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Deutsche UNESCO-kommission e.V: Jahresbericht 2008 Funktionsfähigkeit des gesamten Systems statt. Das seit 2005 aufgebaute deutschindonesische Tsunami-Frühwarnsystem GITEWS wurde am 11. September 2008 durch den indonesischen Präsidenten in Jakarta feierlich in Betrieb genommen. Im Januar 2009 wurde im UN-Campus Bonn ein Sekretariat für das europäische Tsunami-Frühwarnsystem eröffnet. Im Oktober 2008 organisierte die IOC in Monaco eine bahnbrechende viertägige Konferenz mit 250 Wissenschaftlern über die dramatische Versauerung der Meere, verursacht durch Kohlendioxidemissionen. Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) Schwerpunkt des seit 1970 bestehenden MAB-Programms ist das Weltnetz der mehr als 530 UNESCO-Biosphärenreservate. Naturschutz, wirtschaftliche Entwicklung und tragfähige gesellschaftliche Strukturen sollen in den Biosphärenreservaten modellhaft verwirklicht werden. Hauptaufgabe des deutschen MAB-Nationalkomitees, dessen Sekretariat am Bundesamt für Naturschutz angesiedelt ist, ist die Begleitung der 13 deutschen Biosphärenreservate. Das Nationalkomitee leitete 2008 die Anträge des Bliesgau und der Schwäbischen Alb auf Anerkennung durch die UNESCO weiter, die Entscheidung fällt im Mai 2009. Die periodische Überprüfung des deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald/Nordvogesen wurde 2008 zusammen mit dem französischen MAB-Nationalkomitee begonnen; weltweit wird damit zum ersten Mal ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat evaluiert. Das BMU finanzierte 2008 fünf Projekte im Rahmen des Forschungsvorhabens „Biosphärenreservate als Modellregionen für Klimaschutz und Klimaanpassung“, mit denen sinnvolle Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Klimaveränderung eruiert und initiiert werden sollen. Das Vorhaben über „Strategien zur Förderung des nachhaltigen Wirtschaftens in Biosphärenreservaten“ wurde in der Oberlausitz und an der niedersächsischen Elbtalaue modellhaft umgesetzt. Das Bundesamt für Seite 45 Foto © Archiv Natur- und Geopark GmbH
Seite 46 Deutsche UNESCO-kommission e.V: Jahresbericht 2008 Die deutschen Biosphärenreservate sind international Vorreiter Naturschutz hat 2008 die Broschüre „Forschung und Monitoring in den deutschen Biosphärenreservaten“ herausgegeben. Der 3. Weltkongress der Biosphärenreservate in Madrid im Februar 2008 verabschiedete den „Aktionsplan von Madrid“, der alle Beteiligten dazu aufruft, die globalen Herausforderungen wie Klimaschutz und Maßnahmen zur Anpassung an die Klimaveränderung aufzugreifen und das MAB-Programm bis 2013 fortzuschreiben. Der Aktionsplan wurde vom BMU ins Deutsche übersetzt, alle deutschen Akteure, auch das DUK-Sekretariat, legten ihren Beitrag fest. Die DUK vereinbarte im Mai 2008 mit Danone Waters Deutschland und der UNESCO eine Kooperation zugunsten der deutschen Biosphärenreservate. Im Rahmen der Kooperation werden die deutschen Biosphärenreservate auf den Etiketten des neuen Produkts „Volvic Landfrucht“ vorgestellt. In drei Ausschreibungen werden Projekte in deutschen Biosphärenreservaten finanziert, die eine Verbesserung der Qualität von Wasser und Gewässern zum Ziel haben. Die vier 2008 geförderten Projekte wurden aus der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, den niedersächsischen und brandenburgischen Teilen der Flusslandschaft Elbe und vom niedersächsischen Wattenmeer eingereicht. Ein Zwischenmoor wird revitalisiert, ein Bach renaturiert, umweltschonende Aquakultur erprobt und der Wasserhaushalt in Feuchtlaubwäldern verbessert. Zusätzlich wurden Wasserferien am Schaalsee verlost und der Auftritt der deutschen Biosphärenreservate auf der Bundesgartenschau 2009 unterstützt. Eine internationale Ausweitung der Kooperation ist geplant. Im Rahmen der DUK-Afrika-Kooperation arbeiteten die DUK und das Bundesamt für Naturschutz mit einer Reihe von Initiativen für neue Biosphärenreservate in Afrika zusammen. Vor allem geht es um zwei grenzüberschreitende Gebiete, an denen Mali Anteil hat. Der Sekretär des deutschen MAB-Nationalkomitees berät seit einem Workshop in Kigali im Oktober 2008 Ruanda bei der Gründung eines MAB-Nationalkomitees. Das MAB- Programm war auch Schwerpunkt eines Workshops Anfang Dezember in Madagaskar. Die DUK ist in engem Austausch mit den afrikanischen Nationalkommissionen und UNESCO-Büros und anderen deutschen Organisationen vor Ort. Mit der GTZ und der Stiftung Entwicklung und Frieden organisierte die DUK am 5. Dezember 2008 in Bonn einen Workshop über Biosphärenreservate. Als hervorragendes Beispiel einer internationalen Kooperation wurde die Partnerschaft des südafrikanischen Biosphärenreservats Kruger2Canyons mit dem Biosphärenreservat Rhön vorgestellt, die auf der Bonner Naturschutzkonferenz 2008 besiegelt worden war. Zum dritten Mal organisierten das PIK Potsdam, Honda und EUROPARC Deutschland 2008 die „Potsdamer Klimakonferenz“, mit der die UNESCO-Biosphärenreservate fachlich unterstützt werden. Geowissenschaften Für das „Internationale Jahr des Planeten Erde“ 2008 war die UNESCO als UN- Organisation federführend. Die Auftaktveranstaltung bei der UNESCO in Paris fand am 12. und 13. Februar 2008 statt, die deutsche Tagung zum Internationalen Jahr im Juni 2008 in Berlin. Viele Kongresse, Publikationen, kulturelle Veranstaltungen weltweit und in Deutschland demonstrierten den Wert geowissenschaftlichen Wissens für eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung. In den Geowissenschaften selbst wurde für internationale und fächerübergreifende Zusammenarbeit geworben, wodurch zum Beispiel in Osteuropa viele neue internationale Kooperationen initi-
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