ForestFinest 2/2009
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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Foto: Volker Zintgraf/Pixelio.de<br />
Foto: pixelio.de / Werner Kamm<br />
für Sie aufgelesen<br />
Die Ökologische Steuerreform ist zehn Jahre<br />
alt, finanzpolitisch erfolgreich aber klimapolitisch<br />
halbherzig. Das meint der DIW<br />
Berlin. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />
gilt als eher konservativ<br />
und wirtschaftsnah und fordert dennoch:<br />
die Ökosteuer solle umweltpolitisch weiterentwickelt<br />
werden. „Die Steuersätze sollten<br />
sich stärker am Energiegehalt und der<br />
Klimawirksamkeit orientieren“, sagte DIW-<br />
Steuerexperte Stefan Bach. „Die Ausnahmen<br />
für die Industrie müssen reduziert, und die<br />
Ökosteuer stärker mit dem Emissionshandel<br />
und der Förderung erneuerbarer Energien<br />
abgestimmt werden“.<br />
Greenpeace-Studie belegt: Adidas, Reebok,<br />
Nike, Clarks, Geox und Timberland<br />
profitieren von günstigem Leder<br />
aus brasilianischen<br />
Regionen, in denen<br />
für die<br />
Rinderzucht<br />
der Urwald<br />
zerstört wird.<br />
Das ist das Ergebnis eines Reports, den<br />
Greenpeace veröffentlicht hat. Rund 80<br />
Prozent der abgeholzten Urwaldfläche wird<br />
im Amazonasgebiet als Weideland für die<br />
Rinderzucht verwendet. Während das Rindfleisch<br />
überwiegend in Südamerika konsumiert<br />
wird, wird das Leder nach China, Ita-<br />
Zuerst die gute Nachricht: Es gibt Bio-Palmöl,<br />
zertifiziert und nachhaltig produziert.<br />
Zertifiziert wird es vom Roundtable on Sustainable<br />
Palm Oil (RSPO), einem Zusammenschluss<br />
von Palm ölproduzenten, Umweltorganisationen<br />
und Palmölindustrie,<br />
der vor allem auf Wirken des WWF entstand.<br />
Der RSPO erarbeitetet seit 2002 Umwelt-<br />
und Sozialstandards, die für nachhaltiges<br />
Palmöl erreicht werden müssen.<br />
Die Einnahmen aus der Ökosteuer betragen<br />
heute rund 18 Milliarden Euro pro Jahr,<br />
das entspricht 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Der Großteil davon fließt in<br />
die Rentenversicherung, wodurch der Beitragssatz<br />
gesenkt und die Renten leicht<br />
angehoben werden konnten. Weniger erfolgreich<br />
waren dagegen die mit der Reform<br />
geplanten umweltpolitischen Lenkungsimpulse.<br />
Belastet wurde lediglich der Verbrauch<br />
von Verkehrskraftstoffen und Strom.<br />
Heizstoffe und Industrie blieben weitgehend<br />
verschont. Mehr dazu erfahren Sie unter:<br />
www.diw.de/deutsch/pressemitteilungen/<br />
92991?pcode=96650&language=deutsch<br />
Fußtritte und Fortschritte für den Regenwald<br />
lien und Vietnam exportiert. Dort lassen die<br />
Schuhfirmen auch für den europäischen<br />
Markt produzieren.<br />
„Wer den Urwald in Brasilien zerstört,<br />
schädigt weltweit das Klima. Wir Europäer<br />
müssen uns die globalen Auswirkungen unseres<br />
Konsums bewusst machen“, sagt<br />
Tobias Riedl, Urwaldexperte von Greenpeace<br />
und fordert: „Die Schuhfirmen müssen<br />
für den Konsumenten nachvollziehbar sicherstellen,<br />
dass sie nicht zur Urwaldzerstörung<br />
beitragen.“<br />
Timberland, Clarks und Geox folgten<br />
im August <strong>2009</strong> den Aufrufen der Umweltschützer<br />
und verlangen fortan von<br />
ihren Lederlieferanten in Brasilien, ihnen<br />
GTST +++ Gute Trommel +++ Schlechte Trommel +++<br />
Und jetzt die schlechte Nachricht: Die „Industrie<br />
pfeift auf nachhaltiges Palmöl“, meldet der<br />
WWF enttäuscht. Erhebungen des WWF<br />
belegen: Von den derzeit verfügbaren 1,3 Millionen<br />
Tonnen nachhaltig produziertem<br />
Palmöl sind bisher nur 15.000 Tonnen verkauft<br />
worden. Die Industrie bevorzugt offensichtlich<br />
das Öl, das auf Kosten der Regenwälder<br />
und Heimat der Orang-Utans<br />
hergestellt wird. „Es ist ein Skandal, dass die<br />
Industrie das nachhaltige Palmöl ignoriert“,<br />
sagt Martina Fleckenstein, Leiterin<br />
Buschtrommel<br />
nicht länger Ware von Rinderfarmen zu<br />
liefern, die den Urwald zerstören. Nike und<br />
Adidas haben bereits zuvor erklärt, schreibt<br />
Greenpeace, künftig auf dieses Leder zu verzichten.<br />
Den Report finden Sie auf<br />
www.greenpeace.de/themen/<br />
waelder/nachrichten/artikel/<br />
europaeische_lederindustrie_<br />
profitiert_von_urwaldzerstoerung.<br />
Unsere Repor tage<br />
dazu auf den<br />
Seiten 28 bis 29.<br />
Agrarpolitik<br />
beim WWF<br />
Deutschland.<br />
Eine Ausnahme<br />
davon ist Henkel.<br />
Der Konzern<br />
ist weltweit<br />
das erste<br />
Unternehmen,<br />
das über Zertifikate nachhaltiges Palmkernöl<br />
einkauft. Mehr darüber erfahren<br />
Sie auf Seite 26.<br />
www.forestfinance.de FF 7