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Deutsche UNESCO-kommission e.V: Jahresbericht 2008 Ausschnitt aus „Italiens harte Hand“. Der Film thematisiert die Ausgrenzung von Sinti und Roma Foto © Menschenrechts-Filmpreis Seit 2007 engagiert sich die DUK für die Etablierung des UNESCO-Welttags der Philosophie in Deutschland. 2008 erreichte die DUK erstmals eine merkliche Breitenwirkung durch die Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Philosophie (DGPhil), die im Frühjahr 2008 ihre Mitglieder zur Mitwirkung am Welttag aufrief. Deutschlandweit organisierten zahlreiche Fakultäten öffentliche Veranstaltungen. Der von der DUK und der DGPhil eingerichtete Online- Terminkalender informierte über mehr als 20 Veranstaltungen an Universitäten, Schulen und Kultureinrichtungen. Die DUK beteiligte sich an einem mehrtägi- gen internationalen Kolloquium an der Universität Bonn zum Thema „Warum Philosophie?“, an einer interdisziplinären Tagung mit dem Titel „Philosophische Aspekte der Globalisierung“ der Fern- Universität Hagen und an der Tagung „Menschenrechte in die Zukunft denken – 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ der deutschen Abteilung des europäischen UNESCO-Lehrstuhls für Philosophie an der Universität Bremen. Für den Welttag der Philosophie 2009 konnte mit dem Deutschen Volkshochschulverband und seinen über 1.000 Volkshochschulen ein weiterer wichtiger Partner gewonnen werden. Seite 51
Seite 52 Deutsche UNESCO-kommission e.V: Jahresbericht 2008 Globalisierung kann ein Thema für die Philosophie sein Die DUK stellte Ende 2008 eine Publikation zum Philosophieren mit Kindern vor, basierend auf der UNESCO-Studie „Philosophy – a School of Freedom“. Das Buch enthält das erste Kapitel dieser UNESCO-Studie in deutscher Übersetzung, das sich mit dem Platz der Philosophie in der Vor- und Grundschule beschäftigt. Die Idee des Philosophierens mit Kindern ist etwa 35 Jahre alt und findet weltweit zunehmend Verbreitung. Die Veröffentlichung enthält auch Beiträge von einschlägigen deutschen Experten über die Stellung des „Philosophierens mit Kindern“ in Deutschland. Bio- und Wissenschaftsethik Die UNESCO hat drei Gremien zu den Themen Bio- und Wissenschaftsethik ein- gerichtet. Zwei davon sind Expertengremien, die Weltkommission für Ethik in Wissenschaft und Technologie (CO- MEST) und der Internationale Ausschuss für Bioethik (IBC). Hinzu kommt der Zwischenstaatliche Ausschuss für Bioethik (IGBC), der sich aus Regierungsvertretern zusammensetzt. 2008 befasste sich der IBC erneut mit der Frage einer internationalen Regelung des Klonens und diskutierte die ethischen Prinzipien der gesellschaftlichen Verantwortung im Gesundheitswesen. COMEST wiederum diskutierte 2008 die Ethik des Klimawandels, Forschungsethik unter Berücksichtigung der Empfehlung zur Stellung der wissenschaftlichen Forscher von 1974, die Ethik der Nanotechnologie und Informationsethik. Ein Schwerpunkt der Arbeit der UNESCO ist auch der Aufbau neuer Ethikkomitees in Afrika, zum Beispiel in Madagaskar. In vielen weiteren Ländern wurden Veranstaltungen zur Ethikausbildung organisiert, unter anderem in Belarus, den Philippinen und Marokko. Die Datenbank „GEO“ stellt in sechs Sprachen umfangreiche Materialien zur Ethikausbildung online zur Verfügung. Im Rahmen der DUK konstituierte sich 2008 eine achtköpfige Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Publikation und einer Workshop-Reihe zum Thema „Informierte Einwilligung“. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe diskutiert für Deutschland wichtige Aspekte der einschlägigen Bioethik-Aktivitäten der UNESCO und vermittelt Expertise aus Deutschland in internationalen Beratungen der UNESCO. Sozialwissenschaften Das sozialwissenschaftliche Programm der UNESCO „Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels“ (MOST) wies 2008 nur wenige Aktivitäten auf, die mit Deutschland in Bezug standen. Ein Göttinger Soziologe gibt für die UNESCO die Zeitschrift „International Journal on the Multicultural Society“ heraus. Im Oktober 2008 fand die 16. Sitzung des zwischenstaatlichen MOST-Rates statt. Die UNESCO gründete 2008 ein Forschungszentrum zu Frauenrechten in Zentralafrika, organisierte die erste Weltkonferenz zu „inklusiven Städten“, legte einen Fünfjahresplan für „Youth Empowerment in Africa“ auf und organisierte Foren von Sozialministern in Westafrika, Südasien und anderen Weltregionen. Das Thema „Human Security“ wurde in mehreren Publikationen und regionalen Tagungen diskutiert. Informationen auf der Website der DUK Menschenrechte und UNESCO www.unesco.de/menschenrechte.html Philosophie bei der UNESCO www.unesco.de/philosophie.html Bioethik bei der UNESCO www.unesco.de/bioethik.html
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