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1/2013 - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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<strong>der</strong> flugleiter <strong>2013</strong>/01 ATC USA<br />

32<br />

West Palm Beach zum Beispiel<br />

Im März kann die <strong>GdF</strong> ihren zehnten Geburtstag feiern und eigentlich ganz stolz auf das bisher<br />

Geleistete zurückblicken. Das ist erfreulich. Unerfreulich ist jedoch, dass das Verhältnis<br />

zur DFS, dem größten deutschen <strong>Flugsicherung</strong>sdienstleister bedauerlicherweise als ziemlich<br />

zerrüttet angesehen werden muss. Die DFS, die seit mehr als 20 Jahren existiert, hatte<br />

sich bei ihrer Gründung ja vorgenommen, eine <strong>der</strong> besten <strong>Flugsicherung</strong>sorganisationen wenn<br />

nicht unbedingt auf <strong>der</strong> Welt, so doch zumindest in Europa zu werden. Än<strong>der</strong>ungen standen<br />

ins haus. Erste Reformprojekte waren das Betriebsstättenkonzept und die Verlagerung <strong>der</strong><br />

Anflugkontroll- in die Bezirkskontrollstellen.<br />

von<br />

Werner<br />

Fischbach<br />

✈ Fast 40 Jahre in Betrieb – <strong>der</strong> alte<br />

Tower von West Palm Beach.<br />

Photo: harald M. helbig<br />

Gemäß dem altbekannten Motto, dass die<br />

Grausamkeiten zuerst über die Bühne gebracht<br />

werden müssen, machte sich die Führungsriege<br />

<strong>der</strong> DFS daran, das <strong>Flugsicherung</strong>shaus<br />

umzubauen. Wer sich vor diesem<br />

Umbau entschlossen hatte, einige Jahre in<br />

<strong>der</strong> flugsicherungstechnischen Diaspora zu<br />

verbringen, dürfte nach seiner Rückkehr Probleme<br />

gehabt haben, sich in dem neuen Ge-<br />

bäude zurechtzufinden. Eine <strong>der</strong> Aufgaben, die sich das Management<br />

vorgenommen hatte, war, die Anflug- in die<br />

Bezirkskontrollstellen zu verlagern. Dass dies <strong>der</strong> Politik des<br />

damaligen Verbands Deutscher Flugleiter (VDF) wi<strong>der</strong>sprach,<br />

störte auch jene nicht, die sich einst in diesem Fachverband<br />

engagiert und diese Politik mitverabschiedet und getragen<br />

hatten. Schließlich ist unser Kopf rund, damit die Gedanken<br />

ihre Richtung än<strong>der</strong>n können und was interessiert mich<br />

schon mein Geschwätz von gestern, wenn dieses einer glänzenden<br />

Karriere in <strong>der</strong> doch von uns so lange herbeigesehnten<br />

Organisation entgegensteht? Und wer weiß, vielleicht<br />

wollte sich jemand ja ein Denkmal bauen...<br />

In einer entsprechend eingerichteten Arbeitsgruppe wurde<br />

den Vertretern des Gesamtpersonalrats und des VDF schnell<br />

klar, dass es dabei weniger um betriebliche als um betriebswirtschaftliche<br />

Dinge ging und sie eigentlich von vorneherein<br />

auf verlorenem Posten standen. Dass jedoch mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung dieser Maßnahme all jenen Controllern, die bisher<br />

den Verkehr im Nahbereich eines Flughafens effizient<br />

und mit großer Professionalität abgewickelt hatten, die Hälfte<br />

ihrer <strong>Flugsicherung</strong>sidentität als Tower- und Approachcontroller<br />

gewissermaßen über Nacht genommen wurde,<br />

schien bestenfalls als Kollateralschaden eingestuft worden<br />

zu sein.<br />

Doch das ist lange her und es macht keinen großen Sinn auf<br />

diesem Pferd noch lange herumzureiten. Wenn das Pferd<br />

tot ist, sollte man absteigen. Sagt zumindest ein indianisches<br />

Sprichwort. Dennoch darf man sich fragen, ob hier<br />

nicht die ersten Schritte unternommen wurden, die das<br />

Vertrauen in die Führung in kleinen Schritten erodieren ließ.<br />

„Liberty dies by inches“, sagt ein Sprichwort. Was für die<br />

Freiheit gilt, scheint auch für das Vertrauen seine Berechtigung<br />

zu haben.<br />

Doch dann schwappte im Dezember letzten Jahres eine Meldung<br />

über den Atlantik, die eigentlich als Provinzposse eingestuft<br />

werden kann. Schaut man etwas genauer hin, dann

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