2 Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben in diesem Werk ... - Geberit
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1 Hygiene <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation – Tr<strong>in</strong>kwasserschutz ist Gesundheitsschutz<br />
1.2 Qualitätsbee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation<br />
Wasseraufnahme des Verbrauchers repräsentative Probe, die durch e<strong>in</strong> besonderes Probenameverfahren [17]<br />
gewonnen wird.<br />
Bei Blei als Installationsmaterial ist <strong>in</strong> jedem Fall mit Grenzwertüberschreitungen zu rechnen, bei Kupfer und verz<strong>in</strong>ktem<br />
Stahl s<strong>in</strong>d die entsprechenden E<strong>in</strong>satzgrenzen zu berücksichtigen (DIN 50930-6). Die Verantwortung<br />
dafür trägt der Planer, Installateur und Betreiber, der Versorger ist verantwortlich für Informationen zur Wasserbeschaffenheit.<br />
In e<strong>in</strong>igen Regionen Deutschlands, z. B. <strong>in</strong> den Neuen Bundesländern oder dem Stadtgebiet von Bonn, s<strong>in</strong>d<br />
noch alte Tr<strong>in</strong>kwasser-Installationen aus Blei vorhanden. Blei wird schnell und <strong>in</strong> hohen Konzentrationen <strong>in</strong>s Tr<strong>in</strong>kwasser<br />
abgegeben und ist für Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der und schwangere Frauen besonders gesundheitsschädlich.<br />
Tr<strong>in</strong>kwasser aus Bleileitungen ist nicht geeignet für die Zubereitung von Säugl<strong>in</strong>gsnahrung und sollte auch<br />
nicht während e<strong>in</strong>er Schwangerschaft getrunken werden. Dies gilt bei Blei nicht nur für Stagnationswasser,<br />
sondern immer, d. h. auch für frisches, lang abgelaufenes Wasser.<br />
Kupfer ist für den Menschen e<strong>in</strong> notwendiges Spurenelement. Der tägliche Bedarf des Erwachsenen beträgt ca.<br />
1 mg. Kupfer kann <strong>in</strong> extrem hohen Konzentrationen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall hervorrufen. E<strong>in</strong>e lang andauernde<br />
Versorgung von Säugl<strong>in</strong>gen mit Wasser mit mehr als 2 mg Kupfer pro Liter ist für Neugeborene und Säugl<strong>in</strong>ge<br />
möglicherweise gesundheitsschädlich. Bei Säugl<strong>in</strong>gen wurde <strong>in</strong> seltenen E<strong>in</strong>zelfällen von e<strong>in</strong>er kupfer<strong>in</strong>duzierte<br />
Leberzirrhose berichtet. Fallberichte aus Bayern und dem Emsland beschreiben Todesfälle bei Säugl<strong>in</strong>gen,<br />
die mit extrem saurem privaten Brunnenwasser aus Kupferleitungen versorgt wurden. Es wird diskutiert, ob Kupferwerte<br />
> 5 mg/l lebertoxisch s<strong>in</strong>d. Bei E<strong>in</strong>haltung des Tr<strong>in</strong>kwassergrenzwertes von 2 mg/l liegen die Werte um<br />
den Faktor 3-5 unterhalb mutmaßlicher Leber schädigender Werte (auch beim Säugl<strong>in</strong>g). Das Umweltbundesamt<br />
empfiehlt zum Schutz von Säugl<strong>in</strong>gen: „Deshalb darf zur Zubereitung von Säugl<strong>in</strong>gsnahrung ke<strong>in</strong> Stagnationswasser<br />
verwendet werden! Bei Beachtung dieser Forderung ist die Kupferbelastung des Tr<strong>in</strong>kwassers auch für<br />
nicht gestillte Säugl<strong>in</strong>ge unkritisch.“ [21].<br />
Allgeme<strong>in</strong> empfiehlt das Umweltbundesamt Folgendes: „Tr<strong>in</strong>kwasser, das länger als vier Stunden <strong>in</strong> der Tr<strong>in</strong>kwasser-Installation<br />
„stagniert“ – also gestanden hat, sollte grundsätzlich nicht zur Zubereitung von Speisen und<br />
Getränken genutzt werden. Auf jeden Fall ist solches Stagnationswasser zur Verwendung bei der Ernährung von<br />
Säugl<strong>in</strong>gen ungeeignet. Das Wasser sollte zunächst e<strong>in</strong>ige Zeit laufen, ehe es als Lebensmittel verwendet wird.<br />
Des Weiteren empfiehlt das Umweltbundesamt: Tr<strong>in</strong>kwasser, das <strong>in</strong> verchromten Armaturen länger als 30<br />
M<strong>in</strong>uten gestanden hat (Menge maximal e<strong>in</strong> viertel Liter = 1 großes Glas Wasser), sollte von Personen, die gegen<br />
Nickel vorsensibilisiert s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> Deutschland etwa jede sechste Person), nicht zum Händewaschen oder zur Körperpflege<br />
verwendet werden. Solches Wasser kann stark nickelhaltig se<strong>in</strong> und bei dem genannten Personenkreis<br />
zu Hautreaktionen führen.“<br />
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