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Diplomarbeit - GSI

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1 Einleitung<br />

Durch natürliche Strahlung, mutagene Substanzen oder auch endogene Vorgänge entste-<br />

hen in Zellen DNA-Schäden, die eine Reparatur zwingend erfordern. Dabei haben sich<br />

die unterschiedlichsten Reparaturmechanismen entwickelt. Ein nicht vollständig funktio-<br />

nierendes Reparatursystem kann zu schweren Krankheiten wie Fanconi Anemia (FA),<br />

Nijmengen-Breakage-Syndrom (NBS), Xeroderma pigmentosum (XP) oder Ataxia te-<br />

langietactica (AT) führen. Diese vier Krankheiten, bei denen die Reparaturmechanismen<br />

gestört sind, zeigen alle gemeinsame Symptome. Dazu zählen eine erhöhte Strahlenemp-<br />

findlichkeit, frühes Auftreten von Krebserkrankungen, Immundefekte sowie Wachstums-<br />

und Entwicklungsverzögerungen.<br />

Eine übergeordnete Rolle bei der DNA-Reparatur spielt die Proteinkinase ATM (Ataxia<br />

telangietactica mutated), welche bei der AT-Krankheit einen Gen-Defekt im AT-Gen be-<br />

sitzt. ATM ist selbst an der DNA-Reparatur beteiligt und aktiviert durch Phosphorylierung<br />

viele Reparaturproteine, die DNA-Reparatur, Apoptose oder Zellzykluskontrolle beein-<br />

flussen. Die Aktivierung von ATM nach einem DNA-Schaden wird durch eine Acetylie-<br />

rung von ATM durch die Histonacetyltransferase (HAT) Tip60 induziert.<br />

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde das Zusammenspiel von Tip60 und autophos-<br />

phoryliertem ATM in der DNA-Reparatur, die durch Bestrahlung induziert wird, näher<br />

untersucht. Die biologischen und physikalischen Grundlagen für diese Arbeit sollen in<br />

diesem Kapitel zunächst näher erläutert werden.<br />

1.1 Biologische Grundlagen Strahlen-induzierter Schäden<br />

1.1.1 Aufbau des Chromatins<br />

Das Chromatin ist im Zellkern lokalisiert und besteht aus der DNA, die um Histone gewi-<br />

ckelt ist, sowie aus weiteren Proteinen die sich an die DNA anlagern. Es kann aufgrund<br />

seiner dynamischen Struktur in Hetero- (kondensiertes Chromatin) und Euchromatin (de-<br />

kondensiertes Chromatin) unterteilt werden.<br />

Die Histone H2A, H2B, H3 und H4 bilden ein Histon-Oktamer, dass jeweils aus zwei H3-<br />

H4 und zwei H2A-H2B Dimeren besteht. Die Kern-Partikel, auch Nukleosomen genannt,<br />

setzen sich wiederum aus 147 bp DNA (beim Menschen) und einem Histon-Oktamer<br />

zusammen. Die einzelnen Nukleosomen sind über die Linker-Region miteinander ver-<br />

bunden. Die Linker-Region ist ein DNA-Stück das in seiner Länge variabel ist und immer<br />

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