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Libyen-1mrz12

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Gefängnisrevolte und der Demo von 2006 und ein paar Intellektuelle wie<br />

Ghoga, der bald abserviert wurde.<br />

Eine Massenbewegung? Nein. Es ging immer nur um (höchstens) hunderte von<br />

Personen.<br />

Der 17. Februar – eine Massenbewegung? Nein. Die Demonstrationen in<br />

Bengasi brachten bis zum 20. Februar - in diesen vier Tagen, danach gab es<br />

anscheinend sowieso keine Demos mehr - nur einige tausend und am 20.<br />

Februar „mindestens 10.000“ Personen auf die Straße. Bengasi hat zwei<br />

Millionen Einwohner.<br />

14)<br />

Die Zerstörung des libyschen Staates<br />

„Am 23. Januar 2012 wurde die Einnahme weiter Teile der Stadt Bani Walid<br />

durch „Gaddafi-Anhänger“ gemeldet. Als Auslöser des Aufstandes wurden vom<br />

Nationalen Übergangsrat angeblich angeordnete Festnahmen ehemaliger<br />

Gaddafi-Anhänger genannt. Tags drauf wurde dementiert, dass Bani Walid nun<br />

von Anhängern Gaddafis kontrolliert werde. Die Stadt habe lediglich ihre eigene<br />

lokale Regierung haben wollen. Man habe sich gegen Einmischungen aus der<br />

Hauptstadt gewehrt. Nach Konsultationen mit Stammesvertretern in Bani Wald<br />

hat Usama Dschuili, der Verteidigungsminister des Nationalen Übergangsrates,<br />

die lokale Regierung anerkannt 25 .“<br />

Darum ging es: die Zerschlagung des libyschen Nationalstaates!<br />

Ein uraltes Prinzip der imperialen Machtausübung kommt heute wieder verstärkt<br />

zur Anwendung: die Zerstückelung der Staaten zur Verhinderung nennenswerter<br />

Opposition. Dies gilt für Jugoslawien, Serbien, Afghanistan, Irak, Somalia,<br />

Sudan - und <strong>Libyen</strong>.<br />

Inzwischen ist es schon eine lange Reihe geworden.<br />

Die Zersplitterung eines Landes – wie beispielsweise in Afghanistan deutlich zu<br />

sehen ist – dient nicht der Bevölkerung, wenn an die Stelle des Nationalstaates<br />

eine Reihe kleiner „Fürstentümer“ tritt (in Afghanistan z. B. der özbekische Teil<br />

des Landes im Norden unter der absoluten Herrschaft des war-lords Rashid<br />

Dostum), in denen Rechtlosigkeit und Tyrannei von Gnaden der Großmächte<br />

herrschen.<br />

Nichts anderes ist in <strong>Libyen</strong> zu erwarten.<br />

Der Erhalt des Nationalstaats ist für die sozialistische Bewegung also von<br />

Vorteil.<br />

Dazu kommt ein weiteres Argument: War Ghaddafi wirklich nur ein libyscher<br />

Mubarak?<br />

Unter Führung von Gaddafi hat <strong>Libyen</strong> den höchsten Lebensstandard in Afrika<br />

erreicht – dank der Rohstoffresourcen. 1951 zählte <strong>Libyen</strong> zu noch einem der<br />

25 wikipedia, 18.2.12

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