Die Gefahrstoffverordnung in der betrieblichen Praxis - IG Metall ...

Arbeitshilfe Gefahrstoffverordnung
Mit diesem Prozess der Gefährdungsbeurteilung
bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen wird nun aber
nicht etwas völlig Neues gefordert: Bereits in der
alten Verordnung gab es eine Reihe von Vorschriften,
zum Teil unter anderen Bezeichnungen, die
wichtige Bausteine für die Gefährdungsbeurteilung
sind. Allerdings hatten sie früher nicht dieselbe
Systematik wie heute und es fehlte ihnen
eine Verknüpfung, die jetzt mit der Dokumentation
der Gefährdungsbeurteilung geschaffen worden
ist.
Hinweise für Betriebsräte
Haben Fachkraft für Arbeitssicherheit
und Betriebsarzt tatsächlich die erforderliche
Fachkunde für den Bereich der Gefahrstoffe?
Sind für Fachkraft für Arbeitssicherheit oder
Betriebsarzt gegebenenfalls Weiterqualifi -
zierungsmaßnahmen in Bezug auf die im Betrieb
vorhandenen Gefahrstoffe erforderlich,
bevor sie den Arbeitgeber fachkundig bei der
Gefährdungsbeurteilung beraten können?
Überwacht der Betriebsrat systematisch, ob
der Arbeitgeber seiner Verpfl ichtung zur Gefährdungsbeurteilung
nachkommt, bevor eine
Tätigkeit mit Gefahrstoffen begonnen wird?
2.2 Informationsbasis für die
Gefährdungsbeurteilung
Vor einem näheren Blick auf die Einzelheiten der
Gefährdungsbeurteilung zunächst einige Anmerkungen
zu den grundlegenden Informations-
quellen. Bereits im Einleitungsabschnitt dieses
Kapitels fi ndet sich der Hinweis auf die Verpfl ichtung
der Lieferanten von Gefahrstoffen, diese
einzustufen, zu kennzeichnen, für sie ein Sicherheitsdatenblatt
zu erstellen und dem Verwender
mitzuliefern (§§ 5 und 6).
Einstufen bedeutet, anhand von genau festgelegten
Kriterien zu entscheiden, ob ein Gefahrstoff
bestimmte schädigende Eigenschaften – in der
Verordnung als Gefährlichkeitsmerkmale bezeichnet
– aufweist.
Kennzeichnen bedeutet, entsprechend der
Einstufung die jeweiligen schädigenden Eigenschaften
durch Gefahrensymbole und Gefahrenbezeichnungen
sowie durch vorformulierte
Gefahrenhinweise (R-Sätze; risk (engl.): Risiko,
Gefährdung) offen zu legen und zudem durch vorformulierte
Sicherheitsratschläge (S-Sätze; safety
(engl.): Sicherheit) Hilfestellung für eine sichere
Verwendung zu geben.
Die wichtigsten Elemente der Gefahrenkennzeichnung
müssen auf dem Etikett aufgeführt
sein. Dies kann aber nur einen ersten, groben
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