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Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

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1.3 Von <strong>der</strong> lockeren Zusammenarbeit<br />

zur Arbeitsgemeinschaft<br />

Schon seit Entstehen <strong>der</strong> ersten Berufsbildungswerke<br />

haben <strong>die</strong>se Einrichtungen informell zusammengearbeitet.<br />

Von Anfang an gab es eine lockere Verbindung<br />

zwischen dem Verband Evangelischer Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Rehabilitation Behin<strong>der</strong>ter (VEERB) und <strong>der</strong> katholischen<br />

Josefs-Gesellschaft. Die Beteiligten gaben ihr Wissen im<br />

Interesse <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen an Kollegen weiter.<br />

Die bereits in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit tätigen Träger hatten<br />

dabei einen Wissensvorsprung gegenüber Anbietern, <strong>die</strong><br />

neu im Geschäft waren.<br />

Als weitere BBWs entstanden, wurde <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong><br />

Reha-Träger nach einem einzigen Gesprächspartner<br />

immer deutlicher. Die Voraussetzungen da<strong>für</strong> waren<br />

gegeben: Die BBWs waren eigenständige Unternehmen<br />

mit einem untereinan<strong>der</strong> vergleichbaren Angebot, einer<br />

vergleichbaren Produktpalette, mit vergleichbaren Interessen<br />

und ohne Wettbewerb untereinan<strong>der</strong>.<br />

Es bedurfte des Wunsches von außen, also <strong>der</strong> Suche <strong>der</strong><br />

Reha-Täger nach nur einem Ansprechpartner, um <strong>die</strong> lockere<br />

Zusammenarbeit in formelle Bahnen zu lenken: 1971<br />

ergriff Prälat Theodor Luig, seinerzeit Direktor <strong>der</strong> Josefs-<br />

Gesellschaft, <strong>die</strong> Initiative. Er schrieb an Pastor Rudolf<br />

Lotze von den Orthopädischen Anstalten Volmarstein, <strong>der</strong><br />

gleichzeitig Vorsitzen<strong>der</strong> des VEERB war, und regte <strong>die</strong><br />

Gründung einer Arbeitsgemeinschaft an.<br />

Am 12. und 13. Januar 1972 fand in Heidelberg <strong>die</strong> Gründungsversammlung<br />

<strong>der</strong> vorläufi gen Arbeitsgemeinschaft<br />

statt. Eingeladen waren 13 Einrichtungen, überwiegend<br />

<strong>für</strong> körperbehin<strong>der</strong>te Men schen, aber immerhin auch drei<br />

<strong>für</strong> lernbehin<strong>der</strong>te Menschen. Im einzelnen waren <strong>die</strong>s<br />

<strong>die</strong> BBWs Altdorf (Rummelsberg), Arolsen, Bigge, Dürrlauingen,<br />

Hannover, Husum, Koblenz (Neuwied), Maria<br />

Veen, Mosbach, Neckargemünd, Stetten (Waiblingen),<br />

Volmarstein und Waldwinkel. Pastor Lotze wurde zum<br />

kommissarischen Vorsitzenden gewählt, Prälat Luig zu<br />

seinem Stellvertreter.<br />

1.4 1975: Das erste Grundsatzpapier<br />

als Standortbestimmung<br />

Am 1. Juli 1975 legte <strong>die</strong> vorläufi ge Arbeitsgemeinschaft<br />

ihre Grundsätze <strong>für</strong> Berufsbildungswerke vor. An <strong>der</strong>en<br />

Entwicklung waren <strong>die</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit und das<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung beteiligt.<br />

Diese Grundsätze gelten noch heute. Sie waren und<br />

sind Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit jedes Berufsbildungswerks<br />

und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft.<br />

Zunächst einmal grenzten <strong>die</strong> Grundsätze <strong>die</strong> BBWs von<br />

den Berufsför<strong>der</strong>ungswerken als Einrichtungen zur berufl<br />

ichen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung und von den Werkstätten<br />

<strong>für</strong> Behin<strong>der</strong>te ab. BBWs <strong>die</strong>nten <strong>der</strong> berufl ichen Erstausbildung<br />

behin<strong>der</strong>ter Menschen, „<strong>die</strong> nur in einer auf ihre<br />

Behin<strong>der</strong>ungsart und <strong>der</strong>en <strong>Aus</strong>wirkungen eingestellte<br />

Arbeitsorganisation zur Einglie<strong>der</strong>ung auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt befähigt werden können.“<br />

Berufsfi ndung, Arbeitserprobung und Berufsvorbereitung<br />

wurden als unverzichtbare Bestandteile eines BBWs festgeschrieben,<br />

ebenso eine integrierte Son<strong>der</strong>berufsschule<br />

und Fach<strong>die</strong>nste, <strong>die</strong> Jugendliche bei ihrer Rehabilitation<br />

unterstützen. Durch <strong>die</strong> Unterbringung <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>zubildenden<br />

in Internaten wurde <strong>die</strong> Versorgung und Betreuung<br />

während des Aufenthalts im BBW sichergestellt. Mit<br />

Freizeitaktivitäten wurde das Angebot abgerundet.<br />

Um wirtschaftlich zu arbeiten und <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />

Aufgaben gerecht zu werden, brauchte ein BBW eine<br />

Mindestgröße, hieß es weiter. Diese wurde bei rund 300<br />

<strong>Aus</strong>bildungsplätzen festgelegt. Erinnert sei hier an <strong>die</strong><br />

damals noch fehlenden Statistiken zur Rehabilitation<br />

(siehe Punkt 8 des Aktionsprogramms von 1970). So sollte<br />

es sich als falsch herausstellen, <strong>die</strong> Zahl von 300 <strong>Aus</strong>bildungsplätzen<br />

in einem BBW gleichzusetzen mit 300<br />

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