ErÃ¶ffnungsbilanz der Gemeinde Biblis zum 01.01.2009

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Eröffnungsbilanz der Gemeinde Biblis zum 01.01.2009 3.3 Rückstellungen für die Rekultivierung und Nachsorge von Abfalldeponien Rückstellungen für die Rekultivierung und Nachsorge von Abfalldeponien i.S.d. § 39 Abs. 1 Nr. 5 GemHVO-Doppik wurden nicht gebildet. 3.4 Rückstellungen für die Sanierung von Altlasten Zukünftige Zahlungsverpflichtungen aus der Beseitigung von Altlasten sind auf der Passivseite der Bilanz als Rückstellung zu passivieren (§ 39 Abs. 1 Nr. 6 GemHVO-Doppik). Durch die Überlagerung mehrerer Eintragstellen, insbesondere durch chemische Reinigungsbetriebe, entwickelte sich in der Vergangenheit eine Grundwasserkontaminationsfahne von ca. 500 m Länge, die im Jahr 1988 erkundet wurde. Hier hat sich ein komplexes Schadensbild mit Bodenluft- und Grundwasserverunreinigungen durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (überwiegend Perchlorethylen) entwickelt. Seither wird der Schadstoff mit Hilfe von Sanierungsbrunnen schrittweise abgetragen. Für die bevorstehenden weiteren Sanierungsmaßnahmen sind Rückstellungen in der Eröffnungsbilanz zu bilden. Das mit LCKW belastete Schadensgebiet in Biblis reichte vor 1992 von der Pfadgasse im Süden bis etwa zur Lindenstraße im Norden und von der Ludwigstraße/Riedstraße (Westen) bis zur Neue(n) Friedhofstraße bzw. Erlenstraße (Osten). Es wird aus historischer Sicht in drei Bereiche unterteilt: 1. Schadensherd Pfadgasse 2. Fahnenmitte zwischen Schadensherd Pfadgasse und Fahnenspitze. Die hier vorgefundenen Schadstoffe stammen zu einem großen Teil aus der Eintragsstelle Pfadgasse. 3. Fahnenspitze, hier überlagern sich die Schadstoffe aus den Eintragsstellen Pfadgasse, Abwasserkanal Poststraße und Darmstädter Straße. Im September 1993 wurde zwischen dem Land Hessen und der Gemeinde Biblis vereinbart, dass aufgrund der komplexen Überlagerungen der verschiedenen Schadensgebiete die Gesamtsanierung in eine Hand gelegt werden soll. Dazu soll die HIM-ASG das gesamte Projektmanagement übernehmen; die Sanierungskosten zur Fahnensanierung sollen anteilig je zur Hälfte vom Land und von der Gemeinde Biblis getragen werden. Die höchsten LCKW-Gehalte im Grundwasser des Herdbereiches Pfadgasse wurden bei der Probenahme am 19.05.1993 im oberen Niveau des Sanierungsbrunnens SBR 1 festgestellt (500.000 µg/l S-LCKW / TVO = 10 µg/l S-LCKW). Derzeit sind die Grundwassermessstellen jenseits der Bahnlinie mit bis zu 3.980 µg/l belastet und stellen die nördliche Grenze der Fahne dar. Die Beteiligung der Gemeinde Biblis an der Beseitigung des Schadensfalls beschränkt sich überwiegend auf Abstimmung mit der Sanierungsbeauftragten und dem Regierungspräsidium, logistische Unterstützung, Nutzen persönlicher Kontakte zu betroffenen Anwohnern 32
Eröffnungsbilanz der Gemeinde Biblis zum 01.01.2009 und Anteilfinanzierung der Sanierung. Bis Ende 2007 wurden hierfür von der Gemeinde Biblis rund 1,89 Mio. € aufgewendet. Nach jetziger Einschätzung ist davon auszugehen, dass die Sanierung im Jahr 2025 beendet sein kann. Seit Bekanntwerden des Sanierungsfalles im Jahr 1988 bis Ende 2007 belief sich der Kostenanteil der Gemeinde Biblis auf 1.889.895,21 €. Das derzeitige Sanierungskonzept besteht im Grundsatz in dieser Form seit 1999 mit annähernd gleichbleibenden jährlichen Kosten 29 : 1999 177.620,93 € 2000 83.086,92 € 2001 101.880,29 € 2002 105.447,80 € 2003 108.290,60 € 2004 122.291,80 € 2005 165.648,17 € 2006 115.270,56 € 2007 148.561,20 € 1.128.098,27 € : 9 = jährlich 125.344,25 €. Bezogen auf die Sanierungsdauer vom 01.01.2009 bis 01.01.2025 (16 Jahre) ergibt sich somit eine erforderliche Rückstellung in der Eröffnungsbilanz von 2.005.508,00 €. Die Auflösung erfolgt nach der tatsächlichen Inanspruchnahme. Die vorgenannte Berechnung erfolgt auf der Basis der jetzt vorhersehbaren Möglichkeiten. Gegebenenfalls ist eine Anpassung nach der Entwicklung des Sanierungserfolges erforderlich. 29 Die hier aufgeführten Kosten betreffen nur den Anteil der Gesamtkosten, der von der Gemeinde Biblis getragen wird. Der andere Anteil wird vom Land Hessen getragen und wird deshalb nicht bilanziert 33
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