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1/2013 - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV

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<strong>der</strong> flugleiter <strong>2013</strong>/01 ATC USA<br />

34<br />

✈ Weniger Passagiere wegen<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Photo: harald M. helbig<br />

TSA erhöht Zahl<br />

<strong>der</strong> Unfallopfer<br />

So könnte man, mit entsprechendem Sarkasmus ausgerüstet,<br />

eine Kurzmeldung überschreiben, die am 19. Dezember<br />

in <strong>der</strong> Wochenzeitung DIE ZEIT erschienen ist. Dort trägt sie<br />

die simple Überschrift „Flugsicherheit“ und sie bezieht sich<br />

auf eine Meldung des Londoner „Guardian“. Nun ist das mit<br />

dem Abschreiben von Artikeln so eine Sache. Was irgendwie<br />

an eine Sendung des früheren Südwestfunks erinnert: „Papa,<br />

Charlie hat gesagt, sein Vater hat gesagt...“ TSA steht<br />

übrigens für „Transportation Security Administration“.<br />

Der ZEIT-Meldung zufolge beschäftigen das Militär, die Polizei<br />

sowie die privaten und öffentlichen Sicherheitsdienste in<br />

den USA bereits jeden fünften Arbeitnehmer. Darunter fällt<br />

auch die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001<br />

gegründete TSA, welche für die Sicherheit an den Flughäfen<br />

(mit) zuständig ist. Sie alleine kostet den amerikanischen<br />

Steuerzahler jährlich acht Milliarden US Dollar.<br />

Allerdings ist es <strong>der</strong> TSA bis heute noch nicht gelungen, einen<br />

des Terrorismus verdächtigen Menschen zu verhaften.<br />

Das mag natürlich auf die abschreckende Wirkung, welche<br />

die TSA auf potentielle Bösewichter ausüben mag, zurückzuführen<br />

sein. Allerdings scheinen die Überwachungs- und<br />

Kontrollmaßnahmen <strong>der</strong> TSA (Einsatz von Nacktscannern,<br />

erniedrigende Untersuchungen und, so berichtet DIE ZEIT,<br />

„sexuell zudringliches Abtasten“) auch für normale, also<br />

harmlose und unschuldige Passagiere zu viel des Guten zu<br />

sein. So hat die Cornell Universität aus Ithaka (New York) bereits<br />

vor fünf Jahren ausgerechnet, dass wegen des Sicherheitswahns<br />

<strong>der</strong> TSA viele Passagiere vom Flugzeug auf das<br />

Auto umgestiegen sind und dies zu zusätzlichen 500 Unfalltoten<br />

pro Jahr geführt hat. Das entspricht in etwa vier vollbesetzten<br />

Boeing 737. Und erinnert an die alte Weisheit, nach<br />

welcher das Gefährlichste beim Fliegen die Fahrt zum Flughafen<br />

wäre.<br />

Irgendwie scheint sich die Tätigkeit <strong>der</strong> TSA also kontraproduktiv<br />

auszuwirken. Sie deshalb aufzulösen und sich auf Sicherheitsmaßnahmen,<br />

die im Rest <strong>der</strong> Welt zur Anwendung<br />

kommen, zu besinnen, ist jedoch auch keine Lösung. Aus<br />

zwei Gründen: Wegen <strong>der</strong> abschreckenden Wirkung <strong>der</strong> TSA<br />

auf potentielle Terroristen und, was noch viel bedeutsamer<br />

ist, wegen den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Denn<br />

die TSA beschäftigt 60 000 Menschen. WeFis

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