2 Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben in diesem Werk ... - Geberit
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1 Hygiene <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation – Tr<strong>in</strong>kwasserschutz ist Gesundheitsschutz<br />
1.2 Qualitätsbee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation<br />
auch die Verantwortung für den hygienisch e<strong>in</strong>wandfreien Betrieb. Der Bau der Anlage und Vorschriften für ihren<br />
Betrieb s<strong>in</strong>d vom Hersteller zu dokumentieren. Die Dokumentation ist dem Betreiber bei Inbetriebnahme der<br />
Anlage zu übergeben. Schon <strong>in</strong> <strong>diesem</strong> Stadium ist es empfehlenswert, e<strong>in</strong>en „Water Safety Pan“ zu erstellen.<br />
H<strong>in</strong>gewiesen wird darauf, dass an der Übergabestelle die Verantwortung für die E<strong>in</strong>haltung der Tr<strong>in</strong>kwV 2001 h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Wasserqualität dem Wasserversorger obliegt.<br />
Spülen der Anlage: Es darf nur Tr<strong>in</strong>kwasser oder Druckluft <strong>in</strong> hygienisch e<strong>in</strong>wandfreier Qualität e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden.<br />
Das zur Spülung verwendete Wasser muss auf se<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kwasserqualität gemäß Anlage 1 der Tr<strong>in</strong>kwV 2001 kontrolliert<br />
werden. Das Untersuchungsspektrum sollte <strong>in</strong> Großgebäuden auch Pseudomonas aerug<strong>in</strong>osa e<strong>in</strong>schließen.<br />
Die Spülung der Anlage muss unmittelbar vor der Inbetriebnahme e<strong>in</strong>er Neuanlage erfolgen und sollte auch bei<br />
Wieder<strong>in</strong>betriebnahme der Tr<strong>in</strong>kwasseranlage und von Anlagenabschnitten, die aus betrieblichen Gründen<br />
längere Zeit nicht genutzt wurden, durchgeführt werden (siehe dazu auch Tabelle 2 auf Seite 14).<br />
In mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtungen sollte erst nach Vorliegen e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>wandfreien hygienisch-mikrobiologischen<br />
Untersuchungsergebnisses (e<strong>in</strong>schließlich Freiheit von Pseudomonas aerug<strong>in</strong>osa <strong>in</strong> 100 ml) die Anlage zur<br />
Benutzung freigegeben werden.<br />
Sofern e<strong>in</strong>e Des<strong>in</strong>fektion des Wassers bei Erstbefüllung notwendig ist, muss der Nachweis der ausreichenden<br />
Des<strong>in</strong>fektionskapazität an mehreren, möglichst peripher gelegenen, endständigen Entnahmestellen erfolgen. An<br />
endständigen Stellen sollte auch die Kontrolle der mikrobiologischen Wasserbeschaffenheit entsprechend den<br />
Vorgaben der Tr<strong>in</strong>kwV 2001 erfolgen. Es wird empfohlen, auch das Vorkommen von Pseudomonas aerug<strong>in</strong>osa<br />
zu untersuchen.<br />
Des<strong>in</strong>fektion vor Inbetriebnahme: Trotz aller Bemühungen um Sauberkeit <strong>in</strong> allen Phasen der Erbauung und<br />
Inbetriebnahme kann – vor allem <strong>in</strong> komplexen Gebäuden – das mikrobiologische Ergebnis unbefriedigend se<strong>in</strong><br />
und besondere Maßnahmen unter E<strong>in</strong>schluss e<strong>in</strong>er Des<strong>in</strong>fektion erfordern. Es gibt H<strong>in</strong>weise darauf, dass neu<br />
errichtete Systeme e<strong>in</strong> vermehrtes Nährstoffangebot produzieren, welches e<strong>in</strong> Wachstum von Bakterien, darunter<br />
Pseudomonas aerug<strong>in</strong>osa, fördert. Möglicherweise s<strong>in</strong>d auch neue Bauteile durch nicht hygiene-optimierte Fertigungs-<br />
oder Prüfprozesse mikrobiell kontam<strong>in</strong>iert. Aus <strong>diesem</strong> Grund kann es empfehlenswert se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>ige<br />
Wochen vor Inbetriebnahme das gesamte System durch Zugabe von Des<strong>in</strong>fektionsmitteln, z. B. von Chlordioxid,<br />
chemisch zu des<strong>in</strong>fizieren. Bei dieser Maßnahme ist von größter Wichtigkeit, dass e<strong>in</strong> Wasserentnahmeplan aufgestellt<br />
wird, durch den gewährleistet wird, dass alle Leitungsteile regelmäßig und ausreichend durchspült<br />
werden. Die Spülung aller möglichen Entnahmestellen/Stränge muss dabei täglich erfolgen. Dies bedeutet e<strong>in</strong>en<br />
immensen, aber unverzichtbaren Arbeitsaufwand und e<strong>in</strong>e sorgfältige Planung. Zur Reduktion des Arbeitsaufwandes<br />
können Komponenten mit <strong>in</strong>tegrierter automatischen Hygienespülung-Funktion e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
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