Geschäftsbericht 2001 (pdf, 330 KB) - LBS
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ben und hat dies auch getan. So ist<br />
ein Ergebnis der aktuellen Wohneigentumsstudie:<br />
Ohne Förderung<br />
hätten in den alten Bundesländern<br />
von den Schwellenhaushalten (hier:<br />
ersterwerbende Haushalte mit einem<br />
Nettoeinkommen von bis zu 2.300<br />
Euro) 48 Prozent auf die eigenen vier<br />
Wände verzichten müssen.<br />
So wurde – gewollt (!) – eine Welle an<br />
Fördermitteln ausgelöst, die sich nun<br />
durch die weiteren (Förder-)Jahre<br />
wälzt. Das ist aber nur eine<br />
Momentaufnahme. Die Flut ebbt<br />
bereits ab und es ist völlig unverständlich,<br />
dass einige maßgebliche<br />
Politiker und so genannte Fachleute<br />
derzeit verdutzt auf den Pegelstand<br />
blicken, Panik bekommen und nun<br />
das Wehr wieder hochkurbeln wollen<br />
– sogar noch höher, als es ursprünglich<br />
war.<br />
Seit Anfang 2000 gelten bereits<br />
niedrigere Einkommensgrenzen, die<br />
besonders die Ledigen hart treffen<br />
(160.000 DM/81.807 Euro für Ledige<br />
und 320.000 DM/163.614 Euro für<br />
Verheiratete plus 60.000 DM/30.678<br />
Euro je Kind – jeweils für zwei Jahre).<br />
Diese Senkung war ein falsches<br />
Signal. Zusammen mit den Einschränkungen<br />
der vergangenen Jahre,<br />
wie die höhere Grunderwerbsteuer<br />
und die Abschaffung der Vorkostenpauschale,<br />
führte sie zu einer Verunsicherung<br />
bei den Bauwilligen.<br />
Jetzt soll die Eigenheimzulage möglicherweise<br />
weiter eingeschränkt<br />
werden, was – zumindest soweit es<br />
den Neubau betreffen würde – schon<br />
angesichts des Abschwungs am Bau<br />
völlig unverständlich ist.<br />
Bei einer Senkung der Eigenheimzulage<br />
für Neubauten würde das<br />
Potenzial der Bauherren – aufgrund<br />
der höheren finanziellen Belastung –<br />
weiter zusammenschmelzen. Durch<br />
die damit verbundene subjektive<br />
Verunsicherung würde dieser Effekt<br />
sogar noch verstärkt. Experten der<br />
<strong>LBS</strong> haben versucht, die Auswirkungen<br />
zu quantifizieren. Ihre Schätzung:<br />
Schon bei einer Reduzierung von<br />
jetzt 2.556 Euro auf 2.000 Euro<br />
würde das Bauvolumen um rund 25<br />
Prozent sinken. Der Staat würde damit<br />
klassisch prozyklisch sparen –<br />
und das würde im akuten Krankheitsfall<br />
zum sicheren Herzstillstand<br />
in der Bauwirtschaft führen.<br />
Und auch die Horrorzahlen der zu<br />
erwartenden fiskalischen Belastung<br />
aus der Zulage führen zu falschen<br />
Schlüssen. Richtig ist, dass bei der<br />
Einführung der Eigenheimzulage<br />
von einem Fördervolumen von rund<br />
8,7 Mrd. Euro ausgegangen wurde<br />
und dass diese Summe inzwischen<br />
– auf Grund der Sonderkonjunktur<br />
Ende der 90er-Jahre – überschritten<br />
wird. Das ist jene bereits erwähnte<br />
Welle.<br />
Richtig ist aber auch, dass es schon<br />
deshalb keinen Grund zur Panik gibt,<br />
weil der Boom – wie eben gezeigt –<br />
längst vorbei ist. Der Förderjahrgang<br />
2002 wird nur noch rund 1,1 Mrd.<br />
Euro kosten, mal acht Jahre wären<br />
das etwa 8,5 Mrd. Euro – knapp unter<br />
dem 1996 veranschlagten Volumen<br />
von 8,9 Mrd. Und da man – leider –<br />
mindestens für die nächsten Jahre<br />
noch von weiter fallenden Förderzahlen<br />
ausgehen muss, wird es<br />
tatsächlich noch weniger werden. Es<br />
gibt daher keinen Grund zu Kürzungsdiskussionen,<br />
denn die Summe<br />
schmilzt sowieso (Abb. Seite 7).<br />
Ein neuer Aspekt in der Diskussion<br />
ist zudem, dass die Eigenheimzulage<br />
auch beim wohnungspolitischen<br />
Thema „Rettung der Kernstädte“<br />
helfen soll. Bei ihrer Einführung sollte<br />
die Zulage – ebenso wie ihre Vorgänger<br />
– ausdrücklich nur den Zielen<br />
der Vermögensbildung, der Familienförderung<br />
und übrigens auch der<br />
Altersvorsorge dienen. Inzwischen<br />
soll sie nach dem Willen Einiger zur<br />
wohnungspolitischen Vielzweckwaffe<br />
umgerüstet werden und wird sogar<br />
als „Dorfförderung“ diffamiert.<br />
Vor diesem Hintergrund muss die