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2 Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben in diesem Werk ... - Geberit

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1 Hygiene <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation – Tr<strong>in</strong>kwasserschutz ist Gesundheitsschutz<br />

1.2 Qualitätsbee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> der Haus<strong>in</strong>stallation<br />

1.2.4 Krankheitserreger im Warmwasser<br />

Auch bei e<strong>in</strong>wandfreier mikrobiologischer Beschaffenheit des Kaltwassers können im Warmwasser <strong>in</strong>nerhalb<br />

bestimmter Temperaturbereiche spezifische Besiedlungen mit „Warmwasserkeimen“, <strong>in</strong>sbesondere mit Legionellen<br />

auftreten. Bei erhöhten Temperaturen im Tr<strong>in</strong>kwasser Kalt PWC können die hier beschriebenen Kontam<strong>in</strong>ationen<br />

im gesamten Wasserkörper auftreten. Auch im Warmwasser ist die Etablierung e<strong>in</strong>es HACCP-Konzeptes<br />

schon <strong>in</strong> der Planungsphase s<strong>in</strong>nvoll, ebenso wie die Schaffung geeigneter Probeentnahmepunkte.<br />

Atypische Mykobakterien<br />

Mykobakterien wie M.gordonae, M.kansasii, M.xenopi, M.mar<strong>in</strong>um zählen zu den fakultativen Krankheitserregern<br />

und werden häufig als „nichttuberkulöse“ oder „atypische“ Mykobakterien zusammengefasst. Die Umwelt, vor<br />

allem Tr<strong>in</strong>kwasser warm, sche<strong>in</strong>t neben dem Boden der natürliche Lebensraum vieler Mykobakterien zu se<strong>in</strong>. In<br />

der Regel s<strong>in</strong>d sie assoziiert mit Biofilmen, <strong>in</strong> denen sie sich vermehren können. Sie s<strong>in</strong>d gekennzeichnet durch<br />

e<strong>in</strong>e relativ hohe Chlorresistenz. Für etliche Arten ist e<strong>in</strong>e Übertragung durch Verzehr oder Inhalation von Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

erwiesen, wobei <strong>in</strong>sbesondere Dialyse-Patienten und HIV-<strong>in</strong>fizierte Personen gefährdet s<strong>in</strong>d. In Industrieländern<br />

entwickelt e<strong>in</strong> erheblicher Prozentsatz der AIDS-Patienten tödlich verlaufende Infektionen durch atypische<br />

Mykobakterien; e<strong>in</strong>e Infektion aus der Umwelt gilt als wahrsche<strong>in</strong>lich. Es bestehen aber noch viele Unsicherheiten<br />

bei der Abschätzung relevanter Infektionsquellen und wirksamer Präventionsmaßnahmen sowie der<br />

Bedeutung der atypischen Mykobakterien für die Allgeme<strong>in</strong>heit. Es ist zu erwarten, dass Maßnahmen zur Reduzierung<br />

von Legionellen auch Wirksamkeit bei der Reduzierung von Mykobakterien haben.<br />

Legionellen<br />

Legionellen zählen zu den bedeutendsten Auslösern von umweltbed<strong>in</strong>gten Infektionen <strong>in</strong> allen Gebäuden, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> Krankenhäusern, Kl<strong>in</strong>iken oder Altenheimen.<br />

Durch Legionellen verursachte Erkrankungen verlaufen auf Grund ihrer hohen Todesrate und epidemischen Charakters<br />

häufig sehr spektakulär und f<strong>in</strong>den dadurch oft E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Tageszeitungen, die mit Schlagzeilen wie<br />

„Killerbakterien schlugen beim Schlussverkauf zu“, „Bakterien lauern <strong>in</strong> der Dusche“, „Killerbakterien bei der<br />

Queen“ zu e<strong>in</strong>er starken Verunsicherung <strong>in</strong> der Bevölkerung führen.<br />

So war auch der erste beschriebene Ausbruch 1976 im Bellevue Stratford Hotel <strong>in</strong> Philadelphia beim Jahrestreffen<br />

der „American Legion of Philadelphia“, bei dem 221 Hotelgäste an e<strong>in</strong>er schweren Lungenentzündung<br />

erkrankten und 29 trotz stationärer Therapie <strong>in</strong> den umliegenden Krankenhäusern verstarben, gekennzeichnet<br />

durch Angst und Hysterie. In Presse und Fernsehen wurde diese Krankheit, da vorwiegend Teilnehmer des Veteranentreffens<br />

betroffen waren, als „Legionärskrankheit“ oder „Veteranenkrankheit“ bezeichnet. Erst e<strong>in</strong> halbes<br />

Jahr nach dem Ausbruch <strong>in</strong> Philadelphia konnte nach <strong>in</strong>tensiver Suche von McDade, e<strong>in</strong>em Mitarbeiter des<br />

Center for Disease Control (CDC) <strong>in</strong> Atlanta, e<strong>in</strong> bisher unbekanntes Bakterium isoliert werden, das ke<strong>in</strong>erlei Verwandtschaft<br />

mit bisher beschriebenen Mikroorganismen zeigte, und das mit üblichen mikrobiologischen Methoden<br />

nicht nachgewiesen werden kann. Dieses Bakterium erhielt den Namen Legionella pneumophila. Bis heute<br />

s<strong>in</strong>d neben dieser Art mehr als 40 andere Arten und 50 Untergruppen beschrieben worden.<br />

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