Die Gefahrstoffverordnung in der betrieblichen Praxis - IG Metall ...
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Arbeitshilfe <strong>Gefahrstoffverordnung</strong><br />
Wasser aufgeweicht, können Schadstoffe<br />
sie noch leichter durchdr<strong>in</strong>gen. Auch Hautkontakt<br />
mit verschmutzten Werkzeugen,<br />
Werkstücken o<strong>der</strong> Oberflächen kann zur<br />
Aufnahme <strong>der</strong> Stoffe <strong>in</strong> den Körper führen.<br />
Schließlich können Gefahrstoffe auch<br />
verschluckt werden. Vor allem bei Belastungen<br />
mit Schwermetallstäuben,<br />
zum Beispiel von Blei, ist dies <strong>der</strong><br />
Hauptaufnahmeweg <strong>in</strong> den Körper.<br />
Welchen Schutz gibt es vor Gefahrstoffen?<br />
Bester Schutz vor Gefahrstoffen ist es, sie überhaupt<br />
nicht zu verwenden. Entwe<strong>der</strong> können an<strong>der</strong>e<br />
Herstellungsverfahren zum E<strong>in</strong>satz kommen,<br />
die ganz ohne Verwendung von Stoffen auskommen<br />
o<strong>der</strong> es können an<strong>der</strong>e Stoffe e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, die nicht o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest weniger gefährlich<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Ist e<strong>in</strong>e solche Substitution technisch nicht<br />
möglich, sollten Gefahrstoffe im geschlossenen<br />
System e<strong>in</strong>gesetzt werden. <strong>Die</strong>s verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t den<br />
Kontakt über die Atemluft und die Haut. Ist auch<br />
dies technisch nicht machbar, sollten die Gefahrstoffe<br />
auf e<strong>in</strong>e Weise und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Form e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, durch die ihre Freisetzung völlig unterbunden<br />
o<strong>der</strong> weitgehend verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird (etwa<br />
durch Verwendung emissionsgem<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Produkte<br />
wie Pellets anstelle von Pulver, Anwendung<br />
von Tauch-, Streich- o<strong>der</strong> Rollverfahren anstelle<br />
von Spritzverfahren). Gleichzeitig sollten an den<br />
Stellen Absaugungen <strong>in</strong>stalliert werden, an denen<br />
die Gefahrstoffe <strong>in</strong> die Luft gelangen.<br />
Werden trotz dieser Maßnahmen Gefahrstoffe<br />
freigesetzt, so s<strong>in</strong>d Lüftungsmaßnahmen zu treffen.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit, die Belastung zu<br />
begrenzen, besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> zeitlichen Beschränkung<br />
<strong>der</strong> belastenden Tätigkeit.<br />
Erst nachdem alle diese Maßnahmen ausgeschöpft<br />
s<strong>in</strong>d und wenn trotzdem noch e<strong>in</strong>e Gesundheitsgefährdung<br />
besteht, darf auf persönliche<br />
Schutzmaßnahmen und hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
auf die Verwendung von Atemschutz zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf Schutzmaßnahmen<br />
liefern die Sicherheitsratschläge (S-Sätze), die<br />
dem SDB entnommen werden können. Sie s<strong>in</strong>d<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht auf die speziellen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
abgestimmt und können ke<strong>in</strong>eswegs die<br />
eigenständige Ableitung von Schutzmaßnahmen<br />
im Betrieb im Rahmen <strong>der</strong> Gefährdungsbeurteilung<br />
ersetzen.<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen <strong>in</strong> Bezug auf<br />
Gefahrstoffe gilt grundsätzlich bei Tätigkeiten<br />
mit jeglicher Art von Stoffen, dass die Pr<strong>in</strong>zipien<br />
<strong>der</strong> Arbeitshygiene stets die Grundlage für den<br />
Schutz gegen alle möglichen Gesundheitsgefährdungen<br />
bilden sollten. <strong>Die</strong>s schließt e<strong>in</strong><br />
die Menge <strong>der</strong> am Arbeitsplatz vorhandenen<br />
Stoffe auf das für die betreffende Tätigkeit<br />
erfor<strong>der</strong>liche Ausmaß zu beschränken,<br />
den Arbeitsplatz regelmäßig zu re<strong>in</strong>igen und<br />
verschüttete Stoffe sofort zu beseitigen,<br />
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