Diplomarbeit - GSI
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1.2 Physikalische Grundlagen ionisierender Strahlung<br />
1.2 Physikalische Grundlagen ionisierender Strahlung<br />
Ionisierende Strahlung sind Teilchen oder Photonen die genug Kraft besitzen, ein Elek-<br />
tron aus seinem Atomverband herauszuschlagen und somit ein Atom ionisieren können.<br />
Die Absorption von ionisierender Strahlung erfolgt über Anregungs- und Ionisationser-<br />
eignisse. In Abhängigkeit der räumlichen Verteilung und Dichte dieser Ionisationsereig-<br />
nisse kann zwischen locker und dicht ionisierender Strahlung unterschieden werden. Zu<br />
der locker ionisierenden Strahlung zählen Röntgen- und γ-Strahlung (Photonen), wäh-<br />
rend Protonen, α-Teilchen und Schwerionen (geladene Teilchen) zu der Gruppe der dicht<br />
ionisierenden Strahlung zusammengefasst werden. Geladene Teilchen geben ihre Energie<br />
entlang ihrer Bahn ab (siehe Abbildung 1.3a). Im Gegensatz dazu wird die Energie bei<br />
locker ionisierender Strahlung homogen verteilt (siehe Abbildung 1.3b). Bei Photonen,<br />
zu denen auch Röntgenstrahlen zählen, nimmt die deponierte Energie exponentiell mit<br />
der Eindringtiefe ab. Bei der Bestrahlung mit Schwerionen kommt es zu einem invertier-<br />
ten Tiefendosis-Profil (siehe Abbildung 1.4; 12 C-Ionen). Dabei treten im Eingangsbereich<br />
aufgrund der hohen Geschwindigkeit sehr wenige Ionisationsereignisse auf, so dass die<br />
Ionen hier nur wenig Energie abgeben. Am Ende der Wegstrecke geben Ionen ihre Rest-<br />
energie räumlich stark begrenzt ab, da durch das Abbremsen an einer Stelle verstärkt<br />
Ionisationsereignisse auftreten. Der sogenannte Bragg-Peak ist charakteristisch für die<br />
Bestrahlung mit Schwerionen. Der dahinter liegende Bereich wird daher so gut wie nicht<br />
belastet.<br />
Da im Rahmen dieser Arbeit ausschließlich Proben mit einer Zellschicht von wenigen µm<br />
Dicke bestrahlt wurden, können Tiefendosis-Effekte unberücksichtigt bleiben.<br />
(a) Schwerionen (b) Röntgen<br />
Abbildung 1.3: Dosisverteilung nach Schwerionen- (a) und Photonen- (b) Bestrahlung auf einer<br />
Fläche von 10 µm x 10 µm. In (b) ist die homogene Dosisverteilung nach Bestrahlung mit Röntgenstrahlen<br />
gezeigt. In (a) sieht man nach Bestrahlung mit C-Ionen, dass lokal sehr hohe Energien<br />
appliziert werden, in umliegenden Bereichen praktisch keine. Die Fläche von 10 µm x 10 µm<br />
entspricht ungefähr der Fläche eines Zellkernes. [Abbildung in Anlehnung an (Scholz, 2003)]<br />
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