(anderer Elternteil, Ehegatte) vom 13. September 2012 - DIJuF
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Unterhalt gefährdet würde. In solchen Fällen entfällt aber lediglich die ge-<br />
steigerte Unterhaltspflicht nach § 1603 Abs. 2 S. 1 und 2 BGB, also die Be-<br />
schränkung auf den notwendigen Selbstbehalt. Die Unterhaltspflicht mit<br />
dem Einkommen, das den angemessenen Selbstbehalt übersteigt, wird da-<br />
von nicht berührt (Senatsurteile <strong>vom</strong> 31.10.2007, XII ZR 112/05; FamRZ 2008,<br />
137 Rn 41 ff; <strong>vom</strong> 19.11.1997, XII ZR 1/96; FamRZ 1998, 286, 288 und <strong>vom</strong><br />
07.11.1990, XII ZR 123/89; FamRZ 1991, 182, 183 f.; Wendl/Klinkhammer, in:<br />
Das Unterhaltsrecht in der familienrichterlichen Praxis 7. Aufl. § 2 Rn 274 a).“<br />
bb) BGH 31.10.2007, XII ZR 112/05 = FamRZ 2008, 137 Rn 39:<br />
„Die gesteigerte Unterhaltspflicht gegenüber minderjährigen und privilegier-<br />
ten volljährigen Kindern entfällt nach § 1603 Abs. 2 S. 3 BGB zwar dann,<br />
wenn ein <strong>anderer</strong> leistungsfähiger Verwandter vorhanden ist. Im Gegensatz<br />
zur Rechtsauffassung des Berufungsgerichts erfasst dies aber nicht die ge-<br />
samte Unterhaltspflicht, sondern lediglich die gesteigerte Unterhaltspflicht<br />
nach § 1603 Abs. 2 S. 1 und 2 BGB. Ist also ein <strong>anderer</strong> leistungsfähiger Ver-<br />
wandter iSd § 1603 Abs. 2 S. 3 BGB vorhanden, entfällt die Unterhaltspflicht<br />
nur insoweit, als der Unterhaltspflichtige nicht in der Lage ist, den Unterhalt<br />
zu leisten, ohne seinen eigenen angemessenen Unterhalt zu gefährden<br />
(§ 1603 Abs. 1 BGB). Die Haftung mit Einkünften, die den eigenen angemes-<br />
senen Unterhalt übersteigen, bleibt davon unberührt.“<br />
cc) BGH 19.11.1997, XII ZR 1/96 = FamRZ 1998, 286 = DAVorm 1998, 524:<br />
„Ist der Vater der Klägerin verpflichtet, sich an deren Barunterhalt zu beteili-<br />
gen, kann deshalb die gesteigerte Unterhaltspflicht der Beklagten entfallen<br />
mit der Folge, dass ihr der angemessene Selbstbehalt (§ 1603 Abs. 1 BGB) zu<br />
belassen ist.“<br />
c) In der obergerichtlichen Rechtsprechung finden sich darüber hinaus ver-<br />
schiedentlich Entscheidungen, die im Rahmen von § 1603 Abs. 2 S. 3, Halbs. 1 BGB<br />
ausdrücklich die unberührt bleibende Erwerbsobliegenheit des Barunterhaltspflichti-<br />
gen ansprechen:<br />
aa) OLG Koblenz 04.06.2009, 7 WF 452/09 = FamRZ 2009, 1921, Rn 8:<br />
„Die Beklagte kann sich nicht darauf berufen, dass der betreuende Kindes-<br />
vater auch den Barunterhalt tragen müsse. Bisher hat die vorrangig unter-