Libyen-1mrz12
Libyen-1mrz12
Libyen-1mrz12
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Soldaten" ausgerechnet durch Truppen der Aufständischen verhaftet worden<br />
waren. "Berliner Sicherheitskreise" übermittelten dann, dass getarnte Teams<br />
des SAS und des SBS "bereits vor Wochen" den Oppositionellen<br />
militärische Hilfe geleistet hätten. Bei den Briten habe es sich um 250<br />
schwer bewaffnete Soldaten gehandelt, die bereits einen Monat vorher (also<br />
noch im Februar!!) in <strong>Libyen</strong> im Einsatz gewesen seien.“ 17<br />
„Die Schnelligkeit, mit der der Aufstand eskalierte, mit der auch Frankreich,<br />
Großbritannien und die USA an der Seite der Rebellen intervenierten, legt nahe,<br />
dass die Vorbereitungen schon lange vor dem 17. Februar begannen. Auch<br />
andere Hinweise deuten darauf hin. So verabredeten beispielsweise Frankreich<br />
und Großbritannien im November letzten Jahres das gemeinsame Manöver<br />
„Südlicher Mistral“, bei dem die Luftwaffen beider Länder eine Diktatur in<br />
einem imaginären „Südland" bekämpfen sollten. Geplanter Beginn der Übung<br />
war der 21. März 2011. Sie ging jedoch offensichtlich in die „Operation<br />
Morgendämmerung“ über – dem am 19. März von französischen Kampfjets<br />
eingeleiteten Luftkrieg gegen <strong>Libyen</strong>.“ 18<br />
“Wie später auch in Syrien schürten westliche Medien und die arabischen<br />
Regierungssender Al-Dschasira und Al-Arabiya die Stimmung für eine<br />
Intervention, indem die Gewalt der Regierungskräfte massiv übertrieben und die<br />
der Aufständischen ausgeblendet wurde. Vorwürfe aus oppositionellen Kreisen<br />
wurden ungeprüft übernommen. Dies gipfelte in der von Al-Dschasira<br />
verbreiteten Meldung, die libysche Regierung würde aus Kampfflugzeugen und<br />
-hubschraubern auf friedliche Demonstranten feuern lassen. Obwohl es für die<br />
Behauptung – wie sowohl das Pentagon als auch die Bundesregierung<br />
einräumen – keinerlei Beweise gab, war sie Grundlage für die Forderung nach<br />
einer Flugverbotszone über <strong>Libyen</strong> und die Resolution des UN-Sicherheitsrates.<br />
In keiner der bis dahin von Regierungskräften zurückeroberten Städte hatte es<br />
Massaker gegeben.“<br />
“Großzügig war man in den Medien auch mit den Opferzahlen. Bald wurde<br />
schon von bis zu 6.000 Getöteten berichtet. Die FAZ gab am 10. März<br />
Schätzungen wieder, die von 1.000 Todesopfern ausgingen. Offensichtlich eine<br />
sehr grobe Angabe, denn auch noch drei Wochen später gab das britische<br />
Außenministerium exakt dieselbe Zahl an.“ 19<br />
Nur einen Monat nach Beginn der Proteste in <strong>Libyen</strong> begann der von den<br />
NATO-Mächten geführte Krieg.<br />
17 Queck-Falkenhagen<br />
18 zit. bei Joachim Guillard ´Der Krieg gegen <strong>Libyen</strong> und die Rekolonialisierung<br />
Afrikas´, 2. Mai 2011; Hintergrund.de<br />
19 jungewelt, ebd.