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Nahrungsfette müssen von Enzymen,<br />
den Lipasen, aufgespalten werden, bevor<br />
sie vom Körper aufgenommen werden<br />
können. Wird der Wirkstoff Orlistat<br />
gemeinsam mit einer Mahlzeit eingenommen,<br />
hemmt es die Aktivität dieser<br />
Enzyme. Dies führt dazu, dass ungefähr<br />
30 % der mit der Nahrung zugeführten<br />
Fette den Magen-Darm-Trakt unverdaut<br />
passieren (Quelle: Arzneimittelkompendium<br />
der <strong>Schweiz</strong>). Hält man sich bei<br />
diesem Arzneimittel nicht an die empfohlene<br />
leichte, kalorien- und fettreduzierte<br />
Kost, können beispielsweise Nebenwirkungen<br />
wie öliger Stuhl, Durchfall<br />
oder Blähungen auftreten.<br />
Frei verkäufl iche Schlankheitsmittel<br />
reduzieren beispielsweise die Aufspaltung<br />
der Kohlenhydrate in Form von<br />
Stärke in Zuckermoleküle. Die komplexen<br />
Kohlenhydrate werden vom Körper<br />
nicht aufgenommen, was die Kalorienaufnahme<br />
reduziert. Eine andere Wirkungsweise<br />
beruht auf der Bindung von<br />
Fett aus der Nahrung, welches dann<br />
nicht im Darm aufgenommen, sondern<br />
über den Stuhl wieder ausgeschieden<br />
wird. Andere Schlankheitsmittel enthalten<br />
pfl anzliche Fasern mit hoher Quellfähigkeit.<br />
Die wasserlöslichen Fasern<br />
können sich in kurzer Zeit auf ein Vielfaches<br />
ihres Volumens ausdehnen und<br />
bilden dabei im Magen ein unverdaubares<br />
Gel. Dadurch wird ein Sättigungsgefühl<br />
erzeugt und die Magenentleerung<br />
verlangsamt. Durch die verzögerte<br />
Magenentleerung hält das Sättigungsgefühl<br />
länger an.<br />
Mein Fazit: Ohne Ernährungsumstellung kein Erfolg<br />
Zu Beginn können Schlankheitsmittel wirklich kleine Wunder be wirken.<br />
Als unterstützende Massnahme am Anfang einer Ernährungsumstellung<br />
kann ein solches Mittel möglicherweise die Motivation etwas<br />
unterstützen. Leider hält der Erfolg nur so lange an, wie diese Präparate<br />
eingenommen werden. Danach folgt dann meist der Frust –<br />
die Pfunde kommen schneller zurück, als man sie verloren hat. Und<br />
die Einnahme der Schlankheitspillen macht sich auch im Geldbeutel<br />
bemerkbar – für manche Mittel wird ein horrendes Geld verlangt.<br />
Wer nun all seine Hoffnung nur auf eine Tablettentherapie setzt, wird<br />
möglicherweise oder ziemlich sicher enttäuscht werden. Eine langfristige<br />
Gewichtsreduktion ist nur möglich, wenn die Ernährung umgestellt<br />
und vor allem das Bewegungsverhalten geändert wird. Zudem<br />
bergen Schlankheitsmittel die Gefahr, dass man sich zu wenig Energie<br />
und / oder Nährstoffe zuführt und schlussendlich in eine Mangelernährung<br />
hineinrutscht.<br />
Gesund statt schnell abnehmen<br />
Der Unterschied zwischen «gesund» und «schnell» punkto Abnehmen<br />
ist simpel: Schnelles Abnehmen führt zum Jo-Jo-Effekt. Gesundes<br />
Abnehmen führt zum Ziel. Konkret: Täglich nicht mehr als 500 Kalorien<br />
einsparen. 1 bis 2 Kilo Gewichtsverlust pro Monat ist ein gesunder<br />
Erfolg. Wer auf eine gesunde Kost mit viel Früchten, Gemüse<br />
und Vollkornprodukten achtet, kann auf kostengünstige Weise sein<br />
Hunger-Sättigungs-Gefühl positiv beeinfl ussen. Ob wir satt sind, entscheidet<br />
sich sowohl im Kopf als auch im Bauch. Ganz wesentlich<br />
dabei sind das Gewicht und das Volumen einer Mahlzeit. Bevorzugen<br />
Sie Mahlzeiten mit einer niedrigen Energiedichte. Das heisst: Viel<br />
Volumen, aber wenig Kalorien. Zu den Hungermachern zählen raffi -<br />
nierte Kohlenhydrate wie Zucker, Weissbrot oder Süssigkeiten. Diese<br />
gehen schnell ist Blut, werden rasch verwertet und machen auch<br />
schnell wieder hungrig.<br />
TIPPS, WELCHE DIE SÄTTIGUNG BEEINFLUSSEN<br />
- Vor jedem Essen 1 Glas Wasser / Zitronenwasser<br />
trinken<br />
- Vor der Mahlzeit Salat und / oder fettfreie<br />
Bouillon geniessen / oder Gemüsedip mit<br />
Quarksauce<br />
- Langsam Essen und gut kauen<br />
- 1 ⁄2 des Tellers mit Gemüse füllen<br />
- Keine Nebenbeschäftigung während<br />
des Essens (Fernsehen, PC, Handy)<br />
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