13.05.2013 Aufrufe

ForestFinest 2/2009

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.

Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: Volker Zintgraf/Pixelio.de<br />

Foto: pixelio.de / Werner Kamm<br />

für Sie aufgelesen<br />

Die Ökologische Steuerreform ist zehn Jahre<br />

alt, finanzpolitisch erfolgreich aber klimapolitisch<br />

halbherzig. Das meint der DIW<br />

Berlin. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />

gilt als eher konservativ<br />

und wirtschaftsnah und fordert dennoch:<br />

die Ökosteuer solle umweltpolitisch weiterentwickelt<br />

werden. „Die Steuersätze sollten<br />

sich stärker am Energiegehalt und der<br />

Klimawirksamkeit orientieren“, sagte DIW-<br />

Steuerexperte Stefan Bach. „Die Ausnahmen<br />

für die Industrie müssen reduziert, und die<br />

Ökosteuer stärker mit dem Emissionshandel<br />

und der Förderung erneuerbarer Energien<br />

abgestimmt werden“.<br />

Greenpeace-Studie belegt: Adidas, Reebok,<br />

Nike, Clarks, Geox und Timberland<br />

profitieren von günstigem Leder<br />

aus brasilianischen<br />

Regionen, in denen<br />

für die<br />

Rinderzucht<br />

der Urwald<br />

zerstört wird.<br />

Das ist das Ergebnis eines Reports, den<br />

Greenpeace veröffentlicht hat. Rund 80<br />

Prozent der abgeholzten Urwaldfläche wird<br />

im Amazonasgebiet als Weideland für die<br />

Rinderzucht verwendet. Während das Rindfleisch<br />

überwiegend in Südamerika konsumiert<br />

wird, wird das Leder nach China, Ita-<br />

Zuerst die gute Nachricht: Es gibt Bio-Palmöl,<br />

zertifiziert und nachhaltig produziert.<br />

Zertifiziert wird es vom Roundtable on Sustainable<br />

Palm Oil (RSPO), einem Zusammenschluss<br />

von Palm ölproduzenten, Umweltorganisationen<br />

und Palmölindustrie,<br />

der vor allem auf Wirken des WWF entstand.<br />

Der RSPO erarbeitetet seit 2002 Umwelt-<br />

und Sozialstandards, die für nachhaltiges<br />

Palmöl erreicht werden müssen.<br />

Die Einnahmen aus der Ökosteuer betragen<br />

heute rund 18 Milliarden Euro pro Jahr,<br />

das entspricht 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />

Der Großteil davon fließt in<br />

die Rentenversicherung, wodurch der Beitragssatz<br />

gesenkt und die Renten leicht<br />

angehoben werden konnten. Weniger erfolgreich<br />

waren dagegen die mit der Reform<br />

geplanten umweltpolitischen Lenkungsimpulse.<br />

Belastet wurde lediglich der Verbrauch<br />

von Verkehrskraftstoffen und Strom.<br />

Heizstoffe und Industrie blieben weitgehend<br />

verschont. Mehr dazu erfahren Sie unter:<br />

www.diw.de/deutsch/pressemitteilungen/<br />

92991?pcode=96650&language=deutsch<br />

Fußtritte und Fortschritte für den Regenwald<br />

lien und Vietnam exportiert. Dort lassen die<br />

Schuhfirmen auch für den europäischen<br />

Markt produzieren.<br />

„Wer den Urwald in Brasilien zerstört,<br />

schädigt weltweit das Klima. Wir Europäer<br />

müssen uns die globalen Auswirkungen unseres<br />

Konsums bewusst machen“, sagt<br />

Tobias Riedl, Urwaldexperte von Greenpeace<br />

und fordert: „Die Schuhfirmen müssen<br />

für den Konsumenten nachvollziehbar sicherstellen,<br />

dass sie nicht zur Urwaldzerstörung<br />

beitragen.“<br />

Timberland, Clarks und Geox folgten<br />

im August <strong>2009</strong> den Aufrufen der Umweltschützer<br />

und verlangen fortan von<br />

ihren Lederlieferanten in Brasilien, ihnen<br />

GTST +++ Gute Trommel +++ Schlechte Trommel +++<br />

Und jetzt die schlechte Nachricht: Die „Industrie<br />

pfeift auf nachhaltiges Palmöl“, meldet der<br />

WWF enttäuscht. Erhebungen des WWF<br />

belegen: Von den derzeit verfügbaren 1,3 Millionen<br />

Tonnen nachhaltig produziertem<br />

Palmöl sind bisher nur 15.000 Tonnen verkauft<br />

worden. Die Industrie bevorzugt offensichtlich<br />

das Öl, das auf Kosten der Regenwälder<br />

und Heimat der Orang-Utans<br />

hergestellt wird. „Es ist ein Skandal, dass die<br />

Industrie das nachhaltige Palmöl ignoriert“,<br />

sagt Martina Fleckenstein, Leiterin<br />

Buschtrommel<br />

nicht länger Ware von Rinderfarmen zu<br />

liefern, die den Urwald zerstören. Nike und<br />

Adidas haben bereits zuvor erklärt, schreibt<br />

Greenpeace, künftig auf dieses Leder zu verzichten.<br />

Den Report finden Sie auf<br />

www.greenpeace.de/themen/<br />

waelder/nachrichten/artikel/<br />

europaeische_lederindustrie_<br />

profitiert_von_urwaldzerstoerung.<br />

Unsere Repor tage<br />

dazu auf den<br />

Seiten 28 bis 29.<br />

Agrarpolitik<br />

beim WWF<br />

Deutschland.<br />

Eine Ausnahme<br />

davon ist Henkel.<br />

Der Konzern<br />

ist weltweit<br />

das erste<br />

Unternehmen,<br />

das über Zertifikate nachhaltiges Palmkernöl<br />

einkauft. Mehr darüber erfahren<br />

Sie auf Seite 26.<br />

www.forestfinance.de FF 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!