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Libyen-1mrz12

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Schläge waren so schlimm, dass ich ihnen am Ende alles gesagt habe, was sie<br />

hören wollten. Ich sagte, ich hätte Frauen vergewaltigt und Libyer getötet."<br />

"Öffentlichen Bekundungen müssen Taten folgen"<br />

Ein Drittel bis die Hälfte der Gefangenen stammen aus der Sub-Sahara-Region.<br />

Sie sind, ebenso wie dunkelhäutige Libyer, besonders gefährdet, Opfer von<br />

Willkürakten zu werden, da man sie verdächtigt, als bezahlte Söldner auf Seiten<br />

Gaddafis gekämpft zu haben.“<br />

amnesty internationat<br />

Ein aktueller Bericht ebenfalls auf der Grundlage von Angaben der Amnesty<br />

International:<br />

“(…) die Gefangenen gaben an, gefoltert worden zu sein und zeigten Amnesty<br />

International ihre Wunden. Viele Häftlinge berichteten, dass sie, um der Folter<br />

zu entgehen, Vergewaltigungen, Morde und andere Verbrechen zugeben<br />

mussten, die sie nie begangen hatten. Seit dem 12 September 2011 sind<br />

mindestens 12 Personen, die von den Milizen eingesperrt worden waren, an den<br />

Folgen der Folter gestorben. Ihre Körper zeigten Blutergüsse, Verletzungen und<br />

einschnitte, bei einigen waren die Fingernägel herausgerissen worden. (...)<br />

In einem Gefangenenlager in Misurata sah ein Delegierter von Amnesty<br />

International, wie die Milizen einige Häftlinge, die freigelassen werden sollten,<br />

schlugen und bedrohten. Ein festgehaltener alter Mann aus Tawargha versuchte<br />

sich zu schützen, kauerte sich an die Mauer und schrie, während er von einem<br />

Angehörigen der Milizen geschlagen, getreten und bedroht wurde. Der<br />

Milizionär sagte dann dem Delegierten von Amnesty International, dass „die<br />

Leute aus Tawargha nicht freigelassen werden, ehre bringen wir sie um“.<br />

(Der Text geht so weiter, es geht um 65 Personen, deren Leichen man gefunden<br />

hat, umgebracht von den Milizen, von einem Video, das die Folter zeigt, usw.)<br />

„Die Milizen aus Misurata haben die gesamte Bevölkerung von Tawargha,<br />

ungefähr 30.000 Menschen, vertrieben, deren Häuser geplündert und zerstört.<br />

Dies geschah, weil einige Leute aus Tawargha während des Konfliktes<br />

Verbrechen begangen haben sollen. Tausende von Menschen des Stammes<br />

Mashashya wurden aus Zintan, in den Bergen von Nafus, vertrieben.“<br />

´Repubblica´, 16.2.2012 (eigene Übersetzung)<br />

Noch einmal: Haben diese Banden irgendeinen fortschrittlichen Charakter?<br />

Diese Frage ist zynisch.<br />

Es sind dieselben Banden, die – von den westlichen Imperialisten gesteuert -<br />

gegen Ghaddafi rebellierten und die nur durch den massiven Militärschlag der<br />

NATO-Länder an die Macht kommen konnten.<br />

Welche Opposition es vorher gab – das war nach den Quellen, die zur<br />

Verfügung standen, nur das Komitee der Angehörigen der Opfer der

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