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Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

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3.4 Idee <strong>der</strong> Genossenschaft neu beleben<br />

Der Genossenschaftsgedanke an sich ist alt. Neu ist <strong>der</strong><br />

Ansatz, Sozialgenossenschaften zu gründen. Sie stellen<br />

eine Form <strong>der</strong> Selbsthilfe dar: Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

schließen sich zusammen, um selbstbestimmte Hilfe zu<br />

organisieren und zu gewährleisten. Die Idee dazu stammt<br />

aus den USA, wo Vietnamveteranen <strong>die</strong> Independent-Living-Bewegung<br />

gegründet hatten, und aus Schweden, wo<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen in Assistenzgenossenschaften ihre<br />

Betreuung organisieren.<br />

Auch in Deutschland gibt es jetzt erste Pilotprojekte.<br />

Vorteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen: Sie sind Leistungsnehmer<br />

und können gleichzeitig Mitglied <strong>der</strong> Genossenschaft<br />

werden – und als solche über ihre eigenen<br />

Belange mitbestimmen. Aber auch öff entliche Stellen wie<br />

Kommunen können Mitglied einer solchen Sozialgenossenschaft<br />

werden und auf <strong>die</strong>sem Weg <strong>die</strong> Organisation<br />

unterstützen.<br />

Gerade bei Arbeit und <strong>Aus</strong>bildung liegt dort aber eine<br />

mögliche Gefahr: Treten öff entlich geför<strong>der</strong>te Sozialgenossenschaften<br />

in den Wettbewerb zum Beispiel mit<br />

Handwerksbetrieben, wird <strong>der</strong> Grat zwischen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

eines sozialen Projekts und einer Verzerrung des<br />

Wettbewerbs unter Umständen schmal.<br />

Der Genossenschaftsgedanke kann auf einen Zusammenschluss<br />

<strong>der</strong> BBWs übertragen werden: Einerseits kann <strong>die</strong><br />

Finanzierung <strong>der</strong> Dienstleistung „Berufl iche Rehabilitation“<br />

genossenschaftlich direkt mit <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

ausgehandelt und verwaltet werden. An<strong>der</strong>erseits kann<br />

ein gemeinsames genossenschaftliches Marketing das<br />

Modell <strong>der</strong> Berufl ichen Rehabilitation wirkungsvoll zur<br />

Geltung bringen. In beiden Fällen müssen <strong>die</strong> BBWs und<br />

ihre Träger einen Teil ihrer Kompetenzen an <strong>die</strong> Organe<br />

<strong>der</strong> Genossenschaft abgeben.<br />

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