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als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV

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der flugleiter 2012/02 Luftwaffe<br />

52<br />

Wenn Piloten vom Boden aus fliegen<br />

Eines ist sicher: der Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen wird insbesondere im militärischen<br />

<strong>als</strong> auch im zivilen Bereich in Zukunft zunehmen. Da diese Drohnen, UAVs (Unmanned<br />

Aerial Vehicle), UASs (Unmanned Aerial System) oder RPAs (Remotely Piloted Aircraft) vom<br />

Boden aus gesteuert werden, ergeben sich neue Herausforderungen und für die Flugsicherung<br />

eine neue Art von Kunden.<br />

von<br />

Werner<br />

Fischbach<br />

insbesondere bei Aufklärungs- bzw. Überwachungseinsätzen<br />

bieten diese unbemannten<br />

Fluggeräte beträchtliche Vorteile. Sie können<br />

unabhängig von den Wetterbedingungen in<br />

Höhen und Gebieten operieren, in welchen<br />

der Einsatz von „normalen“, <strong>als</strong>o von Piloten<br />

gesteuerten Luftfahrzeugen ein wesentlich<br />

größeres Risiko bedeuten würde. Das trifft<br />

nicht nur für den militärischen Bereich zu,<br />

sondern auch für den zivilen. Zum Beispiel bei der Grenzüberwachung,<br />

zur Lagebeurteilung bei Katastrophen oder<br />

bei Großveranstaltungen und -demonstrationen sowie bei<br />

der Kontrolle von Erdöl- und Gaspipelines. Um nur einige<br />

Einsatzgebiete zu erwähnen. Bei den Militärs werden diese<br />

UAVs inzwischen nicht nur zur Aufklärung, sondern auch<br />

beim Kampfeinsatz verwendet. Zum Beispiel von den amerikanischen<br />

Streitkräften (und den Geheimdiensten) beim<br />

Kampf gegen den Terror, um Al-Quaida – Mitglieder und deren<br />

Führer möglichst elegant ins Jenseits zu befördern (dass<br />

dabei hin und wieder unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen,<br />

wird von den Militärs zwar bedauert, meist jedoch <strong>als</strong><br />

unvermeidlicher Kollater<strong>als</strong>chaden abgetan). in Afghanistan<br />

setzt auch die Bundeswehr auf unbemannte Luftfahrzeuge.<br />

Allerdings nicht für Kampfeinsätze, sondern für die Aufklärung.<br />

Neben den taktischen Drohnen ALADiN, LUNA und KZO<br />

setzt die Luftwaffe seit dem Frühjahr 2010 über Afghanistan<br />

drei UAS vom Typ Heron 1 für Aufklärungszwecke ein. Diese<br />

Fluggeräte gehören übrigens nicht der Bundeswehr, vielmehr<br />

wurden sie von der israelischen Firma „israel Aerospace<br />

industries (iAi)“ geleast. Mit einer Länge von 8,5 m,<br />

einer Spannweite von 16,6 m und einer Höhe von 2,3 m<br />

gleicht der Heron 1 etwa einem Motorsegler. Größer ist, was<br />

das Arsenal der Bundeswehr betrifft, nur noch der Euro-<br />

Hawk, der unter die Kategorie HALE (High Altitude Long<br />

Endurance) fällt und bei der Spannweite mit einer B737 gut<br />

mithalten kann. Am 21. Juli 2011 wurde der erste EuroHawk<br />

mit großem Bahnhof der Öffentlichkeit vorgestellt. Er war<br />

auf der kalifornischen Edwards Air Force Base gestartet und<br />

nach einem 20-stündigen Nonstoppflug auf dem Flughafen<br />

von Manching gelandet.<br />

Nun soll hier nicht darüber diskutiert werden, ob die Hemmschwelle<br />

zu einer bewaffneten Auseinandersetzung durch<br />

den Einsatz von unbemannten Aufklärungs- und Kampfgeräten<br />

herabgesetzt wird und der (Luft)Krieg zu so etwas wie<br />

einem größeren Computerspiel verkommt. Weil sich ein derartiger<br />

Einsatz für die Piloten wesentlich ungefährlicher darstellt,<br />

<strong>als</strong> wenn sie sich nun mit einer F-15 oder einem Tornado<br />

ins Getümmel stürzen müssten. Sitzen sie doch in einem<br />

gut bewachten und klimatisierten Kommandostand oder<br />

Bunker und haben ihre Fluggeräte mit Hilfe von Datalinks gewissermaßen<br />

an der langen Leine. Wie vor dem heimischen<br />

Computer eben – versorgt mit gekühlten Getränken, gesalzenen<br />

Erdnüssen oder sonstigem Knabberzeug.<br />

Deshalb ist es leicht vorherzusehen, dass der Einsatz dieser<br />

unbemannten Fluggeräte noch weiter ausgedehnt werden<br />

wird. So kann es auch kaum verwundern, dass die EADS-<br />

Rüstungsabteilung Cassidian am 14. Dezember letzten Jahres<br />

mit der italienischen Alenia Aeronautica ein „Memorandum<br />

of Understanding (MoU)“ mit dem Ziel geschlossen hat,

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