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Karin Esch/Josef Hilbert/Sybille Stöbe-Blossey: Der ... - Isps-online.de

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• Wenn in Programmen Aktivierungselemente enthalten sind, wer<strong>de</strong>n diese nicht<br />

selten in <strong>de</strong>r Umsetzung unterlaufen. Beispielsweise gibt es in Nordrhein-<br />

Westfalen eine Erprobungsklausel, die die Möglichkeit bietet, Maßnahmen in und<br />

mit Kin<strong>de</strong>rtageseinrichtungen durchzuführen, die bislang im Gesetz nicht vorgesehen<br />

sind. Im Rahmen <strong>de</strong>r bereits erwähnten Befragung von zehn Jugendämtern<br />

(vgl. Fn. 14) zeigt sich, daß bei <strong>de</strong>n Jugendämtern, bei <strong>de</strong>n Trägern sowie in <strong>de</strong>n<br />

Einrichtungen selbst ein verstärktes Engagement für innovative Betreuungslösungen<br />

entsteht. Die Berichte zeigen aber auch, daß die bei <strong>de</strong>n Landschaftsverbän<strong>de</strong>n<br />

angesie<strong>de</strong>lten Lan<strong>de</strong>sjugendämter sich bei <strong>de</strong>r Genehmigung von Experimenten<br />

zumin<strong>de</strong>st teilweise restriktiv verhalten.<br />

• Schließlich zeigt sich immer wie<strong>de</strong>r, daß zusätzliches bürgerschaftliches Engagement<br />

aktiviert wer<strong>de</strong>n kann, wenn die Ausschöpfung <strong>de</strong>r Potentiale durch eine<br />

entsprechen<strong>de</strong> Infrastruktur unterstützt wird. Vor diesem Hintergrund sind in jüngster<br />

Zeit zahlreiche, meistens von Verbän<strong>de</strong>n getragene Freiwilligenagenturen<br />

entstan<strong>de</strong>n, die sowohl interessierte Bürger gewinnen und informieren als auch Initiativen<br />

bei <strong>de</strong>r Betreuung ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter beraten. <strong>Der</strong>artige Ansätze<br />

wären ausbaufähig; hier ist es nicht selten die Lage <strong>de</strong>r öffentlichen Haushalte,<br />

die die Mobilisierung von zusätzlichem Engagement begrenzt.<br />

III. Schlußfolgerungen und Perspektiven<br />

Das Politikfeld <strong>de</strong>r Jugendhilfe verfügt mit <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>r Leistungserbringung<br />

durch gesellschaftliche Akteure und <strong>de</strong>r Verankerung <strong>de</strong>r Gewährleistungsverantwortung<br />

über Rahmenbedingungen, die <strong>de</strong>m Leitbild eines aktivieren<strong>de</strong>n Staates<br />

entgegenkommen. Als hin<strong>de</strong>rlich erweisen sich aber die historisch gewachsene Konzentration<br />

auf die Kooperation mit <strong>de</strong>n etablierten Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong>n, die unterentwickelten<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>s ”For<strong>de</strong>rns” und eine ambivalente Haltung zu <strong>de</strong>r Ausschöpfung<br />

von Potentialen, die in eigennützigen Motivationen liegen. Sollen Aktivierungspotentiale<br />

in Zukunft besser ausgeschöpft wer<strong>de</strong>n, müssen offensive Strategien<br />

zur För<strong>de</strong>rung und For<strong>de</strong>rung aller Akteure entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Angebote für die Partizipation gesellschaftlicher Akteure an <strong>de</strong>r Steuerung, wie sie in<br />

an<strong>de</strong>ren Politikfel<strong>de</strong>rn erst nach und nach entwickelt wer<strong>de</strong>n, existieren in <strong>de</strong>r Ju-<br />

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