<br />

der interkulturellen Öffnung untersucht hat. Als Schwäche wurde gekennzeichnet, dass es<br />

bislang trotzdem keine periodische Berichterstattung und kein Verfahren zur diskursiven<br />

Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung gibt. Im Rahmen der Befunde wurde die<br />

Durchführung von interkulturellen Fortbildung grundsätzlich positiv hervor gehoben, aber<br />

auch festgestellt, dass es noch keine systematischen interkulturellen Teambildungen und<br />

Diversity-Fortbildungen gibt. Außerdem wurde in einigen Schlüsselpersoneninterviews<br />

auf eine mäßige Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Diversity/ Interkulturelle Öffnung hin-<br />

gewiesen. Daraus folgt, dass der Auf- und Ausbau einer systematischen Berichterstattung<br />

mit pragmatisch erhobenen niedrig-schwelligen Kennziffern zu Erfolgen/ Misserfolgen<br />

117


der geleisteten Arbeit für die Weiterentwicklung des Öffnungsprozesses erforderlich ist.<br />

Darauf aufbauend müssen auch Schwerpunkte des künftigen interkulturellen Öffnungs-<br />

prozesses (am besten im Rahmen einer Steuerungsgruppe) vereinbart werden. In jedem<br />

Fall sind interkulturelle Teambildungen und der Ausbau interkulturellen Fortbildung zur<br />

weiteren Stärkung der interkulturellen Kompetenz der Mitarbeitenden zu empfehlen. Er-<br />

gänzend schlagen die Gutachter eine selbstbewusste Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie<br />

und eine aktive Einmischung in die Lokalpolitik zur Vertretung von Interessen der<br />

Migranten/innen vor.<br />

Zusammenfassend: Perspektivisch kommt es aus Gutachtersicht für eine nachhaltige Wei-<br />

terentwicklung der interkulturellen Arbeit der Diakonie Düsseldorf vor allem darauf an,<br />

an den vorhanden Ressourcen und Stärken anzuknüpfen und diese auszubauen,<br />

die Problemfelder konkret anzugehen und vorhandene Schwächen zu überwinden,<br />

erfolgreiche Modell-Projekte in die Regelarbeit überzuleiten,<br />

sowie weitere Innovationen zu entwickeln und modellhaft zu erproben.<br />

Angesichts bisherigen Entwicklungen und Erfahrungen und der genannten Ressourcen und<br />

Stärken verfügt die Diakonie Düsseldorf über sehr gute Voraussetzungen für eine nachhal-<br />

tige Weiterentwicklung des interkulturellen Öffnungsprozesses.<br />

118


6. Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Einrichtungen der Diakonie<br />

Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

6.1 Das Leitbild der interkulturellen Öffnung<br />

6.2 Empfehlungen zur Übertragung der Ergebnisse auf andere diakonische Träger<br />

6.2.1 Organisations-Check<br />

6.2.2 Interkulturelle Stärken-Schwächen-Analyse<br />

6.2.3 Umsetzung der Ziele in konkretes Handeln<br />

6.2.4 Interkulturalität und „Diversity-Management“ im Personalmanagement<br />

6.2.5 Evaluation und Controlling in interkulturellen Arbeitsfeldern<br />

119


6. Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Einrichtungen der Diakonie<br />

Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

6.1 Das Leitbild der interkulturellen Öffnung<br />

Bevor die Frage beantwortet werden kann, welche Ergebnisse der vorliegenden Untersu-<br />

chung zur interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf auf andere Einrichtungen ü-<br />

berragen werden können, muss noch einmal präzisiert werden, was unter interkultureller<br />

Öffnung von Organisationen zu verstehen ist. Erinnern wir uns: Der Begriff der interkultu-<br />

rellen Öffnung wurde intensiver diskutiert, nachdem die Beauftragte für die Belange der<br />

Ausländer Cornelia Schmalz–Jakobsen 1994 die Schrift „Empfehlungen zur interkulturel-<br />

len Öffnung sozialer Dienste“ herausgegeben hatte (vgl. Die Beauftragte der Bundesregie-<br />

rung für die Belange der Ausländer 1994). Spätestens seitdem ging die Fachdiskussion<br />

von Deutschland als einem faktischen Einwanderungsland aus und forderte, wie in den<br />

Niederlanden bereits früher geschehen (sog. „Dekategorialisierungsdebatte“), die Mitein-<br />

beziehung der Zuwanderer in die allgemeinen Angebote.<br />

Der im Begriff „interkulturell“ enthaltene Kulturbegriff meint das Orientierungssystem,<br />

das unser Wahrnehmen, Bewerten und Handeln steuert. In diesem weiten Verständnis re-<br />

duziert sich Interkulturalität nicht nur auf die Situation von Deutschen und Zugewanderten<br />

sondern gilt ganz umfassend für das Verhältnis zwischen unterschiedlichen Lebensformen,<br />

bezieht also Unterschiede des Geschlechts, des Alters, der Religion, der sozioökonomi-<br />

schen Lage etc. mit ein und bietet insofern Anknüpfungspunkte zu Diversity–Konzepten<br />

(vgl. Schröer 2008). Interkulturelle Orientierung nimmt dieses Verständnis auf und schlägt<br />

sich als Vision einer Organisation nieder, die sich in den jeweiligen Zielen konkretisiert<br />

und die Organisation auf die Querschnittsaufgabe interkulturelle Öffnung verpflichtet.<br />

Unter interkultureller Orientierung versteht man die strategische Entscheidung von Institu-<br />

tionen, sich den Herausforderungen einer globalisierten und durch Zuwanderung gepräg-<br />

ten Gesellschaft zu stellen. Mit interkultureller Öffnung ist die Umsetzung dieser strategi-<br />

schen Entscheidung gemeint. Sie ist ein zielgerichteter Prozess der Organisations- bzw.<br />

Unternehmensentwicklung, der sowohl auf der strukturellen als auch auf der individuellen<br />

Ebene stattfindet (vgl. Facharbeitskreis Interkulturelle Öffnung 2010). Voraussetzung für<br />

die interkulturelle Öffnung ist eine klare strategische Entscheidung. Der Prozess kann so-<br />

120


wohl von unten („bottum-up“) als auch von oben („top-down“) oder von außen angesto-<br />

ßen werden. Erfolgreich umgesetzt werden kann er jedoch nur, wenn er von der Leitung<br />

getragen wird. Interkulturelle Öffnungsprozesse vollziehen sich auf der Ebene der Organi-<br />

sation (strukturell, strategisch) auf der Ebene der Angebote (Kooperation, Vernetzung)<br />

und auf der Ebene des Personals (Personalauswahl und –entwicklung).<br />

Interkulturelle Öffnung als neue Orientierung richtet sich also gegen Ausschließungsten-<br />

denzen und Zugangsbarrieren. Damit werden unterschiedliche Interessen berührt und Kon-<br />

flikte hervorgerufen. Dies umso mehr als mit interkultureller Öffnung eine notwendige<br />

Weiterqualifizierung des Personals verbunden ist sowie die Einstellung von Fachkräften<br />

mit Migrationshintergrund. Damit wird interkulturelle Öffnung zu einem bewusst gestalte-<br />

ten Vorgang, der Lern- und Veränderungsprozesse von und zwischen Menschen, Lebens-<br />

weisen und Organisationsformen ermöglicht. Ziele des Veränderungsprozesses sind (vgl.<br />

Handschuck/ Schröer 2002):<br />

• Einlösung des Gleichbehandlungs- und Gerechtigkeitspostulats des Grundgesetzes;<br />

• Abbau des Machtgefälles zwischen unterschiedlichen kulturellen Lebenswelten;<br />

• Etablierung von interkultureller Öffnung als Querschnittsaufgabe;<br />

• Abkehr vom Defizitansatz;<br />

• Abbau von Zugangsschwellen zu den Diensten;<br />

• Vermittlung von interkultureller Kompetenz;<br />

• Initiierung reflexiver Lern- und Veränderungsprozesse.<br />

In der Realität haben sich allerdings eine Vielzahl öffentlicher und sozialer Institutionen<br />

trotz jahrzehntelanger Anwesenheit von Migranten diesen Bemühungen erfolgreich wider-<br />

setzt. Normative Appelle trugen ebenso wenig zu Veränderungen bei wie Leitbilder und<br />

Konzepte, die nur auf dem Papier stehen. Interkulturelle Öffnung perlt an diesen Organisa-<br />

tionen ab (sog. „Regenmanteleffekt“), so lange ihre Daseinsberechtigung auch ohne sie<br />

gesichert zu sein scheint.<br />

Vielleicht hilft eine systemische Sichtweise, diese Widersprüche aufzuklären. Danach sind<br />

nicht Personen sondern nur ihr Verhalten Teile des Systems bzw. der Organisation. Inter-<br />

kulturelle Öffnung lässt sich dann an Handlungen und nicht an normativen Vorgaben und<br />

auch nicht an Einstellungen der Mitarbeiter überprüfen. In einer Zeit, in der die Mitarbei-<br />

ter dauernde Veränderungen bewältigen müssen (Einsparungen, Personalabbau, Effektivi-<br />

tät und Effizienz steigern, Qualitätsmanagement bewältigen, Privatisierung) erscheint in-<br />

terkulturelle Öffnung als ein Thema von vielen. Wenn Werte und Ziele immer wieder in<br />

Frage gestellt werden, ist der Wunsch nach Nicht-Veränderung besonders ausgeprägt.<br />

121


Völlig sichere Situationen erfordern keine Veränderungen. Veränderung setzt dann Impul-<br />

se von außen oder Unzufriedenheit von innen voraus. Der Veränderungsdruck bei einer<br />

nicht vollzogenen interkulturellen Öffnung ist daher in der Regel gering. Umso wichtiger<br />

ist es, wenn einmal das Ziel der interkulturellen Öffnung angegangen wird, die richtigen<br />

Fragen in den Vordergrund zu rücken (vgl. Jakubeit 2005):<br />

• Bejahen wir als Verantwortliche für und in der Organisation, dass wir uns interkulturell<br />

öffnen wollen?<br />

• An welche Grenzen unseres Selbstverständnisses stoßen wir?<br />

• Mit welchen Widerständen von welchen Seiten müssen wir rechnen?<br />

• Wie viel Vielfalt und Unterschiedlichkeit können wir zulassen, wie viel Gemeinsamkeit<br />

und Einheitlichkeit brauchen wir für unsere eigene Identität?<br />

• Für welche Aufgaben und Angebote sind wir als Organisation zuständig? Wie sind die<br />

Zuständigkeiten der Klienten oder Kunden verteilt?<br />

• Was „kostet“ uns die interkulturelle Öffnung?<br />

Danach können im Sinne einer strategischen Vorgehensweise die notwendigen Schritte<br />

einer interkulturellen Personal- und Organisationsentwicklung angegangen werden:<br />

• Interkulturelle Öffnung als Führungsaufgabe;<br />

• Interkulturelle Öffnung als Querschnittsaufgabe;<br />

• Entwicklung eines entsprechenden Leitbildes;<br />

• Zielentwicklung und Zielüberprüfung;<br />

• Qualifizierung der Mitarbeiter;<br />

• Einstellung von Menschen mit Migrationshintergrund;<br />

• Kultursensible Evaluationsverfahren;<br />

• Qualitätsentwicklung (Servicequalität, Qualitätszirkel, Schlüsselprozesse).<br />

6.2 Empfehlungen zur Übertragung der Ergebnisse auf andere diakonische Träger<br />

Jede Organisation muss beim Prozess der Organisationsentwicklung eigene Wege gehen<br />

und selbständige Erfahrungen machen. Dennoch gibt es verallgemeinernde Erkenntnisse,<br />

die sich in mannigfachen Lehrbüchern finden ebenso wie die Möglichkeit, von den Erfah-<br />

rungen anderer zu lernen, um Umwege zu vermeiden und Fehler nicht zu wiederholen<br />

(vgl. <strong>Kulbach</strong> 2007).<br />

Interkulturelle Öffnung von Organisationen vollzieht sich nicht ungeplant wie von selbst.<br />

Es bedarf vielmehr wie in der Diakonie Düsseldorf des Willens der Organisationsleitung,<br />

dieses als Ziel voranzutreiben. Im Folgenden soll erläutert werden, wie im besten Falle die<br />

Ziele<br />

122


in ein Leitbild einfließen;<br />

über den Organisationscheck in eine Stärken– Schwächen-Analyse konkretisiert werden<br />

und so zu einem Organisationswandel mit anschließendem Kulturwandel in der Organisation<br />

führen;<br />

dieser Prozess muss evaluiert werden;<br />

in die Mitarbeiterschaft übertragen werden (vgl. Hartmann 2002).<br />

Dabei ist zu beachten:<br />

Ziele in Organisationen geben die Richtung an;<br />

sie müssen den veränderten Bedürfnissen der Leistungsabnehmer/innen angepasst werden;<br />

aus den Zielen ergeben sich konkrete Aufgaben;<br />

Ziele basieren auf Werthaltungen;<br />

Ziele bilden die Basis für die Identifikation der Mitarbeiter mit der Organisation;<br />

ohne Konkretion der Ziele ist eine Wirksamkeitskontrolle unmöglich.<br />

Innovative Prozesse, wie die Förderung der interkulturellen Öffnung von Organisationen,<br />

stehen jedoch vor der Herausforderung, dass die Formulierung der Unterziele vielfach erst<br />

im Veränderungsprozess möglich ist. Beispiel: Das Ziel „Interkulturelle Kompetenzerwei-<br />

terung von Mitarbeitern eines sozialen Regeldienstes“ wird im Zuge des Organisations-<br />

entwicklungsprozesses in Schwerpunkte aufgegliedert, z.B. in:<br />

Veränderung der Organisationskultur in Richtung Vielfalt;<br />

Umsetzung der interkulturellen Orientierung durch Personalgewinnung;<br />

Verbesserung von Angeboten im Hinblick auf interkulturelle Eignung;<br />

erfolgreiche Nutzung interkultureller Ressourcen durch Vernetzung;<br />

Anpassung der Öffentlichkeitsarbeit an den Bedarf der neuen Zielgruppen;<br />

Verbesserung der innerorganisatorischen Rahmenbedingungen für die Integration.<br />

Wichtig ist: Ziele sind die Grundlage für das Leitbild der Organisation. Leitbilder beinhal-<br />

ten in allgemeinen Sätzen Aussagen über<br />

• das Selbstverständnis der Organisation;<br />

• ihre Leistungen für die Gesellschaft;<br />

• wichtige innerbetriebliche Orientierungen zur Führung und zum Verhalten der Mitarbeiter<br />

untereinander;<br />

• zur Organisation und Qualifizierung der Arbeit.<br />

Interkulturelle Öffnung besteht dann in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung<br />

und Evaluierung der Entscheidungsprozesse mit dem Ziel, dass die Verantwortlichen den<br />

Blickwinkel der Gleichbehandlung von Personen der Mehrheitsgesellschaft und Menschen<br />

mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen der Organisation einnehmen (vgl. Eberle–<br />

Güceli/ Kanacher 2004).<br />

6.2.1 Organisations-Check<br />

123


Auf dem Hintergrund der Zieldimension geht es vorrangig darum, die Ausgangslage der<br />

Organisation, die Veränderungen notwendig macht, möglichst umfassend zu erkunden.<br />

Dabei wird zunächst gefragt, ob die gesamte Organisation, ein Teilsystem oder gemischte<br />

Systeme (interne und externe) an der Organisationsentwicklung teilnehmen. Ferner ist es<br />

notwendig, die inneren Strukturen der Organisation und ihre Umweltbedingungen zu ana-<br />

lysieren. Auch müssen die internen Ressourcen und die äußeren Wandlungsfaktoren, die<br />

eine Veränderung begünstigen, heraus gearbeitet werden. Die allgemeinen Rahmenbedin-<br />

gungen sind:<br />

kirchen- bzw. diakonie-rechtlicher Rahmen, z.B. Umgang mit der „ACK–Klausel“;<br />

finanzieller Rahmen (Eigenmittel/ öffentliche Zuschüsse);<br />

Veränderungen sozialer Problemlagen und Bedürfnisse;<br />

sozioökonomischer Hintergrund.<br />

Wechselbeziehungen mit anderen Systemen sind:<br />

• Warum kommen die Klienten?<br />

• Wer schickt sie?<br />

• Wie zufrieden sind sie mit dem bisherigen Angebot?<br />

• Was tut die Organisation für sie? (Verbindung zu Qualitätsmanagement, Evaluation)<br />

• Was erwarten die Zuschussgeber?<br />

• Was bieten sie an?<br />

• Wie stellt sich die Organisation ihnen gegenüber dar?<br />

• Mit welchen anderen Trägern bestehen dauerhafte Beziehungen? Wofür?<br />

• Wie ist die Beziehung? (Kooperation, Vernetzung, Konkurrenz)<br />

• Wie wird sie gepflegt?<br />

• Wie ist das Verhältnis zur Presse etc.?<br />

• Welches Image hat die Organisation in der Öffentlichkeit?<br />

• Was tut sie zur Imagepflege?<br />

• Wie passen Image und Leitbild zueinander?<br />

Dabei sind unterschiedliche Organisationsformen möglich hinsichtlich:<br />

• Träger und Rechtsform;<br />

• Aufbau- und Ablauforganisation;<br />

• trägerinterne formelle Regeln;<br />

• informelle Regeln (Rituale, Gebräuche);<br />

• formelle Kommunikationsstrukturen (Dienstanweisungen schriftlich oder mündlich);<br />

• informelle Kommunikationsstrukturen;<br />

• Statussymbole, Privilegien;<br />

• Mitbestimmungsmöglichkeiten.<br />

Auch die Angebotsstrukturen können variieren:<br />

124


Welche Einrichtungen führt die Organisation?<br />

• Welche Art von Dienstleistung bietet sie an?<br />

• Welche Methoden werden angewandt?<br />

• Werden Qualität gesichert und Erfolg gemessen - wenn ja, mit welchen Instrumenten<br />

(Fremd-, Selbstevaluation)?<br />

6.2.2 Interkulturelle Stärken-Schwächen-Analyse<br />

Die Antworten auf die o. g. Fragen bieten die Grundlage für differenzierte Hypothesen<br />

in einer Stärken-Schwächen-Analyse, die danach fragt:<br />

Was hat uns daran gehindert, in der Vergangenheit z. B. unsere Institution angemessen<br />

interkulturell zu öffnen?<br />

Was können wir in der Zukunft tun, unsere Angebote für alle Bürger optimal anzubieten?<br />

Wie müssen die Angebote aussehen, um stets qualitativ angemessen zu sein?<br />

Um diese Fragen zu beantworten, müssen Indikatoren für die interkulturelle Öffnung der<br />

Einrichtung gefunden werden. Indikatoren sind überprüfbare Hinweise dafür, dass ein Ziel<br />

oder Teilziel erreicht worden ist. Die Frage ist also, woran können wir erkennen, dass un-<br />

sere Einrichtung interkulturell orientiert ist. Hinweise hierfür finden sich auf den unter-<br />

schiedlichsten Ebenen:<br />

operationalisierte Ziele zur interkulturellen Öffnung liegen vor;<br />

es gibt ein regelmäßiges Zielcontrolling;<br />

die Leitung übernimmt die Verantwortung für die interkulturelle Öffnung;<br />

Ansprechpersonen für diese Querschnittsaufgabe sind vorhanden ( z. B. Beauftragte oder<br />

eine Steuerungsgruppe);<br />

in Schlüsselprozessen wurden Standards für die interkulturelle Perspektive formuliert;<br />

die Mitarbeiter sind interkulturell geschult;<br />

es existieren Kenntnisse darüber, wie das eigene Angebot von den Nutzern (einschließlich<br />

solcher mit Migrationshintergrund) angenommen wird;<br />

die Einrichtung fördert die Einstellung von Kollegen mit Migrationshintergrund;<br />

die Einrichtung vermittelt Umfang und Grenzen der angebotenen Leistungen durch eine<br />

angemessene Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Wesentliche Instrumente der Stärken–Schwächen–Analyse sind:<br />

1. die themenbezogene Auswertung quantitativer Daten und Fakten aus dem Organisationscheck,<br />

z.B. Zahl, Alter, Geschlecht, Ausbildung und Herkunft der Mitarbeiter/innen<br />

und der Leistungsabnehmer/innen; darunter sind Fakten zur Herkunft und vorhandenen<br />

interkulturellen Kompetenzen besonders wichtig;<br />

2. die themenbezogene Auswertung vorhandener Dokumente der Organisation, z.B. Beschlüsse,<br />

Berichte, Protokolle sowie zielgruppenbezogene Projekte und Maßnahmen;<br />

3. die themenbezogene Durchführung und Auswertung qualitativer Untersuchungsmethoden;<br />

dabei kommen - in Abhängigkeit von den verfügbaren Ressourcen der Evaluation<br />

– v.a. Schlüsselpersoneninterviews, teilnehmende Beobachtungen sowie die<br />

Durchführung von themenbezogenen Workshops in Betracht.<br />

125


Guten Sinn macht es bei der Stärken–Schwächen–Analyse vor allem, wenn wie im Fall<br />

der Diakonie Düsseldorf externe Experten/innen in den Prozess einbezogen werden.<br />

Im Ergebnis der Stärken–Schwächen–Analyse sollten in jedem Fall vorhandene Ressour-<br />

cen/ Stärken sowie Defizite/ Schwächen klar benannt werden, weil sie die unverzichtbare<br />

Grundlage für daraus folgende Anregungen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der<br />

interkulturellen Öffnung bieten.<br />

6.2.3 Umsetzung der Ziele in konkretes Handeln<br />

Versuche, die interkulturelle Öffnung insbesondere größerer Organisationen auf punktuel-<br />

le Maßnahmen zu beschränken – z.B. auf Fortbildungen und/oder die Schaffung von Be-<br />

auftragtenstellen - sind in der Regel zum Scheitern verurteilt, weil sie verkennen, dass<br />

‚Diversity-Management’ und interkulturelle Öffnung Querschnittsaufgaben sind.<br />

Wenn die interkulturelle Öffnung der Dienste einer Organisation als zentrale Quer-<br />

schnittsaufgabe erkannt worden ist, müssen entsprechende Maßnahmen für die gesamte<br />

Organisation folgen. Diese reichen von einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit über<br />

die Beteiligung der Leistungsabnehmer bis hin zur Einbeziehung dieses Zieles in die Fi-<br />

nanzplanung (vgl. u.a. <strong>Krummacher</strong>/ Waltz 2002). Konkret bedeutet dies zum Beispiel:<br />

Beteiligung an fallbezogenen, projekt- oder sozialraumorientierten „Runden Tischen“;<br />

modellhafte Erprobung von spezifischen Beteiligungsverfahren;<br />

gezielte Entwicklung von Angeboten und Bereitstellung von Räumen zur Förderung des<br />

interkulturellen Austausches;<br />

Erstellung muttersprachlicher Broschüren;<br />

struktureller Austausch von Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen;<br />

verbesserter Zuschnitt der Informationsarbeit auf die Bedürfnisse der Zuwanderungsgruppen;<br />

bessere Mitarbeiter–Qualifizierung für Teamarbeit, Gemeinwesenarbeit und interkulturelle<br />

Vernetzung;<br />

interkulturelle Sensibilisierung der deutschen Fachkräfte;<br />

vermehrte Einstellung von bi–kulturellen Fachkräften.<br />

Gerade der letzte Punkt zeigt jedoch, dass bei allen „gut gemeinten“ Veränderungen auch<br />

‚Fallstricke’ lauern. Keinesfalls sollte sich auf organisationsinterner Ebene wiederholen,<br />

was sich schon auf interorganisatorischer Ebene als Fehlentwicklung herausgestellt hat:<br />

Die Arbeitsteilung der Mitarbeiter/innen nach ihrer Herkunft und ethnischen Zugehörig-<br />

keit, d.h. die Delegierung der Zuständigkeit von Migranten/innen der Mitarbeitenden für<br />

„ihre jeweilige Klientel“ ist eine Falle. Sie führt zu Missverständnissen bei den Leistungs-<br />

126


abnehmern und zur Überforderung bei den Mitarbeitern/innen. Entscheidend für die Zutei-<br />

lung von Aufgaben sollten die Kompetenzen der Mitarbeiter/innen und nicht ihre Herkunft<br />

sein. Die interkulturelle Teambildung ist der Schlüssel zur Umgestaltung des operativen<br />

Geschäfts zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung. Die Erfahrungen zeigen,<br />

dass die gemischte Besetzung eine wichtige Bedingung für die Nutzung der potentiellen<br />

Synergieeffekte von Diversity und interkultureller Öffnung ist.<br />

Erfahrungen mit „Diversity-Management“ geben, wie in der Befragung aufgezeigt, wich-<br />

tige Hinweise, wie man vom Organisationswandel zum Kulturwandel einer interkulturell<br />

ausgerichteten Organisation kommen kann.<br />

6.2.4 Interkulturalität und „Diversity-Management“ im Personalmanagement<br />

„Diversity-Management“–Konzeptionen gehen über das interkulturelle Management hin-<br />

aus und beziehen sich auf die gesamte kulturelle Vielfalt in einer Organisation. Sie neh-<br />

men also das Potential in den Blick, das sich aus der Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />

Altersgruppen, Geschlechter, Nationalitäten, Religionen, Hautfarben, Bildungsgruppen<br />

etc. ergibt. Vereinfacht ausgedrückt: „Diversity-Management“ ist das ‚Dach’, das Vielfalt<br />

mit unterschiedlichen Ziel- und Adressatengruppen als Ressource von Organisationen be-<br />

greift. Ziel ist es, das bisher ungenutzte Potential zu fördern. Hauptgedanke ist, dass eine<br />

unterschiedliche Belegschaft keine Quelle von Problemen ist sondern ein Produktions-<br />

und Imagepotential für die Organisation (vgl. Blom/ Meier 2002).<br />

Eine Prüfliste, wie weit der multikulturelle Aspekt im Rahmen einer auf Diversity zielen-<br />

den Organisation umgesetzt wird, ist relativ einfach zu erstellen. Dabei wird angenommen,<br />

dass die multikulturelle Zusammenarbeit zu besseren Ergebnissen führt. Fragen könnten<br />

sein:<br />

• Eingewöhnungsprozess: Findet eine gegenseitige Anpassung statt?<br />

• Strukturelle Integration: Werden Mitglieder von Minderheitsgruppen gefördert?<br />

• Informelle Integration, z.B. durch Einsatz von Mentoren für Berufseinsteiger.<br />

Interkulturelles Management verlangt einen langen Atem und wird immer wieder durch<br />

Rückschläge begleitet. Dabei gibt es klare Voraussetzungen, die Diversity-Management<br />

im interkulturellen Bereich begünstigen (vgl. <strong>Kulbach</strong> 2003):<br />

• Es gibt eine deutliche strategische Vorstellung von kultureller Diversität;<br />

• das Top-Management steht aktiv und sichtbar hinter diesen Bemühungen;<br />

127


• bei der Rekrutierung der Mitarbeiter aus Minderheitengruppen werden unterschiedliche<br />

kulturspezifische Kontakte genutzt;<br />

• die Bewerbungssituation wird kulturell und kognitiv offen gemacht;<br />

• die Motivation der Bewerber ist wichtig;<br />

• es gibt ein Angebot von ergänzender Fortbildung in der „pre–entry-Phase“;<br />

• Neueinsteiger aus Minderheitengruppen werden von Mentoren begleitet;<br />

• es gab eine Rückkoppelung zu externen Beratern mit „Benchmark–Charakter“ (objektivierte<br />

Qualitätsvergleiche).<br />

6.2.5 Evaluation und Controlling in interkulturellen Arbeitsfeldern<br />

Controlling und Evaluation haben als Verfahren der Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

in Organisationen des sozialen und kulturellen Bereichs seit der Diskussion um neue Steu-<br />

erungsverfahren der Verwaltung erheblich an Bedeutung gewonnen. Dabei werden die<br />

Begriffe sehr unterschiedlich und mit ständig wechselndem Bedeutungsgehalt benutzt. Der<br />

recht ausdifferenzierte Controlling-Ansatz kommt aus dem Unternehmensbereich, wäh-<br />

rend der Evaluationsbegriff im Feld Sozialer Arbeit entstand und dort erst ansatzweise<br />

handlungspraktisch operationalisiert wurde. Zentrale betriebswirtschaftliche Aufgabe des<br />

Controlling in ‚Profit-Organisationen’ ist die Sicherstellung der Gewinnerzielung; deshalb<br />

ist diese Konzeption auch nicht ohne Weiteres auf den Bereich von ‚Non-Profit-<br />

Organisationen’ wie die Diakonie übertragbar.<br />

Unterschieden wird herkömmlich zwischen strategischem und operativen Controlling:<br />

Während im langfristigen strategischen Controlling die Ziele der Organisationen festgelegt<br />

werden, fragt das operative Controlling nach dem Grad der Zielerreichung, den Kosten<br />

und dem Aufwand. In der Regel gibt es bereits, wie das Beispiel der Diakonie Düsseldorf<br />

zeigt, ein breites und differenziertes Spektrum interkultureller Projekte und Maßnahmen in<br />

den meisten Handlungsfeldern. Sie laufen bislang jedoch vielfach unkoordiniert nebenein-<br />

ander her. Daher ist es notwendig, diesen „innerorganisatorischen Schatz“ zu heben und<br />

mittels eines Monitoring, zu dem Controlling und Evaluation gehören, zu bewerten. Zent-<br />

rale Ziele des Controllings sind:<br />

• Optimierung der Entscheidungs-, Reaktions- und Innovationsfähigkeit des Managements;<br />

• Bereitstellung von entscheidungsrelevanten, verdichteten Informationen in der richtigen<br />

Reihenfolge, für die richtigen Personen, im richtigen Moment;<br />

• Sicherstellung der Erreichung von Leistungs- und Finanzzielen;<br />

• Steigerung von Effektivität und Effizienz.<br />

128


Als Methoden des Controlling kommen neben der Kostenrechnung und der Budgetierung,<br />

Kennzahlen und Zahlen des Berichtswesens zum Einsatz.<br />

Sozialwissenschaftliche Evaluationsmethoden ergänzen den Controlling-Prozess und sind<br />

auf Grund ihrer spezifischen Fragestellungen geeignet, einer betriebswirtschaftlichen Ver-<br />

kürzung der Diskussion um Erfolgskontrolle sozialer Dienstleistungen entgegen zu wir-<br />

ken.<br />

Evaluation meint dabei die systematische Anwendung sozialwissenschaftlicher For-<br />

schungsmethoden zur Bewertung eines Konzepts, des Untersuchungsplans und der<br />

Implementierung in die Praxis. Es kann zwischen „Input-Evaluation“, „Programm–<br />

Evaluation“ und „Output-Evaluation“ unterschieden werden. Dabei untersucht die<br />

„Input-Evaluation“ den Status quo im Feld, das heißt, sie bestimmt Zielgruppen und<br />

Kriterien für die Maßnahmen. Die „Prozessevaluation“ zielt auf die Art der Imple-<br />

mentierung der laufenden Maßnahme und darauf, wie sie angenommen wird. Die<br />

„Output-Evaluation“ schließlich beinhaltet abschließende Bewertungen der Ergeb-<br />

nisse und der Wirksamkeit der Maßnahme.<br />

Darüber hinaus wird zwischen Selbst- und Fremdevaluation unterschieden. Selbstevaluati-<br />

on ist eher für eine praxisnahe Überprüfung der eigenen Arbeit geeignet. Die Evaluations-<br />

forschung spricht sich klar für eine externe Evaluation aus, um die Neutralität gegenüber<br />

den Durchführenden zu gewährleisten. Bevor konkrete Angaben über Art, Umfang und<br />

methodische Umsetzung eines Evaluationsprojektes möglich sind, müssen Leitfragen für<br />

die grundlegenden Ziele aufgestellt werden:<br />

Ziele / Wirkungen<br />

• Welche wichtigen Ziele liegen der Maßnahme zu Grunde?<br />

• Wurden die gesetzten Ziele erreicht?<br />

• Wurden gesetzte Ziele nicht erreicht; warum wurden sie nicht erreicht?<br />

• Wie beurteilen die unterschiedlichen Zielgruppen die Wirkungen des Programms?<br />

Effizienz<br />

• Mit welchem Einsatz sind welche Ergebnisse erzielt worden?<br />

• Mit welchem Aufwand (Kosten) ist welcher Nutzen erreicht worden?<br />

• Lassen sich mit weniger Kosten die gleichen oder ein größerer Nutzen erzielen?<br />

Qualität<br />

Wie waren die beteiligten Berufs- bzw. Personengruppen in das Programm eingebunden?<br />

• Wie schätzen diese Gruppen die Nützlichkeit / Qualität des Programms ein?<br />

129


• Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Qualifikation der beteiligten Berufsgruppen<br />

und der Qualität des Programms?<br />

Durch die Unterschiedlichkeit der Fragen wird deutlich, dass Evaluation vielfältigen<br />

Problemen im sozialen Feld gegenübersteht:<br />

1. Es gibt beobachtbare Erscheinungen, die leicht abfragbar sind und Fragen, die die individuelle<br />

Wertestruktur betreffen;<br />

2. Unterschiedliche Fragen beinhalten unterschiedliche Zeit-, Finanzierungs- und Professionalitätsstandards;<br />

3. Ökonomische Aspekte (z.B. in Form von Kosten-Nutzen-Analysen) sind ein Bestandteil<br />

von Evaluationsvorhaben; sozialwissenschaftliche Fragen gehen aber über wirtschaftliche<br />

Fragestellungen hinaus in Richtung inhaltlicher und konzeptioneller Aspekte.<br />

In jedem Fall sollten sich diakonische Träger der Aufgabe, den Prozess der interkulturel-<br />

len Öffnung angemessen zu erfassen und zu bewerten, keinesfalls entziehen, weil sie zu<br />

ihrem ethischen Profil gehört und, weil sie zur nachhaltigen Zukunftsorientierung im An-<br />

bieterwettbewerb freier Wohlfahrtsverbände gehört.<br />

Im Rahmen des vorliegenden Projekts zur Diakonie Düsseldorf stellen sich mit Blick auf<br />

die Übertragbarkeit der vorgestellten Anregungen natürlich auch offene Fragen, die auf<br />

Grundlage der vorliegenden Untersuchung zu einem großen diakonischen Träger nicht<br />

beantwortet werden können.<br />

Aus Autorensicht gibt es v.a. drei offene Fragen, die im Rahmen weiterer Untersuchungen<br />

und Projekte zur interkulturellen Öffnung der Diakonie untersucht und beantwortet wer-<br />

den sollten:<br />

1. Wie können die vorliegenden Befunde und Anregungen zur interkulturellen Öffnung<br />

diakonischer Träger – unter Berücksichtigung der jeweils konkreten Analyse der konkreten<br />

Situation - verallgemeinert werden?<br />

2. Wie kann und muss bei dem interkulturellen Öffnungsprozess zwischen großen diakonischen<br />

Trägern in Großstädten und kleineren diakonische Trägern in kleineren Kommunen<br />

und Landkreisen unterschieden werden?<br />

3. Wie kann die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung diakonischer Träger<br />

durch praxisorientierte Broschüren und Handreichungen befördert werden?<br />

130


ANHANG<br />

• Zitierte Literatur und Dokumente<br />

• Projektskizze<br />

• Schriftliche Befragung: Fragebogen und Begleitschreiben<br />

• Schlüsselpersoneninterviews: Leitfragen und Begleitschreiben<br />

• Autorenangaben<br />

131


Zitierte Literatur und Dokumente<br />

AG Integrationsagenturen NRW (Hrsg.) (2006): Integrationsagenturen in NRW – Rahmenkonzeption<br />

des Landes. Düsseldorf<br />

Annoussi, Antonia (2010): Interkulturelle Öffnung im Geschäftsbereich „Leben im Alter“<br />

der Diakonie Düsseldorf. Düsseldorf<br />

Blom, Hermann/ Meier, Harald (2002): Interkulturelles Management. Herne/ Berlin<br />

Boeßenecker, Karl-Heinz (1995): Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände in der<br />

BRD. Münster<br />

Broich, Karl-Heinz (2010): Diversity-Management im Geschäftsbereich „Gesundheit und<br />

Soziales“ der Diakonie Düsseldorf. Düsseldorf<br />

Diakonisches Werk der EKD (Hrsg.) (2007): Diakonie Texte, Konzeption, 17, Diakonie in<br />

der Einwanderungsgesellschaft. Stuttgart<br />

Diakonisches Werk der EKD (Hrsg.) (2008): Diakonie Texte, Handreichung, 13, Interkulturelle<br />

Öffnung in Arbeitsfeldern der Diakonie. Stuttgart<br />

Diakonie Düsseldorf (2009): Leitsätze des Vorstandes zu Diversity-Management. Düsseldorf<br />

Diakonie Düsseldorf (2010): Protokoll Klausurtagung Wittenberg. Düsseldorf<br />

Diakonie EKiR - Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland (2005): Kirchengesetz<br />

über das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland und<br />

die Zusammenarbeit in der Diakonie (Diakoniegesetz v. 14.01.2005)<br />

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (Hrsg.) (2011): Interkulturelle Herausforderung<br />

für die eigene Organisationsentwicklung. Tagungsdokumentation. Düsseldorf Die<br />

Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Ausländer (Hrsg.) (1994):<br />

Empfehlungen zur interkulturellen Öffnung sozialer Dienste. Bonn<br />

Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Ausländer (Hrsg.) (1994): Empfehlungen<br />

zur interkulturellen Öffnung sozialer Dienste, Bonn<br />

Eberle–Güceli, Funda/ Kanacher, Britta (2004): Integration und Qualität. Integrationsförderung<br />

durch Qualitätsmanagement. Duisburg<br />

Facharbeitskreis Interkulturelle Öffnung (2010): Qualitätsmerkmale der interkulturellen<br />

Fort- und Weiterbildung. Düsseldorf<br />

Handschuck, Sabine/ Schröer, Hubertus (2002): Interkulturelle Orientierung und Öffnung<br />

von Organisationen. Strategische Ansätze und Beispiele der Umsetzung. In: Neue<br />

Praxis 2002: 511-521<br />

Hartmann, Hauke (2002): Erfahrungen der „Cities of Tomorrow“. Integrationsprozesse<br />

benötigen strategisches Management. In: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Interkulturelle<br />

Öffnung der Verwaltung – Zuwanderungsland Deutschland in der Praxis. Berlin:<br />

73-79<br />

Jakubeit, Gudrun (2005): Interkulturelle Öffnung von Organisationen. In: Fischer, Veronika/<br />

Springer, Monika/ Zacharaki, Ioanna (Hrsg.): Interkulturelle Kompetenz. Fortbildung,<br />

Transfer, Organisationsentwicklung. Schwalbach: 237-254<br />

<strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong> (2011): Herausforderungen für die Kommunen bei der Integration.<br />

In: Fischer, Veronika/ Springer, Monika (Hrsg.): Handbuch Migration und Familie.<br />

Schwalbach: 359-373<br />

<strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong>/ Waltz, Viktoria (2002): Interkulturelle Stadtpolitik. Best Practice-<br />

Modelle: Interkulturelles Gesamtkonzept Stadt Solingen. Vision Zusammenleben<br />

2010. Bochum (FESA Transfer, Bd. 8)<br />

<strong>Kulbach</strong>, <strong>Roderich</strong> (2003): Migration – Anforderungen an die Jugendhilfe. In: Soziale Arbeit<br />

H. 1-2/ 2003: 2-7<br />

132


<strong>Kulbach</strong>, <strong>Roderich</strong> (2007): Organisation und Verankerung interkultureller Arbeit in sozialen<br />

Einrichtungen. In: Zacharaki, Ioanna/ Eppenstein, Thomas/ <strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong><br />

(Hrsg.): Interkulturelle Kompetenz vermitteln, vertiefen, umsetzen. Schwalbach:<br />

131-146<br />

Krebs, Adolf-Leopold (2010): Soziale Arbeit und Pflege als Handlungswissenschaften im<br />

kirchlich–diakonischen Kontext. In: Nolting, T. (Hrsg.): Genau so anders – Zum evangelischen<br />

Profil der Diakonie. Düsseldorf: 32-42<br />

Linzbach, Moritz (2010): ACK-Klausel in der Diakonie <strong>Michael</strong>shoven. In: Diakonie <strong>Michael</strong>shoven<br />

e.V. (Hrsg.): Das Magazin der Diakonie <strong>Michael</strong>shoven. H. 6/ 2010<br />

Themenschwerpunkt Vielfalt. Köln: 18f<br />

Nolting, Thorsten (2010a): Atmosphärische Qualitäten – Über das Evangelische in der<br />

Diakonie. In: derselbe (Hrsg.): Genau so anders – Zum Evangelischen Profil der Diakonie.<br />

Düsseldorf: 50-64<br />

Nolting, Thorsten (2010b):, Protokoll Klausurtagung in Wittenberg v. Dezember 2010.<br />

Düsseldorf<br />

Pastwa, Rita/ te Heesen, Jessica/ Beaugrand, Andreas (2009): Auswertung Fragebogen<br />

„Vielfalt leben“ der Diakonie Düsseldorf. Düsseldorf<br />

Weber, Margarete (2010): Angebote der Integrationsagentur zur interkulturellen Öffnung<br />

in Einrichtungen und Diensten der Diakonie Düsseldorf. Düsseldorf<br />

Schader-Stiftung (Hrsg.) (2011): Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen.<br />

Darmstadt<br />

Schröer, Hubertus (2008): Interkulturelle Öffnung und Integration als zweiseitiger Veränderungsprozess.<br />

In: Budzinski, Manfred: Interkulturelle Öffnung in Verwaltungen<br />

und Wohlfahrtsverbänden. Bad Boll<br />

Zacharaki, Ioanna/ Eppenstein, Thomas/ <strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong> (Hrsg.) (2007): Interkulturelle<br />

Kompetenz vermitteln, vertiefen, umsetzen. Schwalbach<br />

133


Prof. <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>/ Prof. <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

PROJEKT: Interkulturelle Öffnung Diakonie Düsseldorf<br />

PROJEKTSKIZZE<br />

Mit Wirkung vom November 2010 bis Dezember 2011 haben uns die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

e.V. und die Diakonie Düsseldorf mit dem Projekt „Bestandsaufnahme zur Interkulturellen Öffnung der<br />

Diakonie Düsseldorf“ (Kurztitel: Interkulturelle Öffnung Diakonie Düsseldorf) beauftragt. Mit Wirkung<br />

vom Januar 2011 erfolgte einvernehmlich eine Umbenennung des Projekttitels in: Weiterentwicklung der<br />

interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf“<br />

Wer wir sind<br />

<strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong>, Professor für Politikwissenschaft/ Sozialpolitik der Ev. Fachhochschule RWL Bochum<br />

mit den Schwerpunkten in Forschung, Lehre und Wissenschafts-Praxistransfer: Kommunal-<br />

und Regionalpolitik, Migrations- und Integrationspolitik, allgemeine und lokale Sozialpolitik.<br />

<strong>Kulbach</strong>, <strong>Roderich</strong>, Professor für Sozialmanagement, Verwaltung und Organisation der Ev. Fachhochschule<br />

RWL Bochum, mit den Schwerpunkten in Forschung, Lehre und Wissenschafts-Praxistransfer:<br />

Qualitätsmanagement im sozialen Bereich, Regionale Sozialarbeit, Migration und Integration.<br />

sowie als freiberuflicher Mitarbeiter<br />

<strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong>, Diplom-Sozialarbeiter zur Unterstützung der Evaluation und Aufbereitung der Untersuchungsbefunde<br />

Zielsetzung und Schwerpunkte des Projekts<br />

1. Untersuchung zum Stand der interkulturellen Öffnung in der Diakonie Düsseldorf<br />

2. Empfehlungen für die Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung in der Diakonie Düsseldorf<br />

3. Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Übertragbarkeit auf die Diakonie in anderen Städten<br />

Vereinbarte Projektaufgaben<br />

Mit Blick auf die genannten Projektziele wurden folgende Projektaufgaben vereinbart:<br />

6. Dokumentenanalyse und Auswertung von zur Verfügung gestellten schriftlichen Dokumenten, Daten<br />

und Fakten zur interkulturellen Arbeit und interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf;<br />

7. Schriftliche standardisierte Befragung der Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf;<br />

8. Aufbauend und ergänzend zu den Ergebnissen der schriftlichen Befragung – zehn qualitative Schlüsselpersonen-Interviews<br />

mit ausgewählten Vertretern/innen der Diakonie Düsseldorf;<br />

9. Erstellung eines schriftlichen Schlussberichts zu den Projektergebnissen;<br />

10. Vorstellung und Diskussion zentraler Ergebnisse im Rahmen eines abschließenden Projekt-Workshop<br />

Geplante Untersuchungs- und Arbeitsschritte<br />

Phase 1 (November bis Dezember 2010): Projektpräzisierung, Projektorganisation und Dokumentenanalyse<br />

Dazu:<br />

- Planungsabsprachen zwischen der Auftraggeberin und den Auftragnehmern; Präzisierung der Forschungsmethoden<br />

und des Ablaufplans; Sammlung und Auswertung vorliegender Dokumente; Vorbereitung<br />

der schriftlichen standardisierten Befragung<br />

Phase 2 (Januar bis April 2011): Dokumentenanalyse, Durchführung standardisierte Einrichtungs-<br />

Befragung<br />

Dazu:<br />

- Dokumentenanalyse; Vorbereitung, Durchführung und Grundauswertung der schriftlichen Einrichtungsbefragung;<br />

Vorbereitung der Schlüsselpersoneninterviews<br />

Phase 3 (Mai bis August 2011): Auswertung von Zwischenbefunden, Durchführung von Schlüsselpersonen-Interviews<br />

Dazu:<br />

- Auswertung von Zwischenbefunden der Untersuchung mit Blick auf vertiefende Fragestellungen für die<br />

Schlüsselpersonen-Interviews; Durchführung und Grundauswertung der Schlüsselpersonen-Interviews<br />

134


Phase 4 (September bis Dezember 2011): Projektauswertung, Erstellung Schlussbericht, Vorstellung<br />

und Diskussion der Projekt-Ergebnisse<br />

Dazu:<br />

- Gesamtauswertung der Dokumentenanalyse, der schriftlichen Einrichtungsbefragung und der Schlüsselpersoneninterviews<br />

mit Blick auf die o.g. Projektziele; Erstellung des schriftlichen Schlussberichts<br />

sowie Durchführung eines projektabschließenden Workshop zur Vorstellung und Diskussion der Projektergebnisse<br />

Bitte um Unterstützung des Projekts<br />

Die Qualität der Ergebnisse des Projekts wird maßgeblich von der Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Diakonie Düsseldorf abhängen. Wir bitten Sie daher um Ihre aktive Mitarbeit und<br />

Unterstützung des Projektes.<br />

Vielen Dank<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>, <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong> November 2010<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Kontakt:<br />

Tel. 0234-34588 / krummacher@arcor.de<br />

Prof. <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Kontakt:<br />

Tel. 02304-21699 / kulbach@versanet.de<br />

135


PROJEKT: WEITERENTWICKLUNG DER INTERKULTURELLEN ÖFFNUNG<br />

DER DIAKONIE DÜSSELDORF<br />

Auftraggeber: Diakonie Düsseldorf und Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.<br />

Projektleiter: Prof. M. <strong>Krummacher</strong> und Prof. R. <strong>Kulbach</strong> - Ev. Fachhochschule RWL<br />

HIER:<br />

Schriftliche anonyme Befragung der Dienste und Einrichtungen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Diakonie Düsseldorf<br />

schon seit vielen Jahren ist die interkulturelle Öffnung ein wichtiges Thema der Diakonie Düssel-<br />

dorf. Mit der Migrationskonferenz 2008 und der damit verbundenen Fragebogenaktion wurde das<br />

Thema noch einmal grundsätzlich umfassend diskutiert, und die Leitsätze des Vorstandes zum<br />

Diversity Management formuliert. Gleichzeitig wurde der gesamte Führungskreis intensiv zum<br />

Thema Diversity geschult.<br />

Gemeinsam mit der Evangelischen Fachhochschule RWL-Bochum wollen wir nun untersuchen,<br />

wie die interkulturelle Öffnung in der praktischen Arbeit umgesetzt wird.<br />

Was läuft gut? Wo haben wir noch Veränderungsbedarf?<br />

Wir erhoffen uns Empfehlungen zur Weiterentwicklung der interkulturellen Öffnung. Interkulturelle<br />

Öffnung und Diversity Management halten wir für wichtige Zukunftsthemen.<br />

Deshalb bitten wir Sie, sich etwas Zeit zur Beantwortung der Fragen zu nehmen.<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit.<br />

Pfarrer T. Nolting, Vorstandsvorsitzender<br />

A. Krebs, Vorstand<br />

136


Prof. Dr. <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Kontakt: Dibergstr. 20c, 44789 Bochum<br />

Tel. 0234-34588 / krummacher@arcor.de<br />

Prof. <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Kontakt: Dieckerhofsweg 42, 58239 Schwerte<br />

Tel. 02304-21699 / kulbach@versanet.de<br />

PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

HIER: Schriftliche anonyme Befragung der Dienste und Einrichtungen<br />

der Diakonie Düsseldorf<br />

Mit Wirkung vom November 2010 bis Dezember 2011 haben uns die Diakonie Rheinland-<br />

Westfalen-Lippe e.V. und die Diakonie Düsseldorf mit dem Projekt „Weiterentwicklung der Interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf“ (Kurztitel: Interkulturelle Öffnung Diakonie<br />

Düsseldorf) beauftragt.<br />

Wer wir sind<br />

• <strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong>, Professor für Politikwissenschaft/ Sozialpolitik der Ev. Fachhochschule<br />

RWL Bochum<br />

• <strong>Kulbach</strong>, <strong>Roderich</strong>, Professor für Sozialmanagement, Verwaltung und Organisation der Ev.<br />

Fachhochschule RWL Bochum<br />

• sowie als freiberuflicher Mitarbeiter <strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong>, Diplom-Sozialarbeiter zur Unterstützung<br />

der Evaluation und Aufbereitung der Untersuchungsbefunde<br />

Zielsetzung und Schwerpunkte des Projekts<br />

1. Untersuchung zum Stand der interkulturellen Öffnung in der Diakonie Düsseldorf mit dem Ziel<br />

der Weiterentwicklung;<br />

2. Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf diakonische<br />

Träger in anderen Städten bzw. Regionen.<br />

Bitte um Unterstützung der schriftlichen Befragung<br />

Die Qualität der Projektergebnisse, darunter besonders der schriftlichen Befragung hängt v.a.<br />

von der Unterstützung der Dienste und Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf ab. Wir bitten<br />

deshalb alle Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf, den Fragebogen auszufüllen und bis spätestens<br />

01.04.2011 an uns über die Diakonie Düsseldorf – Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales<br />

– Herrn Christian Arnold zurückzusenden.<br />

1. EINRICHTUNGSBEFRAGUNG<br />

Jede Einrichtung erhält einen Fragebogen, den wir Sie bitten auszufüllen. Wer aus dem Team<br />

der Mitarbeiter/innen den Fragebogen beantwortet, entscheiden Sie selbst.<br />

2. IHRE EINSCHÄTZUNGEN SIND WICHTIG!!!<br />

Die anonyme schriftliche Befragung wird etwa 15 bis 20 Minuten in Anspruch nehmen. Mit Ausnahme<br />

von zwei Schlussfragen geht es um standardisierte Fragen, bei denen Sie die Möglichkeit<br />

haben Ihre Einschätzung auf einer Skala von 1- 5 einzutragen.<br />

3. TERMINFRIST UND ANSCHRIFT RÜCKSENDUNG<br />

Wir bitten Sie den ausgefüllten Fragebogens in beiliegendem Umschlag bis spätestens zum 01.<br />

April 2011 an uns zurückzusenden. Anschrift Rücksendung: Diakonie Düsseldorf – Geschäftsbereich<br />

Gesundheit und Soziales – Herrn Christian Arnold.<br />

4. DATENSCHUTZ UND ERGEBNISBERICHT<br />

Die Fragebögen werden anonymisiert ausgewertet und unterliegen dem Datenschutz. Alle Einrichtungen<br />

erhalten den Projektschlussbericht mit den Ergebnissen der Befragung.<br />

5. KONTAKT<br />

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an uns (siehe Briefkopf)<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit<br />

Prof. <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong>, Prof. <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong> Bochum, März 2011<br />

137


Projekt: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

- Schriftliche Befragung der Einrichtungen der Diakonie Düsseldorf -<br />

Angaben zu Ihrer Einrichtung bzw. Ihrem Arbeitsbereich<br />

Zu Beginn des Fragebogens möchten wir Sie nach dem Handlungsfeld bzw. Arbeitsbereich Ihrer<br />

Einrichtung befragen. Ihre Antworten bleiben anonym.<br />

Ihre telefonische Erreichbarkeit (freiwillig, nur für Rückfragen, bleibt vertraulich):<br />

..............................................................................<br />

Handlungsfeld bzw. Arbeitsbereich Ihrer Arbeit:<br />

Unsere Einrichtung arbeitet schwerpunktmäßig in folgendem Handlungsfeld der diakonischen<br />

Arbeit (bitte nur eine Nennung)<br />

Bitte ankreuzen<br />

1. Handlungsfeld: Kinder, Jugend und Familie<br />

2. Handlungsfeld: Arbeit und Soziales<br />

3. Handlungsfeld: Gesundheit<br />

4. Handlungsfeld: Leben im Alter<br />

5. Sonstiger Arbeitsbereich und zwar (bitte benennen)<br />

…………………………………………………<br />

Aktueller Anteil der Kunden/Klienten/innen mit Migrationshintergrund 3 …<br />

Der durchschnittliche Migrantenanteil der Kunden/Klienten/innen in unserer Einrichtung<br />

liegt bei etwa … Prozent (Schätzwert in %):<br />

Bitte ankreuzen<br />

1. unter 10 Prozent<br />

2. 10 bis unter 30 Prozent<br />

3. 30 bis unter 60 Prozent<br />

4. 60 Prozent und höher<br />

5. keine Angabe möglich<br />

Warum: …………………………………………<br />

Künftiger Anteil der Kunden/Klienten/innen mit Migrationshintergrund …<br />

Der durchschnittliche Migrantenanteil der Kunden/Klienten/innen in unserer Einrichtung<br />

wird in den nächsten 5 Jahren vermutlich steigen/ vermutlich sinken:<br />

Bitte ankreuzen<br />

1. vermutlich steigen<br />

2. vermutlich sinken<br />

3. keine Einschätzung möglich<br />

3 Definition ‚Migranten/innen’ und ‚Migrationshintergrund’: Darunter werden selbst zugewanderte<br />

Ausländer/innen und Spätaussiedler/innen sowie ihre Kinder in erster Generation verstanden.<br />

Dies entspricht der Definition des Statistischen Bundesamtes.<br />

138


STANDARDISIERTER TEIL DES FRAGEBOGENS – SKALENWERTE MIT ANTWORTVOR-<br />

GABEN<br />

Skala: 1 = trifft nicht zu, 2 = trifft kaum zu, 3 = trifft einigermaßen zu, 4 = trifft gut zu, 5 = trifft<br />

sehr gut zu, 0 = weiß ich nicht<br />

Bitte kreuzen Sie unter den Zahlen von 1 bis 5 zu jeder Frage Ihre Einschätzung an.<br />

Das Feld „0“ können Sie ankreuzen, wenn Sie keine Einschätzung vornehmen können.<br />

1. INTERKULTURELLE ORIENTIERUNG UND ÖFFNUNG DER EINRICHTUNG<br />

1.1 Ist die interkulturelle Orientierung im Konzept Ihrer Einrichtung verankert?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

1.2 Werden die Angebote Ihrer Einrichtung periodisch mit Blick auf die Bedürfnisse von<br />

Migranten/innen als Nutzer der Einrichtung reflektiert und ggf. überarbeitet?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

1.3 Nutzen Migranten/innen die Angebote Ihrer Einrichtung entsprechend ihrem Anteil an<br />

der/den Zielgruppe/n der Angebote?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

1.4 Wird die interkulturelle Orientierung in der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung deutlich<br />

gemacht, z.B. durch Kontakt mit Institutionen und Menschen mit Migrationshintergrund<br />

sowie mit Medien, die Menschen mit Migrationshintergrund nutzen?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

1.5 Gibt es je nach Bedarf mehrsprachige Informationen und/oder kann ggf. auf Dolmetscher/innen<br />

bzw. auf einen Dolmetscherpool zurückgegriffen werden?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

139


1.6 Gibt es in der Einrichtung spezielle Informationen und Beratungen für Menschen mit<br />

Migrationshintergrund?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

1.7 Wird in der Einrichtung die Erreichung und die Kundenzufriedenheit von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund erhoben und führt dies ggf. zu Veränderungsprozessen?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

2. BEKANNTHEIT UND TRANSPARENZ DER BESCHLÜSSE DES VORSTANDES DER DIA-<br />

KONIE DÜSSELDORF ZUR INTERKULTURELLEN ORIENTIERUNG<br />

2.1 Sind die in der Einleitung dieses Fragebogens genannten Positionen des Vorstands<br />

der Diakonie Düsseldorf zur interkulturellen Öffnung und zum Diversity Management bekannt<br />

und transparent?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

3. INTERKULTURELLE SENSIBILISIERUNG UND KOMPETENZ DER MITARBEITER/INNEN<br />

3.1 Sind die interkulturellen Kompetenzen (Sprachkenntnisse, spezielle Fortbildungen,<br />

eigene Erfahrungen) der Mitarbeiter/innen bekannt und werden diese genutzt?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

3.2 Besteht bei den Mitarbeitern/innen Ihrer Einrichtung ein Klima der kulturellen Offenheit<br />

und Lernbereitschaft und wird dieses ggf. im Team reflektiert?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

140


4. INTERKULTURELLE FORT- UND WEITERBILDUNG<br />

4.1 Haben die Mitarbeiter/innen der Einrichtung die Möglichkeit interkulturelle Fort- und<br />

Weiterbildungsangebote zu besuchen?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

4.2 Werden interkulturelle Fort- und Weiterbildungsangebote von den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern genutzt?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

4.3 Sollten die Angebote interkultureller Fort- und Weiterbildungen künftig erweitert und<br />

ggf. differenziert werden?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

5. INTERKULTURELLE VERNETZUNG BZW. KOOPERATION<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

5.1 Werden bei Bedarf spezielle interkulturelle Kompetenzen anderer Dienste und Einrichtungen<br />

erschlossen und genutzt?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

5.2 Steht ein Dolmetscherpool zur Verfügung?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

5.3 Sind die Angebote der Migrationsfachdienste (Migrationsberatung, Jugendmigrationsdienst,<br />

Integrationsagenturen, Flüchtlingsberatung) bekannt und werden diese von Ihrer<br />

Einrichtung genutzt?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

141


5.4 Werden die Migrantenselbstorganisationen als Ressource erkannt und genutzt?<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

6. GESAMTBEWERTUNG DES AKTUELLEN STANDES DER INTERKULTURELLEN ÖFF-<br />

NUNG IHRER EINRICHTUNG UND ANREGUNGEN ZUR KÜNFTIGEN INTERKULTURELLEN<br />

ÖFFNUNG<br />

6.1 Die interkulturelle Herausforderung der diakonischen Arbeit wurde erkannt. Im Rahmen<br />

der Umsetzung werden jetzt schon gute Ergebnisse erzielt.<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

6.2 Der weiter wachsende Anteil von Migranten/innen erfordert künftig verstärkte Anstrengungen<br />

zur interkulturellen Öffnung der Diakonie.<br />

1 = trifft nicht<br />

zu<br />

2 = trifft kaum<br />

zu<br />

3 = trifft einigermaßen<br />

zu<br />

4 = trifft gut zu 5 = trifft sehr<br />

gut zu<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

0 = ich weiß<br />

nicht<br />

6.3 Welche interkulturellen Projekte bzw. Maßnahmen werden aktuell in Ihrer Einrichtung<br />

durchgeführt oder sind konkret geplant? (Bitte beantworten Sie diese offene Frage leserlich<br />

und in Stichworten!)<br />

142


6.4 Welche Anregungen haben Sie für die künftige interkulturelle Arbeit der Diakonie Düsseldorf?<br />

(Bitte beantworten Sie diese offene Frage leserlich und in Stichworten!)<br />

VIELEN DANK FÜR IHRE MITARBEIT<br />

Gez.<br />

Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen<br />

in beiliegendem Umschlag bis spätestens zum 01. April 2011 zurück.<br />

Anschrift Rücksendung zur Weiterleitung an uns:<br />

Diakonie Düsseldorf – Geschäftsbereich Gesundheit und Soziales –<br />

Herrn Christian Arnold<br />

Prof. M. <strong>Krummacher</strong>, Prof. R. <strong>Kulbach</strong>, Dipl.-Sozialarbeiter S. <strong>Schmidt</strong><br />

143


Prof. Dr. <strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Immanuel-Kant Str. 18-20 44803 Bochum<br />

Tel. 0234-34588 Fax 0234-36901-100<br />

krummacher@arcor.de<br />

Prof. <strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

Ev. Fachhochschule RWL-Bochum<br />

Immanuel-Kant Str. 18-20 44803 Bochum<br />

Tel. 0234-36901-205 Fax 0234-36901-100<br />

kulbach@efh-bochum.de<br />

Projekt: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

hier: Schlüsselpersoneninterviews<br />

Bochum im Juli 2011<br />

An die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner der Evaluation zur Weiterentwicklung<br />

der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wie Sie wissen, wurden wir beauftragt, die Umsetzung der interkulturellen Öffnung der<br />

Diakonie Düsseldorf zu evaluieren. Im Rahmen der Projektvereinbarungen wurde zwischen<br />

den Verantwortlichen der Diakonie Düsseldorf und uns u. a. vereinbart, dass zehn<br />

qualitative Interviews mit Schlüsselpersonen der Diakonie Düsseldorf zum Projektthema<br />

geführt werden sollen. Im Rahmen des begrenzten Auftrages war eine Beschränkung der<br />

Zahl der Interviews unumgänglich.<br />

Interviewt werden sollen Personen, die aus ihrer Sicht den Stand der interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf einschätzen können.<br />

Im Folgenden erläutern wir Ihnen die Zielsetzung, den Ablauf und die Leitfragen<br />

der vorgesehenen Interviews.<br />

Zielsetzung<br />

Im Gesamtrahmen der Evaluation zielen die Schlüsselpersoneninterviews darauf ab, die<br />

Erfahrungen, Einschätzungen und Anregungen der befragten Expertinnen und Experten<br />

aus der Diakonie Düsseldorf zu ermitteln und im Rahmen der Evaluation und der vorgesehen<br />

Anregungen für die künftige Arbeit auszuwerten.<br />

Zum Ablauf der Interviews und der Auswertung<br />

Die Interviews mit Ihnen sollen im Juli 2011 vor Beginn der Schulferien arbeitsteilig von<br />

den Herren Prof. <strong>Krummacher</strong>, Prof. <strong>Kulbach</strong> und Dipl.-Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong> durchgeführt.<br />

Die entsprechenden Termine werden mit Ihnen persönlich vereinbart.<br />

Die Interviewdauer wird in Abhängigkeit vom Gesprächsverlauf und Ihrem Zeitrahmen<br />

etwa eine Stunde betragen.<br />

144


Die Leitfadeninterviews sind als „halb offene Interviews“ mit vorgegebenen Fragen konzipiert,<br />

die jedoch offene Antworten und Gesprächsverläufe in Anlehnung an die Leitfragen<br />

ermöglichen.<br />

Die Dokumentation der Ergebnisse der Leitfadeninterviews stellt diese nicht im Wortlaut<br />

vor, sondern protokolliert die Interviews zusammenfassend. Die jeweiligen Protokolle<br />

werden Ihnen zur Durchsicht und Zustimmung zugesandt.<br />

Da es v.a. um Einschätzungen der Akteure und Akteurinnen zur bisherigen Umsetzung<br />

und um Schlussfolgerungen für die künftige interkulturelle Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

geht, erfolgt die Auswertung der Interviews sowie die Präsentation und Diskussion<br />

der Befunde im Rahmen eines Workshops nicht personenbezogen, sondern zusammenfassend<br />

anonym.<br />

Unsere dringende Bitte: Die Schlüsselpersoneninterviews sind ein zentraler Baustein des<br />

Evaluationsprojekts; wir bitten Sie daher ganz herzlich um Ihre aktive Unterstützung und<br />

danken Ihnen schon im Voraus dafür.<br />

Mit Dank und freundlichen Grüßen<br />

Prof. M. <strong>Krummacher</strong><br />

Prof. R. <strong>Kulbach</strong><br />

Anlage:<br />

Leitfragen für die Schlüsselpersonen-Interviews<br />

145


PROJEKT: Weiterentwicklung der Interkulturellen Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

hier: Schlüsselpersonen - Interviews<br />

Prof. <strong>Krummacher</strong> / Prof. <strong>Kulbach</strong> Ev. Fachhochschule RWL Bochum<br />

unter Mitarbeit von Dipl. Sozialarbeiter <strong>Schmidt</strong><br />

Leitfragen für die Schlüsselpersonen-Interviews zur Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf<br />

Bitte beschreiben Sie Ihren Aufgabenbereich sowie Ihre Verbindung zur interkulturellen<br />

Öffnung der Diakonie Düsseldorf.<br />

Wenn Sie sich die bisherigen Bemühungen zur interkulturellen Öffnung der Diakonie<br />

Düsseldorf insgesamt anschauen: Welche a) Stärken und b) welche Schwächen haben<br />

Sie festgestellt?<br />

Wie bewerten Sie die bisherigen Bemühungen zur Entwicklung der Interkulturellen Öffnung<br />

der Diakonie Düsseldorf? (bitte unterscheiden Sie dabei jeweils positive und negative<br />

Entwicklungstrends)<br />

Gibt es eine interkulturelle Öffnung in den Bereichen und Handlungsfeldern, die Sie überschauen<br />

können (in Bezug auf Leitziele, Personalentwicklung und die praktische Arbeit)?<br />

Wie schätzen Sie die interkulturelle Kompetenz der Einrichtungen in Ihrem Verantwortungsbereich<br />

ein?<br />

Vor welchen Herausforderungen steht Ihrer Auffassung nach die Diakonie Düsseldorf im<br />

Hinblick auf die interkulturelle Öffnung?<br />

Welche allgemeinen Anregungen haben Sie für die Weiterentwicklung der interkulturellen<br />

Öffnung in der Diakonie Düsseldorf?<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

Prof. M. <strong>Krummacher</strong> Prof. R. <strong>Kulbach</strong> Dipl.-Sozialarbeiter S.<br />

<strong>Schmidt</strong><br />

146


Autorenangaben<br />

<strong>Krummacher</strong>, <strong>Michael</strong>, Professor für Politikwissenschaft/ Sozialpolitik der Ev. Fachhochschule<br />

RWL Bochum mit den Schwerpunkten in Forschung, Lehre und Wissenschafts-Praxistransfer:<br />

Kommunal- und Regionalpolitik, Migrations- und Integrationspolitik,<br />

allgemeine und lokale Sozialpolitik. (krummacher@arcor.de)<br />

<strong>Kulbach</strong>, <strong>Roderich</strong>, Professor für Sozialmanagement, Verwaltung und Organisation der<br />

Ev. Fachhochschule RWL Bochum, mit den Schwerpunkten in Forschung, Lehre<br />

und Wissenschafts-Praxistransfer: Qualitätsmanagement im sozialen Bereich, Regionale<br />

Sozialarbeit, Migration und Integration. (kulbach@versanet.de)<br />

sowie als freiberuflicher Mitarbeiter<br />

<strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong>, Diplom-Sozialarbeiter zur Unterstützung der Evaluation und Aufbereitung<br />

der Untersuchungsbefunde (schmidt89@web.de)<br />

147


Impressum<br />

Autoren<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Krummacher</strong><br />

<strong>Roderich</strong> <strong>Kulbach</strong><br />

<strong>Sebastian</strong> <strong>Schmidt</strong><br />

Projektinitiierung und -Begleitung<br />

Ioanna Zacharaki, Referentin für Integration und Interkulturalität der Diakonie RWL<br />

Projektförderung<br />

Diakonie Düsseldorf<br />

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Druck:<br />

Hausdruckerei der EFH-RWL<br />

Bochum, Dezember 2011<br />

148

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