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1/2013 - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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<strong>der</strong> flugleiter <strong>2013</strong>/01 Einmal mehr FRA<br />

48<br />

Michael Morr – Zusatz zum Artikel:<br />

Nachdem <strong>der</strong> Autor in seiner grundsätzlichen Darstellung sehr<br />

ausführlich die Situation und damit einhergehend die<br />

Problematik(en) am Flughafen FRA geschil<strong>der</strong>t hat, dem überwiegenden<br />

Teil <strong>der</strong> fachlichen „flugleiter“-Leser sicher nicht<br />

ganz unbekannt, hat ihn die Redaktion darum gebeten, seinen<br />

Beitrag zu ergänzen bzw zu „präzisieren“. Denn erst jetzt, nach<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> in FRA letztmöglich „baubaren“ Piste,<br />

könnte es wirklich interessant werden. Probleme, dieser Satz<br />

gilt ja nicht nur für die Luftfahrt, sind dazu da, gelöst zu werden.<br />

Wenn irgend möglich schnell, sachgerecht, praktikabel,<br />

bezahlbar und vieles an<strong>der</strong>e mehr – vergessen wir an dieser<br />

Stelle nicht die „Vorschläge“, die Piste wie<strong>der</strong> zu schließen.<br />

Und genau dies – bis auf Letzteres – verlangen die zahlreichen<br />

Kunden von Herrn Morr und seinem Unternehmen. Vor allem<br />

im Main-Taunus-Kreis zählen zu ebendiesen Klienten politische<br />

Gruppen und Parteien, Bürgerinitiativen, Interessenverbände<br />

und viele an<strong>der</strong>e mehr. In zahlreichen Veranstaltungen<br />

mit ebenso zahlreichen Teilnehmern, aber natürlich auch im<br />

vielzitierten „kleineren Kreis“ versucht Michael Morr darzustellen,<br />

was unternommen werden könnte und/o<strong>der</strong> müßte.<br />

Nicht immer eine leichte Aufgabe – wahrhaftig nicht. Die Unkenntnis,<br />

ja teilweise wirkliche Ahnungslosigkeit in <strong>der</strong> Sache,<br />

erfor<strong>der</strong>t es eigentlich, dass er auch seinen „zahlenden Kunden“<br />

offen darlegt, dass manches Verfahren in Frankfurt eben<br />

nicht so „einfach“ zu lösen ist wie, sagen wir einmal, in Oslo.<br />

Noch diffiziler wird es sehr häufig im Rahmen <strong>der</strong> großen öffentlichen<br />

Veranstaltungen. Was man dort ex publico an<br />

„Tatsachen“ zu hören bekommt, macht – um es einmal wohlwollend<br />

zu beschreiben – klar, welche eine komplizierte Angelegenheit<br />

<strong>der</strong> Luftverkehr in einem Ballungsgebiet, wie es<br />

das Rhein-Main-Gebiet nun einmal ist, darstellt. O<strong>der</strong>, um –<br />

in dieser sehr emotionalen Angelegenheit – zumindest den<br />

Versuch zu wagen, etwas „Humor“ hineinzubringen: So viele<br />

Flugzeuge, wie sie täglich, stündlich, minütlich über die<br />

Kleingärten empörter Bürger „unkoordiniert und ohne jede<br />

Kontrolle“ hinwegdonnern, gibt es wirklich nicht einmal im<br />

Rhein-Main-Gebiet.<br />

Als Pilotenveteran ist es mir in einer solchen Diskussion einmal<br />

spontan entfahren, dass ich mir dreimal am Tag eine<br />

Platzrunde mit Durchstarten einer B727 wünschte. Es gibt<br />

(und gab) in Sachen Lärm schon immer Unterschiede. --doch,<br />

ich bin heil zu Hause angekommen. (KBB)<br />

Nachstehend „Kernaussagen“ von Michael Morr:<br />

* Das grundsätzliche Problem liegt darin, dass <strong>der</strong> unabhängige<br />

parallele Anflug als das allein seligmachende Verfah-<br />

ren irgendwann festgelegt wurde, ohne an<strong>der</strong>e Möglichkeiten<br />

zu untersuchen.<br />

* Kreativität – Fehlanzeige. Dabei ist es gerade das, was einen<br />

guten Lotsen auszeichnet.<br />

* Alle Untersuchungen zur Kapazität, alle Schnellzeitsimulationen<br />

wurden ohne diese Verfahren durchgeführt.<br />

* Die Aussage – 70 Anflüge pro Stunde in dem vorgegebenen<br />

Verkehrsbeispiel sind möglich.<br />

* Das Verfahren des langen, parallelen Anfluges war vielleicht<br />

optimal für die Landekonfiguration 25L/C und 07R/C,<br />

aber nicht für das System <strong>der</strong> drei Pisten.<br />

* Die Frage sei erlaubt: Wer veröffentlicht Verfahren, die Luftfahrzeuge<br />

zwingen, in bis zu 4.000 ft mehr als 40 NM zu<br />

fliegen und hält sich noch für die „Reduzierer von CO2“?<br />

Mehr unnötigen CO 2 Ausstoß schaffen nur noch die „Tuktuk<br />

Fahrer in Bangkok“.<br />

Kommen wir zur Zukunft:<br />

* Das Pistensystem liegt fest – bestätigt die Praxis den theoretischen<br />

Simulationswert?<br />

* Zunächst müssen alle Verfahren gemäß ICAO verifiziert<br />

und – wenn notwendig – umgestellt werden.<br />

* Es kann und darf nicht sein, dass die Verfahrensplanung<br />

einmal die Verfahren <strong>der</strong> ICAO nicht einführt, ein an<strong>der</strong>es<br />

mal darauf pocht und wie<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es mal diese auch<br />

noch verschärft.<br />

* Wenn alle Verfahren nach ICAO konstruiert sind, ergibt sich<br />

die Kapazität eines Systems mit <strong>der</strong> notwendigen Sicherheit.<br />

* Danach können Verbesserungen erarbeitet werden, hier<br />

passen alle Ideen <strong>der</strong> „Point Merge“, „CDO“ hinein, um nur<br />

ein paar Verfahren zu nennen.<br />

* Diese gilt es mit den Lotsen abzusprechen, auf Nutzen und<br />

Durchführbarkeit zu überprüfen und danach einzuführen.<br />

* Dabei geht es hauptsächlich um die Sicherheit. Die <strong>GdF</strong> hat<br />

schon am 01.03.2011 die feste Überzeugung vertreten,<br />

dass die Südumfliegung einer Verkehrsplanung entspricht,<br />

wie es sie bisher noch nicht gegebenen hat und geben darf.<br />

* Dennoch veröffentlichen die Verfahrensplaner am<br />

08.03.2012 neue Abflugverfahren <strong>der</strong> 25L/C und 18, um<br />

diese Verfahren mit hohem Aufwand (Neubau einer DME/<br />

VOR) unabhängig zu planen.

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