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Karin Esch/Josef Hilbert/Sybille Stöbe-Blossey: Der ... - Isps-online.de

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Damit geht Partizipation im Sinne <strong>de</strong>s aktivieren<strong>de</strong>n Staates weit über politische Beteiligung<br />

im klassischen Sinne hinaus.<br />

Dementsprechend legt <strong>de</strong>r aktivieren<strong>de</strong> Staat Wert darauf, Kooperation in offenen<br />

Akteurssystemen zu organisieren. Er arbeitet mit Verbän<strong>de</strong>n zusammen, schreibt<br />

ihnen aber keine privilegierte Rolle zu. Gera<strong>de</strong> auf bun<strong>de</strong>spolitischer Ebene ist die<br />

Kooperation mit Verbän<strong>de</strong>n unumgänglich, weil Interessen nur gebün<strong>de</strong>lt verhandlungsfähig<br />

sind und individuelle Beteiligung praktisch nicht organisierbar ist. <strong>Der</strong> aktivieren<strong>de</strong><br />

Staat ist also auf Verbän<strong>de</strong> als Kooperationspartner angewiesen; in <strong>de</strong>r Tat<br />

geht es um die ”Einbindung (Inkorporierung) von organisierten Interessen in Politik<br />

und um ihre Teilhabe an <strong>de</strong>r Formulierung und Ausführung politischer Entscheidungen”<br />

(vgl. Heinze/Voelzkow 1991: 187) im Sinne korporatistischer Steuerung. Er<br />

grenzt sich jedoch insofern vom traditionellen Modus korporatistischer Steuerung ab,<br />

als er <strong>de</strong>n traditionellen Verbän<strong>de</strong>n kein Recht auf exklusive Beteiligung zuweist. Er<br />

ist bestrebt, Verhandlungssysteme für neue Akteure zu öffnen und verbandliche Beteiligungsstrukturen<br />

durch Formen individueller Partizipation zu ergänzen (wobei<br />

letzteres zweifellos auf kommunaler Ebene eine weit größere Rolle spielt als auf<br />

Bun<strong>de</strong>sebene).<br />

Wenn es darum geht, Wissen, Konsens und Macht für Programme und Maßnahmen<br />

zu mobilisieren, kann die Gründung von Innovationsallianzen einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. <strong>Der</strong> aktivieren<strong>de</strong> Staat schließt hier an die vielfältigen Diskussionen und Entwicklungstrends<br />

an, die sich in <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren<br />

• in Richtung einer Renaissance <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Ebenen (Regionen, Städte und<br />

Gemein<strong>de</strong>n) 9<br />

• in Richtung einer stärkeren Beteiligung von und Abstimmung mit gesellschaftlichen<br />

Interessen 10 (”Verhandlungsstaat”)<br />

ergeben haben. Allerdings herrscht im aktivieren<strong>de</strong>n Staat eine unübersehbare<br />

Skepsis gegenüber <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit und Reichweite solcher Konzepte <strong>de</strong>r<br />

”<strong>de</strong>zentralen Kontextsteuerung” o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s ”inszenierten Korporatismus”, da unüber-<br />

9 vgl. Blanke/Evers/Wollmann 1986.<br />

10 vgl. Böhret 1993; Heinelt 1998; Scharpf 1991.<br />

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